Sacherschließung
01. Bonn: Heinrich Lübke bei Bundespräsident Heuss
Villa Hammerschmidt (Titeluntergrund). Mercedes fährt vor. Wachpolizist grüßt. Heinrich Lübke und Wilhelmine Lübke betreten Villa Hammerschmidt: Heuss neben Lübke auf Terrasse. Gruppenbild mit Wilhelmine Lübke.
(13 m)
02. Genf: Fortsetzung der Außenministerkonferenz
Flughafenangestellter winkt Flugzeug ein. Düsenflugzeug der US Air Force - Military Air Transport Service. Kameramann. US-Außenminister Christian Herter wird begrüßt. Journalisten. Kleines Propellerflugzeug. Ankunft Selwyn Lloyd. Kameramänner. Ankunft Andrej Gromyko. Ministerpräsident Pella/ Italien, Couve de Murville: Kameramann mit nacktem Oberkörper dreht. Heinrich von Brentano und Lothar Bolz/ DDR. Vor der Konferenz Treffen der westlichen Vertreter. Gruppenbild Herter; Selwyn Lloyd; Couve de Murville, Pella; von Brentano.
(22 m)
03. Kassel: documenta
Junge Frau badet ihre Füße in Wasserbecken mit modernen Plastiken. Moderne Skulpturen, innen und außen.
(24 m)
04. Clown Grock starb mit 79 Jahren
Aufschlüsselung aus NDW 494/7 - hier kürzer: Großaufnahme "Nit möglich". Auftritt mit kleiner Ziehharmonika und Geiger. Springe auf Stuhl. Dirigiert mit Geigenstock. Lachende Zuschauer und Kinder, groß.
(18 m)
05. Madagaskar: Besuch De Gaulle
Überreichen von Gastgeschenken bei Ankunft De Gaulle. Jubelnde Menge. Eingeborene groß. Fahrt durch Tananariva stehend im offenen Wagen.
(13 m)
06. Neuguinea: Kannibalenjagd im Urwald
Polizeistreife mit Gewehren geht durch Urwald auf der Suche nach dem Mörder eines Polizisten. Kannibalen werden festgenommen und abgeführt.
(22 m)
07. Südafrika: Bantu-Hochzeit
Hochzeit in Eingeborenenreservat bei Pretoria. Jugendliche tanzen stampfend den Hochzeitstanz. Vor dem Brautpaar beschwört der Medizinmann die bösen Geister.
(25 m)
08. Thema der Woche: Hitzewelle
Große Spiegel eines radioastronomischen Instituts in Frankreich. Spezialgeräte registrieren thermonukleare Reaktionen auf der Sonne. Wetterkarte. Kinder stürmen aus der Schule: Hitzefrei. Urlaubszüge auf dem Bahnhof. Badende am Strand. Mädchen mit Eistüte. Hund leckt Eis. Frau schläft im Schatten neben Strandkorb. Mann in Liegestuhl liest Zeitung: Thema Nr. 1: Die Hitze, mit Lupe, die als Brennglas wirkt und Loch in die Zeitung brennt. Campingfreunde an Kochstelle im Wald. Achtlose weggeworfene Zigarette. Feuer entzündet sich. Waldbrand. Hitzespalten in der Erde. Künstliche Bewässerung. Kühe werden auf Feld getränkt und mit Heu gefüttert. Versiegte Brunnen werden tiefer gegraben. Mann wird in Brunnenschacht heruntergelassen. Kinder unter Gießkannendusche. Mann trinkt aus Flasche und spritzt Papagei an. Mann schreibt Schreibmaschine und sitzt in Wasserbottich. Schlagzeile: Sahara Hitze In Berlin. Schafe weiden vor dem Reichstag. Bierfahrer tragen Kisten. Straßenbauarbeiter bei Straßenbau mit Preßlufthammer. Kohlen werden auf Züge verladen. Kellner bringt Polizist Berliner Weiße. Bulldogge springt in Wasser und fährt auf Brett Wasserski. Mann mit Hose, Hemd und Krawatte läuft Ski im Wasser. Wasserskipaarlauf. 2 Männer tragen Mädchen auf Armen.
(109 m)
09. England: Internationales Motocross Rennen
Motorradfahrer auf der Strecke, bergauf - bergab. Zuschauer an der Strecke. Fahrer ist in Absperrung gefahren vor Zuschauern. Mann siegt durch Fernglas, groß. Motorradsprünge Klasse 500 ccm. Es siegt Jeff Smith und erhält von älterer Dame Riesenpokal überreicht.
(22 m)
10. Hamburg: Deutsches Derby
Aufschlüsselung aus NDW 494/11 - hier kürzer: Pferde auf dem Abreiteplatz. Zuschauer bildfüllend. Pferd am Großen Wall. Nachfolgendes Hindernis wird gerissen. Pferd verweigert nach Großem Wall. Edmund Müller auf Heidschnucke. Piero d´Inzeo auf seinem Schimmel The Rock ZL springt in Wassergraben. Fritz Thiedemann ZL kommt mit 3 Pferden Meteor, Godewind, Retina ins Stechen. Alwin Schockemöhle auf seiner Schimmelstute Ramona wird 2. ZL bei Sprung über die 2-fache Kombination. Fritz Thiedemann auf seiner Schimmelstute Retina auf Siegesritt. Siegerehrung Retina mit Siegerkranz. Godewind und Meteor nebeneinander am Zügel werden 3. und 5. Ehrengalopp der Sieger.
(39 m)
Herkunft / Inhaltsart
Titelmarke 7, 6
Min. Lübke b. Heuss in Bonn
Kamera: Grund
Fortsetzg. d. Genfer Aussenmin. Konf,
Herkunft: Cine Journal
"II. documenta", Kunstausstellg. Kassel
Kamera: Seib
Zum Tode des Clowns Grock
Herkunft: Archiv
de Gaulle auf Madagaskar
Herkunft: Gaumont
Kannibalen im Urwald v. Neu-Guinea
Herkunft: Cine Sound
Bantuhochzeit in Südafrika
Kamera: Grünbauer
Stimme der Sonne
Herkunft: Pathé Journal
Hitzewelle
Kamera: Schüler, Pahl
Herkunft: Polygoon, Emasa
Int. Motocross in. England
Herkunft: Pathe News
Deutsches Spring-Derby in Hamburg
Kamera: Stoll, Schüler
Schlussmarke 3, 1
Sprechertext
Das aktuelle Ereignis
Einen Besuch in der Villa Hammerschmidt machten Dr. Heinrich Lübke und seine Gattin.
In herzlicher Atmosphäre unterhielten sich der Bundespräsident und sein Nachfolger über die 10jährigen Erfahrungen von Professor Heuss als Staatsoberhaupt.
Genf ist erneut Treffpunkt der Außenminister.
Christian Herter - USA.
Aus England traf Selwyn Lloyd ein.
Andrej Gromyko - Sowjetunion.
Gast aus Italien: Ministerpräsident Pella. Dann kam Couve de Murville, Frankreich.
Vor dem Konferenzbeginn trafen sich die westlichen Vertreter zu einem informatorischen Gespräch.
In Kassel begann der Kunst-Sommer. Die Ausstellung "documenta II" zeigte unter anderem 250 Plastiken von 88 Bildhauern.
Im Labyrinth der modernen Kunst sich zurechtzufinden, ist gewiß nicht Jedermanns Sache, dennoch täte man Unrecht, etwas abzulehnen, was man im Augenblick nicht versteht. Wir können nicht sagen, welches dieser Werke bleibenden Wert hat. Aber wir sollten bedenken, daß jede Kunst-Epoche eine Auseinandersetzung mit ihrer Zeit ist. Und als Spiegelbild und Ausdruck der Zeit sagt ein Kunstwerk oft mehr aus als ein ganzes Geschichtsbuch.
So erlebten wir ihn oft: Grock, den großen Clown, der jetzt unerwartet mit 79 Jahren starb. Wir erinnern uns gern der vielen schönen Stunden, in denen er uns von Herzen lachen ließ.
Die französische Insel Madagaskar hatte hohen Besuch. Staatspräsident de Gaulle wurde in der Hauptstadt Tananariva von der Bevölkerung begeistert begrüßt.
Von Franzosen-Feindschaft war hier nichts zu spüren. Die wenigen Polizisten waren lediglich eine zusätzliche Dekoration eines prunkvollen Zuges.
Im fernen Neuguinea hatte die Polizei ernstere Sorgen. Sie jagte den Mörder eines Polizisten. Es hatte damit angefangen, daß eine Eingeborenen-Frau gestorben war. Um die Trauerzeit zu beenden, mußte ein Verwandter nach altem Brauch einen Menschen töten. So starb der Polizist. Und da es Kannibalen waren, aßen sie ihn auf.
Die Schuldigen wurden festgenommen, der Mörder identifiziert. Doch die Strafe wird milde sein. Denn die Männer wußten es nicht anders. Erst die Erziehung ist ja die Grundlage der Zivilisation. Einen alten Brauch - und sei er noch so schrecklich, kann man nicht von heut' auf morgen abschaffen. Und gewiß nicht durch Strafen allein.
Sehen wir uns nun lieber einen anderen alten Brauch an, der wesentlich freundlicher ist. Kommen Sie mit nach Afrika auf eine Original-Bantu-Hochzeit.
Wir sind in einem Eingeborenen-Reservat bei Pretoria, der Hauptstadt der Südafrikanischen Union. Unermüdlich stampft die Jugend den Hochzeits-Tanz.
Vor dem strahlenden Paar beschwört der Medizinmann mit Stock und Schirm die bösen Geister. Was der Schirm dabei soll? Keine Ahnung, vielleicht glückbringenden Regen herbeizaubern. Aber dann hätten wir in unseren Breiten ein solch prächtiges Requisit dringend brauchen können.
Die Stimme der Sonne
Ein sonderbarer Ton, nicht wahr? In Form von Strahlen hat er uns schwer zu schaffen gemacht. Es ist nämlich die Stimme der Sonne, wie sie aus hundertfünfzigmillionen Kilometer Entfernung zu uns dringt. Aufgefangen von einem radioastronomischen Institut in Frankreich.
Mit Spezialgeräten werden hier die ständigen thermonuklearen Reaktionen auf der Sonnenoberfläche registriert und hörbar gemacht.
Die meteorologischen Stationen verzeichneten ein Hoch nach dem anderen. Als die Hitze am schlimmsten war, gab es wenigstens für die Kinder eine Erleichterung: Die Großen Ferien waren da. Es begann der Sturm auf die Bahnhöfe.
Raus aus der Stadt - das war die Losung. Und möglichst nahe ans Wasser. Dort kam man sich vor, wie die Sardine im Öl, aber etwas Erfrischung gab es dennoch.
Es war schon eine rechte Hundshitze, bei der jede Ablenkung höchst willkommen war.
Einen breiten Raum nahm dieses Thema natürlich in der Tagespresse ein. Es war ja auch ein brandaktuelles Problem,
Das eigentliche Problem war das Treiben mancher Campingfreunde. Eine Kochstelle im Wald, eine achtlos weggeworfene Zigarette konnten furchtbare Folgen haben. Fast alle Waldbrände entstanden aus Leichtsinn.
Und immer stärker sengte die Sonne. Der Boden riß auf. Die Felder verdorrten. Um das Ärgste zu verhüten, versuchte man es mit künstlicher Bewässerung.
Die Milchkannen der Bauern gingen nun einen umgekehrten Weg. Sie brachten Wasser vom Gehöft aufs Feld. Da die Wiesen kein Futter mehr gaben, mußte das Heu hinausgeschafft werden.
Brunnen versiegten und wurden tiefer gegraben.
Die Wasserwerke hatten vielerorts Schwierigkeiten, die Bevölkerung ausreichend zu verhelfen Der Verbrauch am Tage mußte häufig eingeschränkt werden.
Dabei war das Verlangen nach Wasser kaum zu stillen.
Wer ein rechter Tierfreund war, der teilte das kostbare Naß. Man mußte sich eben zu helfen wissen.
Infolge der Dürre weideten die Schafe mitten in Berlin. Wirklich glücklich waren wohl nur die Getränke-Hersteller. Im übrigen wurde weitergearbeitet. Die Vorsorge für den Winter durfte selbst bei der Höllenhitze nicht stocken. Schließlich müssen ja die Kohlen stimmen.
Dienst ist Dienst, und Schnaps ist Schnaps? Man muß das nicht unbedingt trennen. Es sollte letzten Endes doch wohl genügen, wenn man korrekt angezogen ist. Aber wie dem auch sei - wir jedenfalls wünschen Ihnen vergnügte Hundstage.
Sport
Um den "Großen internationalen Preis der Querfeldein-Spezialisten" gingen die besten Fahrer aus sieben Ländern im Hawkestone-Park, England, auf die wildbewegte Reise über Berg und Tal.
Es war ein Schauspiel so recht nach den Herzen der Motorsportfreunde, die zu Tausenden die Rennstrecke säumten. Es gab Pannen und Ausfälle und fliegende Menschen auf den schweren Maschinen der 500-ccm-Klasse.
Nach hartem Kampf über zweimal zwölf Runden errang Jeff Smith den Sieg und ein prächtiges Stück für die Aussteuer.
Rassige Pferde - zum Malen schön - bekannte Reiter und Fachleute des Turniersports und 34tausend Zuschauer beim Deutschen Springderby 1959 in Hamburg-Kleinflottbek.
Trotz großer Konkurrenten wie Edmund Müller auf "Heidschnucke" und die Brüder d'Inzeo, hier Piero auf "The Rock" war es Thiedemanns großer Tag.
Mit "Meteor", "Godewind" und "Retina" brachte der bisher viermalige Derbysieger gleich drei Pferde ins Stechen. - Alwin Schockemöhle auf "Ramona" wurde Zweiter.
In bravouröser Manier ritt Fritz Thiedemann die siebenjährige Schimmelstute "Retina" in 46,7 Sekunden über den ausgesucht schwierigen Parcours und siegte damit zum 5. Mal im Deutschen Springderby. Bravo Fritz!
Personen im Film
Berwig, Ralph ; Brentano von, Heinrich ; Gaulle de, Charles ; Grock ; Gromyko, Andrej ; Herter, Christian ; Heuss, Theodor ; Lloyd, Selvyn ; Lübke, Heinrich ; Murville de, Maurice Couve ; Pella ; Inzeo d', Piero ; Müller, Edmund ; Smith, Jeff ; Thiedemann, Fritz
Orte
Polen ; Kassel ; Hamburg ; Berlin ; Südafrika ; Neu Guinea ; Lauffen ; Kasachstan ; Bonn ; Genf ; Madagaskar ; Deutschland ; England
Themen
Sachindex Wochenschauen ; Eisenbahnwesen ; Hochschulwesen ; Hunde ; Justiz ; Katastrophen ; Kinder ; Freizeit, Freizeitgestaltung ; Motorsport ; Naturereignisse ; Politische Veranstaltungen ; Polizei ; Regen ; Reiten, Pferderennen (ohne Trab) ; Rückblicke ; Staatliche Besuche (außen) ; Tiere (außer Hunde) ; Kunst ; Kunstwerke ; Land- und Forstwirtschaft ; Maschinen, Technik, Industrie ; Meterologie ; Urlaub ; Verlobung ; Wasser ; Wassernot ; Wasserski ; Wellenreiten ; Ausstellungen ; Astronomie ; Hunde ; 17 Findbuch Ufa Wochenschau Ufa dabei
Gattung
Wochenschau (G)
Genre
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