Sacherschließung
01. Ist die UNO in Gefahr?
Bericht über Krisen in der UNO heute und in der Vergangenheit. In das Objektiv einer Kamera eingeblendete Köpfe von Kennedy, Chruschtschow, Hammarskjöld und Lumumba. Lumumba als Ministerpräsident und als Gefangener. Fahne vorm UNO-Gebäude, Schwenk über das Gebäude, Plenarsaal, Einstellungen verschiedener Sitzungen mit Hammarskjöld, Nkrumah und anderen Rednern, darunter der Auftritt Chruschtschows, Grafik von der UNO-Struktur, abwechselnd zeitgenössische UNO-Sitzungen und Bilder von Krisengebieten, darunter Trygve Lie und der Korea-Krieg, Ungarn 1956, Suez 1956 und Libanon 1958. Hammarskjöld zu Besuch bei verschiedenen Staatschefs, dann wieder Redner vor der UNO, darunter Dulles, Castro und noch mal Chruschtschow. UNO-Sitzung wegen Lumumba mit einem Tumult auf der Zuschauertribüne. Demonstrationen wegen Lumumba und gegen Hammarskjöld in Moskau (friedlich) und in Belgrad, wo Wasserwerfer eingesetzt wurden. Köpfe groß von Hammarskjöld und Kennedy mit O-Ton.
(10:02:01 - 10:03:37)
02. von Brentano bei Kennedy
Im Weißen Haus in Washington: Pulk von Fotografen, Kennedy und von Brentano halbtotal und groß. Deutsch-amerikanische Konferenz im "Hilton" in New York: O-Ton Dean Rusk: " ... zur zweiten Konferenz willkommen zu heißen. Bitte nehmen Sie es mir nicht übel, dass ich deutsch mit einem etwas merkwürdigen Akzent spreche. Ich spreche auch englisch mit einem merkwürdigen Akzent." Saal total, Carlo Schmid mit Kopfhörern. O-Ton Heinrich von Brentano: "Bis zur Stunde ist die Weltpolitik bestimmt durch das Anhalten, ja vielleicht sogar durch das Anwachsen der Ost-West-Spannung. Sie beruht nicht, wie man vielleicht annehmen möchte, auf einer vorübergehenden Meinungsverschiedenheit, sie ist vielmehr der Ausdruck des scheinbar unüberwindlichen Gegensatzes zwischen zwei ihrem Wesen nach grundverschiedenen politischen Welten."
(10:03:37 - 10:04:37)
03. Zonengrenze wurde verstärkt
Trafo von Schild "Zonengrenze/Zone limit" auf zwei vor einem Schlagbaum stehende westdeutsche Grenzschutzbeamte, Schärfenverlagerung von Stacheldraht auf hölzernen Wachtturm, ostzonaler in den Boden eingelassener Beobachtungsstand, westdeutscher Polizist mit Fernglas, Trafo auf Stacheldrahtzäune, westdeutsches Zollboot auf der Elbe, von außen und Mitfahrt mit Blick auf 2 Elbschiffe, Vorbeifahrt an einem Wachtturm in der Elbe, ein ostdeutsches Patrouillenboot fährt vorbei, ein westdeutscher Zollbeamter zu Pferde in einer Allee.
(10:04:37 - 10:05:13)
04. Sonnenfinsternis
Trickfilm einer Sonnenfinsternis, ein Mann schaut durch ein geschwärztes Glas, die Sonne als Sichel, Hund mit Sonnenbrille, die Sonne total verfinstert, Hühner gehen in ihren Stall, Mann mit Fernrohr, Aufnahme einer Sonneneruption, die Sonne total verfinstert größer, viele Inder an einem Gewässer, einer badet darin, andere beten, ein Fakir hat sich seine Zunge durchbohrt, die Sonne tritt aus dem Mondschatten.
(10:05:13 - 10:05:45)
05. Queen in Lahore
Die Queen fährt mit Ayub Khan in einer Staatskarosse zu einer Zuchttierschau, steigt aus, eine angetretene Reiterstaffel, sie bekommt von einem Mädchen einen Blumenstrauß überreicht, Silberpokale, ihr werden preisgekrönte Rinder und ein Pferd vorgeführt, Elizabeth II. und Ayub Khan auf der Tribüne (unscharf), sie fotografiert, zum Schluss eine Vorführung von Kamelen.
(10:05:45 - 10:06:20)
06. Kamelkampf in Tunis
Kampf zweier Kamele, die versuchen sich mit den Köpfen zu Boden zu drücken, Zuschauer und weitere Kämpfe.
(10:06:20 - 10:06:54)
07. Deutsche alpine Skimeisterschaften in Garmisch
Slalom Damen: Totale vom Slalomhang, ein Sturz, Lauf und Zieleinlauf von Barbi Henneberger, die Siegerin Heidi Biebl im Slalom und im Ziel, Biebl groß. Abfahrt Damen: Läuferinnen auf der Strecke, im Ziel, Zuschauer, die Siegerin Heidi Biebl auf der Strecke und im Ziel, Biebl groß. Slalom Herren: Start groß von hinten, zwei Stürze, Adalbert Leitner im Slalom und durch das Ziel, er wird 2., Sieger Willy Bogner auf der Strecke und im Ziel, Bogner groß. Abfahrt Herren: Montage verschiedener Läufer auf der Strecke, 3 Stürze, Adalbert Leitner in der Abfahrt, Sieger Fritz Wagnerberger auf der Strecke und durch das Ziel.
(10:06:54 - 10:09:24)
Herkunft / Inhaltsart
Titelmarke 7, 6 m
Ist d. UNO in Gefahr?
Herkunft: Archiv
Tumulte i. d. UNO
Herkunft: Metro
Rückblick auf UNO seit Bestehen
Herkunft: Novosti
Demonstr. geg. Lumumba-Herd in Moskau, London, Chicago, Belgrad
v. Brentano b. Kennedy (O-Ton: Dean Rusk + v. Brentano)
Herkunft: Metro
Verstärkte Sperrung d. Zonengrenze
Kamera: Seib, Rieck
Sonnenfinsternis, Italien, Dtld. +Indien
Kamera: Seib, Parkash
Herkunft: Sedi, Incom
Queen in Lahore
Herkunft: Pathe News
Kamelkampf in Tunis
Herkunft: Vis News
Alp. Ski-Meisterschaften, Garmisch-P.
Damen:
Kamera: Oelsner, Hafner, Vlasdeck
Herren:
Schlußmarke 3, 1 m
Sprechertext
Ist die UNO in Gefahr?
Im Kräftespiel dieser Woche tauchen neben den gewohnten Abonnenten politischer Berühmtheit zwei Gesichter auf: das Gesicht eines politisch Neutralen und das Gesicht eines Toten.
Lumumba ist von einem lebenden Ministerpräsidenten ohne Macht zum gemeuchelten Heiland Afrikas emporgestiegen. Als er noch lebte, war er kaum jemals Herr seiner eigenen Leibwache. Sein Tod hat die zweifellos größte Friedensorganisation aller Zeiten, die Vereinten Nationen in New York in eine ernste Krise gestürzt.
Ihr Generalsekretär Dag Hammarskjöld sollte nach dem Plan Chruschtschows schon auf der UNO-Vollversammlung im Herbst zur Demission gezwungen werden.
Damals mußte sich Chruschtschow mit einer ohnmächtigen Demonstration seines schlechten Benehmens begnügen. Die 47 Mitglieder aus Afrika hielten zu Hammarskjöld. Ein aufmerksamer Beobachter wird bei diesen Vorgängen an das Schicksal Trygve Lies erinnert. Der norwegische Vorgänger Hammarskjölds hatte den Sowjets auf Grund seines Verhaltens im Korea-Konflikt nicht mehr ins Konzept gepaßt. Damals warnte er:
"Die Sowjets werden den gleichen Druck auf jeden künftigen Generalsekretär ausüben, der sich in Erfüllung seiner Pflichten ihren Unwillen zuzieht."
Mit Hilfe einer neuen Veto-Konjunktur wollen die Sowjets das Exekutiv-Organ der UNO lahmlegen: statt seiner wünschen sie ein quasi aktionsunfähiges Dreier-Kollegium.
Seit ihrer Gründung schwankte die UNO zwischen Ohnmacht und Erfolg.
Ungarn 1956: Die Vereinten Nationen mußten vor der Brutalität der Sowjetunion kapitulieren.
Suez-Abenteuer 56: Das blamable Unternehmen zweier westlicher Großmächte wurde von der UNO erfolgreich beendet.
Libanon 1958: Alarm für ein prowestliches Regime. Aber der UNO gelang es, das Land zu befrieden.
Alle diese Aktionen sind mit Hammarskjöld verbunden. Als Reisender in Sachen Frieden hatte ihn - nur selten zum Ruhm der Völker - fast die ganze Welt zu Gast. Nur zu oft jedoch wurde die UNO mißbraucht. Abenteurer versuchten, sie für ihre Interessen auszunutzen.
In New York wurde jetzt der Feldzug gegen die UNO und ihren Generalsekretär in den Weltsicherheitsrat verlegt. Während einer Rede des amerikanischen UN-Botschafters Stevenson ließen sich einige Zuschauer zu Raufereien hinreißen. Ihr saalstürmerischer Elan ist in den geheiligten Hallen des Friedens einmalig.
In Moskau fand der Feldzug für Lumumba und gegen Hammarskjöld auf der Straße statt.
Auch in Belgrad mußten vor allem die Belgier dafür büßen, daß sie ehemals Kolonialherren im Kongo waren.
Dennoch blieben die UNO und mit ihr Dag Hammarskjöld die Hüter eines oft gefährdeten Friedens. Ihren mächtigsten Beschützer fand die UNO in Präsident Kennedy, der sich unzweideutig hinter Hammarskjöld und die Vereinten Nationen gestellt hat.
Ungetrübte Freundschaft
Im Blitzlicht der Reporter stand zur gleichen Zeit das Treffen Brentano-Kennedy in Washington, wobei das freundschaftliche Verhältnis zwischen den beiden Staaten erneut bestätigt wurde. Auf der amerikanisch-deutschen Konferenz war US-Außenminister Dean Rusk zugegen.
(Original-Ton)
Außenminister von Brentano sagte zur weltpolitischen Lage:
(Original-Ton)
Die Maschen wurden enger
Diese beiden Welten begegnen sich mitten in Deutschland. 15 Jahre nach der Spaltung verstärkt Pankow seine Beobachtungsstände, um der sogenannten Republikflucht vorzubeugen.
Besonders von dem an Niedersachsen grenzenden Todesstreifen werden neue Wachttürme gemeldet.
Die einzige Neuheit auf westdeutscher Seite sind Zollbeamte zu Pferde.
Die Sonne verfinsterte sich
Am Aschermittwoch früh trat der Mond zwischen Sonne und Erde. Auf einem von der Biskaya bis Nordwestsibirien reichenden 7700 km langen und 200 km breiten Streifen beobachteten Astronomen und Neugierige das seltene Schauspiel einer totalen Sonnenfinsternis. Im indischen Kurukshetra stiegen Tausende in ein Bassin heiligen Wassers und beteten für die Sonne, die sie von den Mächten des Bösen bedroht glaubten.
Eine Schau für die Queen
Indiens Nachbar Pakistan bot Englands Königin - hier an der Seite ihres Gastgebers Ayub Khan - in Lahore einen prächtigen Überblick über die Tierzucht des Landes.
Neben orientalischen Pferden reinster Abstammung fanden die einzigartigen Kameldressuren das besondere Interesse der königlichen Gäste aus der alten Welt.
Von solch anmutiger Erhabenheit noch weit entfernt sehen wir tunesische Kamele beim Kampf. Ihre Besitzer haben aus der Frage, wer das stärkste Kamel im Lande sei, einen Volkssport gemacht. Bemerkenswerterweise gewinnt auch hier meist das größte Kamel.
Der weiße Sieg
Alpine Meisterschaft
Beim Kampf der deutschen Ski-Elite in Garmisch-Partenkirchen gab es bei den Damen keine Überraschung - wenn auch einige Stürze. Am schönsten schwang die junge Münchenerin Barbi Henneberger durch die eng gestellten Tore des Spezialslaloms.
Allerdings kam keine der schnellen Mädchen im Ergebnis an Heidi Biebl aus Oberstaufen heran, die in glänzender Form außer im Spezialslalom auch im Riesentorlauf siegte.
Die höchsten Anforderungen stellte trotz Entschärfung die vereiste Piste im Abfahrtslauf. 5tausend Zuschauer hatten sich zu diesem Ereignis eingefunden.
Wieder war Heidi Biebl in 3 Minuten 0,9 Sekunden erfolgreich. Ihre vierfache Meisterschaft bestätigte erneut, daß ihre Goldmedaille in Squaw Valley kein Zufall war.
Die Slalomstrecke der Herren war bei der Alpinen Skimeisterschaft mit 77 Toren ausgeflaggt.
Der 18jährige Adalbert Leitner mit der Nummer 44 kam überraschend auf den zweiten Platz.
Sieger wurde nach einer technischen Meisterleistung Nr. 38, der Münchener Willy Bogner mit 113»9 Sekunden in beiden Durchgängen.
Zum Höhepunkt in Garmisch wurde die Abfahrt. Mehr als 70 Meister des weißen Sports traten zu einem Rennen über 3760 Meter mit über 900 Metern Höhenunterschied an. Die glasharten, spiegelglatten Passagen dieser gefürchteten Strecke luden zahlreiche Teilnehmer unsaft zum Sitzen ein.
Adalbert Leitner - diesmal mit der Nummer 10 - schaffte auch in diesem Rennen den zweiten Platz und damit den Sieg in der Kombination. Mehr Schwung als er brachte nur noch Fritz Wagnerberger aus Traunstein in seine Bretter. Um 1 1/2 Sekunden schneller bewältigte er die schwerste Strecke der diesjährigen deutschen Meisterschaft.
Personen im Film
Biebl, Heidi ; Bogner, Willy ; Ayub, Khan ; Brentano von, Heinrich ; Chruschtschow, Nikita ; Elisabeth II. von England ; Hammarskjöld, Dag ; Kennedy, John F. ; Lumumba ; Rusk, Dean ; Henneberger, Barbi ; Leitner, Adalbert ; Wagnerberger, Fritz
Orte
New York ; London ; Moskau ; Belgrad ; Oberstdorf ; Indien ; Washington ; Pakistan ; Garmisch-Partenkirchen
Themen
Sachindex Wochenschauen ; Demonstrationen ; Grenze DDR/BRD, Grenzen ; Hunde ; Kameraleute, Kameramänner ; Religiöse Veranstaltungen ; Ski, Skilauf, Skispringen ; Staatliche Besuche (außen) ; Tiere (außer Hunde) ; UNO ; Bauwerke ; Zoll ; Astronomie ; Hunde ; 17 Findbuch Ufa Wochenschau Ufa dabei
Gattung
Wochenschau (G)
Genre
Wochenschau