Sacherschließung
01. Aktuelles in Kürze
a. Frankfurt / Main: Richtfest der Paulskirche
Schwenk über die Paulskirche mit Gerüst. Zimmermann sagt den Richtspruch und läßt sein Glas am Boden zerschellen. Richtkranz wird hochgezogen. Oberbürgermeister Kolb spricht, halbnah.
(22 m)
b. Bayern: Murray van Wagoner wird Direktor der Militärregierung
Van Wagoner sitzt am Kaffeetisch mit Frau und Tochter. Er verläßt sein Haus und fährt im Auto.
(11 m)
02. Lübeck heute
Totale der Stadt. Das Holstentor, groß (Fahraufnahme). Blick durch Torbogen auf fahrende Straßenbahn. Das Rathaus, in drei Stilarten gebaut. Die Marienkirche. Das Burgtor. Weberinnen beim Teppichweben im Burgtor. Der Flüchtlingshof und der Hoevelgang, als Wohnstätten alleinstehender Witwen. Das Kaffee Niederegger im Keller. Henry Porten, groß, als Gast bei Niederegger. Der Lübecker Dom, außen und innen, mit Zerstörungen. Kleine Gassen des Hafenviertels. Das Schiffer-Gesellschaftshaus, mit alten Koggen. Schiffe im Hafen von Lübeck.
(53 m)
03. Bilder aus aller Welt
a. USA: Waldbrand
Rauchwolken. Mit großer Flamme brennender Wald. Brennender Wald bei Nacht. Feuersturm. Feuerwehr beim Löschen. Brennende Häuser. Schornstein stürzt ein. Abgebrannte Häuser und verwüstetes Land.
(30 m)
b. England: Hubschrauber als Retter aus Not
Hubschrauber fliegt vor Leuchtturm. Der Leuchtturm, total. Leuchtturmwärter wird bei hoher See an Seil zu Rettungsboot abgeseilt. Er wird an Seil in Hubschrauber gezogen. Gekentertes Schiff vor der Küste. Schiffbrüchiger wird an Seil an Hubschrauber an Land gezogen. Er wird in Hubschrauber gezogen. Fliegender Hubschrauber, groß.
(32 m)
c. Wildgänse
Schwarm von Wildgänsen fliegt auf. Fliegende Wildgänse, bildfüllend.
(21 m)
04. Straßenbahnfahrt im Saal
Ausbildung von Straßenbahnfahrern an Probefahrzeugen im Saal. Schaffner stehen nebeneinander und fahren nach Kommando, stellen Weichen und ziehen Bremse bei Gefahr. Schaffnerinnen bei Einkleidung. Straßenbahnen fahren nebeneinander aus dem Depot.
(35 m)
05. Streiflichter aus Deutschland
a. Düsseldorf: Presseausstellung
Bild "Walter von der Vogelweide". Das Wort Abraham Lincolns als Leitmotiv der Ausstellung "Die Feder ist stärker als das Schwert". Die Gutenbergpresse aus Mainz mit Druckern in alter Tracht. Modell einer Rotationsmaschine. Redakteur am Schreibtisch. Setzer setzt Manuskript. Grafische Darstellung des Einlaufens einer Meldung bis hin zum Druck. Karikaturen von Lesern.
(28 m)
b. Frankfurt / Main: Kaufleute fahren nach USA
Köpfe der Männer, groß. Die Kaufleute winken von der Flugzeugtreppe. Anrollendes Flugzeug, groß, von hinten.
(14 m)
c. München: Kinderfürsorge
Mädchen wird gemessen und gewogen. Junge wird abgehört. Kind wird auf Untersuchungstisch untersucht. Kinder spielen in Kinderkrippe. Die Kinder beim Bauen, beim Basteln, auf Schaukelpferden, beim Essen, auf dem Topf und beim Mittagsschlaf (teilweise Großaufnahmen).
(33 m)
06. Indien: Fortschritt und Tradition
Boote auf dem Wasser. Regierungsgebäude in Delhi. Abgeordnete von 22 Nationen gehen zu Nationalversammlung. Fest des Maharadschahs von Gwalior. Der Maharadschah weiht Elefanten und eine alte Kanone. Elefantenprozession. Der Maharadschah schreitet zum Thron. Inder verbeugen sich. Der Maharadscha und die Maharani von Jaipur. Geschmückte Elefanten.
(62 m)
Sprechertext
01. Aktuelles in Kürze:
Paulskirche
Vor einem halben Jahr wurde in Frankfurt am Main mit dem Wiederaufbau der Paulskirche begonnen, in der 1848 die erste deutsche Nationalversammlung tagte.
Nun wurde das Richtfest begangen. Die Paulskirche soll im nächsten Jahr zur Jahrhundertfeier der Nationalversammlung wieder aufgebaut sein.
Ein Zimmerpolier in seiner Tracht sagt den Richtspruch und lässt nach altem Brauch das Glas am Boden zerschellen. Dann wird der Richtkranz hochgezogen.
Oberbürgermeister Kolb spricht zu den Vertretern der Behörden und der Bürgerschaft.
Aus ganz Deutschland und dem Ausland gingen zahlreiche Sach- und Geldspenden für den Wiederaufbau der historischen Paulskirche ein.
b. van Wagoner
Murray van Wagoner, der frühere Gouverneur des Staates Michigan, USA, wurde zum Direktor der Militärregierung für Bayern ernannt. Seine Frau und Tochter befinden sich mit ihm in München. Van Wagoner war zuletzt Berater von General Clay in Berlin. Er ist der Nachfolger General Walter Mullers, der nach Amerika zurückkehrt.
02. Lübeck heute
Lübeck, die alte Hansestadt an der Trave, grüsst auch heute noch mit den bekannten Wahrzeichen seiner grossen Vergangenheit. Das Holstentor blieb erhalten, ebenso zahlreiche Häuser im Stile der Backstein-Gotik. Insgesamt verlor Lübeck im Kriege ein Drittel seiner Baulichkeiten. Vom Rathaus, das in drei Stilarten gebaut ist, wurde der neuere Teil zerstört. Hier die Marienkirche. Das Burgtor, vom Stadtinneren gesehen. Im Burgtor befindet sich eine Weberei, in der vor allem die Tradition des Teppichwebens fortgesetzt wird. Der Flüchtlingshof ist die Stiftung eines Lübecker Ratsherren für alleinstehende Witwen. Demselben Zweck dient der Hoevelgang, dessen idyllische Häuser ein Stück Alt-Lübeck bilden.
Das bekannte Café Niederegger führt nach Zerstörung seiner Räume den Betrieb im Keller weiter. Hier trifft man Henny Porten, die in Lübeck gastiert. Der Dom hat durch Kriegseinwirkung seine Turmspitzen verloren auch das Kirchenschiff wurde schwer beschädigt. Bauarbeiten bewahren den Dom vor weiterem Verfall. Die kleinen Gassen im Hafenviertel von Lübeck sind ein Stück lebende Vergangenheit. Im Schiffer-Gesellschaftshaus treffen sich auch heute noch die seefahrenden Nachkommen der Hanseaten. Auch der Hafen Lübecks gewinnt langsam seine alte Bedeutung zurück. Lübeck, das Tor zum Norden, sucht von neuem den Weg in die Welt.
03. Bilder aus aller Welt:
a. Waldbrände
Im Staate Maine, im Nordosten der Vereinigten Staaten, entstand als Folge ungewöhnlicher Trockenheit ein Waldbrand von riesigem Ausmass.
35 Waldkomplexe in einer Ausdehnung von über 50 Kilometer wurden von der Katastrophe erfasst. Der durch die Flammen hervorgerufene Sturmwind erreichte vorübergehend Orkanstärke.
Die von weit und nah alamierten Feuerwehren fanden in der Bevölkerung viele freiwillige Helfer. Trotz unermüdlicher Löscharbeit bei Tag und Nacht konnte die Vernichtung ganzer Ortschaften nicht verhindert werden.
Die Katastrophe machte 7.000 Menschen obdachlos und verursachte einen Schaden von 40 Millionen Dollar.
b. Helicopter in England
Der Hubschrauber hat sich überall als fliegendes Mädchen für alles bewährt.
In England wurde eine neue Anwendungsart erprobt!
Bisher war die Ablösung oder Rettung von Leuchtturmbesatzungen bei schwerer See ein umständliches Manöver:
Der Hubschrauber vereinfacht diesen Vorgang -
An einem ausgeworfenen Seil wird der Leuchtturmswärter an Bord genommen.
Ein anderer Fall:
Von einem gestrandeten Schiff wurde die Besatzung früher mit der Rettungshose an Land gebracht- ein ebenso langwieriges wie oft gefährliches Unternehmen.
Jetzt setzt das sinkende Schiff ein Boot aus, und der Hubschrauber holt Mann für Mann ab ... wie am Schnürchen.
c. 1 Million Gänse
Auf einem ihrer Wanderzüge vom Norden Alaskas nach dem wärmeren Süden rasten Scharen von Wildgänsen an einem See.
Ihr Flügelschlag erfüllt die Luft, und wenn sie aufsteigen, häng sie wie eine Wolke am Himmel.
Eine Million Wildgänse im Flug - die gewaltigste Luftflotte der Vogelwelt, die jemals von einer Kamera erfasst wurde.
04. Strassenbahnfahrt im Saal:
Bei der BVG, den Berliner Verkehrsbetrieben, findet auch bei schönem Wetter regelmässig eine Veranstaltung im Saale statt - nämlich die Ausbildung des Nachwuchses an Fahrern und Schaffnern.
In einem Kursus von fünf Wochen Dauer werden die künftigen Lenker der Strassenbahn zunächst theoretisch, dann praktisch in die vielfältigen Geheimnisse der Fahrtechnik eingeweiht. Da wird gekurbelt und Tempo gefahren, da wird gebremst und da werden Weichen gestellt ehe die ersten Probefahrten auf der Strecke stattfinden.
Nun - eine ganze Fahrt im Saale mit allen Überraschungen des Verkehrs von heute:
(Originalton: Achtung - Gefahr - bremsen.)
Am Ende der Ausbildungszeit steht das Einkleiden. Die Schülerinnen und Schüler der Fahrkunst sind zu Meistern geworden.
Jetzt müssen sie beweisen, dass sie dem Verkehr von heute gewachsen sind.
06. Streiflichter aus Deutschland:
a. Presse-Ausstellung
In Düsseldorf veranstaltet der Verein Nordwestdeutscher Zeitungsverleger eine repräsentative Presseschau.
Die historische Abteilung berichtet von den ersten Vorläufern eines geordneten Nachrichtenwesens.
Das Wort Abraham Lincoln's "Die Feder ist stärker als das Schwert" ist das Leitmotiv der Ausstellung.
Das Gutenberg-Museum in Mainz stellte die erste Presse Johann Gutenbergs als Leihgabe zur Verfügung.
Vor den Augen der Besucher wird eine Ausstellungs-Zeitung hergestellt. Hier das Modell einer Rotationsmaschine.
Ein Einblick in einen Redaktions-Betrieb.
Ein Manuskript kommt in die Setzmaschine.
Diese graphische Darstellung veranschaulicht das Einlaufen einer Nachricht bis zu ihrer Auswertung.
Unterstützt von bildlichen Darstellungen vermittelt die Ausstellung eine eindrucksvolle Leistungsschau der neuen deutschen Presse.
b. Deutsche Kaufleute nach USA
Von Frankfurt am Main flogen fünf deutsche Kaufleute nach den USA. Die Gruppe besteht aus je einem Vertreter der Glas- und Galanteriefabrikation, sowie der Textil-, Leder- und Spielzeug-Industrie. Die Besucher werden 30 Tage in den Vereinigten Staaten bleiben und mehrere amerikanische Städte besuchen.
Die ersten Vertreter der deutschen Nachkriegs-Wirtschaft haben nun Gelegenheit, mit der amerikanischen Geschäftswelt in direkte Fühlung zu kommen.
c. Kinderkrippe
Der Winter bringt erhöhte Gefahren für die Gesundheit der Kinder. In München wurde daher von amerikanischer Seite eine Klinik eröffnet, in der Kinder unentgeltlich untersucht und behandelt werden. Täglich gehen etwa 50 Patienten durch diese Beratungsstelle. Ein deutscher Arzt leitet die Untersuchungen.
Eine andere Art der Fürsorge bietet die Kleinkinder-Krippe, die von der Stadt München errichtet wurde. Hier halten sich Kinder von berufstätigen Müttern tagsüber auf. Sie spielen und basteln, sie leben in der Welt des Märchens und der kindlichen Abenteuer. Für 50 Pfennige gibt es ein schmackhaftes Mittagessen.
Und nun:
Vorbereitungen zum Mittagsschlaf ...
05. Indien - Fortschritt und Tradition
Noch immer verbindet sich mit dem Begriff Indien das Bild eines Landes der Wunder und der Weltentrücktheit.
Doch Indien erlebt heute die vielleicht grösste Wendung seiner inneren Struktur und der äusseren Form: in Delhi tagt die Nationalversammlung des neugeschaffenen Staates Indien; Abgeordnete von 22 Nationen kommen hier zusammen, um die Probleme Indiens und darüber hinaus des ganzen Fernen Ostens zu erörtern.
Ganz anders ist die Szene im Palast des Maharadschas von Gwalior. Hier herrscht die Tradition und anlässlich eines Festes entfaltet sich der ganze Prunk des indischen Zeremoniells.
Das Ende der Regenzeit ist der Anlass zu dem grossartigen Schauspiel. Der Radscha weiht heilige Stiere und Elefanten. Auch eine alte Kanone erhält symbolisch die Weihe.
Den Elefanten werden zauberkräftige Amulette an die Stosszähne gehängt. Am nächsten Tag begibt sich eine Prozession auf dem Rücken v Elefanten zum Herrschersitz der Maharadschas. Würdevoll schreitet der Maharadscha.. zu seinem juwelengeschmückten Thron, um die Huldigungen entgegenzunehmen. Die Kinder des Maharadschas wohnen der feierlichen Handlung bei. Auch am Hofe des Maharadschas von Jaipur vollzieht sich das Fest nach althergebrachtem Zeremoniell. Zum ersten Mal zeigt sich die Maharani bei dieser Gelegenheit in der Öffentlichkeit. So stehen Fortschritt und Tradition in Indien nebeneinander.
Personen im Film
Kolb ; Porten, Henny ; Wagoner van, Murray
Orte
Frankfurt/Main ; Düsseldorf ; Lübeck ; München ; USA ; England ; Karachi ; Bayern ; Berlin ; Frankfurt
Themen
Sachindex Wochenschauen ; Indien ; Katastrophen ; Kinder ; Energie, Energieversorgung ; Feuer ; Feuerschutz ; Feuerwehr ; Nachrichten, Nachrichtenwesen ; Schiffahrt ; Schulen, Schulungen ; Städte ; Tiere (außer Hunde) ; Bauwerke ; Medizin ; Wirtschaft ; Flugzeugwesen, Flugwesen ; Berufe ; Aufbau ; Ausstellungen ; Besatzung ; Feuerwehr ; 19 Findbuch Welt im Film
Gattung
Wochenschau (G)
Genre
Periodika