Sacherschließung
01. Das Tor zum Norden: Flensburger Mustermesse
Leute gehen durch Ausstellung. Baier-Gardinen, Handtaschen. Kristall, Badezimmer Wanne und Toilette. Mann liest in Katalog. Maschinen.
(25 m)
02. Streiflichter aus Deutschland
a. Berlin: Funkturm
Der Fahrstuhl im Funkturm fährt in die Höhe. Blick aus dem Fahrstuhl. Blick auf Berlin vom Funkturm.
(24 m)
b. München: Studenten und Professoren
Studenten erhalten Bescheinigungen über Freiplätze an amerikanischen Universitäten. Unter den 9 Studenten eine Studentin. Gastprofessoren aus Frankreich, Norwegen, Schweden und der Schweiz werden begrüßt. Direktor der US-Militärregierung von Wagoner.
(19 m)
c. Württemberg: Archäologische Funde
Schiefersteinbruch. Dr. Hauff bei Präparierung von Versteinerungen aus der Urwelt. Ammonhorn, Fische.
(23 m)
03. USA: Wer wird US-Präsident? Kandidat der Republikaner Thomas Edmund Dewey
Konvent der Republikaner. Der Gouverneur von Kalifornien Earl Warren, Kandidat für den Posten des Vizepräsidenten, groß. Harald E. Stassen, groß, Senator Taft, groß, Senator Vandenberg, groß. Thomas Edmund Dewey, groß, sprechend. Teilnehmer des Konvent, total.
(40 m)
04. München: Eröffnung des Theaters am Gärtnerplatz mit "Eine Nacht in Venedig"
Klassische Operette im Klassischen Haus. Theater am Gärtnerplatz mit Gerüst. Schwenk über Theatersaal mit Besuchern. Dirigent. Vorhang öffnet sich. Szenenbilder.
(32 m)
05. Sport
a. Ascot: Pferderennen
Rennplatz mit Leuten, total. Herren mit grauem Zylinder, Damen mit breiten Hüten. Einfaches Publikum. Ankunft von König Georg und Königin Elizabeth, gehend, total, hinter ihnen Prinzessin Elizabeth und Prinzessin Margaret. Pferde bei Führung. Rennanzeige geht hoch. Start und Rennen. Der Favorit das französische Pferd Arbar geht in Führung und siegt mit vier Längen. Prinzessin Elizabeth in der Loge, enttäuscht, total.
(41 m)
b. Indianapolis: Autorennen
Rennfahrer an ihren Autos. Fahne wird geschwenkt. Start. Rennwagen auf der Strecke. Überholen. Ausgeschiedener Wagen am Rand der Rennstrecke. Mauri Rose, USA, siegt. Nach dem Rennen dreckverschmiert in seinem Wagen, halbnah.
(23 m)
06. Nach der Währungsreform: Zeitgenössischer Bilderbogen
Wochenmarkt. Stände voller Gemüse. Frau wiegt Gurken. Wurzelbündel werden in Einkaufstasche getan. Frau trägt Korb mit Kohl und Blumen. Körbe voller Heidelbeeren, Kisten mit Tomaten. Blumenstand. Haushaltsgeschäft voller Geschirr. Töpfe, Tassen, Einmachgläser. Schaufenster mit Uhren und Schmuck. Leerer Bahnhof. Träger warten. Koch mit Bauchladen auf Bahnsteig. Leute sehen aus Fenster in Zug München-Hamburg Altona. Leeres Gartenrestaurant. Karussells fahren leer auf Vergnügungsplatz. Totalisatoren auf Rennplatz ohne Wetter. Auto fährt in Esso Tankstelle. Tankwart wischt Scheiben.
(76 m)
Sprechertext
01. Das Tor zum Norden:
Die Flensburger Mustermesse
Flensburg, heute eine Großstadt mit über 100.000 Einwohners, hat eine eigene ständige Export-Musterschau. Auf einem 8.000 qm grossen Gelände sind die Messebauten untergebracht; über 500 Firmen zeigen ihre Erzeugnisse, alle Industrien und Branchen sind mit Proben solider Qualitätsarbeit vertreten. Die Messe soll vor allem die Handelsbeziehungen zu den skandinavischen Ländern beleben. Regelmässig abgehaltene norwegische, schwedische und dänische Wochen mit Sonderveranstaltungen dienen der Kundenwerbung. Die Geschäftsleute aus den nordischen Ländern sind unter anderem besonders an Textilien, Schiffbau und Kunstgewerbe interessiert. Flensburg, das Tor zum Norden, will durch gesteigerten Export zum Wiederaufbau beitragen.
02. Streiflichter aus Deutschland
a. Funkturm, Berlin
Jetzt kann es wieder heissen: Jeder Berliner einmal auf dem Funkturm. Der höchste Fahrstuhl Deutschlands, seit 10 Jahren ausser Betrieb, ist wieder in Fahrt. Die Kriegsbeschädigungen sind beseitigt und die 135 Meter hohe Eisenkonstruktion wurde neu geschweisst, vernietet und mit Schutzfarbe versehen. Blick durch eine Bodenöffnung des Fahrstuhles. Die Fahrt lohnt sich, denn Berlin aus der Vogelschau ist nach wie vor ein Erlebnis.
b. Studenten und Professoren
Kommen und Gehen auf den Stufen der Militärregierung in München. Neun deutsche Studierende erhielten Freiplätze für ein 14-monatiges Studium in Amerika. Der Direktor der amerikanischen Militär-Regierung für Bayern, van Wagoner, verabschiedet die akademischen Glückspilze ... Professoren aus Frankreich, Schweden, Norwegen und der Schweiz halten zur Zeit Gastvorlesungen an deutschen Hochschulen. Ein Besuch der Münchner Universität vermittelt ihnen die ersten Eindrücke vom derzeitigen Stand der Wissenschaft in Deutschland.
c. Urweltfunde
In der Nähe des schwäbischen Dorfes Holzmaden fand man in Schieferbrüchen die gut erhaltenen Überreste von Urwelttieren. Die Skelette liegen etwa 4 meter unter der Oberfläche. Hier entdeckt Dr. Hauff, ein Urweltforscher von Weltruf, ein Ammonhorn. In sorgfältiger Arbeit werden die Funde präpariert. Sie bieten ungeahnte Einblicke in das Leben der Tierwelt vor 100 Millionen Jahren. Es ist Dr. Hauff gelungen, aus dem Schiefer ausgezeichnete Versteinerungen herauszuarbeiten. Seine Funde gelten in den Museen vieler Länder als Kostbarkeit.
03. Wer wird U.S.-Präsident?
Kandidat der Republikaner: Dewey
Amerika bereitet sich auf die Anfang November stattfindende Präsidentenwahl vor. Ausschlaggebend sind dabei die Tagungen der beiden grossen Parteien des Landes, der Republikaner und der Demokraten. Die Republikaner hielten ihren Konvent in Philadelphia ab, auf dem ihre Kandidaten für die Präsidentschaftswahl ernannt wurden. Der Gouverneur von Kalifornien, Earl Warren, der Kandidat für den Posten des Vizepräsidenten. Harald E. Stassen, eine wichtige Persönlichkeit der republikanischen Partei. Senator Taft, dessen Vater von 1908 bis 1912 Präsident der USA war. Senator Vandenberg. Und Thomas Edmund Dewey - der Gouverneur des Staates New York. Er wurde als republikanischer Kandidat für den Posten des Präsidenten nominiert. Dewey bei seiner Ansprache vor dem Konvent. Im Juli werden die Kandidaten der demokratischen Partei ernannt. Dann beginnt die letzte Phase des Wahlkampfes - bis schliesslich am 2. November die Frage beantwortet wird: Wer wird Präsident der USA?
04. Klassische Operette in klassischem Haus
In München wurde das wiederhergestellte Theater am Gärtnerplatz mit der Strauss-Operette "Eine Nacht in Venedig" eröffnet. Das im Krieg schwer beschädigte Haus blickt auf eine 80jährige Tradition als Pflegestätte der heiteren Muse zurück. Das Theater am Gärtnerplatz ist wieder zum Inbegriff grosser Operetten-Kunst geworden.
05. Sport
a. Pferderennen, Ascot
Das Rennen in Ascot bringt für England traditionsgemäss stets: grossen Sport und grosse Mode. Bei den Herren dominiert der graue Zylinder, bei den Damen die neue Linie in vielen Abwandlungen.
Doch in Ascot ist nicht nur die grosse Welt vertreten ... Die Königsfamilie trifft ein ...
Und nun das Rennen selbst, der begehrte "Gold-Pokal". Acht Pferde bestreiten das Rennen, das über 4.000 Meter führt. Sechs der Pferde stammen aus Frankreich, eines aus England, eines aus Belgien.
Der Favorit Arbar, ein französisches Pferd, liegt noch im Mittelfeld.
Dann zieht "Arbar" an den anderen Konkurrenten vorbei und gewinnt mühelos mit vier Längen Vorsprung - es ist der dritte Sieg eines französischen Pferdes in drei Jahren auf der Bahn von Ascot.
Falsch getippt.
b. Autorennen, Indianapolis
Das Autorennen von Indianapolis ist stets eine Rekord-Veranstaltung: die längste Strecke - nämlich 800 Kilometer. Der höchste Durchschnitt: 250 Kilometer auf gerader Bahn. Und die gefährlichsten Momente beim Überholen und Ausweichen.
Ausgeschieden - oder: vom Rennfahrer zum Zuschauer. Hier Mauri Rose, Amerikas Rennfahrer Nr. 1. Er gewann den grossen Preis von Indianapolis mit einem Durchschnitt von 191 Stunden-Kilometer.
06. Nach der Währungsreform:
Ein zeitgemässer Bilderbogen
Kurz nach der Währungsreform macht die Kamera einen Bummel über den Wochenmarkt und fängt dabei Bilder ein, die noch vor kurzer Zeit wie Trugbilder gewirkt hätten: Gemüse in Hülle und Fülle, alles frisch und zum aussuchen, und Ware von bester Qualität. Man fragt nach dem Preis - kauft - und geht befriedigt nach Hause. Mit der Währungsreform wurde über Nacht auch das Obst reif. Auch hier blüht das Geschäft, die Auswahl ist gross, die Bedienung freundlich. Es gibt mit einem Male wieder Dinge, von denen man bisher nur im Flüstertone sprach, die nur unter dem Ladentisch veräussert wurden. Jetzt ist Geld wieder alles. Die Kundschaft aber ist kritisch - kauft oder streikt - je nach dem Preis. So wird manche frühere Mangelware heute zum Ladenhüter. In den Schaufenstern dasselbe Bild: die Regale füllen sich, die Lager geben her, was so lange nicht zu haben war. Käufer und Ladeninhaber spüren was die Stunde geschlagen hat. Auch der Verkehr zeigt die Auswirkungen der Währungsreform. Die Trittbrettfahrer sind ausgestorben. Fast ein Wunder: Taxen warten auf Fahrgäste. Und der Bahnhof zeigt nach den Tagen letzten gewaltigen Ansturmes eine ungewohnte Leere. Man reist wieder angenehm, oder doch jedenfalls menschenwürdig. Krisenzeit für die Unterhaltungsstätten. Nach der Währungsreform wird jeder Pfennig umgedreht, ehe man sich im Walzer dreht. Auch Dünnbier ist noch nicht stark gefragt. Auf dem Rummel herrscht nur wenig ... Rummel. Die Karussells haben noch kaum Fahrgäste, der Trapezkünstler arbeitet für ein kleines, aber dankbares Publikum. Auf dem Rennplatz ist das Schild "Eintritt frei" ein wirksames Lockmittel. Gewettet wird allerdings noch wenig. Und noch eine Folge der Währungsreform. Der Kundendienst lebt wieder auf - man ist eifrig und höflich und sagt beim Abschied "Bitte beehren Sie uns wieder".
Sprechertext (englisch)
01. The Door to the North
The Flensburg Fair
Flensburg, with its 100,000 inhabitants, has its own Export Show. The buildings of this fair are housed on a 8,000 square meter territory. More than 500 different [...] Tirms display their products. This fair will contact, specially trade relations with the Scandinavian countries. Special Norwegian, Swedish and Danish Weeks are provided for the customers. Fabrics, shipbuilding and applied art are the products most asked for.
02. News Flashes from Germany:
a. Radio Tower, Berlin
Germany's highest elevator is working again in Berlin's Radio Tower. The 135 meter-high structure has been repaired and painted. Berlin, bird's-eye view.
b. Students and Professors
9 German students got a 14-month free trip to America to study. Van Wagoner, Director of OMGB, says farewell to the lucky travellers. At present professors from France, Sweden, Norway, and Switzerland give guest-lectures at German universities. In Munich University they get their first impression of Germany's advances in science.
c. Prehistoric Discoveries
Near theSwabian village of Holzmaden well preserved remains of prehistoric animals were found 4 meters under the surface. Dr. Hauff, world-famous for the prehistoric research, finds an Ammon Horn. These animals lived 100 million years ago.
Personen im Film
Dewey, Thomas Edmund ; Elizabeth von England ; Elisabeth II. von England ; Georg VI. von England ; Hauff ; Margaret von England ; Stassen, Harold ; Taft, Robert ; Vandenberg ; Warren, Earl ; Rose, Mauri
Orte
München ; Berlin ; Frankfurt ; Japan ; Philadelphia ; USA ; Ascot ; Indianapolis ; Württemberg ; Flensburg
Themen
Sachindex Wochenschauen ; Bahnhöfe ; Banken, Bankwesen ; Handel, Geldwesen ; Hochschulwesen ; Freizeit, Freizeitgestaltung ; Motorsport ; Musikalische Veranstaltungen ; Reiten, Pferderennen (ohne Trab) ; Sportpublikum, Sport-Zuschauer ; Bauwerke ; Kulturelle Veranstaltungen ; Wahlen ; Währung ; Berufe ; Archäologie ; Ausstellungen ; Gedenktage, Jubiläen, Geburtstage ; Geldwesen ; 19 Findbuch Welt im Film
Gattung
Wochenschau (G)
Genre
Periodika