01. Cholera in Ägypten
Flugzeug sprüht Desinfektionsmittel über Seuchengebiet. Desinfektionstrupps besprengen Häuser in Straßen. Lebensmittel werden in Desinfektionsmittel gewaschen. Bevölkerung bei Zwangsimpfung. Kranker wird auf Trage aus Sanitätsauto getragen.
(31 m)
02. Streiflichter aus Deutschland
a. Bayern: Staatsakt bei Beginn des Bauprojekts der Umleitung des Rißbaches
Der Walchensee. Kraftwerk am Walchensee. Landkarte mit Einzeichnung der Umleitung des Rißbaches. Luftaufnahme der Mündungsarme des Rißbaches in der Isar. Der bayrische Staatsminister Dr. Krauss löst die erste Sprengung zum Bauprojekt.
(27 m)
b. Oldenburg: Hengstkrönung
Pferde galoppieren auf der Weide. Pferd wird gestriegelt. Hengste werden vorgeführt. Richter begutachten die Hengste. Pferd im Gegenlicht, groß.
(28 m)
c. Garmisch: Briefmarkenwoche
Sammler betrachten Marken in einer Ausstellung. Seltene Marken "Das Baseler Täubchen" und "Dreier Streifen der Mauritius". Interessenten erhalten Nummernkarten für Versteigerung. Auktionator bei der Briefmarkenversteigerung. Interessenten halten ihre Nummern hoch. Geldscheine beim Kauf von Marken werden hingeblättert.
(33 m)
03. China: Die seltsame Fracht des Wang Fu - Kinderaussetzung
Zwei Babies werden in einen Schließkorb gelegt. Der Korb wird zugemacht. Chinese Wang Fu fährt mit Körbchen auf dem Fahrrad nach Shanghai. Nonnen nehmen die Babies aus dem Körben. Schreiende Babies, halbnah. Die Babies auf dem Arm von Nonnen trinken aus Milchflaschen. Schwenk über Babies, nebeneinander liegend. Kleinkind ißt.
(45 m)
04. Berlin: Deutsche Rad-Straßenmeisterschaft
Radfahrer fahren durch Berlin. Zuschauer am Straßenrand. Zuschauer stehen in Trümmern und sitzen auf Bäumen. Sie sitzen auf Aufbauten an U-Bahneingang. Die Fahrer in der Kurve. Sturz. Tretende Beine eines Fahrers, groß. Es siegt Voggenreiter, Nürnberg, total. Zuschauer umringen den Sieger.
(41 m)
05. Aktuelles in Kürze
a. De Gaulle besucht Algier vor französischen Gemeindewahlen
De Gaulle geht winkend durch die Menge. Menschenmenge, bildfüllend. De Gaulle auf Rednerpult, halbnah. Kriegsversehrte in Rollstühlen.
(15 m)
b. Washington: Besuch des türkischen Generals Salikh Omurtak
Omurtak steigt Flugzeugtreppe hinunter und wird von General Eisenhower und General Niemitz begrüßt, halbnah.
(8 m)
c. Neufundland: Überquerung des Atlantik mit führerlosem Flugzeug
Besatzung steigt zur Kontrolle des Fluges in Flugzeug. Fernlenkapparatur. Das Flugzeug bei Start und Flug. Selbsttätig arbeitende Instrumente. Landung in England.
(20 m)
06. Portrait eines Zeitgenossen: Die Schlange
Endlose Schlange auf der Straße. Nummern werden ausgegeben. Schlange auf Markt vor Gemüsestand. Schlange vor Geschäften. Schlange vor Fahrkartenschalter. Schlange vor Zügen. Endlose Schlange vor Fleisch-Freibank. Leute gehen und laufen bei Öffnung in Freibank. Schlachter schneidet Fleisch ab. Elender Mann und elende Frau. Schlange im Treppenhaus einer Behörde. Leute drängen in Tür. Beamte blättern in Karteikästen und Akten. Schlange vor Theater und Kino. Das Tier Schlange, groß.
(89 m)
01. Cholera in Ägypten
Die Cholera-Epidemie in Ägypten ist auf ihren Höhepunkt gestiegen. Sie wird mit allen erdenklichen Massnahmen bekämpft! Flugzeuge der ägyptischen Luftwaffe streuen fortgesetzt Desinfektionsmittel über den Seuchengebieten aus. In Kairo und anderen Städten werden die Häuser und Strassen täglich frisch desinfiziert.
Lebensmittel dürfen erst nach sorgfältiger Sterilisierung verkauft werden.
Nach amtlichen Feststellungen erreichte die Epidemie ihre bisher höchste Kurve mit über 500 Toten und 900 Erkrankungen an einem Tag. Die gesamte Bevölkerung muss sich einer Zwangsimpfung unterziehen. Flugzeuge bringen aus allen Teilen der Welt Medikamente und Impfstoffe heran. Auch Deutschland ist an diesen Sendungen beteiligt.
Bei geschlossenen Grenzen bekämpft die ägyptische Regierung die seit Jahrzehnten grösste Seuche des Landes.
01. Cholera in Ägypten
Die Cholera-Epidemie in Ägypten ist auf ihren Höhepunkt gestiegen. Sie wird mit allen erdenklichen Massnahmen bekämpft! Flugzeuge der ägyptischen Luftwaffe streuen fortgesetzt Desinfektionsmittel über den Seuchengebieten aus. In Kairo und anderen Städten werden die Häuser und Strassen täglich frisch desinfiziert.
Lebensmittel dürfen erst nach sorgfältiger Sterilisierung verkauft werden.
Nach amtlichen Feststellungen erreichte die Epidemie ihre bisher höchste Kurve mit über 500 Toten und 900 Erkrankungen an einem Tag. Die gesamte Bevölkerung muss sich einer Zwangsimpfung unterziehen. Flugzeuge bringen aus allen Teilen der Welt Medikamente und Impfstoffe heran. Auch Deutschland ist an diesen Sendungen beteiligt.
Bei geschlossenen Grenzen bekämpft die ägyptische Regierung die seit Jahrzehnten grösste Seuche des Landes.
02. Streiflichter aus Deutschland:
a. Staatsakt am Rissbach
Durch die vom Bayerischen Landtag beschlossene Umleitung des Rissbaches in den Walchensee wird das Walchensee-Kraftwerk zusätzlich jährlich 90 Millionen Kilowattstunden Strom erzeugen. Der dringend benötigte Strom ist ein wichtiger Faktor für alle künftige Industrie - und Wiederaufbautätigkeit.
Die Umleitung des Rissbaches und die Errichtung eines Staubeckens als Wasserspeicher für das Tölzer Gebiet sollen nach dreijähriger Bauzeit durchgeführt sein.
Hier der Rissbach mit seinen drei Armen bei der Einmündung in die Isar. Er ist sehr wasserreich und stellt von hier aus 80 Prozent des Isarwassers.
Ein Staatsakt am Hochkopf, in Anwesenheit von Vertretern der Militär-Regierung und der Behörden, leitet die Arbeit ein.
Der bayrische Staatsminister Dr. Krauss löst die erste Sprengung zum Bau des Stollens, durch den der Rissbach in den Walchensee geleitet wird.
Durch die vom Bayerischen Landtag beschlossene Umleitung des Rissbaches in den Walchensee wird das Walchensee-Kraftwerk zusätzlich jährlich 90 Millionen Kilowattstunden Strom erzeugen. Der dringend benötigte Strom ist ein wichtiger Faktor für alle künftige Industrie - und Wiederaufbautätigkeit.
Die Umleitung des Rissbaches und die Errichtung eines Staubeckens als Wasserspeicher für das Tölzer Gebiet sollen nach dreijähriger Bauzeit durchgeführt sein.
Hier der Rissbach mit seinen drei Armen bei der Einmündung in die Isar. Er ist sehr wasserreich und stellt von hier aus 80 Prozent des Isarwassers.
Ein Staatsakt am Hochkopf, in Anwesenheit von Vertretern der Militär-Regierung und der Behörden, leitet die Arbeit ein.
Der bayrische Staatsminister Dr. Krauss löst die erste Sprengung zum Bau des Stollens, durch den der Rissbach in den Walchensee geleitet wird.
b. Hengstkörung
Jedes Jahr im Herbst versammeln sich die Oldenburger Bauern zu einem der grössten Ereignisse des Jahres: der Hengstkörung.
Denn im Gegensatz zu anderen Zuchtgebieten wird das berühmte Oldenburger Pferd nicht im Gestüt, sondern vom Bauern gezüchtet. Einige hundert Bauern wetteifern in der Aufzucht des edelsten Pferdes - und der Körungstag bringt die Entscheidung.
In diesem Jahr hatten die Sachverständigen eine besonders schwere Wahl unter 200 erstklassigen Hengsten. Die Tiere werden nach bestimmten Richtlinien klassifiziert. Die Hengste der Kategorie A verbleiben im Lance Oldenburg. Die Klasse B ist für die anderen Nachzuchtgebiete bestimmt.
Das Oldenburger Pferd ist - wie es in der Fachsprache heisst - ein schwerer, weitausgreifender Warmblüter für bäuerliche Betriebe - das Produkt einer vierhundertjährigen Tradition.
c. Briefmarken
In Garmisch wurde eine Briefmarkenwoche abgehalten, an der Sammler und Interessenten aller Zonen teilnahmen. Den Abschluss bildete die bisher grösste Versteigerung in Deutschland. Die angebotenen Briefmarken haben einen Wert von über drei Millionen Mark.
Besonders gesuchte und seltene Exemplare waren des sogenannte Baseler Täubchen und ein Dreier-Streifen der Mauritius, ein Penny, orangerot. Vor der Versteigerung erhält jeder Interessent eine Nummerntafel.
So lange er sie in die Höhe halt, bietet er mit. Wenn ihm der Preis zu hoch wird, senkt er die Tafel - je nach Temperament mit Gelassenheit oder ... dem Gegenteil.
03. China:
Die seltsame Fracht des Wang-Fu
Jeden Donnerstag wird in einem chinesischen Dorf eine seltsame Fracht verpackt, mit der sich der alte Wang-Fu, wie seit Jahren auf den Weg nach Schanghai macht.
Es sind Babies, neugeborene Töchter armer Bauern, die nicht in der Lage sind, ihre Kinder gross zu ziehen und sie daher in diesem Dorf aussetzen.
Wang-Fu hängt die Körbe mit der seltsamen Fracht an sein Rad und fährt nach Schanghai. Über hundert Kilometer hat er zu bewältigen - unzählige Male ist er diese Strecke schon gefahren.
Und keinem Baby ist bisher etwas passiert.
In Schanghai liefert Wang-Fu die Findelkinder bei einer christlichen Mission ab. Die katholischen Nonnen und Schwestern sind chinesischer Abstammung. Sie nehmen sich der Kinder an, die unter ihrer Obhut ins Leben wachsen. Manche ergreifen später einen Beruf, manche heiraten. Einzelne aber bleiben in der Mission, um später selbst die Betreuung der allwöchentlich eintreffenden Säuglinge zu übernehmen - als barmherzige Endstation für die seltsame Fracht des Wang-Fu.
04. Berlin:
Deutsche Strassenmeisterschaft
Höhepunkt und Abschluss der Radrenn-Saison war die in Berlin durchgeführte 19. deutsche Strassenmeisterschaft.
Auf einer über 3 km langen Rundstrecke im Norden von Berlin waren 125 km zu durchfahren. 100.000 Zuschauer scheuten keine Mühe, um Zeuge dieser ersten deutschen Nachkriegs-Meisterschaft auf der Strasse zu sein. Alle Fahrer von Klasse waren am Start.
Es geht über Schienen und Kopfpflaster, über Asphalt und Schotter, bergauf und bergab. Es gibt leichte und schwere Stürze. Und immer wieder spannende Kämpfe um die oft wechselnde Führung. Bis zur letzten Runde ist die Entscheidung offen. Durch einen grossartigen Endspurt siegt schliesslich der Nürnberger der Voggenreiter vor Singer, München und Ziege, Berlin. Die Begeisterung der Zuschauer kennt keine Grenzen ...
05. Aktuelles in Kürze:
a. De Gaulle
Vor den französischen Gemeinderatswahlen besuchte General de Gaulle auch Algier.
Die Bevölkerung feierte ihn stürmisch. Im Stadion von Saint-Eugène sprach er zu einer vieltausendköpfigen Menge.
General de Gaulle's Volksunion hat bei den jüngsten Gemeindewahlen in Frankreich einen grossen Überraschungserfolg errungen.
Das Wahlergebnis ist für die gesamte politische Entwicklung in Frankreich von entscheidender Bedeutung.
b. Türkischer General in Washington
In Washington traf der Chef des türkischen Generalstabs, General Salikh Omurtak, zu Besprechungen mit amerikanischen Regierungsstellen ein.
Zu seiner Begrüssung hatten sich General Eisenhower und Admiral Nimitz eingefunden.
c. Führerloses Flugzeug
Eine flugtechnische Sensation höchsten Ranges ist die erste Überquerung des Atlantik durch ein pilotenloses Flugzeug.
Von Neufundland aus startete kürzlich eine ferngesteuerte Maschine. Durch Drücken eines Knopfes wird das sogenannte "mechanische Gehirn" eingeschaltet. Diese Apparatur lenkt die Maschine.
An Bord des Flugzeuges befand sich eine komplette Besatzung zu Kontrollzwecken, sie brachte jedoch keinen Handgriff während des 10stündigen Fluges zu tun.
Nach Bewältigung der fast 4000 km langen Strecke landete die ferngesteuerte Maschine glatt in England. Auch der Rückflug verlief ohne Zwischenfall.
06. Portrait eines Zeitgenossen:
Die Schlange
Das Paradies versank und als Erbe blieb: die Schlange. Das älteste Tier der Schöpfung ist auch das modernste.
Die Schlange ist - nicht nur in Deutschland - ein Begriff geworden, ein Haustier der Städte. Sie verleidet das Dasein und macht es zugleich erst möglich.
Schlangen überall! Vor jedem Laden, jedem Schalter, jedem Verkaufsstand ein graues, schleichendes Kriechtier, dessen Glieder Menschen und dessen Schuppen Markttaschen sind. Wer zum Vorderteil der Schlange gehört, ist freudig erregt. Wer am Schwanzende steht, wartet missmutig auf das Aufrücken der Kolonnen. Erst wenn er allmählich viele Menschen hinter sich sieht, dann erst verbessert sich sichtlich seine Laune. Nicht wahr?
Auch auf allen Bahnhöfen warten dieselben langen Pilgerzüge. Denn zu jeder Reise gehört erst eine Reise. Anstehen für die Fahrberechtigung. Anstehen für die Fahrkarte. Anstehen für den Zug. Anstehen im Zug. Ja wenn einer eine Reise tut, dann kann er was ... erleben. Die hässlichste und mit die häufigste Schlange aber ist die, die um die nackte Not ihre Kreise zieht. Hier eins der trübsten Beispiele: Menschen, die vor der Städtischen Freibank warten, um Abfall und nicht verderbliches Fleisch gegen geringe Markenabgabe zu kaufen.
Hier hat niemand Beziehungen und Verbindungen und Nebenbei-Verdienste und Hintenrum-Möglichkeiten. Hier rechnet jeder mit jedem Pfennig und jedem Karten-Abschnitt. Hier wartet man oft zwanzig Stunden und länger, Tag und Nacht, bis das Tor sich öffnet.
Und wenn es sich öffnet, beginnt ein Existenz-Kampf im kleinen [...] ... erst ein Gehen, dann ein Rennen nach dem, was dieser Kaufladen [...] Ärmsten zu bieten hat.
Hier zeigt sich die düstere Seite der Grosstadt - das Antlitz der Not.
Eine der häufigsten Gattungen im Grossen Reptilienhaus dieser Zeit ist die gemeine Ämter- oder Behördenschlange. Von der Wiege bis zur Bahre, vom Bezugschein bis zur Zuzugsgenehmigung, von der einfachen Vorladung bis zur komplizierten Ra[...]mentfremdungsüberprufungsantragesausstellung - eine Kette, eine Schraube, eine Schlange ohne Ende.
Und wenn die Schlange sich schliesslich bis ins Allerheiligste der zuständigen Behörde vorgeschlängelt hat, dann bekommt sie ihre liebste Nahrung, den erlesensten Schlangenfrass vorgesetzt: Papier. - Formulare, Fragebögen, Aktenstücke - so gefrässig die Schlange auch ist: das Futter geht nie aus.
Aber auch um die leichteren Pfeiler des Alltags windet sich die Schlange. Vor jedem Theater und Kino züngelt sie unvermeidlich, doch harmlos - hier sozusagen nur noch: Blindschleiche.
So sieht sie in Reinkultur aus: das Portrait eines lästigen Zeitgenossen, der Nervenklau unserer Tage: die Schlange.
c. Zugspitze
50 Jahre Münchener Haus auf der Zugspitze.
Von Garmisch-Partenkirchen fährt die Zugspitzbahn in einer Fahrt von 100 Minuten Dauer auf Deutschlands höchsten Berg und zu Deutschlands höchsten Haus, dem Münchener Haus.
Station Riffelriss mit Tiefblick zum Eibsee.
Die Bahn endet in 2600 m Höhe am Schneeferner Haus. Der Schneeferner Gletscher hat durch die Hitze und Trockenheit dieses Jahres einen Schwund von 5 m Tiefe. Nun zum Gipfel mit der Seil-Schwebebahn. Das Münchener Haus in 2964 m Höhe. Es wurde vor 50 Jahren vom damaligen deutsch-österreichischen Alpenverein als Unterkunftshütte errichtet.
So sah es vor 50 Jahren aus - und so heute.
Steil ab fällt die Wand nach Ehrwald in Tirol.
Fernblick! Im Hintergrund ein Waldbrand im Stubaital.
Deutschlands höchstes Haus feiert in Stille und Gipfeleinsamkeit sein 50 jähriges Bestehen.
02. Österreichische Streiflichter:
a. Senatoren
Von Wien kommend traf auf dem Salzburger Flugfeld eine amerikanische Senatskommission ein.
Oberst Kellei begrüsste die Gäste im Auftrag des kommandierenden Generals Collins.
Die Senatoren besichtigen Verschleppten-Lager, Wohlfahrtseinrichtungen für die österreichische Bevölkerung und andere Organisationen in der US-Zone Österreichs.
Zu Ehren der Besucher fand auf dem Residenz-Platz ein Vorbeimarsch der in Salzburg stationierten Besatzungstruppen statt.
b. Tschechische Graphik, Wien
In der Akademie der Bildenden Künste in Wien wurde eine repräsentative Ausstellung tschechoslowakischer Graphik eröffnet.
Mit Bundeskanzler Figl und Unterrichtsminister Dr. Hurdes waren viele offizielle Persönlichkeiten und Vertreter des kulturellen Lebens erschienen.
Der tschechoslowakische Gesandte, Minister Borek-Dohalsky, hielt die Eröffnungsansprache. Er bezeichnete die Veranstaltung als einen weiteren Schritt zur Wiederaufnahme des traditionellen Kulturaustausches zwischen Wien und Prag.
Die interessante Ausstellung zeigt zweihundert Graphiken der verschiedensten Kunstrichtungen und Techniken und gibt zugleich einen vorzüglichen Überblick über das Schaffen der jüngeren Generation.
c. Kinder in England
Hundert Kinder von bedürftigen Wiener Familien wurden zu einem dreimonatigen Erholungsaufenthalt nach England eingeladen.
Die Englisch-Österreichische Gesellschaft ermöglichte diese Ferienreise.
Nach ihrer Ankunft in Dover wurden die Kinder auf verschiedene städtische und ländliche Gegenden verteilt.
Sie wurden einzeln bei Familien untergebracht, bei denen sie die gleiche Pflege und Ernährung geniessen wie die Kinder ihrer Gastgeber.
Post aus der Heimat wird von den kleinen Ferienreisenden immer mit besonderen Jubel begrüsst.
03. China:
Die seltsame Fracht des Wang-Fu
Jeden Donnerstag wird in einem chinesischen Dorf eine seltsame Fracht verpackt, mit der sich der alte Wang-Fu, wie seit Jahren auf den Weg nach Schanghai macht.
Es sind Babies, neugeborene Töchter armer Bauern, die nicht in der Lage sind, ihre Kinder gross zu ziehen und sie daher in diesem Dorf aussetzen.
Wang-Fu hängt die Körbe mit der seltsamen Fracht an sein Rad und fährt nach Schanghai. Über hundert Kilometer hat er zu bewältigen - unzählige Male ist er diese Strecke schon gefahren.
Und keinem Baby ist bisher etwas passiert.
In Schanghai liefert Wang-Fu die Findelkinder bei einer christlichen Mission ab. Die katholischen Nonnen und Schwestern sind chinesischer Abstammung. Sie nehmen sich der Kinder an, die unter ihrer Obhut ins Leben wachsen. Manche ergreifen später einen Beruf, manche heiraten. Einzelne aber bleiben in der Mission, um später selbst die Betreuung der allwöchentlich eintreffenden Säuglinge zu übernehmen - als barmherzige Endstation für diese seltsame Fracht des Wang-Fu.
05. Aktuelles in Kürze:
a. De Gaulle
Vor den französischen Gemeinderatswahlen besuchte General de Gaulle auch Algier.
Die Bevölkerung feierte ihn stürmisch. Im Stadion von Saint-Eugène sprach er zu einer vieltausendköpfigen Menge.
General de Gaulle's Volksunion hat bei den jüngsten Gemeindewahlen in Frankreich einen grossen Überraschungserfolg errungen. Das Wahlergebnis ist für die gesamte politische Entwicklung in Frankreich von entscheidender Bedeutung.
b. Türkischer General in Washington
In Washington traf der Chef des türkischen Generalstabs, General Salikh Omurtak, zu Besprechungen mit amerikanischen Regierungsstellen ein.
Zu seiner Begrüssung hatten sich General Eisenhower und Admiral Nimitz eingefunden.
05. Kurzberichte aus Deutschland:
a. Kinderlähmung
Das Auguste-Viktoria-Krankenhaus in Berlin ist das Zentrum des Kampfes gegen die in Seuchenform aufgetretene spinale Kinderlähmung. Aus Amerika kamen mehrere Spezialisten in der Bekämpfung dieser gefährlichen Krankheit nach Berlin. Sie brachten vier sogenannte "Eiserne Lungen" mit.
Berlins Oberbürgermeisterin Luise Schröder besuchte die Kranken, die mit der "Eisernen Lunge" behandelt werden. Dieser Apparat enthält einen Motor, der einen Blasebalg treibt. Der Blasebalg bewirkt die Atemzüge bei den Patienten, deren Atemmuskulatur gelähmt ist. So bleibt der Organismus auch im kritischen Stadium der Krankheit funktionsfähig. Mrs. Clay, die Gattin des amerikanischen Oberbefehlshabers in Deutschland, beglückwünscht ein Mädchen, das nach vierwöchentlicher Behandlung geheilt entlassen wird.
b. Weserkohle
Brennstoff aus den Meer: In Bremer Industriehafen liegen auf dem Grund der Weser ungezählte Zentner Kohlen, die bei Verladungen abfielen. Nach einer Pause von 20 Jahren wird hier zum 1. Mal wieder gebaggert.
Mittels grosser Saugpumpen wird der kohlehaltige Schlick auf eine Ödlandschaft am Rande Bremens gepumpt.
Einwohner von Bremen sammeln die Kohle aus dem Schlamm. Ein Bild wie beim Goldschürfen - und Kohle ist ja heute mehr als je schwarzes Gold. Wer ganz vorne steht, hat Aussicht auf grosse Ausbeute. Aber auch weiter hinten lohnt sich noch die Nachlese im Seeschlamm. Eine Person kann täglich bis zu 2 Zentner Kohle schürfen. Die mühselige. Arbeit in Schlamm und Wasser lohnt sich, wenn zuhause der Vorrat für den Winter langsam aber stetig steigt.
Kohlenwascher am Weserstrand ... ein Schlaglicht mehr auf die Not unserer Zeit und - ihre Bekämpfung.
c. Führerloses Flugzeug
Eine flugtechnische Sensation höchsten Range ist die erste Überquerung des Atlantik durch ein pilotenloses Flugzeug. Von Neufundland aus startete kürzlich eine ferngesteuerte Maschine Durch Drücken eines Knopfes wird das sogenannte "mechanische Gehirn" eingeschaltet. Diese Apparatur lenkt die Maschine. An Bord des Flugzeuges befand sich eine komplette Besatzung zu Kontrollzwecken, sie brachte jedoch keinen Handgriff während des 10stündigen Fluges zu tun.
Nach Bewältigung der fast 4000 km langen Strecke landete die ferngesteuerte Maschine glatt in England. Auch der Rückflug verlief ohne Zwischenfall.
06. Ein Festtag in Osttirol
Mit Fahnen, Böllerschüssen und Musik hatte Lienz seinen grossen Tag. Die verwaltungsmässige Wiedervereinigung Osttirols mit dem Bundesland Tirol war der festliche Anlass.
Die Feierlichkeiten werden mit einer Messe eingeleitet, zelebriert vom Bischof von Tirol, Dr. Paul Rusch.
Bei dem offiziellen Übergabe-Akt, dem auch Vertreter der alliierten Besatzungsmacht beiwohnten, halten die Landeshauptleute von Kärnten und Tirol die Festansprachen.
Die Abtrennung Osttirols von Tirol durch das Hitler-Regime und seine Angliederung an Kärnten war von der Bevölkerung immer als unorganisch und gewaltsam empfunden worden.
Anschliessend an die Unterzeichnung der Urkunde bewegt sich ein grosser Festzug durch die Stadt. Hierbei vereinten sich die Osttiroler Trachtengruppen mit den Trachtlern aus Innsbruck zu einem frohen und farbenprächtigen Bild.
01. Cholera in Egypt:
The cholera epidemic in Egypt has reached a climax. All possible actions to fight the disease are in full swing. The Egyptian Air Force is busy spraying disinfectants over the menaced areas. In Cairo and other towns the houses and streets get a daily once-over with disinfectants. Only after a thorough sterilization may food stuffs be sold. Official announcements report that the highest quote of victims reached 500 dead and 900 sick per day. The whole population has to undergo a forced inoculation. Planes coming from all over the world bring medicines and vaccines. Germany, too, participates. The borders are closed and the Egyptian Government fights against the greatest epidemic in decades.
02. News Flashes From Germany:
a. Action at Rissbach
The Bavarian Landtag has decided to lead the Rissbach River into Walchen Lake so that the Walchen Power Station will produce an additional 90 million kilowatt hrs per year. Electricity is an important factor for every future industrial activity and reconstruction. After a term of 3 years work in the passes of the Rissbach River, the erection of a dam for the Tölz district will be finished.
This is the Rissbach with its three arms going into the Isar. It has a great quantity of water and contributes 80% of the Isar water. A ceremony at Hochkopf is held in presence of representatives of the Military Government and other officials. The Bavarian States Minister Dr. Krauss sets off the first blast for a tunnel through which the Rissbach will be led into Walchen Lake.
b. Choosing Stallions
Every year in Autumn the Oldenburg farmers hold the great event of choosing stallions. For in this district the famous Oldenburg horse is bred by the farmers themselves. Several hundred farmers dompete in breeding the best horses and this day will bring the decision. This year the experts had a difficult choice among 200 first-class horses. The stallions are classified after special rules and directions. Class A horses will stay in Oldenburg. Class B horses are sent to other breeding districts. The Oldenburg horse is a heavy, warm-bloodes horse for farming establishments - - the product of many hundred years breeding.
c. Stamp Show
Garmish was the scene of a "Stamp Week" which was attended by collectors and fans from all Zones. The show was concluded with an auction which was the largest ever held in Germany. The stamps in the auction are worth more than 3 million marks. Special interest was shown in the "Basel Dove" and three "Mauritius - 1 Penny-Orange". Before the auction starts the bidder gets a number, and as long as he holds it up, he is billing. If the price climbs too high for him he takes his number down - - like this - - or like that. - -
03. China:
The Strange Freight of Wang-Fu
In a Chinese village, strange freight is packed which old Wang-Fu takes by road to Shanghai, every week for years. He carries babies, newly-born daughters of poor farmer who are unable to feed them. Wang-Fu hangs the baskets with the strange load on his bicycle and rides to Shanghai. He has to go more than 100 kilometers, and nothing has ever happened to the little orphans. In Shanghai Wang-Fu delivers the little kids to a Christian Mission. The Catholic nuns and sisters are Chinese. They take care of the children and bring them up. Later some of the orphans start on occupations, others marry. A small number stay in the mission to take care of the weekly shipment of babies - - the charitable stop-station for Wang-Fu's strange cargo.
04. Berlin
German Street Championship
Climax and conclusion of the bicycle season was the 19th German Street Championship held in Berlin. On a 3-kilometer-round distance 125 kilometers had to be covered. 100,000 spectators witnessed this first German post-war championship. The track goes over rails and pavement, up down hills. There were light and severe crashes. Till the last round the spectators were thrilled by the fight to finish first. Finally the Nuremberg Voggenreiter won with a great spurt; the second was Singer, Munich; and third Ziege, Berlin.
05. Actualities in Brief:
a. De Gaulle
Before the French Community Committee elections, General de Gaulle visited Algiers. He was cheered by the population. In the Stadium of Saint-Eugène he addressed the many thousands. General de Gaulle's Public Union had a great and surprising success at the recent Community elections in France. The polling result will be of decisive importance for the whole political development in France.
b. Turkish General in Washington
General Salikh Omurtak, the Chief of the Turkish General Staff, arrived in Washington to hold discussions with U.S. officials. General Eisenhower and Admiral Nimitz came to receive the guest.
c. Automatic plane
The latest aerial sensation was the first crossing of the Atlantic by an automatic plane. Recently a robot-controlled plane took off from Newfoundland. By pushing a button the "mechanical brain" is switched on. This apparatus drives the plane. A complete crew flew in the plane to control the automatic drive - - but did not have to do a single thing during the 10-hour-flight. After covering the almost 4000 kilometer distance the plane had a smooth landing in England. The flight back, too, was completed without incident.
06. The Snake (Queue)
(A queue in German is called a "Schlange" (snake)
Paradise was lost and the snake was left. The oldest reptile is also the most modern one. In Germany the Snake (queue) became an institution - - the reptile of the cities. It troubles our existence and yet makes existence possible. Snakes (queues) everywhere! Before each shop and booking-office the grey and creeping beast is waiting, its bones are people, its scales are the pouches they carry. Who stands at the beginning of the queue is happily taken first - - who stands at the end is worried and waits until he can get forward.
The same long queues are seen at the railway stations. You have to wait for the extra permission to start a journey. You have to wait for the ticket. You have to wait for the train. You have to wait in the train. - - The worst and most-to-be-seen queue is the one which circles around bare need. Here is one of the saddest examples: people standing in a queue before the "Freibank", where the worst-class meat is sold for less coupons. Here nobody has the possibility of earning money on the black market. Each pfennig counts, and the poor often wait 20 hours and longer - day and night - until the doors are opened. And when the door finally opens, the fight for existence begins - - they run for what this shop has to sell to the poorest in our country. One of the most usual queues is to be seen before the offices - an endless queue. But also at the Movies and Theatres the queue is there. Here it is harmless and they wait patiently. This is a portrait of our times: the Snake (queue).