Sacherschließung
01. Konferenz in Genf - Streiflichter am Rande
Siehe Neue Deutsche Wochenschau 287 - gleicher Schnitt etwas anders zusammengestellt
(44 m)
02. Berlin: Gedenken für die Toten des 20. Juli
Feierstunde im Gefängnis Lehrter Straße mit Ansprache von Bischof Lilje vor den Hinterbliebenen der Toten des 20. Juli. Die ehemalige Bendlerstraße wird in Stauffenbergstraße umbenannt. Umkränztes Straßenschild wird enthüllt. Kranzniederlegung am Mahnmal im Hof des ehemaligen Okw-Gebäudes.
(18 m)
03. London: Traditionelle Fahnenübergabe mit Königin Elizabeth
Parade von Soldaten in historischen Uniformen. Königin Elizabeth schreitet Front ab und überreicht Fahne. Soldaten danken im Sprechchor.
(17 m)
04. Bonn: Uniformen für die Bundeswehr
Aufschlüsselungen aus Neue Deutsche Wochenschau 287/6: Im Verteidigungsministerium werden die neuen Uniformen für die Bundeswehr vorgeführt. Ausgehanzug. Kampfanzug und Stahlhelm. Arbeitsanzug. Luftwaffenuniform mit silberner Schwinge am Ärmel. Heer. Uniform für Offiziere. Marine.
(20 m)
05. Schloß Reichhardshausen: Indisches Tanzpaar
Indisches Tanzpaar tanzt alten Tempeltanz. Tänzerin erzählt altindische Fabel mit Gesten der Hände.
(42 m)
06. Scharhörn: Paradies der Vögel
Pferdewagen fährt über das Watt in der Elbmündung zur Insel Scharhörn. Naturschützer zeigt Vogelnest mit Jungen. Vogelschwarm fliegt. Silbermöwe fliegt. Jungvogel wird beringt. Strandläufer. Flußseeschwalbe. Brandgansnest mit Eiern. Vögel werden in Netz gefangen, registriert, gewogen, gemessen und wieder ausgesetzt. Vogelschwarm fliegt auf.
(46 m)
07. Hamburg: Regatta auf der Alster
Start der Mannschaftskanadier. Es führt der Hamburger Kanuclub vor Polizei Hamburg, siegt und gewinnt den Senatspreis.
(28 m)
08. Berlin: Deutsches Traberderby
Aufschlüsselung aus Neue Deutsche Wochenschau 287/10: Besuchermenge. Start. Rennen. Trabende Pferdebeine. Walter Heitmann im Sulky mit dem Permit-Sohn Wulf fährt vorn, fällt dann aber zurück. Einlauf in die Zielgeraden. 3 Pferde liegen vorn. Von außen stößt Hindumädel mit Kurt Hörmann, der die Peitsche gibt, nach vorn und siegt. Glückwunsch für Kurt Hörmann im Sulky nach dem Sieg.
(35 m)
09. Hamburg: Mittelgewichtsboxen: Max Resch besiegt den Farbigen Ralph Scott durch k.o.
Schlagwechsel der Boxer. Unter den Zuschauern Willi Hoepner, groß. In der 3. Runde muß Scott kurz zu Boden. Scott vernachlässigt bei seinen Angriffen die Deckung und wird in der 5. Runde getroffen (Standbild Treffer), geht zu Boden und wird ausgezählt. Scott bleibt bewußtlos liegen. Max Resch als Sieger im Ring.
(29 m)
Herkunft / Inhaltsart
Titel:
Genf Viererkonferenz
Kamera: Rau, Stoll
Der 20. Juli in Berlin
Kamera: Pahl
Fahnenübergabe
Herkunft: Pathe News
Neue Uniformen
Kamera: Essmann
Indische Tänze
Kamera: Grund, Essmann
Vogelwarte in Scharhörn
Kamera: Seib
Kanu-Regatta auf der Alster
Kamera: Luppa
Traberderby Berlin
Kamera: Pahl, Jansen
Boxen, Hamburg: Resch-Scott
Kamera: Seib
Schluss
Sprechertext
Genf
Eine gute Nachricht ist besser als eine schlechte. Unter diesem Motto berichtete mancher Reporter aus Genf. Und nach dem Abschluß-Treffen der Großen Vier gingen optimistische Schlagzeilen in alle Welt. Man hat sich geeinigt. Ein Außenminister-Treffen im Oktober soll das Gespräch über die schwebenden Probleme weiterführen.
Bei dem historischen Konferenz-Bild für die Kameramänner wurde den hohen Politikern eine liebenswürdige Geste abgewonnen. Die friedliche Tradition der Völkerbunds-Stadt verfehlte nicht ihre Wirkung.
Unter anderem dachte Präsident Eisenhower nicht nur an die große Politik, sondern auch an seine kleinen Enkelkinder. In einem Spielzeug-Laden machte er Station.
Im Palais Eynard gab die Eidgenossenschaft ein Gala-Diner zu Ehren der Delegierten. Bundespräsident Petitpierre empfing Premierminister Eden, Ministerpräsident Bulganin, Präsident Eisenhower und Ministerpräsident Faure.
In dieser Atmosphäre der Verständigungs-Bereitschaft erwiesen sich auch die Damen als geschickte Diplomaten.
Der Abschied von Genf stand unter der hoffnungsvollen Botschaft des britischen Außenministers McMillan: "Einen Krieg wird es nicht mehr geben."
20. Juli
Deutschland gedachte der Opfer des 20. Juli. Im Zellengefängnis an der Lehrter Straße in West-Berlin predigte Landesbischof Lilje vor den Hinterbliebenen.
Zur gleichen Zeit wurde im Rahmen einer Feierstunde die ehemalige Bendlerstraße in Stauffenbergstraße umbenannt. Das Mahnmal im Hof des früheren OKW-Gebäudes erinnert an die Hinrichtung des Grafen Stauffenberg und seiner Kameraden.
Fahnenübergabe
Mit einer Parade der ältesten Uniformen vor der englischen Königin begann der Festtag der Ehrenwerten Artilleriekompagnie in London. Die Ausrüstung ist 480 Jahre alt und stammt aus der Zeit Heinrich VIII.
In Anbetracht ihrer besonderen Verdienste wurde die Einheit von Königin Elizabeth nunmehr mit einer neuen Fahne ausgezeichnet.
Uniformen
Die künftigen Uniformen wurden vom Bundes-Verteidigungs-Ministerium in Bonn vorgestellt. Der Kampfanzug des Heeres mit einem Stahlhelm nach amerikanischem Muster.
Der Arbeitsanzug für Heer und Luftwaffe, eine zweiteilige Kombination aus leichtem Baumwollstoff.
Die Luftwaffe erhält einen silbernen Ärmelbesatz. So präsentiert sich der Generalmajor und so der künftige Hauptmann.
Die Uniformen der Kriegsmarine: Vom einfachen Matrosen bis zum Kapitänleutnant.
Tanz
Das indische Tanzpaar Sujata und Asoka trat zum ersten Mal in Deutschland auf. Im Schloß Reichardshausen zeigte es einen 2000 Jahre alten Tempeltanz.
Dann erzählte Sujata eine alt-indische Fabel:
Es war einmal ein kleines Reh, das kam zu einem Wasser, um zu trinken. Und in dem Wasser war ein schöner Fisch.
Und zu dem Wasser kam die kleine Biene und sah die Lotosblume in dem Wasser.
Und dachte, oh, was für ein Honigschmaus.
Sie trank und trank und voll von Honig schlief sie in der Lotosblume ein. Und plötzlich kam ein Elefant, um Wasser zu trinken. Und beim Trinken verschluckte er die Lotosblume. Das war das Ende von der kleinen Biene.
Scharhörn
Wer im Sommer über das Watt an der Elb-Mündung zur Insel Scharhörn hinüberfährt, dem begegnen zwei sonderliche Gestalten. Es sind jugendliche Helfer, die in diesem Paradies der Vögel einen freiwilligen Dienst versehen.
Für die von Menschen und anderen Katastrophen bedrohte Vogelwelt wurde hier eine Freistätte geschaffen, wo die selten gewordene Silbermöve und die Seeschwalbe ein relativ sorgloses Dasein führen.
Von den Fluß-Seeschwalben haben sich bereits weit über 3000 Pärchen einquartiert und die heimliche Hinterlegung dieser Geburtsurkunden geht auf das Konto der Brandgänse. Gemeinsam mit der Vogelwarte Helgoland werden vom Verein Yordsand eingehende Forschungsarbeiten durchgeführt. Die Studien-Objekte, die der Wissenschaft hier in die Falle gingen, sind ein Star und ein zartes Rotschenkel-Ehepaar.
Was man in Erfahrung bringen will, sind lediglich statistische Daten. Zuerst wird das Gewicht geprüft und dann wird Maß genommen. - Die fortschreitende Technisierung hat der Vogelwelt immer engere Grenzen gesteckt und unsere gefiederten Freunde sind dankbar für jede menschliche Mühe.
Kanu
Um den Senatspreis der Stadt Hamburg ging es bei der großen Kanu-Regatta auf der Außenalster. Das Rennen der Mannschafts-Kanadier wurde mit 6 Booten gestartet. Der HKC hat 3 Olympioniken an Bord und schon nach wenigen Metern zieht er unhaltbar davon. Stärkster Widersacher ist die Mannschaft von Polizei Hamburg, aber der schlagstarke HKC verschenkt nicht eine Sekunde. - Mit mächtigen Stössen wird der Kanadier vorwärts getrieben und gleichmäßig wie Maschinenkolben greifen die Paddel ins Wasser. Dann setzt Schlagmann Johannsen zum Endspurt an. Die Polizei liefert noch ein dramatisches Finish. Aber an dem Erfolg des HKC kann sie nichts mehr ändern. Der Senatspreis ging an den Hamburger Kanu-Club.
Derby
In Berlin-Mariendorf wurde das Blaue Band des deutschen Trabersports vergeben. 14 Pferde gehen an den Start und der indisponierte Wulf mit Walter Heitmann im Sulky liegt bald an der Spitze. Aber dem favorisierten Sohn Permits macht eine Beinverletzung schwer zu schaffen. Nuntius, Johanniter und Eboli jagen sich nunmehr den Rang ab und Wulf fällt zurück. - Im Mittelfeld kommt es zu erbitterten Positionskämpfen. Marburga, Nr.9, zieht an Wind vorbei.
Die 3200 Meter gehen zuende. Im Einlauf kämpfen Eboli und Johanniter. Kopf an Kopf streben sie dem Ziel entgegen. - Johanniter hat das bessere Stehvermögen, doch aus dem Hintergrund kreuzt Hindumädel auf und phantastisch gesteuert von Trainer Kurt Hörmann zwingt sie den Hengst in die Knie. - Eine Minute, 25,4, das ist die schnellste Nach-Kriegszeit und das Blaue Band für Hindumädel.
Boxen
Der junge Mittelgewichtler Max Resch stand in Hamburg gegen den versierten Barbados-Neger Ralph Scott im Ring. In den letzten Monaten hat sich das Stuttgarter Boxtalent Erfolg auf Erfolg gesichert. Die Hoffnungen der Fachwelt wurden auch diesmal weit übertroffen. - Der Farbige versteht zu decken und zu schlagen, aber der jugendliche K. o. -Matador hat Dynamit in den Fäusten. Und in der 3. Runde wird Scott auf die Bretter gefegt. - Das Ende kommt in der 5. Runde. Der Stuttgarter stellt sich seinen Mann zurecht. Dann knallt seine stahlharte Linke durch. Noch minutenlang ist Scott von dem Schlag wie betäubt. Für Max Resch ist dieser Sieg ein weiterer Schritt auf dem Weg nach oben.
Personen im Film
Bulganin ; Chruschtschow, Nikita ; Eden, Anthony ; Eisenhower, Dwight ; Elisabeth II. von England ; Faure, Edgar ; Lilje ; Molotow, Andrej Wjadscheslaw ; Petitpierre ; Heitmann, Walter ; Hörmann, Kurt ; Resch, Max ; Scott, Ralph
Orte
Bonn ; Berlin ; Genf ; London ; Reichhardshausen ; Hamburg
Themen
Sachindex Wochenschauen ; Boxen ; Bundesgrenzschutz ; Bundeswehr ; Kajak, Kanu, Wildwasser ; Kameraleute, Kameramänner ; Nachrichten, Nachrichtenwesen ; Paraden ; Photographen ; Politische Veranstaltungen ; Sportpublikum, Sport-Zuschauer ; Tanz ; Tiere (außer Hunde) ; Trabrennen ; Militärische Veranstaltungen ; Gedenktage, Jubiläen, Geburtstage ; 18 Findbuch Welt im Bild
Gattung
Wochenschau (G)
Genre
Wochenschau