Sacherschließung
01. Rom: Die Botschaft des Papstes zum 30jähringen Gründungstag des Katholischen Jugendbundes
Petersplatz voller Menschen. Papst Pius XII wird auf Sänfte getragen. Jugendliche winken mit weißen Fähnchen Pius XII spricht zum 30 jährigen Gründungstag des Katholischen Jugendbundes. Zuhörer mit Regenschirmen. Pius segnet die Menge, total.
(26 m)
02. Streiflichter aus Deutschland
a. Augsburg: Fertigstellung der 1. Rotationsmaschine bei Man
Murray van Wagoner setzt die Rotationsmaschine für die Münchner Neue Zeitung in Betrieb. Laufende Maschine bei Herstellung des Probedrucks. Arbeiter des Werkes lesen Zeitung.
(25 m)
b. Düsseldorf: Straßenbahn Speisewagen
Leute steigen in Straßenbahn. In Speisewagen wird Essen bestellt. Kellnerin serviert Brot und Getränke. Straßenbahn fährt über Rheinbrücke.
(21 m)
c. München: Schönheitswettbewerb rasseloser Hunde
Verschiedene Hunde. Kleiner und großer Hund mit Maulkorb. Hund springt durch brennenden Reifen. Kleiner Hund geht auf Hinterbeinen. Sprung über die Bretterwand. Hund hebt sein Bein an Bretterwand.
(28 m)
03. Hotels auf dem Wasser
a. Bremen: Hotelschiff Knurrhahn
Gäste beim Empfang, im Speisesaal und beim Spaziergang auf Deck.
(16 m)
b. Travemünde: Hotelschiff Kilwa
Gäste gehen an Deck über Anlegesteg.
(5 m)
c. Hamburg: Hotelschiff Seute Deern
Die Seute Deern im Hafen. Leute gehen an Bord. Blick auf das Schiff.
(16 m)
04. Sport
a. Stuttgart: Trizonales Radrennen
Start. Die Berufsfahrer auf der Fahrt von Stuttgart nach Hamburg, auf der Landstraße und bei Fahrt durch Ortschaften. Einfahrt in Hamburg. Elbbrücken. Endspurt. Bautz, Dortmund, fährt als 1. über die Ziellinie. Hilpert, Frankenthal, als Sieger in der Gesamtwertung, mit Siegerkranz, groß.
(37 m)
b. Schweinfurt: Jugendsportfest
Staffellauf, Hochsprung, Rollkunstlauf Mädchen, Kugelstoßen, Ringen, Kurzstreckenlauf Mädchen. Siegerin erhält Urkunde.
(24 m)
c. England: Motorrad Motocross
Motorradfahrer fahren Berg hinauf. Motorräder kippen um, Fahrer stürzen.
(11 m)
05. Berlin: 100 Tage Blockade
Stadtbild Berlin. Schwenk über Trümmer. Schweißer in Industriewerk. U-Bahntor wird geschlossen. Uhr zeigt 18.30. Straßenbahn fährt in Depot. Fußgänger auf der Straße. Kochtöpfe auf Herd. Gas wird angezündet und brennt mit kleiner Flamme. Autoscheinwerfer auf unbeleuchteter Straße. Polizist in Funkstreifenwagen. Stadtverordnetenversammlung. Leere Plätze der SED. Brote in Bäckerladen. Frauen mit Brot verlassen Laden. Zeitungen an Zeitungsstand. Flugzeuge über Berlin. Ausladen von Waren. Trick: Erdkugel dreht sich, Flugkilometer der Luftbrücke 1000 x Erdumfang. Bau des Flugplatzes Tegel. Straßenwalzen. Lastkahn wird mit Kohle beladen. Startendes Wasserflugzeug. Flugzeug landet in Tempelhof.
(90 m)
06. Die UN tagt in Paris - 3. Tagung - Berlinkrise steht auf der Tagesordnung
Das Palais Chaillot. Bevin wird begrüßt, halbnah. Versammlungssaal. Sowjetunion lehnt Erörterung der Berlinkrise ab. Marshall, groß, Wyschinskij, groß, Bevin, groß, Marshall spricht, halbnah, Bevin spricht, halbnah, Wyschinskij spricht, halbnah.
(35 m)
Sprechertext
05. 100 Tage Blockade
Berlin beging ein denkwürdiges Ereignis: den 100. Tag der russischen Blockade. Es ist gleichzeitig der 100.Tag des Widerstandes gegen die Blockade, - und die Bilanz zeigt Ursache und Wirkung in der Praxis des Berliner Alltags.
Die russische Blockade verringerte die Leistungsfähigkeit der Industrie der Westsektoren. Die Berliner arbeiteten neue Schichten und Methoden aus und nach hundert Tagen waren von 10 Beschäftigten 9 auf ihrem Arbeitsplatz geblieben. Die Blockade schränkte den Verkehr bedeutend ein. Um 18 Uhr 30 wird der U-Bahn- und Strassenbahnverkehr in den Westsektoren eingestellt. Die Berliner gingen zu Fuss. Die Blockade verringerte die Gasversorgung. Die Berliner gewöhnten sich daran, langsam zu kochen. Die Blockade brachte Dunkelheit über die Stadt. Die Berliner liessen sich dadurch nicht stören.
Kurz: keine sowjetische Massnahme konnte die Bevölkerung aus dem Gleichgewicht bringen. Trotz aller Nöte ist jeder Berliner heute mehr denn je entschlossen, seine Freiheit und Selbständigkeit zu bewahren.
Die rechtmässige Polizei Berlins wurde zu einem wirksamen Instrument, um diese Freiheit in den Westsektoren zu garantieren.
Die rechtmässige Stadtverordnetenversammlung war in ihren regelmässigen Sitzungen nach wie vor um das Wohlergehen der Stadt besorgt. Die Interessen der SED allerdings lagen anderswo.
Das Versorgungsproblem wurde gelöst. Trotz russischer Versuche, die Stadt durch Hunger gefügig zu machen, blieben die Rationen in den Westsektoren die gleichen.
Der entscheidende Faktor aber in diesem Kampf um die Freiheit Berlins ist die Luftbrücke der westlichen Alliierten. Nach 100 Tagen Blockade sind ihre Rekorde ein Weltgespräch geworden:
50.000 Flüge nach Berlin - 40 Millionen Flugkilometer mit 250.000 netto Tonnen Gebrauchsgütern für die Berliner Bevölkerung. Um diese kostbaren Ladungen nach Berlin zu bringen, mussten die Flugzeuge eine Strecke zurücklegen, die tausendmal um die Erde reicht.
Ein weiterer Rekord - diesmal eine Bau-Höchstleistung - wurde inzwischen in Tegel aufgestellt, wo der neue französische Flugplatz im Dezember in Betrieb genommen werden kann. Dieser Flugplatz ist ein wichtiger Teil in der Luftversorgung der westlichen Alliierten, die die Zufuhr von Lebensmitteln und Kohle fortgesetzt steigern. In Gatow erhöhten sich besonders die britischen Kohlenlieferungen, und vollbeladene Lastkähne nehmen täglich ihren Weg Havelaufwärts in die Kanäle Westberlins.
In Tempelhof tauschen die Amerikaner ihre 2 1/2 Tonnen-Dakotas gegen weitere 7 Tonnen-Skymasters aus. Damit erhöhte sich automatisch das Fassungsvermögen nahezu um das Dreifache. Die Berliner Frage steht nunmehr vor dem Sicherheitsrat der Vereinten Nationen. Die Berliner Bevölkerung aber hat die feste Gewissheit, dass die Westmächte über den 100. Tag der Blockade hinaus die Versorgung der Stadt weiterhin gewährleisten, bis die Krise vorüber ist.
06. Die UN tagt in Paris
Im Palais Chaillot zu Paris findet die 3. Tagung der Vollversammlung der Vereinten Nationen statt.
Auf der Tagesordnung steht als wichtigstes Problem die Berliner Krise.
Die Vereinigten Staaten von Amerika, Gross-Britannien und Frankreich fordern das Eingreifen des Weltsicherheitsrates der Vereinten Nationen, da sie den Weltfrieden durch die sowjetische Blockade von Berlin als gefährdet ansehen.
Sowjet-Russland dagegen lehnte eine Erörterung durch den Weltsicherheitsrat ab.
Aussenminister Marshall, USA.
Wyschinskij, der stellvertretende sowjetische Aussenminister.
Der britische Aussenminister Bevin.
Ausschlaggebend für den Appell der Westmächte an den Sicherheitsrat ist der Wille, die Berliner Krise auf friedlichem Wege zu lösen.
Andererseits betonten die Vertreter der Westmächte, dass sie entschlossen sind, in der Berliner Frage eine feste Haltung einzunehmen, gegen alle Drohungen und Versuche von Gewaltanwendung seitens der Sowjets.
02. News Flashes from Germany
c. Mongrel Dog Show
At Munich Zoo Hellabrunn a show of mongrels was held for a Change. Expertsdistributed prizes for the best-cared-for dogs.
04. Sport
a. Tri Zonal Bicycle Race
From Stuttgart, 45 German bicyclists competed for the first great bicycle test since the war over a distance of 1.500 kilometers. The prize was the "Green Ribbon" of IRA "Industrial Society for Bicycling". The last lap at Hamburg. After almost 43 hrs of pedallings Bautz, Dortmund, was the first to tear the tape. Winner of the total score was Hilpert, Frankenthal, with 22 seconds advantage.
b. Youth Sport Day
At Schweinfurth a Youth Sport Day gave a survey on the present athletic condition of the Young. 2.000 competitors strove for victory. 40.000 spectators got their money's worth in good sport. Prizes were distributed.
c. Jumping Motor Cycles
The Goodwood Motorcycle Race in England was a break-neck competition.
05. 100 Days of Blockade
The 100th day of the Russian blockade against Berlin was also the 100th day of resistance against this blockade. Although the blockade decreased industrial production in Berlin, the Berliners found new methods and out of 10 employees, 9 could stay at their jobs. Traffic was badly hit by the blockade.
At 18:30 hrs., U-Bahn and street cars stop their service in the West Sectors. The Berliners walked. The gas supply was shortened - the Berliners cooked more slowly. The blockade brought darkness - the Berliners did not mind. The problem of food supply was solved - although the Russians tried everything to bring starvation to this city. In 100 day the Western Allies recorded: 50.000 flights to Berlin, 40 million kilometers covered, 250.000 tons of goods transported for the population. The total distance covered by the air-bridge planes is the same as 1000 flights around the earth. At Tegel a new French airfield will be opened in December. At Gatow especially the coal transport was increased. At Tempelhof the Americans replaced their 2 1/2 Dakota planes by 7-ton Sky-masters and thus increased tonnage three-fold. The Berlin Question was put before the Security Council of the U.N.
The Berliners know that the Western Forces will go on supplying the city as long as the crisis lasts.
06. UN meet at Paris
Palais Chaillot of Paris is the scene of the 3rd full meeting of the UN. The 1st problem to deal with is the Berlin Question.
The USA Great Britain and France want the orld Security Committee of the UN to deal with Berlin, as world peace is endangered by the Soviet Blockade of Berlin. Soviet-Russia rejects dealing with the Berlin Question by the UN. Minister of State Marshall, USA deputy U.S.S.R. Foreign Minister Wyschinskij. British Foreign Minister Bevin. The representatives of the Western Forces have decided to resist the Soviets on the Berlin Question.
01. Rom:
Die Botschaft des Papstes
In Rom sprach Papst Pius XII. zu 250.000 jungen katholischen Mädchen aus ganz Italien. Anlass der päpstlichen Botschaft war der 30jährige Gründungstag des Katholischen Jugendbundes. Papst Pius XII. mahnte zur Standhaftigkeit im Glauben und zum Festhalten an den Grundsätzen einer christlichen Lebensführung, die gegen jede Bedrohung von aussen verteidigt werden müsse.
In seiner Botschaft gedachte der Papst auch der deutschen Katholiken.
Trotz des einsetzenden Regens harrte die Menge auf dem riesigen Petersplatz aus. Am Schluss der Kundgebung erteilte der Papst den apostolischen Segen.
02. Streiflichter aus Deutschland:
a. Rotationsmaschine
In den MAN-Werken in Augsburg wurde die erste Rotations-Presse seit Kriegsende fertiggestellt. Sie ist für die Münchner "Neue Zeitung" bestimmt.
Der Militär-Gouverneur von Bayern, Murry von Wagoner, setzte die Rotation zum Probedruck in Gang. Der Koloss von über 200 Tonnen ist 27 meter lang und kann in einer Stunde 240.000 Exemplare einer achtseitigen Zeitung drucken. 100.000 Arbeitsstunden und 1 1/2 Jahre Bauzeit waren notwendig.
Mit dieser ersten Nachkriegs-Konstruktion modernster Bauart setzt der Augsburger Druckmaschinen-Bau seine weltbekannte Tradition wieder fort. Aufträge aus vielen Ländern liegen bereits vor.
b. Strassenbahn-Speisewagen
Nicht überall ist Strassenbahnfahren ungemütlich.
In Düsseldorf erinnerte man sich an das Wort vom Dienst am Kunden und schuf den Strassenbann-Speisewagen. Die Fahrt geht weit hinaus bis nach Krefeld und ein Imbiss ist sehr erwünscht. Aus einer Miniatur-Küche werden Speisen und Getränke serviert.
Man überquert den Rhein - mit Wein.
Bequemlichkeit für den Strassenbahnfahrgast - es gibt noch Zeichen und Wunder.
c. Rasselose Hunde
Ein neuer netter Wettbewerb: Im Münchner Tierpark Hollabrunn trafen sich zur Abwechslung mal die nicht rassereinen Hunde zur Schönheitskonkurrenz, einem Fest- und Ehrentag für vierbeinige Aschenbrödel. Ein Ausschuss von Fachleuten verteilte Preise und Geldprämien für gute Pflege. Die Stammbaumlosen aller Gattungen und Kreuzungen waren reichlich erschienen und die Tierfreunde zeigten ihre Lieblinge in bester Aufmachung.
Zwei Promenade-Mischungen in gegenseitiger Bewunderung. Auch Mutproben wurden durchgeführt.
Der Sprung über die Barriere war die Reifeprüfung der ganz Ehrgeizigen.
Manches gehörte allerdings weder zur Dressur noch zum Programm.
03. Hotels auf dem Wasser
Gäste der Wasserkante wohnen auf dem Wasser. Schiffe, zu Hotels umgehaut, sind ein Ersatz für den fehlenden Übernachtungsraum an Land. Der "Knurrhahn" in Bremen bietet seinen Gästen allen Komfort. Die Stewards der früheren Übersee-Linien dienen heute im örtlichen Fremdenverkehr wie früher auf der Luxusfahrt nach Rio oder Kairo. Der "Knurrhahn" hat 99 Betten und ein weites Sonnendeck.
In Travemünde liegt die "Kilwa". Einst Flussdampfer im afrikanischen Dschungel, ist er heute seinen Gästen eine bequeme und angenehme Unterkunft.
Das letzte Segelschiff Deutschlands, die Dreimast-Bark "Scute Deern", liegt im Hamburger Hafen. Einstmals Zeuge romantischer Seefahrten, schaukelt er heute die Gäste in seinen gemütlichen Kajüten auf den Wassern der Elbe.
Hotels auf dem Wasser - ein erfinderischer Ausweg aus dem Wohnraummangel - mit dem romantischen Fluidium von Brackwasser und weiter Welt.
04. Sport:
a. Trizonales Radrennen
Von Stuttgart aus starteten 45 der besten deutschen Berufsradfahrer zur ersten grossen Dauerprüfung nach dem Kriege. In fünf Etappen ging es nach Hamburg.
Durch zusätzliche Rundstreckenrennen wurde insgesamt eine Streckenlänge von 1.500 kilometer erreicht.
Dem Sieger winkte als Preis das "Grüne Band" der IRA, der "Industrie-Gemeinschaft zur Förderung des Radsports" Über Stock und Stein, auf Landstrasse und Asphalt gab es stets spannende Kämpfe um die Führung. Es war eine Zerreissprobe für das Material und eine Leistungsprobe für die deutschen Fahrer in Hinblick auf künftige internationale Langstreckenfahrten.
Endspurt in Hamburg - es geht um die letzten Meter.
Nach fast 43stündiger Gesamtfahrzeit passiert Bautz, Dortmund, als erster das Ziel. Sieger in der Gesamtwertung wurde Hilpert, Frankenthal, mit 22 Sekunden Vorsprung.
Jugendsportfest
Der Nachwuchs im Sport ist in Kommen - das bewies die vergangene Saison mit vielen beachtlichen Spitzenleistungen talentierter Jugendsportler. In Schweinfurt gab ein Jugendsportfest einen Überblick über den augenblicklichen Leistungsstand des Sport-Nachwuchses. 2.000 Jugendliche nahmen daran teil, alle Sparten der Leichtathletik, des Ballsports und der Rasenspiele waren vertreten. Mit Geschicklichkeit, Kraft und Anmut wurde um den Sieg gerungen. Die 40.000 Zuschauer kamen voll auf ihre Kosten. Für die Sieger gab es wertvolle Ehrenpreise - als Ansporn zu weiteren sportlichen Höchstleistungen.
c. Springende Motorräder
Bergauf mit Volldampf - an Steilhang.
Bei dieser Motorrad-Konkurrenz in England, dem berühmten Goodwood-Rennen, erreichten die Teilnehmer wirklich: den Gipfel der Fahrkunst.
Personen im Film
Bautz, Erich ; Bevin, Ernest ; Marshall, George ; Pius XII. ; Wagoner van, Murray ; Wyschinsky ; Hilpert
Orte
Schweinfurt ; Hamburg ; England ; Stuttgart ; Paris ; Berlin ; Düsseldorf ; Bremen ; Travemünde ; Augsburg ; Rom ; München
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