Sacherschließung
01. London: Besuch Adenauer
Wagen fährt vor. Straßenschild Downingstreet. Wache grüßt. Gespräch mit McMillan.
(45 m)
02. Paris: Ministerpräsident Gaillard gestützt
Reporter umdrängen Abgeordnete. Ankunft von Gaillard und Mendes France. Sitzung des Parlaments. Gaillard, der Kompromiss im Tunesienkonflikt suchte, wurde gestützt.
03. Warschau: Besuch des sowjetischen Staatspräsidenten Woroschilow
Zug fährt auf Bahnhof ein. Umarmung und Küsse Woroschilow-Gomulka bei Begrüßung zum 13. Jahrestag des sowjetisch-polnischen Freundschaftsvertrages.
04. Monaco: Taufe von Prinz Albert
Menschenmenge auf Platz vor dem Schloß. Rainier mit Carolin neben Gracia und Albert. Taufe in der Kirche.
(45 m)
05. Rußland: Seehundfang am Kaspischen Meer
Robbenjäger springen über Eisschollen und versuchen Tiere zu fangen, die untertauchen. Sie geben Jagd auf. Aus ihren Löchern tauchen die Robben auf und sehen den Jägern nach.
(12 m)
06. Clever und Schussel: Krach
Aufschlüsselung aus NDW 430/6: Clever lobt Motorrad nach Probefahrt. Schussel erklärt, dass man mit Kraft fahren muß und dreht Gas heulend auf. Motorradfahrer fahren knatternd vorbei. 2 Mädchen gehen vorbei und sagen "Angeber". Schussel fährt vorsichtig und leise los.
(28 m)
07. Brüssel: Weltausstellung
Das Atomium. Ankunft König Badouin mit Wagen und Eröffnung O-Ton. Menschenmenge. Brieftauben fliegen auf. Düsenjägerstaffel. Lufttaxi-Hubschrauber landet auf Gelände. Ausstellungsgondeln fahren. Gang durch die Ausstellung mit Stege. Das Atomium, das in den einzelnen Kugeln Auskunft über die nukleare Entwicklung gibt. Restaurant in der Spitze des Atomiums. Fahnen der Länder aus aller Welt. Halle der UdSSR: Der Arbeitende Mensch. Sputnik 2 (Hündin Laika). Rundbau der USA (90 m). Mit einem Haus der Zukunft. Modenschau, Gemälden, modernen Plastiken. Moderne Architektur. Niederlande zeigt den Kampf mit dem Wasser in Wind- und Wellenkanal. Der Glockenturm spielt Wunschkonzert. Der umstrittene deutsche Pavillon mit Plastik von Professor Heiligers; Das Wieder Erstandene Deutschland! Thema: Leben und Arbeit in Deutschland. Moderne Architektur. Östliche Pagode. Favorit der Ausstellung: Das Fröhliche Belgien - Brüssel Um Die Jahrhundertwende. Die Stadt aus Pappmaché als stärkster Publikumsmagnet. Stege trinkt ein Bier in Straßencafe. Leierkastenmann. Degenschlucker. Straßenmusikanten. Buden. Muschelverkäufer. Pfannkuchenbäcker. Klöpplerin. Vergnügungspark der Attraktionen (70 m). Achterbahn, Wilde Maus, Spiegelkabinett. Kaschemmen mit Tanz. Stege tanzt mit Wirtin. Neonlichter am Abend. Feuerwerk über dem Atomium.
(69 m)
Herkunft / Inhaltsart
Titelmarke
Adenauer in London
Kamera: Luppa
Min.-Präsident Gaillard gestürzt
Herkunft: Pathé Journal
Sowj. Staatspräs. Woroschilow i. Warsch.
Herkunft: Polkronika
Prinzentaufe in Monaco
Herkunft: Pathé Journal
Robbenfang am kasp. Meer
Herkunft: DEFA
"Der Krach" Clever u. Schussel
Brüssel I: Eröffnung d. Weltausst. bis russ. Pavilion
Herkunft: Belgavox
Brüssel II: amerikanischer Pavillon bis vor
Kamera: Grund, Seib, Schüler
Rummelplatz
Kamera: Grund, Seib, Schüler
Rummelplatz
Kamera: Grund, Seib, Schüler
Rummelplatz
Kamera: Grund, Seib, Schüler
Schlussmarke
Sprechertext
London
Das Gespräch der Woche wurde in London geführt. Bundeskanzler Adenauer, der unter anderem auch Gast der britischen Königin war, traf sich zu einer politischen Unterredung mit Premierminister Macmillan, Hervorstechendes Thema war die bevorstehende Gipfelkonferenz.
Paris:
Die Krise der Woche meldet Paris. Im Anschluß an eine leidenschaftliche Debatte stolperte Ministerpräsident Gaillard über seine Kompromißversuche im Tunesien-Konflikt. Frankreichs 25. Nachkriegsregierung wird mit Spannung erwartet.
Warschau:
Die herzhaftesten Empfangsgrüße wechselten in Warschau der sowjetische Staatspräsident Woroschilow und Parteisekretär Gomulka. Anlaß des Besuches war der 13. Jahrestag des sowjetisch-polnischen Freundschafts-Vertrages.
Monaco:
Das Volksfest der Woche feierten 5000 "Monegassen in Monaco, 37 Tage nach seiner Geburt wurde der männliche Thronfolger des Fürstentums auf den Namen Albert Alexander getauft.
Zusammen mit ihrem Sohn zeigte sich Fürstin Gracia Patricia bei dieser Gelegenheit wieder zum erstenmal der Öffentlichkeit.
Russland:
Die Überraschung der Woche erlebten die Robbenfänger am kaspischen Meer. Die durch viele Verfolgungsjagden gewitzten Tiere spielten zur Saison-Eröffnung mit ihren Jägern Katze und Maus.
Deutschland:
Die Mahnung der Woche gilt diesmal allen Motorradfahrern
(Original-Ton, Clever und Schussel)
Der Auftakt:
Das Thema der Woche lieferte die Jahrhundertschau in Brüssel, Unter dem Wahrzeichen des Atomiums trafen sich 51 Nationen, um die Bilanz für eine humanere Welt zu ziehen. Belgiens junger Monarch König Baudoin eröffnete die Weltausstellung 1958.
Auf dem 2 Millionen Quadratmeter großen Gelände werden 40 Millionen Menschen erwartet. Und nehmen wir einmal an, Sie wären einer von diesen 40 Millionen, die hierhergekommen sind, um einen "Tag von morgen" zu erleben.
Sie würden feststellen, daß man mit einem Lufttaxi unmittelbar auf dem Ausstellungsgelände landen kann; Sie würden weiterhin feststellen, daß es sehr beschwerlich ist, insgesamt 25 Kilometer zu Fuß zu gehen und Sie würden sicherlich in einer Gondel fahren.
Zukunftsmusik:
Der erste Besuch gilt natürlich dem Atomium, das Ihnen jede Auskunft über die Fortschritte der nuklearen Entwicklung gibt.
Eine Rolltreppe führt Sie von Kugel zu Kugel und 100 Meter über der Erde dürfen Sie das Gefühl genießen, am äußersten Punkt eines 150 milliardenfach vergrößerten Eisenkristalls zu sein.
Konventionell:
Wie ein gewaltiger Koloss wirkt der Pavillon der UdSSR, Hier hat man den arbeitenden Menschen zum Mittelpunkt gemacht. Und in einem merkwürdigen Gegensatz stehen die konventionellen Kunstwerke aus Moskau zu dem ständig umlagerten Modell des zweiten Sputnik, überragt von einer einzigen Idee.
Avantgardistisch:
Einträchtig neben dem sowjetischen Giganten erhebt sich der Musterbau der Vereinigten Staaten. Völlig anders als die Russen geben sich die Amerikaner humorvoll und avantgardistisch. Die Wohnung unserer Enkelkinder sieht demnach so aus.
Kunst Von Morgen:
Im Blickpunkt der Besucher steht fast überall die Kunst, wohlverstanden die Kunst von morgen.
Die Lebensfragen einer Nation werden im wesentlichen nur symbolisch angedeutet. Der Pavillon der Niederlande zum Beispiel beschränkt sich fast ausschließlich auf das ewige Problem des Kampfes mit dem Meer.
Zum Nachmittags-Kaffee wird im Glockenturm das "Wunschkonzert für alle" serviert.
Umstritten:
Etwas abgelegen und umstritten: der Pavillon der Bundesrepublik, der es sich zur Aufgabe gemacht hat, Leben und Arbeit in Deutschland zu zeigen.
Architektur Von Morgen:
Der absolute Schwerpunkt für den Beschauer liegt jedoch zweifellos in der formalen Gestaltung der äußeren Umgebung. Noch nie zuvor sind so viele Stilelemente so hart und so heftig aufeinander gestoßen. Aber ob gewagt oder wagemutig, verzerrt oder phantastisch, eines bleibt unbestritten: die Brüsseler Weltausstellung ist die gigantischste Revue, die der Menschheit je geboten wurde; für Architekten und Ingenieure ist sie zum Versuchsfeld des 20. Jahrhunderts geworden. Manche Dinge wirken ungewöhnlich und befremdend; aber wo immer sie auftauchen, fordern sie ans zu einer Antwort heraus. Auch wenn wir sie nicht bedenkenlos bejahen, das Bedenken und das Nachdenken begleiten uns hier von Pavillon zu Pavillon. - Es ist der Blick in die Zukunft, die uns alle berührt.
Tummelplatz:
Im Schatten des Atomiums ruht ein Stückchen Vergangenheit: das Brüssel der Jahrhundertwende, eine ganze Stadt aus Pappmaché. Und das ist die wohl erstaunlichste Tatsache der Weltausstellung: die historische Reminiszenz an die Zeit unserer Großväter wurde zum stärksten Magneten.
Um sich in aller Beschaulichkeit ein kleines Helles zu genehmigen, ist das "fröhliche Belgien" - wie es genannt wird -, der ideale Zufluchtsort. Jean Primus von Brabant hat persönlich dazu eingeladen.
Falls Sie Appetit darauf haben, serviert man Ihnen die erlesensten Spezialitäten. Und während 100 Meter weiter die Zukunft beginnt, triumphiert hier der Geist von Gestern - im reizvollsten Museum Europas.
Rummelplatz:
Im Park der Attraktionen locken die neuesten Errungenschaften der Vergnügungsindustrie. Wer Lust hat, seine Nerven zu strapazieren, bitte sehr, alles vorhanden. Tja, und spät am Abend können Sie die Puppen tanzen lassen, denn das "fröhliche Belgien" macht seinem Namen alle Ehre. Pünktlich um 8 Uhr abends verwandeln sich die idyllischen Winkel in einen internationalen Tummelplatz der guten Laune.
Bilanz Des Jahrhunderts
Die allgemeine Verbrüderung schien uns die beste Bilanz zu sein. Sie steht in Brüssel eindeutig auf der Haben-Seite. Ansonsten bleibt das Motto: "für eine humanere Welt" aufrichtiger Wunsch und stille Hoffnung.
Personen im Film
Adenauer, Konrad ; Einstein, Albert ; Baudouin I. von Belgien ; Carolin von Monaco ; Gaillard, Felix ; Gomulka, Wladyslaw ; Monaco von, Gracia Patricia ; Gross, Walter ; Hussels, Jupp ; McMillan, Harold ; Mendes-France, Pierre ; Monaco von, Rainier ; Stegemann, Gerd ; Woroschilow
Orte
Brüssel ; Sowjetunion ; London ; Paris ; Monaco ; Warschau
Themen
Sachindex Wochenschauen ; Jagd, Jäger ; Feuerwerk ; Politische Veranstaltungen ; Religiöse Veranstaltungen ; Tiere (außer Hunde) ; Militär ; Verkehr: allgemein ; Außenpolitische Veranstaltungen ; Atom ; Ausstellungen ; Militär ; 17 Findbuch Ufa Wochenschau Ufa dabei
Gattung
Wochenschau (G)
Genre
Wochenschau