01. Hannover. Dt. Katholikentag. - Eingangsmontage Fußgänger auf der Straße. Pater Cocagnac singt auf d. Straße, gute Fassanten-Beobachtung mit Teleobjektiv, Jugendliehe im Regen an der Grenze u. am Schlagbaum, Teleaufnahme Mauer und Gehöft hinter der Grenze, Stacheldraht und Wachtturm, Wachttürm durch, unscharfen Stacheldraht, Köpfe junger Menschen groß, Kranz am Gedenkstein, Gedenkstein + Kranz groß, Kranzniederlegung in Bergen-Belsen, Nachtaufnahmen, Jugendliche halten mit Fackel Wache, Köpfe andächtiger Jugendlicher, groß, Schwenk auf Mahnmal, Schwenk auf Kirchentags-Glocken bei Tage, Priester tragen Kreuz (vorher Spiegelung in Pfütze), Bischof, segnend, Priester und Chorknaben ziehen ein, Hände, groß, betend, Hände und Gebetbuch, groß (2 x), Messe im Freien, 3 Bischöfe, groß: Frings, Döpfner und Unbekannt. - Betende und sich Bekreuzigende, groß u. halbnah, segnender Priester, Menschenmenge, halbtotal + bildf., Luftaufnahme von Schlußveranstaltung.
02. Berlin. "Der Viermächtestatus". - Großaufnahme einer "ewigen Lampe", verschiedene Gedenkstätten von Flüchtlingen, Menschen mit Transparenten. - Archiv-Aufnahmen Potsdamer Konferenz, Stalin, Attlee u. Truman, Kommandatura Berlin, Einholen der russischen Fahne, leere Kommandaturräume mit Stalin-Bild, Fotos der 4 Stadtkommandanten, je groß, Archivbilder von Mauer + Check Point Charly + Wachablösung. - Russ. Wagen am Check-Point-Charly, alliierte Offiziere, groß, amerikan. Sanitätswagen fährt weg, russ. Militärfahrzeuge passieren Checkpoint Charly, bewachtes Ehrenmal hinter Stacheldraht mit patrouillierenden Soldaten, groß, Ablösung der Wache, Russen fahren weg, amerikanische Militär-Parade in Berlin.
03. Villingen. Wagnergeselle rollt selbstgebaut. Rad n. Rottweil u. zurück. - Div. Einstellungen Wagner bei der Herstellung eines Rades, total + groß, Wagnergeselle rollt in historischer Tracht fertiges Rad durch die Stadt, Blaskapelle in historischer Tracht, kurz.
Sport
04. Karlsruhe. Deutsche Meisterschaften im Rasenkraftsport
Anfeuernde Zuschauer, tauziehende dicke Männer, Sieger im Tauziehen: ASV Altenheim. Hammerwerfen: Hans Fahsl 62, 3 m. Steinstoßen: Kai Breindl 10, 53 m. Schleuderball.
05. Chantilly. Galopp-Training
Pferdekopf, groß, Schwenk über älteren Mann mit Fernglas, versch. Einstellungen von Pferden beim Lauftraining im Morgengrauen, Mann auf leerer Tribüne mit Fernglas, total + groß, Pferde werden gestriegelt, Pferde in der Boxe, Hufschmied beim Hufbeschlagen, Füllen mit Stute auf der Weide.
06. Dublin. Springturnier um den Aga-Khan-Pokal
Dame sitzt im Damensitz auf, versch. Köpfe von Zuschauern, groß. Versch. Einst. Springreiten. Sieger: Raimondo d'Inzeo auf "The Rock".
07. New York. Inoffizielle Weltmeisterschaften der Traber
Vorstellen der Pferde, u.a. Hännschen Frömming mit "Eidelstedter". Start mit Auto-Startmaschine. Versch. Totalen vom Lauf. Sieg: "Su Mac Lad". Feuerwerk.
Titelmarke 7. 6 m
Dt. Katholikentag in Hannover Pater Cocagnac Schlusskundgebung Bergen-Belsen Zonengrenze
Viermächte-Status
Herkunft: Archiv
amerik. Zapfenstreichparade. Berlin
Kamera: Pahl jun.
Villinger Wagnergeselle
Kamera: Vlasdeck
Dt. Ra[...]enkraftsportmeisterschaft Karlsruhe
Kamera: Luppa
Rennpferdtraining
Herkunft: Eclair
Springturnier in Lublin
Herkunft: Pathe News
Traberweltmeisterschaft New-York
Herkunft: Metro
Schlussmarke 3. 1 m
79. Deutscher Katholikentag
Ein Strassensänger Gottes, der französische Pater Cocagnac, hatte in den Strassen von Hannover hauptsächlich die jugendlichen Besucher des 79. Deutschen Katholikentages um sich geschart. Jugendliche waren es auch, die das Fehlen der Besucher aus der Zone durch eine Gedenkstunde an der Zonengrenze deutlichmachten.
Und Jugendliche waren es auch, die sich mit Mitgliedern der Pax-Christi Bewegung und anderen Teilnehmern des Katholikentages zu einer Sühnestunde am Mahnmal in Bergen-Belsen zusammenfanden.
Auf dem Schützenplatz in Hannover versammelten sich 200.000 Gläubige am letzten Tag zur Pontifikalmesse.
In ihr Gebet schlossen die Gläubigen die Hoffnung von 17 Millionen Deutschen ein, von denen viele die Flucht in die Freiheit mit dem. Tode bezahlen.
Der Viermächtestatus
Ein immer dichter werdender Kranz von Kreuzen rund um Westberlin lässt das Licht der Menschlichkeit angesichts der Mauer immer mehr erlöschen. Berlin soll wie Freiwild zu Tode gehetzt werden. Erinnern wir uns noch einmal, wie es begann:
Potsdam 1945: Im Rahmen des Viermächtestatuts übernahmen auch die Sowjets die Verantwortung für Leben und Freiheit der Berliner.
Bereits 1948 holten die Sowjets ihre Fahne über der Alliierten Kommandantur für immer nieder.
Jetzt, 14 Jahre später, beriefen die Sowjets ihren Kommandanten Solowjew auch aus Ostberlin für immer ab. Die drei westlichen Kommandanten haben damit keinen Partner mehr. Doch kann man Verantwortung abschütteln, indem man einfach verschwindet?
Was vom Viermächtestatus sichtbar bleibt, ist spärlich. Einmal die oft erzwungenen Kotrollfahrten der Alliierten in den Ostsektor.
Ferner die abwechselnde Bewachung der letzten drei Häftlinge in Spandau.
Die wichtigste der verbliebenen Einrichtungen ist die Luftsicherheitszentrale in Westberlin.
Und der seltsamste Bestandteil des Viermächtestatus: das Recht der Sowjets, zu ihrem in Westberlin gelegenen Ehrenmal mit eigenen Truppen zu fahren - allerdings, ohne Waffen zu zeigen.
Die A merikaner beschlossen unterdessen, auf Grund ihrer Rechte mit einem Sanitätswagen den angeschossenen Opfern der östlichen Menschenfreundschaft zu helfen.
Das sowjetische Ehrenmal und seine Wächter werden - ebenfalls eine Folge des Viermächtestatus - von Engländern beschützt.
Das, was vom Viermächtestatus noch sichtbar ist, dürfte somit fast belanglos sein. Das einzige, was zählt, ist das verbriefte Recht der Alliierten und der Wille, zu bleiben. Dass dieser Wille unbeugsam ist, demonstrierten die Amerikaner in diesen Tagen mit einer Zapfenstreichparade vor der Berliner Bevölkerung.
Das Rad der Geschichte ...
Die Wette, in 24 Stunden ein Wagenrad zu bauen und es anschliessend nach Rottweil und zurück zu rollen - diese 400 Jahre alte Legende war einem Villinger Wagnergesellen das liebste an der Chronik seiner Heimatstadt. Und daher drehte er jetzt das selbst gebastelte Rad der Geschichte auf das Jahr 1562 zurück und wiederholte die Wette.
Das historische Bewusstsein des Urhebers dieser zeigemäßen Idee soll am Ende recht erfrischungsbedürftig gewesen sein. Aber die Wette war gewonnen. Und nach Auskunft aus dem ins Mittelalter zurückgefallenen Villingen soll der Ruhm der Wagner für weitere 400 Jahre gesichert sein.
Die Sportreportage
Mit Arbeitsstiefeln, Gebirgsschuhen, mit Langschäfter und selbst unter Zuhilfenahme der Gesichtsmuskeln wurden in Karlsruhe fröhliche Erinnerungen an den Kindergarten gepflegt. Deutscher Meister im Tauziehen wurde der ASV Altenheim.
Höhepunkt der Deutschen Meisterschaften im Rasenkraftsport war das Hammerwerfen. Hier siegte Hans Fahsl mit 62,3 Metern.
In der auch im Berufsleben verwendbaren Disziplin des Steinstossens wurde Kai Breindl mit 10,53 deutscher Meister. Doch den Dreikampfsieg und den Titel des Deutschen Rasenkraftsport-Meisters musste er dem auch am Gewicht erfolgreichen Hans Fahsl überlassen.
Der Rennstallbesitzer, bei dessen Zitierung sich die Phantasie des Durchschnittsbürgers in allerhöchste Gesellschaftskreise begibt, offenbart sich einmal im Jahr als Mann mit Sorgen: auf der Rennbahn von Chantilly muss er sein Pferd fürs britische Derby oder für den Grand Prix von Paris auswählen. Er ist dabei sehr einsam, denn seine Wahl entscheidet über zig Tausende von Pfunden oder Franc.
Nur einmal im Jahr öffnet sich die Rennbahn von Chantilly für ein derartiges Morgentraining. Zugelassen sind nur Rennställe, deren Pferde bei bevorstehenden internationalen Renner starten sollen.
Ein internationales Treffen der Pferdeliebhaber aus aller Welt vereint alljährlich in Dublin sowohl die edelsten Springpferde der alten Welt als auch die reparaturbedürftige irische Gesellschaft. Inmitten der irischen und britannischen Tradition geben sich sogar die Individualisten der High Society uniform.
Auf dem Parcours erwiesen sich im Kampf um den Aga-Khan-Pokal, einem Preis der Nationen, die irischen Vier als die beständigsten Reiter. Als Sieger der Einzelwertung jedoch empfahl sich einmal mehr Raimondo d'Inzeo auf The Rock.
Zu den inoffiziellen Weltmeisterschaften der Traber in New York war die gesamte Weltelite erschienen. Im Feld unter Nummer 8: "Eidel stedter" unter Hännschen Frömming.
Die USA als weitaus erfolgreichstes Züchterland der Welt stellten wie erwartet den Sieger. "Su Mac Lad", Nummer 4, geht knapp vor "Tie Silk" durchs Ziel. Epilog-Sohn Eidelstedter wurde Vierter und brachte immerhin noch 21.000 Mark Platzgeld über den Atlantik nach Hause.
