Sacherschließung
01. Bergung der Lawinenopfer am Dachstein
Männer der Bergwacht mit ersten Spuren der vermißten Kinder und Lehrer, ein Brotbeutel und Zeitungsfetzen. Absuchen des Gebietes mit Schneesonden. Lawinenhund Ajax. Handschuh wird gefunden. Mann der Bergwacht mit verbundenen Augen liegt schneeblind auf Bahre. Die geborgenen toten Opfer werden auf Skischlitten zur Seilbahnstation gefahren und zu Tal gebracht. Aufbahrung in Obertraun.
02. Genf: Ostasienkonferenz
Kameramann mit Teleobjektiv. Ankunft der Konferenzteilnehmer auf dem Flugplatz. Tschu en Lai, Außenminister von Rotchina, auf dem Flugplatz nach Ankunft, gehend, groß. Aus Flugzeug steigt der Außenminister von Südkorea Pyun Yung. Molotow und Gromyko gehen Flugzeugtreppe hinunter und gehen in Begleitung. Autokühler nebeneinander. Das Palais der Nation als Tagungsort. Verhandlungssaal. In Sitzungssaal die Delegationen Frankreichs mit George Bidault, Rußlands mit Molotow und Gromyko, Groß Britanniens mit Anthony Eden und der USA mit John Foster Dulles.
03. Hannover: Industriemesse
Ausstellungsgelände, total. Bundeswirtschaftsminister Erhard auf der Messe kurbelt an Maschine. Elektronengehirn. Frau bügelt mit Rundbügeleisen. Frau photographiert mit Minikamera. Mann rasiert sich mit Trockenrasierapparat ohne Strom. Lampenschirm wird abgenommen und dient als Obstschale. Rundstrickapparat. Gummitür von Continental. Wagenschieber schiebt Güterwagen. Hoher Mast.
04. Granada: Heilige Woche
Reliquien Christus am Kreuz und Mutter Gottes werden getragen. Fackeln und Feuerwerk begleiten den Zug. Männer mit spitzen Hüten und Masken tragen Reliquien.
05. Italien: Fallschirmspringer
Fallschirmspringer springt aus Sportflugzeug. Fallschirm verfängt sich an Flugzeug. Springer wird hinter Flugzeug hergezogen. Zuschauer drehen ihre Köpfe mit Blick nach oben. Krankenwagen fahren an. Fallschirm reißt sich los und entfaltet sich. Reservefallschirm entfaltet sich vor Landung. Fallschirmspringer landet unversehrt.
06. Kopenhagen: 3 Löwenbabies im Zoo
Löwenbaby auf dem Arm von Mädchen. Löwenmutter trägt Baby im Maul und leckt Löwendrillinge.
07. Freising/ Bayern: Schützenfest
Umzug der Schützen durch die Stadt. Schießwettbewerb in Halle. Frau schießt. Veteranen mit Bart beim Schießen. Trefferanzeige.
08. Celle: Deutsche Fechtmeisterschaften
Damen Florett: Marga Müller gegen die Weltmeisterschaftsdritte Inge Keyde. Fechterinnen setzen Masken auf. Kampf. Beine beim Kampf. Treffer. Marga Müller wird deutsche Meisterin. Fechterinnen geben sich die Hand. Zuschauer klatschen. Herren Degen: Paul Gnaier grüßt mit dem Degen. Sein Gegner Ernst Kroggel setzt Maske auf. Kampf. Ernst Kroggel/ Hannover siegt und wird deutscher Meister. Gegner geben sich nach Kampf die Hand.
09. Mainz: Deutsche Waldlaufmeisterschaften
Startband. Startschuß. 63 Läufer starten. Lauf durch den Wald. Spitzengruppe löst sich vom Feld. Stephan Lüpfert läuft in der Spitzengruppe. Vor dem Ziel setzt sich Stephan Lüpfert an die Spitze und siegt vor seinem Vereinskamerad Helmut Gude, VFB Stuttgart.
10. Basel: Fußball Länderspiel Schweiz - Deutschland 3:5
Fritz Walther mit dem Spielführer der Schweizer Mannschaft beim Wimpeltausch. Die Schweizer Mannschaft. Die deutsche Mannschaft. Fritz Walther gewinnt die Seitenwahl. Deutsche Sturmlauf. Flanke zu Schäfer und Torschuß 1:0 für Deutschland. In der 16. Minute verwandelt Fritz Walther einen Strafstoß zum 2:0. In der 28. Minute schießt Morlock das 3:0. In der 29. Minute schießt Schäfer das 4:0. 2. Halbzeit: Die Schweiz stürmt und schießt das 4:1. Zuschauer bildfüllend. Spiel vor dem deutschen Tor. Reklame: VW - Martini. Kurz vor Spielende Torschuß für die Schweiz. Endstand 5:3 für Deutschland.
Herkunft / Inhaltsart
Titel:
Dachstein
Kamera: Kubesch
Herkunft: Austria
Blickpunkt
Konferenz
Kamera: Starke
Industrie-Messe in Hannover
Kamera: Luppa
Heilige Woche in Granada
Herkunft: No-Do
italienische Fallschirmspringer
Herkunft: Incom
3 Löwenbabies
Herkunft: Politikenfilm
Sport
Oberbayrisches Bundesschiessen
Kamera: Koch
Fechten in Celle
Kamera: Luppa
Waldlaufmeisterschaften
Kamera: Grund, Essmann, Pankau
Fussball Deutschland-Schweiz
Herkunft: Cine Journal
Schlussmarke
Sprechertext
Der Berg des Todes
Das waren die ersten Spuren von den Vermißten im Dachstein-Gebiet: Ein Brotbeutel und Zeitungsfetzen. Zwei Tage später wurden die ersten Befürchtungen zu einer traurigen Gewißheit.
Die größte Rettungsaktion in der Geschichte Österreichs sah 500 Männer auf der Suche nach den Schülern und Lehrern aus Heilbronn. Immer enger zog sich der Kreis um den Ort der Katastrophe. Zentimeter um Zentimeter wurde mit Lawinensonden abgesucht. Nach neun Tagen gab der Berg die Opfer frei.
Erschöpft und halberfroren der unermüdliche "Ajax" und ein Rettungsmann, der schneeblind geworden ist.
In dieser Mulde fand man die ersten sechs und unter diesen Latschen 2 Lehrer und einen Schüler. Der Krippenstein war das Ziel und das war das Ende. So verließen neun junge Menschen einen Berg, den sie im Sturm erobern wollten. Vier ihrer Kameraden liegen noch immer irgendwo in der weiten Felsenwüste des Dachsteinmassivs.
Die Fahrt in der Seilbahn zurück ins Tal ist der letzte Teil einer unglückseligen Wanderschaft. In Obertraun wurden die Leichen aufgebahrt. An der Schwelle des Lebens sinnlos und leichtfertig dem Tod in die Hand gelegt.
Blickpunkt der Woche:
Auftakt zur Asienkonferenz
Auf dem Genfer Flugplatz Cointrin landete Rotchinas Außenminister Tschu en Lai, der hiermit zum ersten Mal an den Verhandlungstisch der Westmächte tritt.
Am selben Tag traf der südkoreanische Außenminister Pyun Yung tai als Konferenzteilnehmer ein.
Zu den Vertretern der kommunistisch regierten Länder gesellte sich Wjatscheslaw Molotow, der Abgesandte der UdSSR. Zur Verhandlung über die brennenden Probleme von Korea und Indochina versammelten sich die Delegierten von 19 Staaten im Palais des Nations, dem ehemaligen Völkerbundspalast. Am großen Hufeisentisch des Ratssaales stehen sie wieder einmal vor dem gordischen Knoten der Weltpolitik. Die sogenannte Ostasienkonferenz soll Antwort geben auf jene Fragen, denen sich die Welt seit Jahren gegenübersieht. Die erste Sitzung dauerte 23 Minuten.
Exportschaufenster Hannover
Deutsche Industriemesse 1954, ein großes Schaufenster des deutschen Exports, von Bundeswirtschaftsminister Erhard tatkräftig angekurbelt. Ein Doppeldüsenrohr mit sehr geringem Druckverlust und ein Elektronengehirn mit 500 000 Rechenoperationen pro Stunde. Das Wäsche-Bügeln ist für die Hausfrau in Zukunft eine ganz runde Sache. Das Fotographieren wird zur Kleinigkeit und das Trockenrasieren geht ohne Strom, vorausgesetzt, daß alle Männer am selben Strang ziehen. Der Lampenschirm ist nicht nur für Glühbirnen, sondern auch für Äpfel und Bananen bestimmt. Sensationen der Messe: Ein Rundstrickapparat ala Fouquet und die ideale Tür für Behörden, die Gummitür. Und wer den Ilo-Wagenschieber hat, braucht fortan keine Lokomotive mehr.
Heilige Woche in Granada
Die Heilige Woche in Granada fand ihren Höhepunkt in einer nächtlichen Feier der Gläubigen, in den von Fackeln und Feuerwerk erleuchteten Straßen. Unter Anteilnahme der gesamten Gemeinde wurde ein Standbild der Mutter Gottes in feierlichem Umzug durch die Stadt getragen. Die abenteuerlich vermummten Begleiter erinnerten an geschichtliche Vorgänge aus dem grauen Mittelalter.
Der Tod wartete vergebens
Die Kamera wurde Zeuge eines erregenden Vorfalls bei einer Übung in der Lombardei. Ein Fallschirmjäger springt aus dem Flugzeug, doch der Schirm verwickelt sich am Sporn des Rumpfes. Wie eine flatternde Dahne hängt der Pilot, hilflos und dem Schicksal preisgegeben. Das Flugzeug kann nicht landen, versucht aber tiefer zu gehen niemand vermag zu helfen, wenn nicht ein Wunder geschieht. Ambulanzwagen kommen herangebraust und da passiert es. Der Fallschirm hat sich losgerissen und entfaltet sich. In einer Höhe von 30 Metern geht der Reserveschirm auf und bringt das happy-end eines fast tödlichen Abenteuers. Noch einmal Schwein gehabt.
Mutterglück im Zoo
Sie haben das Maul voller Zähne und keinen Knopf im Ohr. Sie sind possierliche Spielgenossen und trotzdem schlechte Bettkameraden, die Drillinge der Löwenmutter Rumo im Kopenhagener Zoo. Mit einer wahren Affenliebe sorgt die Löwenmama für ihre Kleinen. Den Menschenkindern steht sie mit tierischem Ernst gegenüber. Denn immerhin ist dies ihr erster, eigener, ganz großer Wurf.
Schützenbrüder aus dem Bilderbuch
Unter dem Protektorat seiner Königlichen Hoheit des Kronprinzen Rupprecht marschierten die Schützenbrüder zum vierten Oberbayrischen Bundesschießen nach Freising. Neben der jungen Generation von heute erschienen die Veteranen von Anno dazumal märchenhaft wie aus dem Bilderbuch geschnitten. Die Schützen blicken auf eine lange Tradition zurück, und wehe dem, der sie nicht mit Glacehandschuhen anfaßt. Irrtum, meine Herrschaften, das sind keine bayrischen Flintenweiber, sondern die Schützenschwestern der Schützenbrüder. An der Treffsicherheit dieser Alten aus Schrot und Korn hätte Theodor Blank seine helle Freude gehabt, aber leider stimmt es nicht mehr so ganz mit dem Jahrgang.
Sport:
Mit Florett und Säbel
Deutsche Fechtmeisterschaften in Celle. Marga Müller, links, gegen die Weltmeisterschafts-Dritte Inge Keydel im Damen-Florett. Das Florett ist eine Stoßwaffe und gewertet werden Treffer mit der Klingenspitze auf eine Fläche vom Kragenrand bis zur Hüfte. Kampfzeit zehn Minuten. Nach fünf Treffern bereits scheidet der Gegner aus. Ein Touche und ein Meistertitel für Marga Müller. Paul Gnaier-Heidenheim gegen Ernst Kroggel im Degenfechten. In dieser Disziplin gilt der gesamte Körper als Angriffsfläche. Die Kämpfer sind mit einem Elektronen-Meldegerät verbunden. Denn die Degen sind schneller als das Auge. Gegen den alten Fuchs aus Hannover hatte keiner der Rivalen eine Chance. Mit bildschönen Paraden und blitzschnellen Durchbrüchen holte er sich zum fünften Mal den Meistertitel: Ernst Kroggel.
Endspurt wie noch nie
Start zu den deutschen Waldlaufmeisterschaften in Mainz-Gonsenheim. Ein Klassefeld von 63 Läufern drängt nach dem Titel des Vorjahrsmeisters Helmuth Gude. Der schwierige Kurs führt über 7 700 Meter. Nach drei Runden hat sich Stephan Lüpfert, im dunklen Dress, zur Spitzengruppe durchgesetzt und nach weiteren 1000 Metern läuft er als erster mit Konrad und Eberlein. Kurz vor dem Ende gelingt ihm der große Schachzug. Der ausgepumpte Konrad - Nummer 5 - wird matt gesetzt und hinter dem überrundeten Karl Heinz Rosenblath geht er als erster durchs Ziel. Den zweiten Platz sichert sich sein Vereinskamerad Helmut Gude. Waldlaufmeister 1954: Stephan Lüpfert VfB, Stuttgart.
Generalprobe in Basel
Generalprobe in Basel. Zum 31. Länderspiel trafen sich die Nationalmannschaften der Schweiz und Deutschlands im neueröffneten Sankt Jakobs Stadion. Fritz Walther gewinnt die Seitenwahl und bereits in den ersten Spielminuten eröffnen die Deutschen im Husarenstil. Unter der taktisch klugen Regie des deutschen Mannschaftskapitäns wird der Schweizer Sperr-Riegel zerbrochen und zunichte gemacht. Ein wahres Torgewitter geht über die Eidgenossen nieder. In der fünften Minute schießt Schäfer das 1:0. Das 2:0 wird durch Fritz Walther besiegelt. An der Mauer vorbei im Bogen ins Tor. Es dauert nicht lange. Morlock schafft das 3:0. Die erste Halbzeit geht zu Ende mit einem 4:0 von Schäfer. Nach der Pause haben sich die Eidgenossen von dem Sturm erholt. Sie kommen mächtig auf und Linksaußen Fatton bringt seine Mannschaft zum ersten Erfolg. Tor! 4:1. Unter den anfeuernden Zurufen ihrer Landsleute setzen die Schweizer immer wieder zum Angriff an. Was Posipal und Laban durch die Füße geht, das meistert in großer Form Torhüter Kubsch. Die Eidgenossen legen ungeheures Tempo vor. 27 Minuten nach der Pause verwandelt Ballamann zum 4:2. Auf beiden Seiten fällt noch je ein Tor. Deutschland siegt: 5:3.
Personen im Film
Bidault, George ; Dulles, John Foster ; Eden, Anthony ; Gromyko, Andrej ; Molotow, Andrej Wjadscheslaw ; Pyun, Yung ; Lai, Tschuen ; Gude, Helmuth ; Gnaier, Paul ; Keydel, Inge ; Kroggel, Ernst ; Lüpfert, Stephan ; Morlock, Max ; Müller, Marga ; Schäfer, Albert ; Walter, Fritz
Orte
Hannover ; Italien ; Genf ; Österreich ; Granada ; Freising/Bayern ; Kopenhagen ; Basel ; London ; Celle ; Mainz
Themen
Sachindex Wochenschauen ; Industrie ; Kameraleute, Kameramänner ; Katastrophen ; Fallschirmspringen, Fallschirmspringer ; Fechten ; Fußball ; Photographen ; Religiöse Veranstaltungen ; Sport-Details, Fouls ; Sportpublikum, Sport-Zuschauer ; Sportreklame ; Tiere (außer Hunde) ; Kraftfahrwesen, Kraftfahrzeugwesen ; Leichtathletik, Jogging, Volkslauf ; Volksfeste ; Winter ; Außenpolitische Veranstaltungen ; Zoo, Wildpark ; Flugzeugwesen, Flugwesen ; Ausstellungen ; Industrie ; 18 Findbuch Welt im Bild
Gattung
Wochenschau (G)
Genre
Wochenschau