01. Aufstand in Prag
Häuserfronten. Straßenschilder werden abgerissen, Papiere aus Fenstern geworfen und mit einer Hakenkreuzfahne verbrannt. Englische, amerikanische und russische Fahnen. Deutsche Soldaten vor Straßensperre. Soldat mit Gummiknüppel von hinten. Deutsche Soldaten marschieren durch Straßen. Rundfunkstation mit tschechischen Soldaten. Straßenkämpfe. Bürger feuert hinter Mülltonne. Barrikaden, Tote, Einschläge von Geschossen. Tote werden fortgezogen. Kampf auf Dächern. Schützen, brennende Häuser, Wasserspritzen werden auf Keller gerichtet. SS-Soldaten fahren in Panzern ab. Gefangene Soldaten mit erhobenen Händen und Landesverräter mit erhobenen Händen und Handschellen. Russische Panzerwagen mit roter Fahne ziehen ein. Bevölkerung jubelt. Eduard Benesch kehrt heim. Empfang auf dem Bahnhof. Ehrenkompanie. Frauen mit Blumenkränzen. Benesch fährt durch die Stadt unter Jubel und Winken.
(115 m)
02. Verschleppte Kunstwerke aufgefunden
Amerikanische Soldaten tragen Kunstschätze aus Berghöhle durch Wald. Bilder und Skulpturen werden auf LKW und in Eisenbahnzug verladen. Amerikanischer Sachverständiger prüft Schriftstücke. Burg Neu Schwanstein. Verschiedene Medaillons (groß), Kassette mit Juwelen, Silberschüssel, Katzenbild und amerikanische Soldaten mit Bildern.
(79 m)
03. Flugfelder von Nebelgefahr befreit
Flugzeuge auf Flugplatz. In einem Raum Pumpen. Flugfeld mit Leitungen, die mit Öl gefüllt sind. Öl wird von Mann entzündet. Flammen, Rauch. Brennende Streifen machen Flugbahn in der Dunkelheit sichtbar für landende Maschinen. Englisches Flugzeug landet.
(42 m)
04. Militärregierung
Essen. Wald, See, Trümmerhaus. Wasserausgabe in Essen. Aus Hahn läuft Wasser in großen Topf. Leute schöpfen Wasser und tragen es in Eimern nach hause. Zivilisten arbeiten am Wasserversorgungsnetz. Aufgerissene Straßen. Rohrverlegungen. Klassenzimmer. Erwachsene mit Armbinden "MG Police" schreiben. Unterricht als Verkehrspolizist. Verkehrspolizist winkend, groß, im Einsatz auf der Straße. Schild bildfüllend "Victory Herald Office". Redaktion innen. Männer und Frauen vor Schreibmaschinen. Schilder bildfüllend German, Italian, Dutch, French, Polish. Mann vor Schreibmaschine und zwei Frauen. Schreibmaschine, groß. Setzer bei der Arbeit. Drucker an Setzmaschine. Mann liest Abzug. Häuserfront Hamburger Anzeiger, davor englischer Jeep. Englische Soldaten laden Zeitungen ein und fahren ab. Verteilung von Zeitungen an Fremdarbeiter vor Baracken. Verschiedene Leser, groß.
(93 m)
05. Untersuchungskommission für Kriegsverbrechen
Straßen Londons. Sitzungssaal mit Delegierten. Quisling als Angeklagter in Norwegen, Profil groß. Bei Braunschweig marschiert Hinrichtungskommando auf einem Feld auf. Spion wird an einen Pfahl gebunden. Hinrichtungskommando schießt. Mann fällt zu Boden und wird zum Sarg getragen. Ein zweiter Spion wird an Pfahl gebunden und erschossen.
(56 m)
06. Drama eines Flugzeugträgers
Kriegsschiffe und Flugzeuge über dem Ozean. Feuergefecht und Luftkampf. Flugzeuge stürzen ab. Langer Absturz eines Flugzeuges, trudelnd ins Meer. Flugzeugträger Franklin wird getroffen. Explosionen, Riesenbrandwolke. Löschversuche an Bord. Verwundete werden versorgt. Schwarzer Rauchpilz. Geistlicher bei Sterbenden. Zerstörer kommt zu Hilfe. Rettungsseil wird an Bord geworfen. Matrosen werden in Sicherheit gezogen. Matrosen springen in Rettungsboote und ins Wasser. Rettungsboot im Meer. Amerikanische Flagge. Mannschaft an Deck angetreten. Franklin im Hafen Pearl Harbour. Auf Deck Ordensverleihung. Köpfe groß, lachend. Flagge. Beschädigtes Schiff vor Freiheitsstatue.
(134 m)
01. Aufstand in Prag
In den letzten Tagen des Krieges erhob sich Prag, das 6 Jahre lang in Knechtschaft lag, gegen seine Unterdrücker. Es war nicht die Revolte einer Partei, es war der Aufstand erbitterter Bürger einer Nation. In einer Stadt, die noch immer unter dem Diktat von SS-Truppen lag, begann der Kampf. Die Tschechen eroberten die Rundfunkstation. Und während sie wieder und wieder Rufe um Verstärkungen in die freie Welt sandten, kämpften sie in den Strassen ihren verzweifelten Kampf mit dem überlegenen Gegner. Die Tschechen wußten, daß die SS keine Gefangenen machte. Sie kämpften mit dem Mut der Verzweiflung. Sie wußten auch nicht, daß Hilfe schon auf dem Wege war. Daß aus dem Westen die Amerikaner und vom Osten her die Rote Armee in Eilmärschen heranrückten. Der 9. Mai brach an. Die ganze freie Welt feierte die Kapitulation Deutschlands. Prag lag noch in Dunkelheit. Deutsche Soldaten werden gezwungen, die Keller zu verlassen. Ale der Kampf sich zugunsten der Tschechen zu wenden begann, zogen sich einige SS Truppen aus der Stadt zurück und überließen andere Kameraden ihrem Schicksal. Sie wurden gefangen genommen. Ebenso Landesverräter.
Am 10. Mai drangen die ersten russischen Panzerspitzen in die Stadt. Der Kampf der Freiheitskämpfer war beendet. Prag war frei. 6 Tage später versammelte sich eine Menschenmenge auf dem Bahnhof. Sie begrüßte ihren Präsidenten Eduard Benesch, der nach 7 Jahren Exil heimkehrte. Als eines der ersten Länder verlor die Tschechoslowakei ihre Freiheit, als letztes gewann sie sie zurück. Sie wird ihren Platz unter den Völkern Europas einnehmen und in Freiheit, in Frieden, in gemeinsamer Arbeit, auf der die Hoffnung der Welt ruht, mithelfen, ein glücklicheres Europa zu errichten.
02. Verschleppte Kunstwerke aufgefunden
In einer Bergeshöhle bei Berchtesgaden entdeckten amerikanische Truppen eine Sammlung von Kunstschätzen. Hier hatte Göring seine Beute aufgestapelt. Skulpturen und Gemälde, die er aus privaten Sammlungen Europas gestohlen hatte. Jetzt werden die Kunstschätze mit Sorgfalt verladen und unter Leitung der Alliierten ihren rechtmäßigen Besitzern zurückgestellt. Dieser Offizier ist ein amerikanischer Kunstsachverständiger und mit der Prüfung der Sammlung betraut. Auch hier in Neu Schwanstein, dem Schloß Ludwigs II., hatte Göring eine Sammlung mit Kunstschätzen angelegt, die ihresgleichen sucht. Eine Kassette mit Juwelen von unschätzbarem Wert aus französischem Privatbesitz, eine Silberschüssel aus der Sammlung des früheren Präsidenten eines berühmten französischen Museums. Dies sind nur einige der 23.000 Kunstwerke, die hier von den amerikanischen Truppen aufgefunden wurden. Die Nationalsozialisten nahmen den Völkern, die sie überrannten, nicht nur ihren Frieden, ihre Freiheit und ihr Brot, sie nahmen ihnen, was sie liebten und worüber sie stolz waren: die Werke der Großen ihres Landes.
03. Flugfelder von Nebelgefahr befreit
Sichere Landung alliierter Flugzeuge, auch im dichtesten Nebel, ist jetzt ermöglicht worden. Aus diesen Behältern wird Treibstoff mithilfe eines besonderen Systeme entlang den Rollfeldern gepumpt. Wenn entzündet erhitzt das Oel die Luft und bringt die Nebel zum Verdunsten. Innerhalb einer Sekunde kann das Oel in den Leitungen entzündet werden. Diese Anlage ist die Erfindung britischer Ingenieure und hat den alliierten Bombern die Möglichkeit gegeben, ihre Tag- und Nachtangriffe während der letzten Kriegswinter ohne Unterbrechung fortzusetzen. Sie erfüllt einen doppelten Zweck. Der Nebel wird vertrieben, und die von ihren Angriffsflügen zurückkehrenden Flieger sehen 2 langgestreckte Leuchtfeuer und können ungefährdet landen. Im Frieden wird dies einen sicheren Flugdienst ermöglichen, einen schnelleren und vom Wetter unabhängigen Luftverkehr von Personen und Fracht.
04. Militärregierung
Die Wasserversorgung erhält hier von der Militärregierung die erste provisorische Hilfe. Von den Ufern der Ruhr wird es hinaufgepumpt in die von Bomben zerstörte Stadt Essen. Bürgerkommen, Wasser zu holen und tragen es in Eimern nachhause. Die Chlor-Reinigungsanlage ist infolge erheblicher Beschädigungen noch nicht in Betrieb. Die Bevölkerung wurde vor Ansteckungsgefahr gewarnt. Jeder Eimer muß vor Gebrauch abgekocht werden. Indessen werden die Reparaturen an der Wasserleitung von zivilen Arbeitskolonnen vorgenommen. Langsam, aber zielbewußt, wird unter alliierter Kontrolle Ordnung in das Chaos gebracht. Und wieder fließt Wasser in die Stadt.
In diesem Klassenzimmer lernen Deutsche unter Leitung der Militärregierung bewußte Bürger zu werden. Sie lernen z.B. die Aufgaben des Verkehrspolizisten. Verantwortungsbewußt erfüllt er seine Pflicht. Dieser hier ist eifrig dabei, ein nützliches Mitglied des neuen Deutschland zu werden.
Hamburg: Redaktion eines Nachrichtenblattes in 5 Sprachen: deutsch, italienisch, holländisch, französisch und polnisch. Geschrieben von Männern und Frauen dieser verschiedenen Nationen, und in der Druckerei des Hamburger Anzeigers hergestellt, wird der Victory Herald von der Militärregierung herausgegeben. Für die Tausende von Menschen, die von den Nazis als Sklavenarbeiter nach Deutschland verschleppt wurden, und die bald in ihre Heimat zurückkehren werden. Die Zeitungen werden verpackt und zur Verteilung in die Lager geschickt, wo diese Leute jetzt unter dem Schutz der Alliierten leben. Nach nahezu 6 Jahren der Dunkelheit lernen sie wieder das Licht der Welt zu sehen.
05. Untersuchungskommission für Kriegsverbrechen
In London wurde die Konferenz der Vereinten Nationen zur Aburteilung von Kriegsverbrechen eröffnet. Delegierte von 16 Nationen nahmen an der Konferenz teil.
Auf der Liste der Kriegsverbrecher stehen nahezu 3000 Deutsche. In Norwegen kämpft Quisling um sein Leben. Quisling, dessen Name eingegangen ist in den Wortschatz der Völker der freien Welt als das internationale Wort für Verräter - für Quisling hat die seit langem fällige Stunde der Abrechnung geschlagen.
In der Nähe von Braunschweig standen 2 deutsche Spione vor einem alliierten Militärgericht. Im Februar waren sie in Zivilkleidung über die Röhr geschmuggelt worden, um über die Bereitstellungen amerikanischer Truppen Informationen zu sammeln. Innerhalb 24 Stunden wurden sie festgenommen. Das Militärgericht verurteilte sie nach Kriegsrecht zum Tode durch Erschießen. Die amerikanische 9. Armee vollzog das Urteil.
06. Drama eines Flugzeugträgers
In den unendlichen Weiten des Stillen Ozeans lag der Schauplatz einer der großen Heldentaten dieses Krieges. Ein amerikanischer Flottenverband, darunter der Flugzeugträger "Franklin", focht einen Kampf mit Geschwadern japanischer Flieger. Die Franklin wurde getroffen. Sie brannte. Pulvermagazine begannen zu explodieren. Aus dem Getümmel der Schlacht barg man die Verwundeten. Auf Deck tröstete der Geistliche die Sterbenden. Ein Zerstörer drehte längsseits bei. Es sah aus, als ob nichts mehr die Franklin retten könnte. Die Matrosen waren erschöpft. Einer nach dem andern wurde aus den Flammen, aus dem verbogenen Stahl des Decks in Sicherheit gezogen. Einige wenige der Mannschaft bleiben im Dienst zurück. Aber die Franklin ging nicht unter. Die Flagge wehte immer noch. Das schwer getroffene Schiff wurde aufgerichtet, das Schott gesichert, und langsam, langsam begannen die Franklin und die Männer, die am Leben blieben, in einer langen Odyssee die Heimreise. Die Toten wurden dem Meer übergeben. In Pearl Harbour wurden provisorische Reparaturen durchgeführt. Dann, als sie triumphierend in den Panama-Kanal einfuhren, wurden auf dem sonnenbeschienenen Flugdeck die Orden verteilt, die einst im brennenden Schiff durch heldenmut und selbstlose Pflichterfüllung gewonnen wurden. Die schönste Belohnung dieser einfachen Männer war aber die Erinnerung an das Auflodern ihrer Kraft in der Stunde der Not.
Der Flugzeugträger Franklin und seine Mannschaft kamen über die halbe Welt heim. Die Franklin wird wieder ausgerüstet werden, und dann wird das Schiff, das einst im Sterben lag, zurückkehren, zurück zu neuen Taten.