01. Der Kumpel und die Kohle - Gedanken zur Situation des westeuropäischen Bergbaus - Energiekrise
Kohlebergwerk. Förderturm. Kumpel fahren in den Berg ein. Abbau von Kohle.
(49 m)
02. Thema Jugend: Jugendliche machen Tonbandinterviews
Jugendliche in selbsteingerichtetem Tonstudio O-Ton: "Es gibt viele internationale Tonbandfreunde, die vor ihrer Berufswahl stehen und sich dabei gern beraten lassen möchten."
(14 m)
a) Berufsberatung auf dem Arbeitsamt. Psychologischer Test
(15 m)
b) Flugzeugbau. Interview mit Lehrling O-Ton "Du, hallo, komm mal raus. Wir haben Besuch." "Ja, sag mal, welchen Beruf lernst Du hier eigentlich?" "Ich lerne Metall-Flugzeugbauer." "Und noch eine Frage: Macht Dir dieser Beruf Spaß? Meinst Du, dass es der richtige ist?" " Mir macht das also wirklich Freude. Es ist einfach ´ne Wucht, an solchem Vogel mitzuarbeiten." "Na, das freut mich. Ich wünsche Euch natürlich bei Eurem Lebensweg viel Erfolg."
c) Eisbahnbar: Interview mit Jugendlichem O-Ton "Entschuldigung, ich komme von der Jugendwelle. Ich wollte Dich gern fragen, warum rauchst Du eigentlich?" "Ja, wenn ich ehrlich bin, ich rauchte bisher nur als Angabe, aber ich bin jetzt auf dem besten Wege es mir abzugewöhnen." "Danke."
d) Wahl der Miss Hamburg (27 m). Bewerberinnen. Beine. Bewerberinnen auf dem Laufsteg. Miss Hamburg 1959 wird Annegret Reimers.
(27 m)
e) Teenager Moden. Interview O-Ton (30 m). "Sie sind hier im Jungen Salon als Modezeichnerin beschäftigt. Wie haben Sie sich Ihren weiteren Berufsweg gedacht?" "Wenn ich meine Praxis im Zeichnen beendet habe, so werde ich dann das Schneidern noch dazulernen, um auf die Modeschule gehen zu können. Mein weiteres Ziel ist, Modell-Direktrice zu werden." "Ich sehe, Sie haben hier gerade eine kleine Modenschau. Darf ich sie mir anschauen?" "Bitte, Sie sind herzlich eingeladen."
(30 m)
03. Mode Schulze Varell
Modevorführung. Kostüme, festliche Kleider, Röcke kniebedeckt.
(34 m)
04. England: Ball der Putzfrauen
Frauen beim Saubermachen in den englischen Ministerien. Fest der Putzfrauen mit Csardas-Tanz.
(20 m)
05. Madrid bei Nacht
Die Altstadt mit spärlicher Strassenbeleuchtung und engen Gassen. Hauptstraße mit Restaurants und Nachtclubs. Tanzvorführung. Bauchtanz. Flamenco.
(41 m)
06. Madrid: Training Joachim Blume
ZL-Aufnahmen vom Training im Freien am Barren und an den Ringen. Bodenturnen.
(45 m)
Titelmarke
Problem Kohle
Herkunft: Gaumont, Belgavox
Thema Jugend: Tonbandinterwiews "die Hamburg-Welle"
Kamera: Seib
Berufsberatung
Kamera: Seib
Flugzeugfabrik
Kamera: Seib
Eisbahnbar
Kamera: Seib
Wahl der "Miss Hamburg"
Kamera: Seib
Teenager-Moden
Kamera: Seib
Moden von Schulze-Varell
Kamera: Rau
Fest der Putzfrauen, England
Herkunft: Pathe News
Madrid bei Nacht
Herkunft: No-Do
Joachim Blume
Herkunft: No-Do
Schlussmarke
Der Kumpel und die Kohle
Europas Kohlenbergbau kämpft um seine Existenz. In Belgien, Frankreich, England und an der Ruhr werden zwar täglich zehntausende von Tonnen Steinkohle gefördert, aber nur ein Bruchteil davon wird verkauft. Es geht aber auch um die Existenz unzähliger Bergleute in diesen Ländern. Jahrzehnte hindurch nahm der Kumpel eine Sonderstellung unter den Arbeitern ein. Mit hohen Löhnen und vielfältigen Vergünstigungen warb man ständig um Nachwuchs für diesen schweren und gefahrvollen Beruf. Die Jungen lernten es von den Alten: Kohle ist schwarzes Gold.
Aber während die Kumpels überall in den Zechen Europas Schicht auf Schicht fahren, fällt der Kurs des Schwarzen Goldes. Der Bergmann sieht sich von Arbeitslosigkeit bedroht, wenn der Kohlenabsatz weiterhin so sehr hinter der Förderung zurückbleibt.
Die Kohlenkrise ist auch ein politisches Problem, aber vor allem ist sie eine natürliche Folge der Erschließung anderer, neuartiger Energiequellen. Die ersten schweren Auswirkungen für den Kumpel, etwa durch Umschulung, aber auch durch materielle Opfer abzufangen, das ist für alle Verantwortlichen ein Gebot der Stunde.
Jugend sieht Jugend
Einen ungewöhnlichen Einblick in ein ganz anderes Problem unserer Tage vermittelten uns ein paar einfallsreiche, junge Leute in Hamburg, In einem selbsteingerichteten Tonstudio stellen sie kleine Interviews und Reportagen zusammen, die sie selbst aufgenommen haben. Es sind Themen, von Jugendlichen für Jugendliche ausgewählt. Die Tonbänder werden International getauscht. Wir haben einen der jungen Reporter auf seinem Streifzug begleitet.
Original-Ton: "Es gibt viele internationale Tonbandfreunde, die vor ihrer Berufswahl stehen und sich dabei gern beraten lassen mochten."
Hier sind es Jugendliche, die sich gerade jetzt vor Ostern auf der Berufsberatungsstelle des Arbeitsamtes Rat und Auskunft holen. Hier werden besonders die Neigungen und Interessen, aber auch die körperliche und geistige Eignung berücksichtigt. Wo es notwendig ist, gibt es auch einen psychologischen Test. In einem abschließenden Gespräch wird die Berufsfrage dann klar umrissen und in vielen Fällen wird dem Lehrling von morgen auch eine passende Lehrstelle vermittelt.
Original-Ton: "Du, hallo, komm 'mal 'raus. Wir haben Besuch." "Ja, sag "mal, welchen Beruf erlernst Du hier eigentlich?" "Ich lerne Metallflugzeug-Bauer."
"Und noch eine Frage: Macht Dir dieser Beruf Spaß?" Meinst Du, daß es der richtige ist?" "Mir macht das also wirklich Freude. Es ist einfach 'ne Wucht an solchem Vogel mitzuarbeiten."
"Na, das freut mich. Ich wünsche Euch natürlich bei Eurem weiteren Lebensweg viel Erfolg."
Die jungen Reporter aus Hamburg haben sich viel vorgenommen. Sie sind überall da, wo sich ihre Altersgenossen treffen, und sie scheuen sich nicht, auch gelegentlich knifflige Fragen zu stellen.
Original-Ton: "Entschuldigung, ich komme von der Jugendwelle. Ich wollte Dich gern fragen, warum rauchst Du eigentlich?"
"Ja, wenn ich ehrlich bin. Ich rauchte bisher nur aus Angabe, aber ich bin jetzt auf dem besten Wege, es mir wieder abzugewöhnen." "Danke". Jugend sieht Jugend, und dieses Selbstportrait will sich in jeder Aktualität spiegeln und so gingen unsere jungen Freunde zur Wahl der "Miss Hamburg". Original-Ton: "Sagen Sie bitte, was bewegte Sie, an dieser Veranstaltung teilzunehmen?"
"Ich wollte mir die Herzen der Hamburger gewinnen." "Ja, es hat eigentlich einen finanziellen Grund. Ich studiere." "Danke schön." "Oh, weil's mir riesigen Spaß macht". "Dann wünsche ich Ihnen viel Erfolg." "Danke schön."
Er hatte übrigens der Richtigen viel Erfolg gewünscht, aber die Zuschauer am Laufsteg konnten das in diesem Augenblick noch nicht wissen.
"Miss Hamburg 1959" und damit Kandidatin der Hansestadt im Wettstreit um den Titel einer "Miss Germany" wurde Annegret Reimers. Aber nicht die großen Illusionen sind es, von denen die jungen Reporter berichten wollen. Ihre Fragen sollen nur Anregungen für Gleichaltrige sein.
Original-Ton: "Sie sind hier im Jungen Salon als Modezeichnerin beschäftigt, Wie haben Sie sich Ihren weiteren Berufsweg gedacht?"
"Wenn ich meine Praxis im Zeichnen beendet habe, so werde ich dann das Schneidern noch hinzulernen, um auf die Modeschule gehen zu können. Mein weiteres Ziel ist, Modell-Direktrice zu werden."
"Ich sehe Sie haben hier gerade eine kleine Modenschau. Darf ich sie mir etwas anschauen?"
"Bitte, Sie sind herzlich gern eingeladen."
Herzlich eingeladen sind natürlich auch Sie zu dieser farbenfreudigen, kleinen Mode-Parade, vorgestellt von Backfischen für Backfische.
Und für den Winter bleibt bei so viel sommerlichem Optimismus nichts weiter übrig als zu kapitulieren.
Mode 1959
Bleiben wir noch ein paar Augenblicke bei dem jetzt so aktuellen Thema Mode. Soeben eingetroffen - die neueste Kollektion des Hauses Schulze-Varell.
Diese meist festlichen Kleider beweisen einmal mehr, daß die Mode Launen hat - liebenswürdige Launen, versteht sich. Nach dem kurzlebigen Intermezzo der Sackmode heißt die Devise nun wieder: Zurück zur - Figur.'
So bleibt die Phantasie der Mode ewig unerschöpflich. Sie kokettiert mit der großen Welt und läßt immer wieder neue Wunschträume reifen.
Mrs. Mopp feiert ihren Ball
Das ist die andere Seite, das ist sozusagen der Kehraus der großen Welt. Die Putzfrauen in der britischen Admiralität und den anderen Ministerien wären unbekannt geblieben wie ihre Kolleginnen überall in der Welt, wären sie nicht eines Tages auf die Idee gekommen, einen eigenen Ball zu veranstalten.
Von den 800 regierungsamtlichen, festlich gestimmten Putzfrauen war auch am nächsten Morgen jede pünktlich wieder im Dienst, Doch verlassen wir jetzt diese lustigen Weiber von London und stürzen wir uns in das Nachtleben von Madrid.
Madrid bei Nacht
Das ist Madrid - so wie es unser Kameramann auf der Durchreise sah - in der Altstadt alles in spanisch romantisches Dunkel gehüllt, Aber ein paar Schritte weiter, auf der Gran Via schlägt der Puls einer Weltstadt. Kommen Sie mit auf einen Bummel. Wir servieren Ihnen eine bunte, scharfgewürzte Platte madrilenischer Spezialitäten im Non-Stop-Verfahren, - Es ist ein internationales Publikum, das hier bei Mariscos, Champagner oder Cartablanca den Abend verbringt, und die Spanierin von heute nimmt es mit der Etikette von einst nicht mehr so genau. Die traditionelle - Anstandsdame fehlt. - Wem aber dies alles zwar weltstädtisch, doch zu wenig spanisch vorkommt, der findet in kleinen, weniger eleganten Lokalen noch immer den berühmten Tango flamenco, den Tanz der Zigeuner.
Joachim Blum
Und auch das beobachtete unser Kameramann in Madrid. Der Deutsch-Spanier und große Einzelgänger im Kunstturnen, Joachim Blume, beim Training - ganz privat. Diese ungewöhnlichen Aufnahmen von der Arbeit eines ungewöhnlichen Athleten sollen unser einziger Sportbericht dieser Woche sein. Hier ist jeder Kommentar überflüssig. Bild und Bewegung sprechen für sich.