Sacherschließung
01. Hitzewelle in USA
Verdorrter Blumenkohl auf Feld. Sprengung der Felder mit Wasser. Verdorrte Kartoffeln. Staubige Erde. Schwenk über Badestrand New York. Überfüllter Strand. Verkehr auf Straßen. Riesenparkplatz. Kinder auf überfülltem Wasserspielplatz. Pferd vor Wagen wird abgespritzt. Elefant im Wasser, Mädchen reiten auf Eisblöcken.
(43 m)
02. Nachrichten aus Deutschland
a. Hannover: Landwirtschaftsschau
Landmaschinen, Pumpen, Traktoren. Pflanzmaschine. Wettbewerb der Schlepperfahrer. Geschicklichkeitsfahren und Schnelligkeit.
(33 m)
b. Rhein: Trümmerräumung
Bagger auf dem Rhein. Arbeiter werden in Taucherglocke auf den Boden des Rheins gelassen. Räumung von Trümmerstücken und Sprengkörpern. Telefonische Verbindung nach oben.
(33 m)
c. Circus Belli
Junge malt Zehen von Elefant. Junge verkleidet sich als Clown. Junge und Mädchen bei Kunststücken zu Pferde. Mädchen auf Trapez. Kinder als Zuschauer. Junge als Elefantendompteur und Pony.
(29 m)
03. Bilder aus aller Welt
a. USA: Hochspannungslaboratorium
Funkenüberflug. Elektrische Entladung. Transformatoren erzeugen hohe Spannung. Schaltpult. Elektrische Entladungen.
(22 m)
b. Sahara: Baumwollspinnerei
Fabrik mit Arbeitern. Baumwollfabrikation. Maschinen. Siedlung rund um Fabrik in Wüste.
(17 m)
c. Prag: Kanurennen
Kanus fahren auf der Moldau im Wildwasser. Boot kentert. Fahrer fällt aus Boot. Rastpause und Stärkung für die Teilnehmer.
(20 m)
04. USA: 150 Millionen Menschen werden gezählt
Männer sitzen an Tischen im Statistischen Amt. Plan für Auszählung. Lochkarten. Zähler gehen von Haus zu Haus und füllen Fragebögen aus.
(46 m)
05. England: Die Meister von Wimbledon
Zuschauer, bildfüllend, klatschen. Endspiel Herren Einzel: Schröder, USA, spielt gegen Drobny, Tschechoslowakei. Beide Spieler, groß. Königinmutter Mary unter den Zuschauern, halbnah, und Premierminister Attlee, halbnah. Spiel. Schröder siegt in 5 Sätzen. Lauf zum Netz und Händedruck. Die Herzogin Marina von Kent überreicht Schröder den Pokal. Schröder mit Pokal, halbnah. Endspiel Damen Doppel: Luise Brough und Margaret Osborne spielen gegen Gertrude Moran und Patricia Topp, alle USA. Die Spielerinnen nebeneinander, halbnah. Spiel. Brough/Osborne siegen. Händedruck am Netz. Herzogin von Kent überreicht Pokal.
(56 m)
Sprechertext
01. Hitzewelle in USA
Rekordhitze in USA. Seit 1870 haben die Oststaaten keinen so heissen und trockenen Sommer erlebt.
Die Landwirtschaft versucht alles, um wenigstens einen Teil der Ernte zu retten. Improvisierte Bewässerungs-Methoden werden ausprobiert. Der Ernte-Ausfall in den betroffenen Gegenden wird bis jetzt auf 100 Millionen Dollar geschätzt. Stellenweise ist der Boden bis zu 1 1/2 Metern in Staub verwandelt. Millionen Morgen Land sind durch Hitze und Dürre schwer mitgenommen. Aus den Brutkesseln der Städte strömen Millionen Menschen zum Wasser. Der Badestrand bei New York gleicht einem wimmelnden Insektenhaufen. Über die Strassen zur Ozeanküste geht ein ununterbrochener Strom von Autos. Auf allen Wegen flieht man zu kühleren Plätzen. Selbst die Tiere stöhnen vor Hitze. Das Thermometer steht auf 38 Grad. Und täglich melden die Zeitungen: "Kein Regen - keine Abkühlung in Sicht". Auf Eis gelegt zu sein - ist hier der Gipfel der Wonne.
02. Streiflichter aus Deutschland:
a. Landmaschinen, Hannover
Die grösste Maschinen-Ausstellung nach dem Kriege. Auf der Landwirtschafts-Schau in Hannover zeigten etwa 600 Firmen rund 4.000 verschiedene Maschinen und Geräte für die Landwirtschaft. Das Ausstellungsgelände von 60.000 Quadratmetern vermittelte ein eindrucksvolles Bild von dem ständig steigenden Leistungsstand der landwirtschaftlichen Industrie.
Pflanzmaschinen bei der Arbeit.
Die Vorführung verbesserter und zum Tel gänzlich neuartiger Maschinen erregte vor allem bei den ausländischen Besuchern grösstes Interesse. Es wurden Auslandsaufträge von 32 Millionen Dollar abgeschlossen. Ein origineller Anziehungspunkt der Ausstellung war der Wettbewerb der Schlepperfahrer.
b. Mit Kamera auf dem Boden des Rheins
Mit der Wochenschau-Kamera auf dem Boden des Rheins, Viele Meter unter dem Wasserspiegel vollzieht sich hier täglich eine schwere und lebensgefährliche Arbeit. Brückentrümmer und Wracks aus den letzten Kriegsmonaten müssen beseitigt werden. Sie sind bedrohliche Hindernisse für die Rheinschiffahrt. In einer Taucherglocke werden die Arbeiter auf den Grund des Flussbetts hinuntergelassen. Die Glocke wird mit Pressluft gefüllt, um ein Eindringen des Wassers in das unten offene Gehäuse zu verhindern. In einer Schleuse wird der Körper erst an den hohen Luftdruck gewöhnt.
Und dann geht es in die Tiefe.
Das ist der Boden des Rheins.
In reissender Strömung manövriert die eiserne Glocke solange bis ein Trümmerstück in den Innenraum ragt. Mit Schweissbrennern werden die Trümmer zerteilt und zum Mutterschiff hinaufgezogen. Die Temperatur in der Glocke steigt dabei bis auf 60 Grad. Doch die Arbeit geht unentwegt weiter.
Ein gefährlicher und abenteuerlicher Beruf.
c. Kinderzirkus
Klein, aber oho! Die Jüngsten vom Zirkus Belli traten zum ersten Male in die Manege. Die Kinder bestreiten ein ganzes Programm und veranstalten damit den ersten Kinderzirkus der Welt.
Zum richtigen Zirkus gehören auch glanzvolle Namen: Claus Ricardo und Ria Roberti - Artistik auf zwei Pferden.
Und Ria allein - die Trapezkünstlerin von morgen.
Irene mit dem biegsamen Schlangenkörper.
Und nun: ein raffinierter Dressurakt des 9jährigen Rudel Belli.
Es gab begeisterten Applaus und glückliche Kinder diesseits und jenseits der Manege.
03. Bilder aus aller Welt:
a. Blitz im Laboratorium
In einem Hochspannungs-Laboratorium in den USA werden Versuche mit den bisher stärksten künstlichen Entladungen angestellt.
Zwei riesige Generatoren liefern den Strom.
Spannungen bis zu 15 Millionen Volt werden erzielt. Dadurch sollen hohe Spannungen, wie etwa die der Blitze, untersucht werden.
Ein Ingenieur auf einem fahrbaren Kran überprüft die drei beweglichen Elektroden.
Und dann beginnen über eine Breite von fünf Metern die elektrischen Lichtbögen ihren Höllentanz und Höllenlärm.
b. Baumwoll-Fabrik
Mitten in der Sahara ist eine grosse Stadt emporgewachsen. Bereits während des Krieges wurde hier eine riesige Baumwollspinnerei eingerichtet.
In Tag- und Nacht-Arbeit werden etwa 90Millionen Meter Baumwolle im Jahr hergestellt.
Um diese Fabrik herum entstand eine moderne Siedlung. Und nun wohnen hier 45.000 Arbeiter mit ihren Frauen und Kindern.
Eine moderne Grosstadt - mitten in der Wüste.
c. Kanurennen auf der Moldau
Auf der Moldau sah man eine spannende Kanu-Regatta. Vom Startplatz im Süden der Tschechoslovakei ging es auf dem vom Sommerregen angeschwollenen Fluss 160 Kilometer bis nach Prag.
Besonders schwierig ist der erste Teil der Strecke. Denn immer wieder sind gefährliche Stromschnellen zu überwinden.
Auf halbem Weg wird für alle Teilnehmer eine Stärkungs-Pause eingelegt.
160 Kilometer gefährlicher und strapaziöser Fahrt. Und nur 13 Stunden brauchte der Sieger.
04. USA: 150 Millionen Menschen werden gezählt
Alle 10 Jahre wird die Bevölkerungszahl der USA, ihre wirtschaftliche und soziale Gliederung durch eine Volkszählung festgestellt. 150.000 Zähler werden ab 1. April 1950 jeden Ort und jedes Haus in den Vereinigten Staaten besuchen und ihre Auskünfte einholen. Von der kanadischen Grenze bis nach Mexiko, vom Atlantik bis zum Pazifik werden die Veränderungen in der Bevölkerungsstruktur der USA ermittelt werden. Die gesammelten Statistiken werden dann der Regierung wertvolle Hinweise und Informationen geben. Die wirtschaftliche und soziale Stellung der Bevölkerung wird daraus klar ersichtlich sein. Bisher gab es 16 dieser Volkszählungen in der Geschichte der USA. Sie zeigen das Wachsen der Vereinigten Staaten in den letzten 160 Jahren; aus einem dünn besiedelten Lande im Jahre 1790 wurden 132 Millionen im Jahre 1940. Jetzt rechnet man mit einer Gesamtziffer von rund 150 Millionen. Ein riesenhafter Organisations-Apparat ist für eine so genaue und so umfassende statistische Erhebung notwendig.
Wieviel Menschen leben in Amerika? Die 17. Volkszählung in der Geschichte der USA wird es feststellen.
05. England:
Die Meister von Wimbledon
Wimbledon erlebte mit den Endspielen einen glanzvollen Abschluss der diesjährigen Turnierzeit. Schröder, USA und Drobny, Tschechoslovakei bestreiten das Herren-Einzel-
Unter den prominenten Gästen: Mitglieder der königlichen Familie und Ministerpräsident Attlee.
Schröder galt zwar als Favorit, hatte es aber gegen seinen linkshändigen Gegner sehr schwer. Der erste Satz geht 6 : 3 an Drobny. Schröder gewinnt die nächsten beiden Sätze, doch der Kampf ist noch völlig offen. Drobny spielt mit allen Listen und Finessen und gewinnt den vierten Satz. Jeder hat nun zwei Sätze. Und beide wissen, um was es geht: der Sieg von Wimbledon ist der höchste Triumph des Tennissports. Im entscheidenden fünften Satz hat Schröder die besseren Nerven. Eiskalt schmettert und placiert er Ball um Ball und bezwingt schliesslich Drobny mit 3:6, 6:0, 6:4, 4:6, 6:4.
Die Herzogin von Kent überreicht dem Wimbledon-Meister 1949 den schwer erkämpften Pokal.
Das Endspiel im Damen-Doppel ist eine rein amerikanische Angelegenheit. Louise Brough und Margaret Osborn-Dupont gegen Gertrude Moran und Patricia Todd.
Miss Moran wurde durch Schönheit und Originalität zum inoffiziellen Mittelpunkt des Turniers. Ihre modischen Extravaganzen waren eine Sensation für sich.
Ein schnelles und hartes Spiel. Gussie Moran und ihre Partnerin machen dem Favoritenpaar Brough-Dupont schwer zu schaffen.
Und hier der letzte Ball des Spieles.
Louise Brough, die Siegerin im Damen-Einzel, und ihre Partnerin Margaret Osborn-Dupont haben gewonnen.
Sprechertext (englisch)
01. Heat Wave in the USA
Record heat in USA. Since the year 1870 the Eastern States have not had such a hot and dry summer. Agriculture tries everything to save at least part of the harvest. An improvised watering system is being tried out. The harvest loss in the stricken districts was so far estimated at 100 million dollars. Here and there the ground has turned into sand one and a half meters deep. Millions of people come from the cities to the sea-side. New York's beach looks like an insect-swarm. An uninterrupted stream of cars leads down the roads to the ocean. Even the animals groan in this heat. The thermometer shows 38 points Celsius. The daily report of the newspapers reads: "No rain - no coolness to be expected!" To be put on ice is the height of happiness.
02. News Flashes from Germany:
a. Agricultural Machines, Hannover
The most important machine fair since the war. At the Agriculture Fair in Hannover about 600 firms demonstrated some 4000 different machines and instruments for agriculture. The fair grounds cover 60.000 sqm, and gave an impressive view of the still-rising standard of agricultural industry. Automatic planting machines at work. The performance of new machines caused greatest interest with the foreign visitors. Orders for 32 million Dollars from foreign firms were booked. A big thrill was the competition of tractor drivers.
b. With a Camera on the Bed of the Rhine River
With a newsreel camera on the bed of the Rhine River. Several meters underneath the surface of the water heavy and dangerous work is being done every day. Ruins of bridges and shipwrecks from the last months of the war have to be removed. They are dangerous handicaps for the Rhine ships. Laborers go down to the ground in a diving-bell. The bell is being filled with air in order to keep the water out of the open places of the bell. First the human body is being accustomed in a sluice to the high pressure. Then it goes down. This is the bed of the Rhine. The divingbell works against the pull of the current. The ruins are being pulled up to the ship. The temperature in the diving-bell rises to 60 degrees Celsius. But the work is carried on. A dangerous and adventurous profession.
c. Children Circus
Small, but oho! The youngsters from the Circus Belli perform for the first time. These children worked out a whole program, they have the world's first children's circus. These glittering names belong to a real circus: Claus Ricardo and Ria Roberti - artists on two horses. Then Ria alone - a trapeze-artist of to-morrow. Irene with the snakelike body. And now: a fine thrill by the 9 year old Rudel Belli. There was enthusiastic applause and happy kids in the audience and in the ring.
03. News Flashes from Everywhere:
a. Lightning in the Laboratory
At a high-tension station in America experiments are being made with tremendous artifical explosions. Two huge generators supply the current. Voltages up to 15 millions are being produced, by which tensions like those of lightning can be examined. An engineer on a portable crane checks the three movable electrodes. Then the electricity starts its hell-dance and noise.
b. Cotton Factory
A large city has grown in the midst of the Sahara. A big cotton spinning-mill was established here during the war. In day- and night-shifts 90 million meters of cotton are being produced per year. A modern community was built araound this factory. 45.000 laborers live here with their wives and children. A modern big city in the middle of the desert.
c. Canoe Race on the Moldau River
There was a thrilling canoe race on the Moldau. From the start in the South of Czechoslovakia it went down 160 kilometers to Prague. The first part of the race was extremely difficult. Halfway there was an intermission for all competitors. 160 kilometers of a dangerous and trying trip. The winner reached the goal in 13 hours.
04. USA: 150 Million People Are Being Counted
Every ten years the exact number of America's population and the economic and social structure is tabulated. 150.000 census-takers will visit every place and every home in the United States beginning with the 1st of April 1950. From the Canadian border down to Mexico, from the Atlantic to the Pacific every change of population will be recorded. All these statistics will give the government valuable information. To day 16 censuses have been taken in the USA. They show the growth of the United States during the last 160 years. Since 1790 when there were only a few people, the population of the USA went up to 132 millions. This time a total of 150 million people is estimated. How many people live in America? The 17th census in the history of the USA will prove it.
05. England:
Champions at Wimbledon
Schroeder, USA and Drobny, Czechoslovakia, were the last two champions to fight for victory at Wimbledon. Among the guests were members of the Royal family and Prime Minister Attlee. Schroeder was the favorite, although he had a hard time with his lefthanded opponent. The first set went to Drobny 6:3. Schroeder wins the two next sets but the match is still completely open. Drobny plays with finesse and wins the fourth set. Each player has now won two sets. Both know why they fight: for victory at Wimbledon - the greatest triumph in tennis. Schroeder has the better nerves in this critical fifth set. He places every ball and wins 3:6, 6:0, 6:4, 4:6, 6:4. The Duchess of Kent presents the cup to the 1949 Champion of Wimbledon. The final of the Ladies' Doubles was a hundred percent American affair. Louise Brough and Margaret Osborn-Dupont against Gertrude Moran and Patricia Todd. Miss Moran was the center of interest because of her beauty and originality. A rapid and tough game. Here is the last ball. Louise Brough, winner of the ladies' singles, and her partner Margaret Osborn-Dupont have won.
Personen im Film
Brough, Louise ; Attlee, Clement ; Marina von Kent ; Mary von England ; Drobny, Jaroslav ; Moran, Gussie ; Osborn, Margaret ; Schröder, Ted ; Todd, Patricia
Orte
Wimbledon ; Prag ; Hannover ; USA ; Sahara ; St. Louis ; Rhein ; Hamburg ; London
Themen
Sachindex Wochenschauen ; Elektrizität ; Industrie ; Katastrophen ; Kinder ; Freizeit, Freizeitgestaltung ; Paddeln ; Pflanzen ; Spoprt-Ehrungen ; Sportpublikum, Sport-Zuschauer ; Städte ; Statistiken ; Tauchen, Taucher ; Tennis ; Tiere (außer Hunde) ; Wasser ; Wassernot ; Wettbewerbe ; Landwirtschaft ; Artistenkinder ; Aufbau ; Ausstellungen ; Industrie ; Landwirtschaft ; Sport-Ehrungen ; 19 Findbuch Welt im Film
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