01. Die Tragödie der Pamir - Untergang in Hurrikan
Die Pamir. Schiffsjungen an Deck. Leinen los. Steuerrad. Viermastbark mit und ohne gesetzte Segel. Erklettern der Wanten. Kapitän der Pamir Hermann Eggers, der Fahrt wegen Krankheit nicht mitgemacht hatte. O-Ton: "Von der ersten Meldung an waren meine Gedanken auf der Pamir. Vom ältesten bis zum jüngsten Besatzungsmitglied fühle ich mich verbunden wie mit meiner eigenen Familie. Ich teile die Sorgen der Mütter, der Väter, der Frauen. Ihre Sorgen sind auch meine Sorgen."
02. Sprengmeister Walter Merz
Bomben fallen. Bagger baggert in Baugrube. Trümmer nach Explosion eines Blindgängers in Harburg. Dach wird gedeckt. Sprengmeister Walter Merz beim Entschärfen einer Bombe. Langzeitzünder, Säureampulle, Zelluloidscheibe und Schlagbolzen. Auf Suche nach Blindgängern mit Spezialsonde. In Berlin wird Denkmal enthüllt zum Gedenken an die 1000 Feuerwerker, die nach dem Krieg in Ausübung ihres Berufes ums Leben kamen.
03. Frankfurt: Internationaler Automobilsalon
VW-Käfer auf Stand. Amerikanischer Edsel mit 345 PS. Goggomobil, Kleinwagen Mopella, Janus-Kleinwagen. Junges Paar läßt sich Prospekte geben. Mercedes 300 SL. Junges Paar am Steuer. Junges Paar verläßt die Ausstellung und fährt mit Tandem Fahrrad nach Hause.
04. Clever und Schussel: Der Mist
Aufschlüsselung aus NDW 400/8: Schussel sitzt auf Wagen und transportiert Mist ab. Pferdefuhrwerk verliert Mist. Wachtmeister Clever kommt mit Fahrrad und unterhält sich über das Sauberhalten der Straße, damit Autofahrer nicht ins Rutschen kommen. Heftiges Bremsen, Schussel fegt die Straße sauber.
05. Berlin: Einweihung der Kongresshalle
Das modernste Bauwerk der Welt nach einem Entwurf des Architekten Stubbins, groß. Taufe mit Sektflasche am Eingang. Hissen der Berliner Fahne. Die Kongresshalle im Volksmund "Betonauster".
06. Holland: Eröffnung der Austern- und Muschel Saison
Fischerboote fahren aus. Netz mit Austern und Muscheln wird eingeholt. Volksfest in Trachten zur Eröffnung der Saison. Austernessen.
07. London: Hutmoden
Auster auf Hut, Schornstein und 2 Plüschhunde auf Hut. Glückskäfer, Brille und Sattel auf Hüten.
08. Kehl: Wettbewerb der Boulisten
Männer werfen Kugeln und versuchen diese möglichst genau zu plazieren. Frankreich siegt.
09. Kiel: Weltmeisterschaft der Sportfischer
Der internationale Werferverband veranstaltet Weltturnier der Angelauswerfer. Angelruten werden auf Ziel ausgeworfen.
10. Berlin: Kellnerrinnen auf dem Kudamm
Serviererinnen gehen um die Wetten mit Tabletts mit Tasse Kaffee, Kellner gehen um die Wette mit Tabletts mit Glas. Brauereihelfer rollen Fässer um die Wette.
11. Toronto: Hundewettschwimmen
Hunde springen ins Wasser und schwimmen hinter Herrchen und Frauchen in Kahn her Sieger klettert in Boot.
12. München: Oktoberfest
Bierfässer werden von Wagen abgeladen. Oberbürgermeister Wimmer beim Anstich. Maßkrüge und Kellnerinnen. Biertrinker. Händeleser, Lebkuchenherzen, Schlangentänzerin, Karussells, Kettenkarussell. Fahraufnahme in Karussell. Beleuchtung am Abend. Mann sinkt betrunken auf Wiese.
Titelmarke:
Segelschulschiff Pamir (Rückblick) gesperrt Klemme
Herkunft: Archiv
Interview Pamir-Kapitän Eggers
Kamera: Stoll
Sprengmeister Merz Hamburg
Kamera: Schüler
Feuerwerker-Denkmal Berlin
Kamera: Pahl
Automobil-Ausstellung Frankfurt
Kamera: Starke
Clever und Schussel (IV) "Der Mist"
Berliner Kongreßhalle (Eröffnung)
Kamera: Pahl
Beginn der Auster- u. Muschelsaison
Herkunft: Polygoon
Hutmoden aus England
Herkunft: Pathe News
Internat. Boule-Wettkämpfe Kehl
Kamera: Starke
Weltwurfmeisterschaft. (Fischen) Kiel
Kamera: Seib, Garms
Kellner-Derby Berlin
Kamera: Pahl, Jansen
Hunde-Schwimmderby Toronto
Herkunft: Metro
Münchner Oktoberfest 1957
Kamera: Rau
Schlußmarke:
Tragödie im Atlantik
So wie hier, mit 86 Mann Besatzung, davon 53 Schiffsjungen, und darunter 25, die ihre erste Seereise machten, verließ das Segelschulschiff Pamir am 1. Juni dieses Jahres den Hamburger Hafen.
Unsere Aufnahmen zeigen Ihnen noch einmal den Stolz der deutschen Handelsschiffahrt, eine prächtige Viermastbark, die in vielen Fahrten den Atlantik durchquert hat, bis ein Wirbelsturm südwestlich der Azoren die Katastrophe brachte. Manövrierunfähig und mit gebrochenen Masten war die PAMIR den Gewalten des Ozeans ausgesetzt. Ihr Schicksal hat hinter die Zukunft der Segelschiffahrt ein großes Fragezeichen gesetzt.
Der Stammkapitän der PAMIR, Hermann Eggers, befand sich zur Zeit dieser Fahrt auf einem zufälligen Krankenurlaub im Heimathafen. Aus seinen Worten spricht die Sorge von Hunderttausenden, die Sorge um 86 Menschen:
(Originalton)
Tödliche Hinterlassenschaft
Die tödliche Hinterlassenschaft des 2. Weltkrieges sind unzählige Blindgänger, die immer wieder das Leben von Menschen gefährden. Auch dieser Bericht soll für alle eine erneute Warnung sein.
Die Detonation, die sich kürzlich in Hamburg-Harburg ereignete, ist nur ein Beispiel von vielen. An einem friedlichen Herbsttag wurden die Bilder einer schrecklichen Vergangenheit heraufbeschworen. Neun Menschen wurden verletzt, und der Sachschaden ist groß.
Dies sind die Hände des Hamburger Sprengmeisters Walter Merz, der mit 4000 entschärften Sprengbomben einen wenig beneideten Weltrekord innehat. Er zeigte uns das Modell eines Langzeitzünders mit der Säureampulle, der Zelluloidscheibe und dem Schlagbolzen.
Die Ortung von Blindgängern erfolgt meistens durch eine Spezialsonde, auch im Hafen, wo versteckte Bomben die Schiffahrt gefährden können.
Zu seiner gefahrvollen Aufgabe sagte uns Walter Merz: "Es ist ganz einfach. Wenn man den Zünder herausdreht, muß man sich vorstellen, daß man schon gestorben ist. Hinterher weiß man erst, wie schön es ist, zu leben."
Von der wirklich tödlichen Gefahr dieser Arbeit berichtet ein neues Denkmal in Berlin. Es ist für die 1000 Feuerwerker, die nach dem Krieg in der Bundesrepublik ein Opfer ihres Berufs geworden sind.
Autosalon wie noch nie!
Das deutsche Wirtschaftswunder ist in voller Fahrt, und so wie nie zuvor wurde die Automobilausstellung in Frankfurt zum Exempel für einen Wohlstand, der auf vier Rädern reist.
Das besondere Interesse lag diesmal bei den Kleinwagen, und mitten im Gewühl entdeckten wir ein junges Pärchen, das, wie viele andere, den großen Traum vom kleinen Auto träumt.
Der Preis für eine Mopetta ist relativ niedrig, aber die Bordwand ist für junge Mädchen vielleicht etwas zu hoch.
Bei Ehestreitigkeiten ist der zweigesichtige Janus zu empfehlen, denn je nach Laune fahrt man getrennt oder gemeinsam.
Wenn die Ansprüche und die Preise steigen, begnügt man sich am besten mit einem Prospekt.
Einmal jedoch will man auch das Glück der Großen ausprobieren, wenn man auch nicht gerade danach aussieht.
Ein Autokauf soll reiflich überlegt sein, und bis es soweit ist, nimmt man vorlieb mit seinem alten Gefährt. Markes: "Tritt dich gesund". Mit Beinhebelmotor und doppeltem Antriebseffekt.
Der Mist
Eine neue Begegnung mit Clever und Schussel - diesmal auf der Dorfstraße -.
Bunte Welt
Das modernste Bauwerk der Welt! Nicht in New York und nicht in Rio, sondern dieser Tage eingeweiht: ... in Berlin!
Nach einem Entwurf des Architekten Stubbins ist die neue Kongreßhalle der amerikanische Beitrag zur internationalen Bauausstellung.
Die Fachleute bezeichnen die Kongreßhalle als kühnstes Bauwerk der Welt, aber der Volksmund geht wie immer seinen eigenen Weg. Er bezeichnet sie ganz schlicht als Beton-Auster.
Von der Havel nach Holland, wo die Auster in ganz anderer Weise den Volksmund beherrscht. In Zealand nämlich wurde die Austern-Saison eröffnet.
Für die Einwohner der alten Fischerstadt war dieses Ereignis Grund genug, um den Tag mit einem historischen Volksfest zu feiern.
Frische Austern wurden tönnchenweise vergeben, denn in Zealandsind die Leckerbissen aus dem Meer nicht ausschließlich wohlhabenden Feinschmeckern vorbehalten, sondern, wie gesagt, eben in aller Munde.
Aber nicht genug damit! In London wurde die Auster modefähig. Und auch sonst noch stieg den englischen Hutmachern allerlei zu Kopf.
Immer nur zu, meine Damen, mit einem solchen Hut heben Sie auch den geduldigsten Ehemann glatt aus dem Sattel.
Sport - einmal anders
Sind Sie schon Boulist? Wenn nicht, dann können Sie es jetzt werden. Alles, was Sie dazu brauchen, sind zwei Kugeln und etwas Fingerspitzengefühl.
In Kehl boulte man um den Wanderpokal der Stadt und um neue Anhänger.
Übrigens haben schon die alten Griechen geboult, und die Kunst, seine Kugel möglichst genau zu placieren, hat in Süd-Amerika 5 Millionen eingeschriebene Mitglieder.
Der Sieg bei den Kehler Wettkämpfen fiel an Europas klassische Boulisten-Nation, an die Franzosen.
Und wenn Sie so gut ausgerüstet sind, wie dieser Herr hier, dann können Sie sich dem internationalen Werferverband anschließen. Bei der Weltmeisterschaft der Sportfischer in Kiel flogen die Spinner der Angelruten über 100 m weit.
Bei den Zielwürfen gilt es, mit der Fliege auf eine schwimmende Scheibe zu treffen.
Oberster Grundsatz: eiserne Ruhe. Der Amerikaner John Tarantino hatte sie und wurde Weltmeister aller Klassen, ein klarer Beweis, daß ganze Sportfischer halbe Artisten sind!
Derby der guten Laune
Tradition ist alles, sagten sich die Berliner und starteten zum 8. Mal ihr Kellnerderby auf dem Ku-Damm. Bei diesem Wettbewerb gepflegter Gastlichkeit geht es vor allem darum, die flüssige Bestellung möglichst rasch und möglichst korrekt ins Ziel zu bringen. - Mit fliegenden Rockschößen bewarben sich die Senioren um die Ehre, der fixeste Kellner von ganz Berlin zu sein.
Der Wettbewerb der Brauerei-Helfer zeigte endlich, wie leicht es ist, ein Faß Bier unter die Leute zu bringen.
Um den Titel eines Amphibienhundes ging es beim Hunde-Derby in Toronto. Der Ehrgeiz der Zweibeiner war bezeichnenderweise größer als der ihrer vierbeinigen Kameraden.
Den Titel eroberte ein Schäferhund! Ob er sich pudelwohl dabei gefühlt hat, weiß keiner, auf alle Fälle aber pudelnaß!