Sacherschließung
Da in dieser Folge kein Berlin-Bericht, noch nicht aufgeschlüsselt!
Herkunft / Inhaltsart
Titelmarke 7, 6 m
"Mecki und die Schafe" (zur Wahl)
Belgrader Konferenz d. "blockfreien" Staaten"
Herkunft: Novosti, Archiv
Bildhauer im Steinbruch b. Kirchheim
Kamera: Starke
Moderne Kirche bei Salzburg
Kamera: Hafner
Flugtag in Farnborough
Kamera: Rieck
Herkunft: Pathe News
Möwen auf d. Flugplatz (Gefahr f. Luftfahrt)
Herkunft: Polygoon
Pferderennen "Gr. Pr. v. Baden-Baden"
Kamera: Luppa, Seib, Eisemann, Zimpel
Motocross-Weltmeisterschaft, Oberstdorf
Kamera: Vlasdeck, Hafner
Endemarke 3, 1 m
Sprechertext
betrachtungen
Nikita Chruschtschow hat der Welt seit Jahren nicht immer ohne Erfolg das Schauspiel des kinderfreundlichen, friedliebenden Weltreisenden vorgespielt. Doch mit zwei unverständlichen Aktionen hat er nunmehr denen recht gegeben, die diesem Lächeln mißtraut haben.
Berlin, 13. August
Kurz danach: wieder neue russische Atom-Explosionen
Unter dem Eindruck dieser brutalen Tatsachen hatte sich Jugoslawiens Hauptstadt Belgrad bereit gemacht, die Teilnehmer an der Konferenz der sogenannten bündnisfreien Staaten zu empfangen.
Unter den 24 Teilnehmern der Konferenz waren nur wenige, die weltpolitisch auch für uns wichtig sind. So empfing Tito den ghanesischen Regierungschef Nkruhma, der bereits in Moskau gezeigt hat, daß er es gewohnt ist, in den Armen eines mächtigen Kreditgebers zu ruhen.
Der geistige Führer der Konferenz, Indiens Premierminister Nehru, scheint der politischen Gesinnung Titos näher zu stehen. Wir erinnern uns, daß Nehru, als er Chruschtschow in Indien empfing, die Attitüde eines echten Neutralen angenommen hat.
Vor der glanzvollen Kulisse der jugoslawischen Hauptstadt gestaltete sich der Auftritt der Politiker recht prächtig. Besonders augenfällig wurde der Jahrmarkt der Neutralitäten durch den Indonesier Sukarno, der bei mehreren Moskaureisen bereits seine besondere Auffassung von Neutralismus bewiesen hat.
Schließlich begab sich der nicht gerade kommunistenfreundliche Nasser unter dem Jubel der Menge in die heißen Konferenzräume des jugoslawischen Parlaments.
Vor teils recht exotischem Hintergrund rangen die Vertreter von immerhin 650 Millionen Menschen um einen Standpunkt zu Berlin und den Atomversuchen, letztlich allerdings nur mit der Macht der Demonstration und des gutgemeinten Appells.
Das Schlußwort hatte Nehru, dessen wieder einmal neuer Standpunkt zu Berlin die Journalisten zu erhöhter Emsigkeit antrieb.
Nehru fuhr unmittelbar nach der Konferenz in den Kreml.
Perspektiven
Zu einer Baustelle der Kunst verwandelte sich für 3 Sommer-Monate ein Steinbruch in Kirchheim. 10 Bildhauer aus 6 europäischen Nationen treffen sich hier zu gemeinsamer Arbeit und künstlerischer Auseinandersetzung.
Die Idee dieses Symposiums junger Künstler, das unter anderem von dem Berliner Bildhauer Joachim-ritz Schulze organisiert wurde, ist schon einige Jahre alt, Sie entspringt dem Wunsch, dem modernen Kunstbetrieb zu entrinnen.
Eine neuartige Arbeitsatmosphäre soll zu neuen Formen inspirieren. Und eine neue Art der kritischen Auseinandersetzung soll zu einer gemeinsamen Idee führen. Mancher mag fragen, ob Kunst nicht allein in äußerer und innerer Einsamkeit gedeihen kann» Aber hier wird immerhin versucht, unsere Zeit auf neue lebendige Weise in Stein zu schlagen.
Auch die sakrale Baukunst sucht neue Wege. Dieses Gotteshaus steht in Hernau bei Salzburg. Beim Bau wurde auf die künftige Entwicklung der Stadt Rücksicht genommen.
Strenge technische Gesetze haben die Form einiger Details bestimmt. So wurde das Ornament dieser Decke allein nach akustischen Gesichtspunkten errechnet.
Klare Linien und der Verzicht auf jedes Beiwerk, von dem die modernen Architekten behaupten, daß es die Selbstbesinnung des Menschen belastet, bestimmen diese Kirche. Sie gilt als ein Musterbeispiel für die kirchliche Architektonik der Zukunft.
Auf der Suche nach neuen Formen wetteifern die Flugzeugkonstrukteure, Währen des Flugtages im englischen Farnborough filmten wir die aeronautischen Neuschöpfungen und das Modell von Übermorgen, die im Vergleich mit den altvertrauten Vögeln der Vergangenheit die Welten sichtbar machen, die heutzutage zwischen ein paar Jahrzehnten liegen können.
In Farnborough werden Militärmaschinen ebenso wie Neukonstruktionen für die zivile Luftfahrt vorgeführt. Käuflich sind für den Privatmann allerdings nur die letzteren.
Ob diese ultramodernen Kriegsmaschinen angesichts der Raketentechnik nicht bereits für den Schrottplatz fabriziert wurden, ist heute ein noch ungelöstes Problem.
Der Lösung eines anderen Problems hoffen die Fachleute des Militärflughafens Leeuwaarden in Holland um einiges näher gekommen zu sein. Besonders beim Start kam es zwischen den hier zahlreich versammelten Seemöwen und überschallschnellen Düsenjägern immer wieder zu kostspieligen Kollisionen. Um das Unfallrisiko zu mindern und um die Vögel zu warnen, wird neuerdings vor jedem Start von Tonbändern der Todesschrei sterbender Möwen abgespielt.
Die Sport-Reportage
30000 Freunde des Turfs ließen sich trotz großer Hitze den Kampf im "Großen Preis von Baden", dem wertvollsten, internationalen Galopprennen Deutschlands, in Iffezheim nicht entgehen. Der Fachmann schärft bereits die Pupille, da springt der elegante Engländer "Adonius" ungeduldig in die Startbänder und stürzt. Aber Pferde und Reiter beruhigen sich schnell, und kurz darauf geht das Feld auf die 2400-m-Reise.
Derby-Sieger "Baalim" liegt in Führung. Aber der Waldfrider kann die Spitze nicht halten. Schon in der Gegengeraden bekommt er die Eisen von "Rio Marin" zu sehen. Der großrahmige, italienische Fuchshengst wird jetzt auf Führung um jeden Preis geritten. Im inneren Zielbogen kommt es durch den Ehrgeiz der Hengste zu Rempeleien um das zweite Geld, Außen kämpft "Baalim" hart gegen "Opponent" und den "Kleinen Kaiseradler", der das Rennen seines Lebens läuft. Die Zeitlupe veranschaulicht die brillante, große Galoppaktion des Italieners, der den Großen Preis überlegen mit einer Länge gewinnt.
Nach einem auch taktisch intelligenten Ritt des Jockeys Parravani kehrte der Sieger unter dem anerkennenden Lächeln "berühmter Kilometerfresser zur Waage zurück. Für diesmal gingen die 70000 Mark über die Alpen -dem Publikum von Baden-Baden macht das wenig aus.
Und mit welcher Sportart, glauben Sie, haben wir es hier zu tun? Falsch geraten, liebe Zuschauer, wir befinden uns beim letzten Lauf zur Weltmeisterschaft der Motocrossfahrer im allgäuischen Immenstadt. 25000 begeisterte Zuschauer schnupperten hier den Benzinduft der Weltelite.
Dank rasanter Kurvenfahrten und durchdrehender Räder legte sich über das Fehlen guter deutscher Leistungen ein mitleidiger Staubschleier. Die Ausländer waren in fast jeder Beziehung überlegen.
In jeder der 18 Runden mußten die Fahrer einen 42 % Steilhang hinaufhüpfen. Trotzdem lag der Rundenrekord noch bei 46 Stundenkilometern.
Im Stil australischer Känguruhs sollen mit den Halblitermaschinen Sprünge bis zu 10 m möglich sein. Dazu bedarf es allerdings artistischer Fertigkeit. Nach einer lärmvollen und - soweit für den Lauen erkennbar - auch sehr spannenden Schlacht präsentierte sich schließlich als staubbeladener Sieger und neuer Weltmeister: der Schwede Sten Lundin.
Personen im Film
Bandaranaike ; Hassan II. von Marokko ; Makarios von Zypern ; Nasser, Gamal Abdel ; Nehru, Indira ; Nkrumah, Kwame ; Selassie, Haile ; Sukarno ; Tito, Josip ; Lundin, Sten ; Parravani ; Berghe von Trips
Orte
Hernau ; Kirchheim ; Leeuwarden ; Belgrad ; Immenstadt ; Baden-Baden ; USA ; Afrika ; Moskau ; Farnborough ; Wiesbaden
Themen
Sachindex Wochenschauen ; Großaufnahmen, Detail ; Motorsport ; Nachrichten, Nachrichtenwesen ; Politische Veranstaltungen ; Reiten, Pferderennen (ohne Trab) ; Religiöse Veranstaltungen ; Sonderberichte ; Sportpublikum, Sport-Zuschauer ; Staatliche Besuche (außen) ; Städte ; Tiere (außer Hunde) ; Trümmer ; Unfälle ; Unfallverhütung ; Bauwerke ; Maschinen, Technik, Industrie ; Verkehrsbehinderungen ; Verkehrsfragen ; Flugzeugwesen, Flugwesen ; Mode ; Berufe ; Luftaufnahmen ; Zuschauer und Publikum ; 17 Findbuch Ufa Wochenschau Ufa dabei
Gattung
Wochenschau (G)
Genre
Wochenschau