Sacherschließung
01. Züge aus dem Osten: Ziel Heimat
Frauen winken vorbeifahrendem Zug zu. Heimkehrer steigen in Moschendorf aus Zug. Kranker wird auf Trage getragen. Heimkehrer gehen zu Lager. Umarmung und Küsse bei Wiedersehen mit Verwandten. Heimkehrer raucht Zigarette. Heimkehrende Frauen. Rote Kreuzschwestern packen Pakete für Heimkehrer ohne Angehörige. Frau packt Paket. Registrierung von Heimkehrern und Auszahlung von 90,-DM. Heimkehrer zieht Zivilkleidung an.
(57 m)
02. Sport
a. Hamburg: Zwischenrunde im Fußball- Länderpokal Hamburg - Nordwürttemberg 2:1
Spiel auf dem HSV Platz. Zuschauer halbnah. Zwei Tore für Hamburg.
(27 m)
b. Kalifornien: Motorbootrennen
Motorboote bei Rennen. Fahrt unter Brücke hindurch. Zielrichter schwenkt Fahne. Sieger winkt aus Boot.
(22 m)
03. Politische Höhepunkte
a. Paris: Woche der Konferenzen
Tagung des Ministerausschusses des Europarates. Bevin, groß, Schumann, groß. Beschluß der Einladung von Deutschland und dem Saargebiet wird gefaßt. Zusammenkunft der Regierungsvertreter der Marshallplan Länder. Die deutsche Vertretung.
(23 m)
b. Dean Acheson in Bonn und Berlin
Acheson geht auf dem Bahnhof bei Ankunft neben Adenauer. Acheson begrüßt deutsche Politiker, u.a. Schumacher. Empfang in der Godesberger Redoute mit Acheson, Heuss, Adenauer, McCloy, Erhard, Ollenhauer. Dean Acheson in Berlin. Auto fährt vor. Dean Acheson steigt aus, Leute winken ihm zu. Auf Pressekonferenz begrüßt McCloy Acheson, total. Fotoreporter. Dean Acheson spricht, O-Ton: "The United States can help those people, who are determined to help themselves. They can't help people, who are not determined to help themselves." Acheson tritt aus Haus in Begleitung von Reuter und Suhr, total.
(52 m)
04. Mit der Biwakschachtel auf den Watzmann
Männer der Bergwacht fahren durch Gebirge mit Kettenfahrzeug und transportieren Bauteile für Hütte. Die Männer tragen die Bauteile für die Schutzhütte auf dem Rücken. Regen und Nebel im Gebirge. Bergsteiger bei Aufstieg. Bergsteiger auf dem Gipfel bei Schneetreiben. Leiter läßt sich abseilen, um Platz für Hütte zu finden. Hüttenteil werden gelagert, da Aufbau wegen Wettersturz möglich ist.
(69 m)
05. Paris: Verkehr, etwas verrückt
Autos in Paris. Dichter Verkehr. Verkehrsschutzmann regelt Verkehr. Kameramann neben Verkehrsschutzmann. Verkehr im Zeitraffer aufgenommen. Autos und Leute rasen. Anfahrt von Ampel. Fußgänger rasen.
(32 m)
Sprechertext
01. Züge aus dem Osten
Ziel: Heimat
Aus Sowjet-Russland zurück. In den Heimkehrerlagern der Westzonen wie hier in Hof-Moschendorf treffen in verstärktem Masse Transports aus dem Osten ein. Kürzlich wurde der 150tausendste Heimkehrer registriert. Manche haben die Folgen jahrelanger Entbehrung noch nicht überwunden, doch im allgemeinen ist der Gesundheitszustand der Rückkehrer besser als bei früheren Transporten.
Es gibt ein ergreifendes Wiedersehen mit Verwandten und Angehörigen, die den Heimkehrenden entgegenreisten.
Der letzte Machorka mit Zeitungspapier - und die erste richtige Zigarette. Auch kleinere Truppe von Frauen und Mädchen kehren aus allen Teilen Sowjet-Russlands heim. Es sind vor allem Volksdeutsche und Ostpreussen mit dem früh gealterten Gesicht Jugendlicher, die ein hartes Schicksal fern von Heimat und Elternhaus erlebten. Denkt an die Kriegsgefangenen, die noch nicht heimgekehrt sind!
Das ist ein Aufruf des Nordwestdeutschen Rundfunks, der in Zusammenarbeit mit dem Roten Kreuz eine Geschenkpaket-Aktion für Weihnachten durchführt.
Vor allem sollen diejenigen Kriegsgefangenen, die keine Angehörigen mehr haben, durch eine Weihnachtsspende erfreut werden. Viele Hände und Herzen haben sich schon in den Dienst dieses Hilfswerkes gestellt - viele weitere sind noch nötig. Nach der Registrierung erhält jeder Heimkehrer 90 Mark als erste Hilfe. Die neue Zivilkleidung wird angepasst.
Die schweren Jahre in der Ferne sind vorüber. Ein neuen Leben kann beginnen.
02. Sport:
a. Fussball Hamburg / Württemberg
In der Zwischenrunde um den Fussball-Länderpokal spielten in Hamburg vor 28.000 Zuschauern die Mannschaften von Hamburg und Nord-Württemberg. Hamburg - weisse Hemden.
Die erste Halbzeit steht ganz im Zeichen der Norddeutschen. Schon nach 3 Minuten kommt ein wunderbarer Durchbrach. - Und Tor! - 2 Minuten später fällt das zweite Tor für Hamburg.
Nach der Pause haben die Württemberger mehr vom Spiel und können ihren ersten Treffer erzielen. Aber für den Ausgleich fehlt der entscheidende Schuss.
So bleibt es 2 : 1 für Hamburg. Der Weg in die Vorschlussrunde ist frei.
Und mit Hamburg sind noch Bayern, Rheinland-Pfalz und Niedersachsen im Kampf um den Deutschen Länderpokal.
b. Motorboot-Rennen, USA
Massen-Mammut-Motorboot-Rennen in Californien. 165 Aussenbord-Motorboote am Start. Mehr als 130 Kilometer sind zurückzulegen. In verwegener Fahrt geht es durch Felsschluchten, über Sandbänke und trügerische Stromschnellen. Ein Rennen, das die Grössten Anforderungen an die Fahrer wie an ihre Maschinen stellt.
Mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 75 Kilometern wurde das kleinste der Boote Sieger in diesem Marathonrennen der Aussenbordmotore.
03. Politische Höhepunkte
Paris: Woche der Konferenzen
Deutschland: Der Besuch von Aussenminister Acheson
Neben der Konferenz der drei westlichen Aussenminister, in deren Mittelpunkt die Deutschlandpolitik stand, tagte in Paris der Minister-Ausschuss des Europa-Rates. Es wurde beschlossen, Westdeutschland und das Saargebiet zum Beitritt in den Europarat einzuladen.
Ein weiteres wichtiges Ereignis war die Zusammenkunft der Regierungsvertreter der Marshall-Plan-Länder. Die Bundesrepublik Deutschland nahm hier zum ersten Mal durch eine eigene offizielle Vertretung an einer bedeutenden internationalen Konferenz teil.
Nach der Pariser Aussenminister-Konferenz traf Dean Acheson, der Aussenminister der Vereinigten Staaten, zu einem 4tägigen Besuch in Deutschland ein. Nach einem kurzen Aufenthalt in Frankfurt begab er sich in die Bundeshauptstadt Bonn. Aussenminister Acheson überbrachte zunächst Bundespräsident Heuss Grüsse von Präsident Truman. Dann nahm er an einem Staatsempfang in der Godesberger Redoute teil, den Bundeskanzler Adenauer zu Ehren des amerikanischen Aussenministers veranstaltete.
Zum Abschluss seiner Deutschland-Reise besuchte Acheson Berlin.
Die Bevölkerung bereitete dem hohen Gast aus Washington einen begeisterten Empfang.
Eingeführt von dem amerikanischen Hohen Kommissar McCloy sprach Acheson zu etwa 200 deutschen und ausländischen Pressevertretern. Er sagte unter anderem: die Bemühungen des deutschen Volkes und Berlins werden ihre Bestätigung in der weiteren Hilfe der Amerikaner finden. Die Vereinigten Staaten werden den Kampf der Berliner und der gesamten deutschen Bevölkerung solange unterstützen, wie sie selbst ihn führen.
(Originalton."The United States can help those people who are determined to help themselves. They cannot help people who are not determined to help themselves.")
Unmittelbar danach trat Aussenminister Acheson den Rückflug nach Washington an.
04. Mit der "Biwakschachtel" auf den Watzmann
Von Ramsau bei Berchtesgaden starteten 20 Männer der Bergwacht zu einer ungewöhnlichen Bergfahrt. Aufgabe: eine Schutzhütte - in der Bergsteigersprache "Biwakschachtel genannt - soll in der Ostwand unterhalb des Watzmanngipfels aufgestellt werden.
Mit einem Kettenfahrzeug und einem Geländewagen geht es zunächst bis zur Wimbachgrieshütte. Die einzelnen Teile der Hütte, Werkzeug und Schlafsäcke werden abgeladen. Und dann beginnt der Aufstieg über die Südwand zu dem 2.700 Meter hohen Gipfel. Mit 50 Kilo Last pro Träger geht es über steilste Geröllfelder und schroffe Felswände. Ein Unternehmen, das von jedem einzelnen die höchsten körperlichen Anstrengungen und alpinistischen Fähigkeiten verlangt.
Wettersturz in der Nacht. Regen und Nebel dringen durch die Schutzkleidung bis auf die Haut. Am nächsten Morgen geht es weiter. Ein scharfer Wind heult um das Massiv des gefürchteten Berges. - Der Gipfel ist erreicht. Das Thermometer sinkt weiter unter Null. Schneetreiben und eisige Kälte gefährden das Unternehmen in zunehmendem Masse.
Jenseits des Gipfelgrates in der gefährlichen Ostwand liegt der Biwakplatz, für den die Hütte aus Duraluminium eigens hergestellt wurde. Der Leiter der Expedition, Wiggerl Gramminger, seilt sich ab, um den besten Transportweg für Hüttenteile zu erkunden.
Durch ein Telefonkabel bleibt er mit dem Gipfel in Verbindung. Das Schneetreiben nimmt zu. Der Fels vereist. Das Unternehmen "Biwakschachtel" muss abgebrochen werden. Die Hüttenteile werden zur Überwinterung eingelagert und sollen dann im nächsten Frühsommer zusammengesetzt und aufgestellt werden.
Eine Bergsteigerzuflucht in schwindelnder Höhe.
Der Punkt dicht unter dem Gipfel zeigt den künftigen Standort der "Biwakschachtel".
05. Verkehr - etwas verrückt
Die Pariser Verkehrs-Organe können kaum noch mit ihrem turbulenten Verkehr fertig werden.
Da hatte ein Kameramann einen genialen Einfall: man braucht nur das Tempo zu steigern, denn je eiliger es die Menschen haben, desto weniger Zeit bleibt ihnen für Unfälle.
Bitte! Natürlich: immer die Fussgänger! Alles zurück! "So - hier haben Sie Ihren Verkehr zurück."
"Merci, monsieur!"
Sprechertext (englisch)
01. Trains from the East
Destination: Germany
Back from Soviet Russia. More and more trains from Russia - like here in Hof-Moschendorf - arrive at the homecomer camps of Western Germany. Lately the 150,000th homecomer was registered. Several have not yet overcome the results of the years of abstinence, but on the whole the health of the homecomers is better than before. Touching scenes between homecomers and relatives and friends who came to Hof. The last "Machorka" of newspaper- and the first good cigarette. Groups of women and girls also returned from all parts of Russia. They are mainly Germans from East Prussia, with faces aged too soon, who went through hard time far away from their home and parents. Don't forget those prisoners who have not yet returned home! There was a broadcast by the North Western Radio, for a Christmas Package Service in Cooperation with Red Cross, especially for those prisoners who do not have any relatives. Many hands and hearts have willingly vowed themselves to this action - but many more are necessary. After he has been registered every homecomer receives 90 marks as first aid. New civilian clothes are tried on. Hard years far from home have passed - a new life begins.
02. Sport:
a. Football: Hamburg vs Wuerttemberg
Hamburg played against Wuerttemberg in the pre-final of the football laender cup in Hamburg before 28,000 spectators. Hamburg - white shirts. The first half was dominated by the North. After 3 minutes, a wonderful goal - and two minutes later came the second goal for Hamburg. After the intermission Wuerttemberg made their first point, 2:1 for Hamburg. Hamburg, Bavaria, Rhineland-Palatine and Lower Saxonia are the last teams which will play for the German Football Laender Cup.
b. Motor Boat Race, USA
Mammoth Motor Boat Race in California. 165 outboard motor boats started in this 130 kilometer race. It goes through cliffs, sand banks and dangerous rapids. This race asks everything from the racers and their boats. The smallest boat won, with an average speed of 75 kilometers per hour.
03. Political Climax
Paris: A Week of conferences
Germany: Visit of Secretary of State for Foreign Affairs Dean Acheson
Besides the conference of the three Western Foreign Ministers with Germany's political status as center of interest, the Ministers Committee of the Europe Council met in Paris. It was decided to invite Western Germany and the Saar district to join the Europe Council. Another important event was the meeting of the Marshall Plan delegates. Bundesrepublic Germany, for the first time with official representatives, attended an important international conference. Dean Acheson, American Secretary of State, arrived on a four days visit in Germany, coming from the Paris Foreign Ministers conference. After a short stop at Frankfurt he went to Bonn. Acheson convoyed Bundespresident Heuss regards from President Truman. Then he attended the state reception at Godesberg, which was held in honour of the American Minister's visit by Bundeskanzler Adenauer. The last visit on this German trip was to Berlin. The population greeted the guest from Washington enthusiastically. After being introduced by High Commissioner McCloy Acheson spoke to about 200 German and foreign press people. He said: the German people's and Berlin's work will find its confirmation in the further help of America. The United States of America will assist the fight of the Berliners and the whole German population as long as they hold out.
(Original Sound: in English)
Acheson left immediately after this meeting for Washington.
04. Climbing up the Watzmann with the "Biwakschachtel"
20 men of the Mountain Security Service started at Ramsau near Berchtesgaden for a unusual mountain trip. The purpose was to fix up a little hut - known as "Biwakschachtel" on the eastern side of the Watzmann top. Special vehicles take them first up to the Wimbachgries hut. Then the parts of the hut as well as tools and sleepingbags are taken from thecars and the climbing of the southern part of the 2700-meter high wall begins, Rocks and steep sides have to be managed with 50 kilogram of baggage per man. The fall in temperature surprises them at night. Rain and fog crawl through their clothing. Put next morning they move on. A sharp wind makes their work more and more difficult. Now the top is reached. The thermometer sinks far below zero. Show and biting cold endanger the whole enterprise. On the other side of the ridge is the place where the "Biwakschachtel" - made of duraluminium - was meant to be erected. The leader of this expedition, Wiggerl Gramminger, goes first down on a rope to search for the best way for climbing with the hut parts. He is always in contact with the top through telephone. The snow increases and the rocks become icy. The "Biwakschachtel" expedition has to be interrupted and the hut parts have to be stored in the rocks until early next summer when they will be put together and erected. An emergency hut for mountain climbers. The mark right underneath the top shows where the "Biwakschachtel" will erected.
05. Traffic - Slightly Crazy
The Paris traffic authorities can hardly mange the tremendeous street traffic. But a cameraman had a good idea: all one has to do is to increase the speed, because the more the people hasten the less time they have for accidents. Of course - always the pedestrians! Once more the same! "Well - here you have your traffic back".
Merci, monsieur!
Personen im Film
Acheson, Dean ; Adenauer, Konrad ; Bevin, Ernest ; Erhard, Ludwig ; Heuss, Theodor ; McCloy, John ; Reuter, Ernst ; Suhr, Otto ; Schuman, Robert
Orte
Kalifornien ; Hamburg ; Bayern ; Moschendorf ; Paris ; Berlin ; Bonn ; Burep ; Godesberg
Themen
Sachindex Wochenschauen ; Eisenbahnwesen ; Heimkehrer, Umsiedler, Aussiedler ; Kameraleute, Kameramänner ; Europa, EVG, EWG ; Fußball ; Motorbootrennen ; Polizei ; Presse, Pressekonferenzen ; Sport-Details, Fouls ; Sportpublikum, Sport-Zuschauer ; Staatliche Besuche (außen) ; Städte ; Kraftfahrwesen, Kraftfahrzeugwesen ; Küsse, Kussszenen ; Marshall-Plan ; Aufbau ; Bergsteigen, Bergsteiger ; Bergwacht ; Photoreporter ; 19 Findbuch Welt im Film
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