Sacherschließung
01. Kurzberichte aus Deutschland
a. Enkheim: Tagung der Eisenbahner Gewerkschaft
Eisenbahner bei der Versammlung an langen Tischen. Verschiedene Redner. Der Leiter des Verkehrswesens in der Bizone, Direktor Frohne, spricht, groß.
(15 m)
b. Fürstenberger Porzellanmanufaktur
Arbeiter bei der Herstellung von Porzellan. Herstellung von Tellern und Kannen. An Kanne wird Henkel befestigt. Aufgestapelte Tassen und Teller.
(28 m)
c. München: Junggesellenheim für Männer
Die Front des Hauses. Männer kommen durch Drehtür. Pförtner gibt Zimmerschlüssel aus. Putzfrau putzt im Flur. Mann geht in sein Zimmer und zieht Jackett aus. Männer kochen in der Küche nebeneinander. Männer waschen Wäsche und wringen. Mann stopft Strümpfe. Großer Aufenthaltsraum. Männer wärmen sich an Ofen. Männer beim Schachspiel. Studenten lernen in Studierraum.
(35 m)
02. Menschen zwischen Himmel und Erde
a. Stuttgart: Traber Truppe
Einmarsch der Truppe. Frau wird an Seil an hohem Mast hochgezogen und macht Artistik auf dem 36 m hohen Mast. Kind sieht aus Wohnwagen und ißt Apfel. Zuschauer sehen nach oben. Motorradfahrer fährt auf Seil zum Rathausturm hoch. Artistin turnt an Trapez unter Motorradfahrer. Fahrt rückwärts zurück.
(47 m)
b. Frankfurt: Camilla Mayer Truppe
Männer gehen in einer Pyramide zu siebt über das Seil.
(12 m)
03. Bilder aus aller Welt
a. England: Waschmaschinen
Frauen kommen mit Wäschebündeln zur Arbeit und geben Wäsche ab. Wäsche wird in Waschmaschine getan. Waschmaschine, groß. Fertige Wäsche wird auf Regale gestellt und wieder abgeholt.
(24 m)
b. London: Baumwoll - Modenschau
Mannequins führen Baumwollkleider vor. Verschiedene Sommerkleider mit langen weiten Röcken. Zuschauer, halbnah. Sechs quer gestreifte Kleider. Kariertes Kleid mit weißem Leinenhut. Strandkleid mit Badeanzug.
(28 m)
c. USA: Orkan
Leute auf der Straße in Chicago halten sich an Pfählen und Seilen fest, um nicht fortgeweht zu werden. Sturmbrandung an der Küste. Zerstörte Flugzeuge, Autos, Häuser, Wälder.
(30 m)
04. Der Marshall Plan läuft an - 16 Nationen tagen in Paris
Versammlungssaal. Der Vertreter Griechenlands. Es spricht Bidault, groß. Bevin spricht, groß.
(254 m)
05. Sport
a. Kalifornien: Motorrad Langstreckenrennen
Motorrad, groß, beim Start. Fahrende Motorräder auf schlechten Straßen. Motorräder in Kurven und Morast. Fahrt in der Nacht mit Scheinwerfern.
(22 m)
b. Köln: Fußball Westdeutschland - Norddeutschland 3:0
Mannschaften laufen ein. Spielszenen. In der 3. Minute schießt Gottschalk das 1:0 für Westdeutschland. Zuschauer klatschen. Zuschauermenge, total. Spieler von Westdeutschland wird im Strafraum gelegt. Tibulski verwandelt Elfmeter zum 2:0. Zuschauer jubeln. Doktor schießt das 3. Tor.
(36 m)
c. Chicago: Billard Weltmeisterschaft
Weltmeister Hoppe spielt gegen den Meister von Südamerika Novarra. Großaufnahmen der Spieler. Spiel. Hoppe siegt. Händedruck nach dem Spiel.
(22 m)
Sprechertext
01. Streiflichter aus Deutschland:
a. Eisenbahner-Gewerkschaft
In Enkheim bei Frankfurt am Main tagten die Eisenbahner-Gewerkschaften der Vereinigten Westzonen. Im Namen von 300.000 Eisenbahnern wurde dabei die Bildung einer "Gewerkschaft der Eisenbahner Deutschlands" beschlossen. Für die ausländischen Tagungsteilnehmer gab der amerikanische Vertreter die Zusicherung ab, die deutschen Eisenbahner weitgehend zu unterstützen. Der Leiter des Verkehrswesens in der Bizone, Direktor Frohne, sprach bei diesem Anlass über die gegenwärtige Lage und die Erfordernisse des Eisenbahntransportwesens.
b. Porzellan
Im Schloss Fürstenberg an der Weser befindet sich die Fürstenberger Porzellan-Manufaktur, die in diesem Jahr ihr 200jähriges Bestehen beging. Sie ist eine Gründung des damaligen Herzogs von Braunschweig. Die Erzeugnisse der Fürstenberger Manufaktur waren immer von hohem Künstlerischen Wert und zählen zu den europäschen Markenporzellanen von Weltruf. Die Zeitumstände und der Mangel an Rohmaterial, das früher vorwiegend aus dem Ausland bezogen. wurde, bedingten eine vorübergehende Umstellung der Fabrikation. Anstelle von anspruchsvollem Tafel-Service und Kostbarem Zierporzellan wird gegenwärtig hauptsächlich Gebrauchsgeschirr für den Inlandsmarkt hergestellt.
Die Fürstenberger Porzellan-Manufaktur leistet ihren Beitrag zum Wiederaufbau durch die Lieferung von Haushaltsgeschirr für Bergmannspunkte und für Flüchtlinge.
c. Ledigenheim
"Für weibliche Wesen verboten" steht über dem Eingang des Münchner Ledigenheims. Über 400 ledige Männer im Alter von 20 bis 65 Jahren wohnen in dieser Burg der Junggesellen. Eine Sensation: die Putzfrau - die einzige Frau, die hier Zutritt hat. Jeder Bewohner hat ein Zimmer - wie im Hotel - und jeder macht sich seine Arbeit allein - wie im Haushalt. Das Massenkochen verläuft ohne Zwischenfälle - höchstens, dass mal was überläuft . . . oder anbrennt. Hier kann man nur sagen: Selbst ist der Mann . . . wenn ihm die Frau fehlt. (Waschen und Stopfen). So lebt man in spartanischer Einfachheit und auch billig: die Miete für ein Zimmer beträgt monatlich 20 bis 26 Mark.
Im grossen Aufenthaltsraum wärmt man sich auf - denn die Einzelzimmer sind ungeheizt. Für Studenten gibt es einen eigenen Studienraum. Viele der Bewohner sind Dauergäste. Man kündigt meist nur, wenn man sich verbessern, das heisst: verheiraten will . . . .
Menschen zwischen Himmel und Erde
In Stuttgart zeigte die Artistengruppe Traber Spitzenleistungen der Hochseil-Akrobatik. Die Traber-Gruppe blickt auf eine lange artistische Tradition zurück - schon vor 300 Jahren wird der Name Traber im Zusammenhang mit Akrobatik und Seiltanzen erwähnt.
Kopfstand auf dem 36 meter hohen Holzmast - die junge Mutter treibt halsbrecherische Kunststücke, während ihre Tochter in aller Ruhe frühstückt.
Und jetzt eine tollkühne Motorradfahrt auf dem Seil zum Rathausturm, mit akrobatischen Einlagen unterwegs.
Und nun rückwärts.
Das Ganze ist kein Kameratrick, sondern eine artistische Glanzleistung von heute.
In Frankfurt sah man an historischer Stätte die Camilla-Mayer-Truppe bei der Arbeit. Hier ein Ausschnitt aus dem vielseitigen Programm: eine wandelnde Pyramide auf dem Hochseil - oder sieben auf einen Streich!
03. Bilder aus aller Welt:
a. Waschmaschinen, England
Jeden Montag veranstaltet eine Fabrik in England einen Waschtag für ihre verheirateten Angestellten. Die Frauen bringen die schmutzige Wäsche in nummerierten Bündeln in die Wäscherei, die in der Fabrik eingerichtet wurde. Jeder Kann waschen lassen, soviel er will.
Jedes Wäschepaket wird in einem besonderen Kessel behandelt. In 45 Minuten ist alles erledigt: das waschen, das Spülen, das Vortrocknen. Bleibt für die Frauen nur noch das Bügeln.
Es hat sich gezeigt, dass die Frauen regelmässiger arbeiten und mehr leisten, seitdem ihnen die Sorge um die grosse Wäsche abgenommen wurde.
Dieser Fabrikbesitzer erwies sich als ein echter Frauenkenner.
b. Cotton-Moden
Und noch etwas für Frauen: In London hat man einer Modenschau den Wahlspruch gegeben: "... alles aus Baumwolle."
Zunächst wurden einzelne Modelle für die kommende Sommer-Saison gezeigt: einfach, geschmackvoll und kleidsam.
Vielfarbige Streifen sind der Schlager der neuen Mode.
Nun eine Kollektion von sechs Kleidern: die Muster sind alle nach einem Grundentwurf gearbeitet. Für Hochsommertage: ein leichtes Kleid in blau-weiss und grauen Tönen. Dazu ein Hütchen aus weissem Leinen - das einzige Stück, das nicht aus Baumwolle ist.
Bei schlechtem Wetter am Strand zu tragen: ein Mantel mit Kapuze, in rosa und blau. Und schliesslich: Badeanzüge. Auch ausgezogen ist man mit Baumwolle tadellos angezogen!
c. Wind in Chikago
Orkanartige Stürme brausten über den nordamerikanischen Continent. In Chikago erreichte der Wind eine Geschwindigkeit von hundert Stundenkilometern und mehr. Auf den Strassen mussten Seile gespannt werden, damit sich die Fussgänger überhaupt fortbewegen konnten.
Sturmfluten am Michigansee.
Zu gleicher Zeit durchraste ein Tornado neun nordamerikanische Staaten.
Von Texas bis Canada wurde dabei innerhalb weniger Stunden ungeheurer Schaden angerichtet.
Ganze Ortschaften wurden buchstäblich durcheinandergewirbelt und restlos zerstört.
Der Tornado forderte viele Opfer an Menschenleben und machte Tausende wohnungslos.
Der angerichtete Schaden beläuft sich auf viele hundert Millionen Dollar.
04. 16 Nationen tagen in Paris
Während in Washington der Marshall-Plan endgültig verabschiedet wurde, tagen in Paris die 16 hieran beteiligten europäischen Länder, Frankreich und England haben dabei gemeinsam den Vorsitz. Die Teilnehmerstaaten werden im Rahmen einer ständigen Organisation zusammenarbeiten. Für Deutschland liegt die geschichtliche Bedeutung des Marshall-Plans in der Tatsache, dass die 3 Westzonen in den konstruktiven Plan des gesamteuropäischen Wiederaufbaus mit einbezogen wurden. Für das europäische Wiederaufbau-Programm stehen während der ersten 12 Monate insgesamt 5 Milliarden 300 Millionen Dollar zur Verfügung. Die ersten Hilfslieferungen an dringend benötigten Rohstoffen haben bereits eingesetzt.
05. Sport:
Motorrad Amerika
In Kalifornien wurde eine Motorrad-Langstreckenfahrt unter schwierigsten Bedingungen durchgeführt: Die Teilnehmer mussten eine Strecken von 700 Kilometern mit einem Durchschnitt von genau 40 Stundenkilometern fahren. Auf guten Strassen musste also jeder die Maschine drosseln - in schlechtem Gelände galt es, die geforderte Geschwindigkeit zu halten.
Die Strecke führte über Steigungen mit 2000 Meter Höhenunterschied. Es wurde Tag und Nacht gefahren mit ebenso viel rechnerischem wir fahrtechnischem Geschick.
b. Fussball Westdeutschland gegen Norddeutschland
Im Müngersdorfer Stadion in Köln sahen 60.000 Zuschauer den Fussballkampf Norddeutschland gegen Westdeutschland, Norddeutschland weisses Dress.
Die Frage, welche der Mannschaften besser sei, hatte schon lange vorher die Gemüter der Fussballfreunde bewegt. Seit Wochen war das Müngersdorfer Stadion ausverkauft.
Schon in der 3. Minute schiesst Gottschalk das erste Tor für den Westen.
Norddeutschland drückt nun stark auf das Tor des Gegners und will den Ausgleich erzielen.
Eine gefährliche Situation für Westdeutschland ... Nach der Pause wechseln die Angriffe in beiden Spielhälften blitzschnell. Da wird ein Spieler Westdeutschlands im Strafraum unfair gelegt. Elfmeter für Westdeutschland.
Tibulski schiesst unhaltbar ein: Es steht 2 : 0.
Ein weiteres Tor vom Doktor stellt das Endergebnis von 3 : 0 für Westdeutschland sicher.
c. Billard, America
Alter gegen Jugend - Weltmeister Hoppe gegen den Meister von Südamerika, Novarra - - das war die Sensation der in Chikago ausgetragenen Billard-Weltmeisterschaften im Dreibanden-Spiel. Novarra ist ein Billardspieler von hohem Können - seine Bälle laufen wie am Schnürchen.
Aber Hoppe ist ein Billard-Genie - er ist der Weltmeister, der seinen Titel am längsten von allen Weltmeistern trägt: seit 1906 nämlich. Und auch dieses Mal schlug er alle Gegner - ein Magier der rollenden Kugeln.
Sprechertext (englisch)
05. Sport :
a. Motorcycle race, America
A motorcycle long distance race was held in California: The competitors had to drive the difficult 700 kilometer track at an average speed of exactly 40 Kilometers per hour. On good roads the speed had to be slowed down and on bad roads the 40 kph speed had to be maintained. The race went on even after nightfall.
b. Soccer West-Germany against North-Germany
At Mungersdorfer Stadium in Cologne 60.000 fans saw the soccer match between North-Germany and West-Germany. (North team white dress). For weeks the tickets for this meeting were sold out. Already in the 3rd minute Gottschalk scores the first goal for West. North tries do draw even. After the recess West-Germany records two more goals and wins by 3 to 0.
c. Billiards, America
Worldchampion Hoppe meets the South America champion, Novarra: a sensation for Chicago billiard fans. Although Novarra is a very skilled billiard player he was no match for the Worldchampion Hoppe who holds this title already since 1906.
01. News Flashes from Germany:
a. Railway Trade Union
The Railway Trade Union of the United Western Zones met at Enkheim near Frankfurt. In the name of 300.000 railway employees the foundation of a "Union of Germany's railway empoyees" was decided. For the foreign participants of the meeting the U.S. representative promised the German railway employees every possible assistance. Direktor Frohne pointed out the present conditions and needs of railway transportation.
b. Porcelain
Furstenberg castle o/Weser is the location of the Furstenberg Porcelain Manufactury which celebrated its 200th anniversary this year. It was founded by the Duke of Brunswick. The products of the Furstenberg factories have always been famed throughout Europe. Present conditions and lack of raw material, which formerly/was mostly imported, forced a change in the production. Instead of the Precious artistic porcelain household china is now made. The Furstenberg Porcelain Factories do their part for reconstruction by Producing household articles for miners and refugees.
c. Bachelors' Home
Off Limits for female persons" says a poster over the entrance of the Munich Bachelors' Home. 400 bachelors aged between 20 and 65 live here. A sensation: a scrubwoman, the only female who works here. Every one has a room here, like in hotel, and every one does his work alone. The rent for a room is about 20 to 26 marks per month. The large living room is heated. Students have their own room for their studies. Many inhabitants are permanent guests and some leave only if they are going to marry.
02. Between Heaven and Earth
The "Traber" show present tight rope acrobaties at Stuttgart. The name of Traber was already 300 years ago famous in show business. Forwards and backwards on the rope on the motor cycle! In Frankfurt the Camilly Mayer Group shows their latest stunts. This human pyramide on the rope is only part of the extensive programme.
03. a. Laundry for British factory workers
Every Monday an English factory holds a washing day for the married employees. The women bring the dirty laundry to the factory, where the stuff is cleaned. Each parcel is treated in a special kettle. In 45 minutes the work is done. So only pressing is left to do for the women. It proved that the women work better when they have no laundry troubles.
b. Cotton-Fashions
A fashion shop in London displayed a special "cotton-fashion" show for the summer season: everything simple and in good taste. Colorful stripes are the hit of to-day. The bathing suits of cotton are very attractive, too.
03. News Flashes from Everywhere:
c. Storm in Chicago
The storm over the North American continent reached a speed of more than 100 kilometers per hour near Chicago. Only with the help of ropes could passengers move in the streets. Floods at Michigan Lake. At the same time a tornado roared through nine North-American States. From Texas to Canada immense damage was done in a matter of a few hours. Whole communities were completely ruined. Thousands lost their homes and many people lost their lives. The total damage amounts to several hundred million Dollars.
04. 16 nations meet in Paris
While congress passed the Marshal Plan at Washington, the 16 European Nations concerned met in Paris. France and England together presided the meeting. All nations will cooperate in a permanent organization. For Germany the great historical importance of the Marshal Plan is the fact that the 3 West Zones have part in this constructive plan for the reconstruction of the whole Europe. For the first 12 months the European reconstruction program will have available 5 billion 300 million dollars. The first shipments of urgently needed raw materials are already under way.
Personen im Film
Bevin, Ernest ; Bidault, George ; Frohne ; Doktor ; Gottschalk ; Hoppe, Marianne ; Novarra ; Tibulski
Orte
Köln ; Chikago ; Kalifornien ; Stuttgart ; Frankfurt ; Enkheim ; Kappeln/Schlei ; USA ; München ; Paris ; England
Themen
Sachindex Wochenschauen ; Bahnhöfe ; Industrie ; Katastrophen ; Fußball ; Motorsport ; Sportpublikum, Sport-Zuschauer ; Sportstätten ; Technik ; Männer ; Marshall-Plan ; Maschinen, Technik, Industrie ; Zuhörer ; Mode ; Billard ; Architektur ; Gewerkschaften ; Industrie ; Technik ; 19 Findbuch Welt im Film
Gattung
Wochenschau (G)
Genre
Periodika