Sacherschließung
01. Oxford - Cambridge 1948 - Rekordsieg in Rekordzeit
Zuschauermassen am Ufer der Themse. Die beiden Ruderboote am Start. Start. Boot von Oxford geht in Führung, weil Ruderer von Cambridge aus dem Takt kommt. Cambridge holt aber auf und gewinnt mit fünf Längen.
(42 m)
02. Streiflichter Deutschland
a. Frankfurt/ Main: Austauschprofessoren aus USA
Die Professoren werden vom Rektor der Universität begrüßt. Sie tragen sich in das Gästebuch der Universität ein. Der Rektor verteilt Schrift über die Lage der deutschen Universitäten. Unter den Gästen Mrs. Thelmar Thurstone, Professorin für Psychologie. Professoren sitzen um Tisch.
(19 m)
b. Berlin: Ausstellung "London, Bild einer Weltstadt"
Generalmajor Herbert, Kommandant des britischen Sektors von Berlin, am Rednerpult, halbnah, bei Begrüßung. Menschen in der Ausstellung. Modell der Old London Bridge. Bilder der Tower Bridge, des Piccadilly, der Börse und von Westminster Hall.
(27 m)
c. Tecklenburg: Marionettenspiel
Puppenspieler gehen mit ihren Marionetten. Vorführung eines Schattenspiels. Zuschauer lachen. Marionettenspiel. Betrunkener vor Laternenpfahl, Clown, Waldschrat. Kinder als Zuschauer, lachen.
(34 m)
03. Württemberg: Öffentliches Forum: Fragen an die Obrigkeit
Beamte und Vertreter der Militärregierung beantworten Fragen der Bevölkerung. O-Ton: "Warum wird nur bei der Landwirtschaft die Beschlagnahmung durchgeführt und bei der Industrie nicht?" Antwort "Herr Wirtschaftsminister Dr. Feidt hat uns zugesagt, daß diese Kontrolle in irgendeiner entsprechenden Form durchgeführt werden soll. Einige Wochen später ist durch Rundverfügung bekanntgegeben worden, daß eine Kontrolle in der besagten Form nicht durchgeführt werden kann, da das zugehörige Personal nicht vorhanden ist." Zuhörer lachen.
(46 m)
04. USA: Präsident Truman unterzeichnet das Europäische Hilfsprogramm
Truman unterschreibt, halbnah, mit verschiedenen Federhaltern. Er verteilt nach Unterschrift die Federhalter. Waren werden aus Schiff geladen.
(29 m)
05. Besuch im Künstlerdorf Worpswede
Strohdachhäuser in Worpswede. Maler im Freien malt. Leute arbeiten im Garten. Atelier eines Künstlers. Junge Mädchen beim Spinnen. Frau beim Weben eines Wandbehangs. Ausstellung in Kunstschau. Der Dichter Manfred Hausmann empfängt am Abend Gäste. Junges Mädchen spielt Klavier.
(46 m)
06. Vom Zirkus und Zoo
a. Zirkus Belli im Quartier
Pferde werden zwischen Zirkuswagen geführt. Instandsetzung der Wagen. Kind bei Gelenkigkeitsübungen. Löwe im Käfig. Mädchen übt Salto rückwärts. Kleiner Clown führt Pferd mit kurzen Beinen. Jongleurin auf Pferd.
(34 m)
b. Motorrad Todesfahrer
Zwei Motorradfahrer und eine Motorradfahrerin fahren in Steilwand.
(20 m)
c. Wien: Junge Bären im Zoo
Bärenmutter mit zwei jungen Bären. Bärenmutter hebt jungen Bär am Kopf hoch. Kleiner Bär fällt Mauer hinunter.
(30 m)
Sprechertext
01. Oxford-Cambridge 1948:
Rekordsieg in Rekordzeit
Rekorde bei Englands klassischem Ruder-Ereignis, dem Wettkampf der beiden Universitäts-Mannschaften Oxford und Cambridge. Zunächst: Rekord-Zuschauermenge bei Rekord-Sonnenschein.
Dann der Start. Im Bild vorn Oxford.
Unmittelbar darauf ein Zwischenfall: nach wenigen Schlägen fängt einer der Cambridger Ruderer einen Krebs - wie das Ausgleiten eines Ruders in der Fachsprache heisst.
Oxford nutzt diesen Moment aus und holt eine Bootslänge Vorsprung heraus. Doch Cambridge ist in diesem 94. Treffen beider Mannschaften in Hochform. Meter für Meter gewinnt der Achter der Hellblauen auf der sieben Kilometer langen Strecke, und bald ist Oxford geschlagen.
Cambridge vergrössert seinen Vorsprung bis auf fünf Längen und rudert bei seinem 50. Sieg einen Rekord heraus. Die Mannschaft ist um 13 Sekunden schneller als der bisherige Streckenrekord von 1934.
02. Streiflichter aus Deutschland:
a. Austausch-Professoren
Sechs amerikanische Professoren der Universität Chikago trafen in Deutschland ein. Sie halten Gastvorlesungen an der Universität Frankfurt. Hier tragen sie sich das Gästebuch der Universität ein.
Dann verteilt der Rektor eine Schrift über die Lage der deutschen Hochschulen. Unter den Gästen: Mrs. Thelmar Thurstone, Professorin für Psychologie.
150 weitere amerikanische und andere ausländische Professoren treffen demnächst in Deutschland ein. Im Wege des Austausches werden auch deutsche Professoren als Lehrer an amerikanische Hochschulen gehen.
b. London-Ausstellung
In Berlin wurde das neue Informations-Zentrum der Britischen Militär-Regierung am Kurfürstendamm mit einer Ausstellung "London - Bild einer Weltstadt" eröffnet. Generalmajor Herbert, der Kommandant des englischen Sektors von Berlin, sprach die Begrüssungsworte. Die grosse repräsentative Schau vermittelt einen Überblick über das Werden und Wachsen der Zehnmillionenstadt. Ein besonderer Anziehungspunkt ist das Modell der Old London Bridge, einer Häuserbrücke aus dem 15. Jahrhundert.
Hier die altberühmte Tower Brücke - - -
Piccadilly-Circus, das Verkehrszentrum Londons - - -
Die Ausstellung ist die bedeutendste britische Schau, die seit Kriegsende im Ausland gezeigt wird.
c. Kasperle
In Tecklenburg, Westfalen, trafen sich die bekanntesten Puppenspieler Deutschlands aus allen vier Zonen. Es war zugleich ein Kongress und ein freundschaftlicher Wettbewerb. 300 Puppenspieler zeigten die Geschöpfe, deren Spiel heute wie einst die Herzen der Kinder bewegt.
Vom Schattenriss über den holzgeschnitzten Kasperle nebst Teufel und Grossmutter war alles vertreten, darunter manches Neuartige. Besonders die Marionetten bewegten sich mit einer meisterhaften Präzision und viel Einfühlungsvermögen in menschliche Schwächen.
(Betrunkener und Laterne).
Ein Stepptanz aus freier Hand.
Als sachverständige Zuschauer waren Kinder eingeladen. Sie jubelten Kasperle und seinem Hofstaat in unverminderter Anhänglichkeit zu.
03. Fragen an die Obrigkeit
Unter der Devise: "Das Volk fragt - die Beamten antworten" fand in Württemberg-Baden das erste öffentliche Forum für die Bevölkerung des Landkreises Sisnheim statt. Vertreter der Militär-Regierung und Beamte der Kreis- und Stadt-Verwaltung stellten sich der Bevölkerung zur Erörterung aller möglichen Fragen, die für die Allgemeinheit von Interesse sind. Dabei kamen die Sorgen und Nöte jedes Einzelnen zur Sprache. So zum Beispiel das Problem: Enthortung in der Industrie. (Originalton)
Derartige Zusammenkünfte sind in Amerika unter dem Namen "Town-Meeting" seit langem üblich und beliebt. Sie sollen jetzt auch hier regelmässig stattfinden als volkstümliche Einrichtung einer lebendigen Demokratie.
04. Das Europäische Hilfsprogramm:
Präsident Truman unterzeichnet
Der 3. April 1948 wird ein Datum von historischer Bedeutung bleiben. Präsident Truman verlieh an diesem Tage dem Auslands Hilfsprogramm der Vereinigten Staaten durch seine Unterschrift Gesetzeskraft. Damit trat das Europäische Wiederaufbauprogramm im Rahmen des Marshall-Planes in Kraft.
Präsident Truman unterzeichnet mit verschiedenen Federhaltern, die er seinen Mitarbeitern zur Erinnerung überreicht.
Die wirtschaftlich stärkste Grossmacht gewährt damit 16 europäischen Ländern und den drei Westzonen Deutschlands Unterstützung für den gesamteuropäischen Wiederaufbau. Ein gewichtiger Anteil am europäischen Wiederaufbauprogramm wird Deutschland zufallen.
Mit dem Vollzug der Unterschrift von Präsident Truman haben die Hilfsleistungen sofort eingesetzt.
05. Besuch im Künstlerdorf Worpswede
Im einsamen Teufelsmoor bei Bremen liegt das berühmte Künstlerdorf Worpswede. Seit 2 Generationen haben Maler und Dichter diesem Ort ihr besonderes Gepräge verliehen. Bekannte Namen wie Professor Mackensen, Paula Modersohn-Becker, Rainer Maria Rilke und Wilhelm Scharrelmann verbinden sich mit dem Begriff Worpswede. Maler, Bildhauer und Kunstgewerbler schufen und schaffen heute noch in der Stille und Abgeschiedenheit dieses Künstlerdorfes, inmitten seiner bäuerlichen Bevölkerung.
Möbel, Teppiche und Gobelins aus Worpswede erfreuen sich wegen ihrer gediegenen Ausführung eines guten Rufes.
Viele auswärtige Besucher sehen die ständige Kunstschau, die in einem der eigentümlichen Fachwerkhäuser untergebracht ist. Abends trifft man sich in geselligem Kreise. Der Dichter Manfred Hausmann empfängt Worpsweder Freunde. Junge Talente finden auf diesen Abenden Förderung und fachmännischen Rat. Worpswede bewahrt auch in der heutigen Zeit seinen Ruf als Heimstätte der Kunst und des Kunsthandwerkes.
06. Von Zirkus und Zoo
Zwischen zwei Spielzeiten pausiert der Zirkus Belli auf einem eigenen Bauernhof bei Lüneburg. Der grosse Betrieb ruht zwar in dieser Zeit, doch die vielen kleinen Pflichten der Zirkusleute gehen auch an diesem idyllischen Platz weiter. Training und Instandsetzung heisst die Losung - beides ist nötig, um den Zirkus auf dem Laufenden zu halten. Jeder ist dabei: vom Löwen bis zum Schulpferd, vom Artistennachwuchs bis zum Clown. Man probiert auch neue Nummern, denn das Publikum soll immer wieder neue Überraschungen der Zirkuskunst erleben. Und eines Tages leuchten wieder bunte Plakate von allen Wänden: Heute Premiere - grosses Gala-Programm, Dafür muss der Zirkus arbeiten - auch wenn er Ferien macht.
Diese Todesfahrer dagegen haben den Start in die neue Saison schon hinter sich. Mit D-Zuggeschwindigkeit rasen sie an der Steilmauer entlang - unter ihnen Kitty Müller, die einzige Frau, die diesen halsbrecherischen Sport in Deutschland betreibt. Eine Glanzleistung zu dritt freihändig an der Steilwand - ein Spiel mit der Gefahr, das eiserne Nerven und grossartige Fahrtechnik erfordert.
Bei Familie Bär im Wiener Zoo herscht zur Zeit eine andere Eigenschaft vor: die Neugierde. Die beiden Bärenkinder Strupps und Blupps sind ausserordentlich gespannt, wie das Abenteuer des ersten Frühlingsbummels verlaufen wird.
Sprechertext (englisch)
01. Oxford-Cambridge 1948:
A record Victory in Record Time
Records were broken in England's classic best race between Oxford and Cambridge. First, a record number of spectators, and record weather. The start: Oxford in front. An incident: after a few strokes one of the Cambridge rowers catches a crab. Oxford gains a boat length. But Cambridge, in this 94th race, is in good form. They gain meter after meter over the 7 kilometer distance, and soon Oxford is beaten. Cambridge improves its lead up to 5 lengths and with its 50th victory scores a record: the team was 13 seconds faster than the former record, made in 1934.
02. News Flashes from Germany:
a. Exchange of Professors
6 American professors from the University of Chicago arrived in Germany. They will give lectures at Frankfurt University. Here they enter their names in the guest book of the University. The Rector distributes a pamphlet about conditions in German universities. Among the guests: Mrs. Thelmar Thurstone, professor of psychology. 150 American and foreign professors will come to Germany. German professors will go to teach at American universities.
b. London Exhibition
In Berlin the new information centre of the British Government was opened with "London; Picture of a Metropolis" on the Kurfürstendamm. Major General Herbert. Commander of the British Sector in Berlin, made the inaugural speech. This representative show gives a survey of the growth and development of the city of 10 million. Very attractive is this model of Old London Bridge, a bridge of houses of the 15th century. Here is the famous Tower Bridge - - - Piccadilly Circus, the traffic centre of London. This show is the largest presented abroad by the British since the war.
c. Puppets
In Tecklenburg, Westphalia, 300 puppet-players from Germany's 4 zones held a meeting. During the congress they displayed all kinds of old and modern puppets. Children were invited and got a real kick out of what they saw.
03. Germany's First "Town Meeting"
Under the motto "The people ask - the officials answer" the first public forum was held in Wurttemberg-Baden for the population of Landkreis Sinsheim. Representatives of Military Government and officials of the Kreis and municipial administration answered questions of public interest. The sorrows-and troubles of everyone were discussed. (Original Sound). These rallies are known in America as "Town Meetings" and are very popular. Now they will be held regularly in Germany as a public and democratic institution.
04. President Truman Signs the ERP Bill
The 3rd of April, 1948, will be a date of historical importance. President Truman, by his signature, gave the Foreign Relief Programme of the U.S.A. legislative power. The ERP of the Marshall Plan goes to work. President Truman signed with several pens which he gave to his collaborators as mementoes. The economically strongest country gives 16 European lands and the 3 West Zones of Germany help for European reconstruction. A large part will go to Germany.
05. A Visit to the Artists Village of Worpswede
In the remote Teufelsmoor near Bremen is the famous Worpswede artists' village. For 2 generations painters and writers have given this place its special significance. Professor Mackensen, Paula Modersohn-Becker,Rainer Maria Rilke and Wilhelm Scharrelmann lived here. Painters, sculptors, and craftsmen created and still create in the midst of the rural population. Furniture, carpets and Gobelins from Worpswede are famed for their artistic quality. Many foreign visitors see the permanent art show. At night social parties are held. The writer Manfred Hausmann receives friends. Young talent gets advise from an expert. Even today Worpswede sticks to its fame as the home of art".
06. Circus and Zoo
1. Between seasons the Circus Belli rests on its own farm near Lüneburg. Even during the holiday, training and repairing has to go on. Also new acts are trained, for the spectators always want new thrills.
2. These break-neck drivers start the new season. At enormous speed they drive round the wall - Kitty Müller is among them, the only woman in Germany in this sport.
3. The bear family in the Vienna Zoo display their latest products: "Strupps and Blupps", who are taking their first walk in spring.
Personen im Film
Hausmann, Manfred ; Grönemeyer, Herbert ; Mackensen ; Thurstone, Thelmar ; Truman, Harry
Orte
London ; Frankfurt ; Berlin ; Tecklenburg ; Worpswede ; Washington ; Bremen ; Württemberg ; Lüneburg ; Wien
Themen
Sachindex Wochenschauen ; Hochschulwesen ; Kinder ; Musikalische Veranstaltungen ; Politische Veranstaltungen ; Rudern ; Schiffahrt ; Sportstätten ; Städte ; Tiere (außer Hunde) ; Kunst ; Kunstwerke ; Marionetten ; Marshall-Plan ; Zoo, Wildpark ; Architektur ; Artistenkinder ; Ausstellungen ; Besatzung ; 19 Findbuch Welt im Film
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Wochenschau (G)
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Periodika