01. Das Stromlinien-Schwein- Neuzüchtung im Max-Planck-Institut in Trenthorst. - Hausfrauen im Fleischerladen u. Verkäufer beim Abwiegen, Schlachter zeigt Fleischstück vor, nah, schneidet Fettstreifen von Stücken ab, zusehende Frauen, groß, machen kopfschüttelnd Bemerkungen (O-Ton), kurz. Schweineherde, über Hof und über Feld laufend, nah. Ferkel in einer Box springen aus Trog heraus, nah. - Laboranten bei Fleischuntersuchungen mit mod. Meßgeräten, Gerät mit ausschlagendem Zeiger. groß, sich verschiebende Skala auf Händlerwaage, groß. Kleines Fleischstück wird zw. Scheiben gepreßt, Abdruck der ausgetretenen Flüssigkeit, Hände beim Hantieren, groß. Ausschlagender Zeiger eines runden Meßgeräts, groß. Arbeiter füllt Wasser in die Tröge von Schweineboxen eines Großstalles, tot. + nah. 2 Schweine gehen über entgegengesetzt laufd. Fließband, nah. EKG-Untersuchung eines in schwebe gehaltenen Schweines, Kurvenaufzeichnung auf einem Band, groß. Mit Zahlen beschrieb. schwarze Tafeln, Mann geht zu einem Kontrollschrank und bedient Schalthebel, Hygrometer, groß, Heizofen (?) groß. In Schriebe hängendes Schwein wird mit Schnittbildgerät untersucht, Aufzeichnung von hellen Punkten auf dunkl. Schirm, Prof. Max Witt, lächelnd herunterblickend, groß, Schweineschnauze, groß, Kurven des Oszillographen, Hand nimmt Schnittbild aus Gerät, gr. Hand führt Bleistift vergleichend üb. 2 Schnittbilder, Messer zeigt über zwei Schinken, gr. Schweine im Stall, Hände gehen die Konturen eines schweines ab, 2 Schweine aus nebeneinand. liegenden Boxen beschnüffeln einander, groß.
02. Karachi. Staatsbesuch Lübkes, - Lübke und Frau in Flugzeug, sich mit 2 gegenübersitzenden Herren unterhaltend, nah. Lübkes Hand hält Brille über vor ihm ausgebreitete Landkarten, groß. Ayub Khan a. Flugpl. streckt Lübke lächelnd die Hand entgegen, groß, Begrüßung, Forts. wie NDW. Zusätzlich: Verkehrspolizist bei Verkehrsregelung, front., gr. Gruppengymnastik kl. Mädchen, Mädchen spielt Flöte, groß, Einige Aufn. von Kindern, groß. Lübke kommt mit Gefolge in Kinderheim, sitzende Kinder u. Betreuerinnen, bildfüllend, Lübke schüttelt einige Hände, Kinderschar klatscht in die Hände, nah.
03. Washington. Adenauer bei Kennedy und im Presse-Club. - Capitol mit Umgebung, total, einige Städtebilder, einige Einst. Kraftverkehr i. d. Straßen, Kennedy u. Adenauer treten an seilsperre heran, seitl., nah u. groß, auf gr. Platz angetretene Ehrenkompanie, total, Reihe Fahnenträger, nah, Weißes Haus, front., total. Gespräch zw. Kennedy i. Schaukelstuhl, gr., + Adenauer in Sofaecke. Gedenktafel "The Blair House groß, Adenauer verläßt winkend mit einigen Herren das Gebäude, nah + groß, geht zum Wagen, gr. Polizist der Eskorte auf Beiwagenmotorrad d. breite Straße fahrend, nah, fahrendes Diplomatenauto, seitl. nah, Adenauer zw. Herren (im Presseclub) stehend, nah. Applaudierende Reihen, nah. Adenauer spricht, hint. Pult stehend, groß (O-Ton - siehe Spr. -Text), nimmt während der Rede von d. Seite einen Zettel entgegen. Schröder zw. 2 Herren sitzend, nachdenklich u. konzentriert, Hand an Mund u. Wange haltend, frontal, nah.
04. USA. Aufklärungsflugzeug filmt Abtransport Sowjet. Raketen. - Pilot in Kanzel, gr. Vorbeiflug an 2 Zerstörern auf See, Herr guckt aus Flugzeugfenster, seitl., nah, Schwenk über verpackte Schiffsladung, US-Düsenflugzeug vor Zerstörer i. Htrgrd., fahrende (2) Schiffe total.
05. Bonner Regierungskrise führt Adenauer vorzeitig zurück. - Grüßende Offiziere vor Ehrengarde auf Flugplatz, nah. Adenauer steigt Gangway herauf, front., groß, vor unten winkenden Menschen. Adenauer winkt zurück, groß. Nachtaufnahme Flughafengebäude Köln-Wahn m. Leuchtschrift, Adenauer steigt im Dunkel Gangway herab, nah, lächelnder Herr der Begrüßungsabordnung, groß, Adenauer erhält gr. Rosenstrauß im Kreise vieler Umstehender, tot. + nah. - Pal Schaumburg halb total, einige Einst, herumstehd. Fotographen u. Diskussionsgruppen, ankommend. Diplomatenauto, frontal, nah, fährt an Wachsoldat vorbei d. Tor. Politiker betreten Palais, u.a. Mende, nah + groß, Kameramänner an Stativ-Kameras, nah. Hintersicht auf 3 zum Palais Schaumburg gehd. Politiker, Mende i. d. Mitte. Turmausschnitt mit gr. Uhr, ein paar Fotografen filmen durch Gartengitter hindurch, nah. Ein Diplomat tritt aus Gebäude, Peters fotografiert d. Gitter hindurch, nah. Strauß steht im Portal, spricht lebhaft mit einem schw. erkennb. Herrn, nah (i. Vordergr. Autos), wendet sich z. Gehen, "Bild"-Titelblätter m. Schlagzeilen, je groß (u.a. "Kanzler kämpft um Strauß" - "Stürzt die Regierung Adenauer?" - "Strauß weg - oder Regierung platzt". Strauß-Portrait groß auf rotierender Druckwalze, FS-Durchgabe, nah. Portraits d. lächelnden Strauß u. and. Herren auf waagerecht rotierender Walze, groß. - Gebäudeteil mit einem schwach erleucht. Fenster b. Nacht. Stehender Adenauer, lächelnd, groß. - A. mit Georg Kiesinger zusammenstehend u. s. lächelnd unterhaltend, groß, schütteln einander die Hände. Dufhues, groß, vor einigen and. Herren im Freien stehend.
Nürnberg. Menschenansammlung vor Grand Hotel u. verfahrende Autos, kurz. Studenten stehen mit Transparenten auf Straße (u.a. "Denken Sie an Ihr Rückgrat" u. Parolen betr. Strauß und Mende). -Mende und einige FDP-Vorstandsmitglieder bei Versammlung stehend, nah. Versamml. -Raum halbtotal, fotografierender junger Mann, seitl., gr. - Mende in. Wohnraum sitzend, liest von Blatt ab, groß (O-Ton:) "... Die Lage unseres geteilten Vaterlandes und seiner geteilten Hauptstadt erfordert eine Bundesregierung, die frei von personellen Belastungen allein dem Wohle des deutschen Volkes dient, Deshalb ist eine Umbildung der Bundesregierung notwendig. "
Bonn. Wichmann interviewt Passanten mit d. Frage: "Was denken Sie über die Regierungskrise. ?" u.a. Antworten wie "Der Mende hat sich ja viel vorgenommen!" "Na, der Alte wird's ja wohl wieder fertigbringen!")
06. Berlin. Europameisterschaften im Catch-as-catch-can (mit O-Geräuschen). - Div. Nah- u. Großeinst. der viehischen Kämpfe. Viele Zuschauer-Großaufnahmen.
Titelmarke 7, 6 m
Magerschweinzüchtung
Kamera: Oelsner, Rau
Lübke in Pakistan
Kamera: Rieck
Adenauer in Washington
Kamera: Jürgens, Zimpel
Herkunft: Metro
Aufklärer über Kuba
Herkunft: Metro
Rückkehr Adenauers aus USA
Kamera: Grund
Regierungskrise in Bonn Tagg. D. FDP Bundestagsfraktion
Kamera: Grund, Jürgens, Zimpel
Catchen in der Hasenheide, Bl.
Kamera: Pahl sen., Pahl jun.
Schlussmarke 3, 1 m
Das Stromlinien-Schwein
Aber selbst diese musikalische Liebeserklärung hält die Hausfrauen nicht davon ab, beim Wöchentlichen Einkauf den Refrain unseres Wohlstands aufzusagen.
(Original Ton)
Die Abneigung des Käufers gegen einen fetten Braten hat das Max-Planck-Institut für Tierzucht in Mariensee veranlasst, ein speck armes, dafür aber rippenreicheres Schwein zu züchten. Die Züchtung gelang. Mit wissenschaftlicher Genauigkeit und technischen Hilfsmitteln wird das neugewonnene Fleisch auf seine Qualität untersuch. Zum Beispiel auf seinen Reifegrad und mittele einer Pressprobe auf seinen Wassergehalt.
Grundlage dieser Neuzüchtung, die die deutsche Landwirtschaft dem Verbraucher präsentieren will, ist die Fütterung. Jedes Versuchsschwein erhält genau bemessene Wasser- und Futtermengen.
Zum täglichen Verdauungsspaziergang steht dem Borstenvieh ein Fliessband zur Verfügung. Anschliessende Belastungs-EKG's geben über die Tätigkeit des Schweineherzens Aufschluss. Der Abbau der Fettpolster dürfte auch hier eine positive Veränderung bewirken, da das Herz im Verhältnis zum Körper bisher zu leistungsschwach war.
Wichtig für den in Mariensee angestrebten New Look der Schweinerasse sind auch die Stall-Temperaturen und die Luftfeuchtigkeit. Über den Erfolg oder Misserfolg der Forschungsarbeiten geben regelmässige Untersuchungen mit einem Schnittbildgerät Auskunft. Unter der Leitung von. Pref. Max Witt hat man ein Schwein herangezüchtet, das sich laut Oszillograph und Schnittbild vom üblichen Landschwein durch mehr Fleisch und dünnere Fettschichten angenehm unterscheidet. Der Körperbau wurde dadurch, dass man einige Rippen hinzuzüchtete, etwas länger und die Schinken fleischiger. Auch die Schweine haben sich über die neue Linie bereits anerkennend geäussert.
Krisis heisst Wendepunkt.
12.000 Meter über dem asiatischen Kontinent traf Bundespräsident Lübke die letzten Vorbereitungen für das erste Ziel seiner Fernostreise: Pakistan. Präsident Ayub Khan begrüsste seinen Besucher unter Aufbietung jener leichtfüssigen, britischen Tradition, die dem Land seit jeher eine Spur europäischen Aussehens verlieh.
Die deutschfreundlichen Einwohner der Hauptstadt Karachi bereiteten dem ersten deutschen Staatsoberhaupt, das jemals offiziell nach Asien reiste, einen grossen Empfang: selbst die Pferde der Leibgarde warteten mit temperamentvollen Freudensprüngen auf.
Im Spannungsfeld zwischen uralter Kultur und technischem Aufschwung gelingt es nicht allen der 94 Millionen Einwohner, sich auf die Räder des Fortschritts zu schwingen. Doch trotz Analphabetentum, Armut und Bevölkerungszuwachs ist es gelungen, den Weg zu weisen in eine aussichtsreiche Zukunft.
Pakistan ist ein erfolgreicher Prüfstein für deutsche Wirtschaftshilfe im Ausland. Und Bundespräsident Lübke trug dem Rechnung, indem er das Studium der Probleme dieses grössten mohammedanischen Staates der Erde in den Vordergrund seines Programms rückte.
Im Schatten des Kapitols zeigte die amerikanische Hauptstadt Washington in ihren Strassen die laute Geschäftigkeit eines Werktages, als Bundeskanzler Adenauer von Präsident Kennedy mit allen militärischen Ehren empfangen wurde. Das Gespräch der beiden Staatsmänner, das in besonders herzlicher und freundschaftlicher Atmosphäre verlief, bestätigte erneut die enge Verbundenheit der USA mit der Bundesrepublik.
Vom Gästehaus der amerikanischen Regierung begab sich der Bundeskanzler nach den Arbeitsbesprechungen in den Nationalen Presse-Club.
Von Journalisten bedrängt, nahm er zu aktuellen, innenpolitischen Problemen der Bundesrepublik Stellung:
"Spiegel hin - Spiegel her, meine verehrten Herren, das ist für mich gar nicht von so grossem Interesse. Aber für mich ist von Interesse, meine Herren, dass wir nicht in unserem eigenen Lager die Verräter haben."
Zur Kuba-Krise meinte Adenauer:
"Die feste Haltung der Vereinigten Staaten war von Chruschtschow nicht erwartet worden. Und das wird ihm vielleicht, wir hoffen es, auch zu einer Nachprüfung der Haltung, die er bisher in der Berlin-Frage eingenommen hat, bringen."
Der Erfolg der amerikanischen Kuba-Politik zeigte sich dieser Tage, als Aufklärungsflugzeuge der US-Marine den Abtransport der letzten sowjetischen Raketen von Kuba filmten. Inzwischen musste sich Castro auch mit der Zurückziehung sowjetischer Düsenbomber einverstanden erklären.
Vor diesem weltpolitischen Hintergrund erreichte den Kanzler ein Alarmruf aus Bonn. Bereits 24 Stunden früher als geplant musste er Washington verlassen. Der ehrenvolle Abschied und die herzliche Begrüssung auf dem Kölner Flughafen konnten nicht darüber hinwegtäuschen, dass auf den Regierungschef die Sorgen einer Regierungskrise warteten.
Bereits am nächsten Morgen registrierte die Presse in Bonn eine ungewohnte politische Aktivität. Nach dem Bundeskanzler begaben sich die führenden Politiker der FDP - mit hessischem Aufwind im Rücken - ins Palais Schaumburg. Anlass war die Drohung der Liberalen, ihre fünf Bundesminister zurückzuziehen.
Schon 90 Minuten später konnte man aus den Gesichtern der abfahrenden Politiker das Scheitern dieser Gespräche ablesen. Die Forderung, Bundesverteidigungs-Minister Strauss zu entlassen, wurde von der CDU/CSU abgelehnt. Eine Lawine von Presseberichten, Gerüchten und Dementis hatte jedoch den politischen Kampf um den Verteidigungsminister ins Rollen gebracht.
Nach nächtelangen Konferenzen beriet dar Kanzler mit dem Bundesratsvorsitzenden Georg Kiesinger, der zur Zeit den Bundespräsidenten vertritt. Nachdem sich auch Hermann Dufhues eingeschaltet hatte, wurde der Konflikt in Nürnberg auf den Höhepunkt getrieben. Vor demonstrierenden Studenten, die sich über die bekannte Umfalltechnik der FDP Sorgen machten, trat der Parteivorstand der Freien Demokraten zusammen, um den Rücktritt der FDP-Minister zu beschliessen. Parteivorsiteznder Mende erläuterte diesen schwerwiegenden Schritt:
(Original Ton)
Am selben Tag hielten wir in der Bonner Innenstadt unser Mikrofon mitten unter die Leute:
(Original Ton)
Eine freundliche Erinnerung an das Catch-as-catch-can im politischen Ring begleitete uns in die Berliner Hasenheide. Bei den Europameisterschaften der Catcher zeigte sich wieder einmal, dass die körperliche Gewandheit der Bizeps-Elite im Ring kaum höher einzuschätzen ist als ihre schauspielerische Leistung - wobei sie von den unfreiwilligen Mitspielern am Ring fast noch übertroffen werden.
Es kann kaum daran gezweifelt werden, dass es sich hier um die härtesten Schädel Europas handelt. - Oder ist da jemand anderer Meinung?
