01. Chamonix. Abfahrt auf den Fis-Weltspielen. Sieger: Christl Haas. Karl Schranz. Div. Zuschauer-Aufnahmen sitzend und stehend, bildfüllend, Zuschauer hinter Holzzaun stehend, nah. - Vor Zuschauermasse 2 jg. Mädchen, lächelnd, nah, deren eine fotografiert.
Läuferin stürzt erschöpft nach dem Stop. - Div. mörderische Stürze bei den Herren, u.a. kurz vor Ziel.
02. Die Sturmflutkatastrophe
(siehe auch NDW 630) Aufgewühltes Meerwasser, nah + bildfüllend, landeinwärts strömende Wasser. Hamburger Hafen unter Wasser, Auto fährt dch. überschwemmte Hafenstraße, nah, Räder seitlich groß, verschmutztes Nasser, Vorratskeller unter Wasser sowie u.a. Litfaßsäule, Parkplatzschild, Autos, Parkverbotsschild, groß, Verkehrsampel. - Polizist regelt Verkehr, div. Aufnahmen durch Straßen fahrende Fahrzeuge des "Roten Kreuzes" und Krankenwagen, von Wasser umspülte Häuser. - Ankunft Minister Erhard auf Flugplatz, wird von Nevermann begrüßt, 2 Piloten studieren, vor ihrem Hubschrauber stehend, Lageplan, nah. - Blick aus dem Inneren eines Hubschraubers auf den einsteigenden Bu. -Präs. Lübke nah, Lübke im Hubschrauber sitzend, nah, Flugaufnahmen Wilhelmsburg, Bilder der Zerstörung, u.a. 2 auf gebrochenem Bahndamm verunglückte Lokomotiven. - Katastropheneinsatz: Bundeswehr-Helfer gibt telefonisch Anweisungen (O-Ton), Bundeswehreinheiten beim Sandsäcke stapeln, Hubschraubereinsatz. - Flugaufnahme überschwemmte Gleisanlagen und abgestellte Züge, Pilot aus Hubschrauber blickend, seitlich, nah, div. Aufnahmen Überschwemmungsgebiet, von Wellen umspülte Häuser bei Dämmerung, Hubschrauber an Kirchturm vorüberfliegend, nah, Mann wird in Hubschrauber gezogen (b. Dämmerung), Bundeswehrsoldaten in Schlauchbooten fahrend, div. Rettungsaktionen aus Fenstern, die Wohnungen innen, Helfer der Bundeswehr transportieren Menschen in Schlauchboot an Land, umherliegende nasse Kleiderfetzen, nah, liegender Holler, total, groß, Helfer bringt gerettete Katze, Schäferhund vor Hoftor stehend und hineinlaufend, telefonierender Angestellter, groß, Wort "Heer" an Hubschrauber-Fläche, groß, Entladung von Nahrungsmitteln aus Hubschrauber, nah, Menschengewimmel an Ausgabestelle im Freien (Konserven, Milchflaschen), sich erhebender Hubschrauber nah, Deichsicherungsarbeiten wie Pfähle-einschlagen, Stapeln von Säcken, Maschine schiebt Schlamm vor sich her, nah, Steine fallen aus Kipplader, bildfüllend, Flugaufnahmen gebrochene Deiche, Hubschrauber in der Luft total, einige Bundeswehrleute tragen Lasten aus Boot, nah, div. Aufnahmen weidende neben toten Kühen + Schweinen, Kuhkadaver werden mit Pulver bestreut, nah, Kuh wird an Leine geführt, nah, Luftaufnahmen Überschwemmungsgebiet mit Reihen von Tierkadavern, mitten in Überschwemmungsgebiet Bundesfahne.
Im Bericht werden an einigen Stellen Briefe von Augenzeugen gelesen (O-Ton) von Frau Meyer-Rix, Herrn Cleinow u. Frl. Seemann.
Titelmarke 7, 6 m
Ski in Chamonix
Herkunft: Austria
Sturmflutkatastrophe Nordsee u. Hamburg
Kamera: Brandes, Rieck, Rau, Zimpel
Schlussmarke 3, 1 m
Der Ski-Zirkus von Chamonix
Das Tal von Chamonix und 20.000 ski- und aprés-ski-begeisterte Zuschauer waren die befeuernde Kulisse für den internationalen Ski-Zirkus und seine todesmutig zu Tal stürzenden Akteure.
Auf allen Skiern, ob aus Kunstharz, Metall Oder Glasfaser, wurde buchstäblich bis zum Umfallen gekämpft. Denn es winkten die Weltmeister-Titel 1962.
Die 19-jährige Österreicherin Christl Haas fuhr besonders im oberen Teil der Strecke eine blendende Zeit. Auf dem Zielhang hatte sie noch genug Stehkraft, um die heimtückischen Buckel zu überfliegen und das Tempo zu halten. Sie holte die vierte Goldmedaille für Österreich.
Die Abfahrt der Herren auf der 3,2 Kilometer langen Grünen Piste war mörderisch. Die Strecke führte durch dunkle Waldschneisen, Beim Wiedereintauchen in das Sonnenlicht verloren die Fahrer für Sekunden die Fähigkeit, im Schnee plastisch zu sehen.
Eine Reihe von schweren Stürzen stellte den Sinn der Abfahrtsläufe recht drastisch in Frage. Sie ereigneten sich bei Geschwindigkeiten von bis zu 80 Stundenkilometern. Abgehärtete Ski-Hasen empfanden das allerdings mehr als optische Abwechslung.
Der Österreicher Karl Schranz ging mit der Nummer 6 in den Hang. Eine Rekordzeit von Perillat und einen schmerzhaften Abzess im Nacken, überflog er auf seinen Kunstharz-Skiern alle Mulden und Schwellen sicher und mit frühzeitigem Absprung.
Schranz fuhr in ideler Linienführung. Er verschenkte keinen Meter und holte selbst auf dem sturzreichen Zielhang die nötigen Zehntelsekunden für seinen Sieg in der Abfahrt und in der Kombination. Damit sicherte Schranz das fünfte und sechste Gold für Österreich.
Die Sturmflutkatastrophe
Dieser Bericht ist die Chronik einer Naturkatastrophe. Er ist ein Bericht von der Ohnmacht des Menschen im Angesicht eines uralten Schreckensrufes, an den keiner mehr glaubte: die Flut kommt.
Hamburg liegt 100 Kilometer von der Nordsee entfernt. Bei hohem Wasserstand müssen die Autos am Hafen des öfteren durch überflutete Straßen fahren. Niemand hat sich am Morgen des 17. Februar etwas Besonderes dabei gedacht.
Doch allmählich verbreitete sich eine schreckliche Nachricht. Im Schlaf war der Süden der Stadt von einer Sturmflutwelle überrollt worden.
In diesem Augenblick wußte fast niemand vom Ausmaß des dramatischen Geschehens in den entscheidenden Nachtstunden. Aber kurze Zeit später wurde die Vermutung einer Katastrophe zur Gewißheit.
In noch planlosen Einzeleinsätzen stießen erste Rettungstrupps in die Wasserwüsten vor. Es gab noch keinen Anhaltspunkt, wo Hilfe am dringlichsten war.
Auf dem Flugplatz Fuhlsbüttel, der einzigen ungestörten Verbindung Hamburgs mit dem Süden, traf Bundeswirtschafts-Minister Erhard im Auftrag des Bundeskanzlers ein. Auch Bundespräsident Lübke ließ sich in einem Hubschrauber in die überfluteten Stadtteile fliegen.
Die Gewalt des Wassers hatte keinen Deichrkilometer unbeschädigt gelassen. Zwei Lokomotiven waren auf einem unterspülten Bahndamm verunglückt. Die Lokführer. haben sich nicht mehr retten können. Aus allen Teilen der Bundesrepublik warden Einheiten der Bundeswehr zu Rettungs- und Bergungs-Maßnahmen herangezogen. Sie handelten oft auf eigene Faust.
( Original - Ton )
In den ersten beiden Tagen nach der Katastrophe arbeiteten die Hilfskolonnen bis zur Erschöpfung. Allein mit Hubschraubern wurden über 1.000 Menschen aus den überschwemmten Gebieten gerettet. Augenzeugen schilderten die Situation in Briefen an ihre Angehörigen: (Original Ton) "Die Hubschrauber-Piloten der Bundeswehr vollbringen wahre Kunststücke. Sie sind fast pausenlos im Einsatz. Während der Sturm das Wasser noch gegen die Häuser peitscht, landen sie auf kleinstem Raum oder schweben zwischen Hochspannungsleitungen und Schornsteinen, um die Menschen zu retten." "Wenn die Hubschrauber nicht gewesen wären, wären viele von uns nicht mehr am Leben. Sie haben uns Essen und Trinkwasser gebracht und Kinder und alte Leute, die vor Kälte schon ganz erstarrt waren, aus dem Katastrophengebiet herausgeflogen." -"Jetzt sind schon 24 Stunden seit dieser Nacht vorbei, aber die Boote der Bundeswehr suchen immer noch in den Häusern nach Überlebenden. Dieser Mann hier hat 18 Stunden im Wasser gestanden. Viele konnten vor Entkräftung nicht mehr urn Hilfe rufen." - "Die Sturmflut hat uns im Schlaf überrascht. In unserem Nachbarhaus wohnten alte Leute. Sie hatten nicht mehr genug Zeit, um sich in die oberen Stockwerke zu retten.
Jetzt reißen sie die Dächer auf und suchen nach Toten."
In allen Häusern die gleiche Erkenntnis: ahnungslos und im Schlaf waren die Menschen vom Wasser überrascht und oft unter den Trümmern ihrer einstürzenden Häuser begraben worden. Man schätzt bis zu 500 Toten. 40-tausend Menschen sind obdachlos.
Immer wieder brachten Sturmboote der Bundeswehr und anderer Hilfstrupps Menschen in Sicherheit, die sie aus Bäumen und von Hausdächern geborgen hatte. Rund 15.000 Menschen mußten aus dem 70 Quadrat-Kilometer großen Überschwemmungs-Gebiet evakuiert werden.
Die Überlebenden der Katastrophe hatten meist nur das gerettet, was sie in ihren Schlafzimmern in aller Eile greifen konnten.
Viele von ihnen haben zum zweiten Mal in ihrem Leben ihre gesamte Habe verloren.
20.000 Menschen waren vom Wasser in ihren Wohnungen eingeschlossen. Zu den größten Schwierigkeiten gehörte ihre Versorgung.
(Original - Ton)
Immer wieder starten die rund 100 amerikanischen und deutschen Hubschrauber, um die Eingeschlossenen mit den notwendigsten Nahrungsmitteln zu versorgen. Da die Gas- und Stromversorgung zusammengebrochen war, bestand für die meisten keine Möglichkeit, warme Mahlzeiten zu bereiten.
Währenddessen wird an den Seedeichen mit allen verfügbaren Kräften gearbeitet. Stellenweise mußten Schleusen gesprengt werden, um den Wassermassen Abflüsse zu verschaffen. Doch dringender sind jetzt die Reparaturen. Das Land muß vor neuen Sturmfluten einigermaßen geschützt werden.