01. Indien. Rückkehr der Inder nach Abzug- der Chinesen. - Wrack eines Treckers am Straßenrand, verstreut umherliegende off. Taschen und Lumpen, 2 mit Gepäck auf Rücken gehende Asiaten vor Tal m. einzl. Gehöften i. Hintrgr., nah, Jeeps fahren d. Waldweg und Wasserfurt, Blick auf Bomdila, halbtotal. - Ehrung Mahatma Gandhis im Freien: - Inder heben unter Hochrufen die Arme, Inder behängt Gandhi-Portrait mit einer Schärpe und betet davor. - Einzelne Inderinnen erhalten an einer Ausgabestelle im Freien Pakete und Wolldecken, nah. Verteilerin hält Kind auf Rücken d. Mutter ein Bonbon hin, das Kind ergreift es, nah. -
02. Tezpur. Nehru. Lazarett. - Nehru u. einige Herren stehen an einem Erdloch, aus dem die Oberkörper 2er Soldaten ragen, nah, Rundgang Nehrus durch Baracken-Lazarett, steht an Betten, tröstet und läßt sich berichten, hält Hand auf einer Stirn, je nah.
03. Ungarn. Manöver. - Oberteil großer Antenne, nah, Generäle studieren Lagekarte im Halbdunkel. Soldat schwenkt Blinklampe hin und her, frontal, nah, leitet so einen Panzer über Landstraßenkreuzung (b. Dunkelheit), fahrender Mil. -LkW im Dunklen, nah, Silhouette eines fahrd. Panzers, halbnah, Blick auf dunstiges und rauchiges Manövern Gebiet, bei Tag über Feld fahrd. LkW mit Panzerrädern, total, nah. -Soldaten hinter feuernder altmodischer Kanone, halbnah, einige Soldaten gehen, vor sich hinschießend, über ein Feld, seitl. nah, Soldaten fahren auf Amphibienfahrzeugen und Fähren über Fluß, kurz, ein Hubschrauber i. d. Luft, total, nah, Pilot in Kanzel nah, Flugaufnahme Flußgebiet, über Bergstraße rollender Panzer, nah (sämtl. undeutl. Aufn.). -
04. Berlin. New Yorker Erzbischof Kardinal Spellman an der Mauer
Schild "US Army Checkpoint", groß, Kardinal zw. 2 amerik. Generälen am Wagenschlag, geht nach vorn fort, seitl., nah. -Durch Fernglas sehd. Vopooffizier, front., halbnah, Kardinal mit 2 Offizieren auf Hochstand vor Mauer, total, nah + groß, ein Offizier weist m. Finger nach drüben. - Aufwärtsschwenk von bildf. Mauerausschnitt auf durch Draht hind. sichtbare Hauswand mit Aufschrift "Neue Zeit", nah, mit Stacheldraht umwundenes Holzkreuz m. Blumen, nah, Mauerausschnitt mit anhängenden schlaffen Kranzschleifen und davorliegendem Kranz, Wachtposten an d. Grenze, im Vordergrund gehender Offizier, nah, Spellman betet vor Gedenkstätte vor Begleiterreihe, halbnah,
05. Thema der Woche: Die Kälte
a. Wissenschaftler in der Arktis. - Ein paar Einst. Eis-u. Schneewüste, 2 Männer stapfen über Schneefeld, ein Wissenschaftler b. Forschungsarbeit mit div. kleinen Geräten, nah. -
b. Winterbilder aus Norddeutschland und England. - Mann stapft mit Paketen durch hohen Schnee an Hügel entlang, mehrere Elefanten im Schnee, nah, Männer versuchen, einen PkW in verschneitem Gelände mittels Tauziehen loszubekommen, auf Schneespur rotierendes Rad, nah. - Londoner Bus fährt quer durchs Bild, bildf., auf Gesicht eines am Straßenrand wartenden Mannes zerplatzt Schneeball, Frau und Mann stellen steife Wäschestücke im Schnee auf, kurz, 2 Kästen mit Milchflaschen werden aus Kisten-Sortiment entnommen, nah, kurz. -
c. Hubschrauber d. Bundeswehr bringen Nahrungsmittel auf eingefrorene Inseln. - Rotierende Hubschraube, groß, Pilot aus Untersicht, groß, Flugaufnahmen v. vereistem Meer, Kinder tummeln sich auf Eisschollen am Strand vor in der Ferne fahrendem Schiff, Bug des durch Eiswasser fahrd. Schiffs, nah, treibende Eisschollen, vereiste Brückenträger, groß, sowie die ganze vereiste Brücke neben hoch anschlagenden Wellen, seitl. nah.
d. Flußschiffahrt. - Flußschiffer sägen, neb. Schute stehend, mit langen schmalen Sägen eine Furt ins Eis, kurz, Schwenk über 2 Schuten im Eis und Blick auf vereisten Fluß mit eisfreier Zufahrt auf Nebenfluß. Abwärtsschwenk von vereistem Mast auf vereistes Schiff und Männer, die das Eis mit Hämmern bearbeiten, Eis abschlagende Hand, nah, über vereiste Planken gehender Mann, dessen Gesicht von herabhängendem Eis verdeckt ist, Schwenk über vereiste Schiffsapparatur. -
c. Schneeräumung in den Bergen. - Schneeräumungsmaschine in Aktion, Bewohner b. Schaufeln, dichter Schneefall vor Tannen, bildfüllend. -
06. Bundesrepublik. - Hutmode für Frühjahr u. Sommer 63: -
"City-Look"
Mannequins zeigen einzeln groß und zu mehreren nah im Scheinwerferkegel u.a. Hüte in Melonenform, blütenbedeckten breitrandigen Hut, Hut mit Schleier. Ein Mannequin raucht dabei, einige unterhalten sich lächelnd miteinander, groß und nah. - Herrenhut mit Schleife, groß, die Trägerin bläst Filmbeleuchtung u. Scheinwerfer aus, nah.
07. Oberstaufen. Internat. Skimeisterschaft. - Damen-Slalom
Hände prüfen das Innere eines Sturzhelms (Archiv), Skiläuferin mit Latz mit Aufschrift "Grindelwald" stülpt lächelnd Sturzhelm auf ihr Haupt, frontal, gr. Div. Einst. Damen-Slalom, Stürze M. Goitschel Heidi Mittermaier, Anne-Marie Leduc. Blick von oben auf unt. Ende der Bahn mit Läuferin vor Ziel u. Stadt im Hintergrund, Zieldurchgang Erika Netzers (2.), Durchgang Marianne Jahn, applaudierende Zuschauerreihe, halbnah, Marianne (Siegerin) seitl. vor Zusch. nah, blickt kurz z. Kamera.
08. Am Königssee. Rennrodel-Weltmeisterschafts-Training. - Div. Einst. Rennrodeln. Sieger: Josef Lenz; ein Herr gratuliert ihm, nah.
09. Bonn. Adenauers 87. Geburtstag
(siehe auch NDW)Adenauer am Geburtstagstisch frühstückend, gießt Milch in seinen Kaffee, groß, ihm gegenüber sitzen Sohn Paul, und Enkelin Monika, nah, Adenauer bedient sich, frontal nah, Enkelin blickt ihn lächelnd an, nah, Aufsicht auf Geburtstagstorte. Aufschrift "Z. 87. Geburtstag", groß. -
Rhöndorfer Junge u. Mädchen gratulieren ihm u. überreichen Blumenstrauß, als er in Morgendämmerung Weg herunterkommt, nah. -
Bundeswehr-Gardisten machen Blickwendung nach rechts, nah, Adenauer beim Abschreiten der im Palais-Hof angetreteen Garde. -
2 Waisenkinder werden van einer Frau in Saal an den Kanzler herangeführt, nah. Elizabeth Schwarzhaupt neben Gerhard Schröder vor and. Kabinettsmitgliedern, lächeln, nah. Erhard überreicht Adenauer im Kreise des angetret. Kabine einen Kerzenleuchter, seitl. nah. - Angestrahltes Gesicht eines kleinen auf die Herren hochschauenden Jungen, nah. - Adenauer blättert in einem von General hingehaltenem dicken Buch. - Adenauer spricht vor dem Palais lächelnd mit Offizieren und Generälen, nah. - Adenauer innen im Mittelpunkt der um ihn gruppierten Familie, halbnah, - Enkelkinder kommen mit Blumen auf seinen Stuhl zu, er unterhält sich. mit ihnen und tätschelt sie, nah. - Adenauer b. Zuhören, groß. 3 Enkelkinder tragen ein Gedicht vor (O-Ton - siehe Sprechertext), nah + groß. - Zwischenschnitt: Enkelkind und der sitzende Kanzler umarmen sich innig im Kreise and. Kinder. -
Titelmarke 7, 6
Abzug der Chinesen aus Bomdila + Nehru besucht Lazarett in Tezpur
Herkunft: Films Division
Panzer-Manöver in Ungarn
Herkunft: Hungaro
Kardinal Spellmann in Berlin + an der Mauer
Kamera: Pahl jun.
Temperaturmessung in der Arktis + Winter in Deutschland
Kamera: Zimpel, Rieck, Brandes
Herkunft: Pathe News
Sommerhutmode "City-Look"
Kamera: Grund
Damenslalom in Oberstaufen
Kamera: Vlasdeck, Hafner
Rennrodler am Königssee
Kamera: Vlasdeck, Hafner
87. Geburtstag Adenauers + Gedicht "Lieber Grossvater"
Kamera: Luppa, Starke
Schlußmarke 3, 1
Chinas Handschrift
Dies sind die ersten Bilder aus den ostindischen Landstrichen, die nach der Kampfeinstellung im indisch-chinesischen Grenzkonflikt von den Chinesen wieder geräumt wurden. Sie sind zweifelhafte Dokumente des kommunistischen Aufbauwillens. Zerstörung und Verfall - das war alles, was die zurückkehrenden Inder in der Provinzstadt Bomdila vorfanden.
Zwiegespalten mögen auch die Gefühle der indischen Bevölkerung gewesen sein, als sie den Prediger wider die Gewalt, Mahatma Gandhi in einer Umgebung ehrten, in der die Gewalt gesiegt hatte. Die Menschen haben bei ihrer Rückkehr von ihrer Habe nichts mehr vorgefunden.
Gleichzeitig besuchte der indische Premierminister und Gandhi- Schüler Nehru ein Lazarett in Tezpur. Nehru überzeugte sich, dass auch diese Verwundeten von der Welle des nationalen Erwachens ergriffen wurden. Sie alle sind bereit, weiterzukämpfen.
Ungarische Panzer im Manövereinsatz
Zum ersten Mal seit der ungarischen Revolution erreichten uns diese Aufnahmen eines ungarischen Manövers, Bisher unterlagen militärische Anlagen und Übungen im kommunistischen Bereich strengster Geheimhaltung.
Nach einem Infanterie-Angriff, der in diesem Stil allerdings nur noch Museumswert besitzen dürfte, übten Pioniereinheiten die Überwindung eines Flusses. Die routinemässigen Manöver der ungarischen Armee erinnern uns daran, dass es die gleiche Armee war, die im Oktober 1956 gegen sowjetische Panzer um die Freiheit kämpfte.
Gebet an der Mauer
Das Denkmal kommunistischer Unfreiheit, die Berliner Mauer, besichtigte dieser Tage der New Yorker Erzbischof Kardinal Spellman. Der Kardinal war zu einem Besuch der amerikanischen Garnison in die deutsche Hauptstadt gekommen. Zu den Bildern des Jahres wird vielleicht eines Tages diese Aufnahme gehören: vor den Augen kommunistischer Grenzwächter - der betende Kardinal.
Das Thema der Woche:
Alltägliches Gesprächsthema ist weiterhin die Kälte. Nach Ansicht der Wissenschaft besteht allerdings Aussicht, dass sich die Gewaltherrschaft des Frostes eines Tages lockert. In der kanadischen Arktis wollen Wissenschaftler festgestellt haben, dass die Erde, allmählich wärmer wird.
Eine andere durch neueste Erfahrungen gefestigte Theorie besagt jedoch, dass wir einer neuen Eiszeit entgegengehen. Der scharfe Winter, der früher als sonst auch südliche Teile Europas heimsuchte, scheint dieser Meinung recht zu geben. Den Engländern blieb jedenfalls nach langanhaltenden Schneestürmen nur noch die Zuflucht zu ihrem Humor.
Hubschrauber der Bundeswehr mussten an der deutschen Nordsee-Küste eingreifen, um die Bevölkerung eingefrorener Inseln mit Nahrungsmitteln zu versorgen. Nur Kinder und andere Freunde frostiger Naturschönheiten erwiesen sich als die eigentlichen Nutzniesser der hohen Kältegrade.
Die Optimisten unter den Flußschiffern versuchten, sich eigenhändig eine schmale Rinne seemännischer Betätigung zu sägen. Ihre Kollegen von der offenen See hatten demgegenüber Mühe, sich mit den Tonnenbelastungen vereister Takelagen über Wasser zu halten.
Nur die Bergbewohner räumten ihre Pässe gern; soll doch über diese Strasse demnächst das Touristen-Gold in ihre schön verschneiten Dörfer rollen.
Aber ein Trost ist uns gewiss: der nächste Sommer kommt bestimmt, und mit ihm das Problem, womit unsere Damen in der wärmeren Jahreszeit ihren wichtigsten Körperteil bedecken sollen. Der City-Look, von den deutschen Hut-Couturiers für die nächste Saison kreiert, empfiehlt die bewährte Melone in mannigfachen Variationen.
Auf die Impressionisten beruft sich der Schöpfer dieses ständig blühenden Kopfgartens, während die weisse Rose an der Melone eigentlich nur die Aufheiterung eines sonst streng gehaltenen Börsenhelmes bedeutet. Die Damen scheinen sich eben auch auf dem Kopf emanzipieren zu wollen.
Sachlich und dennoch charmant - das ist das Motto der neuen Hutmode für Frühjahr und Sommer 63. Doch zum Glück wird die kühle Linie durch verspielte Details wieder abgemildert, und trotz mancher Rückgriffe auf den Herrenhutbleibt so die Hoffnung, dass auch in Zukunft die Lichter der Weiblichkeit nicht ganz ausgeblasen werden.
Immerhin gehört der Sturzhelm bereits so sehr zur weiblichen Ausrüstung, dass man Geschlechtsunterschiede mitunter nur noch am Lächeln erkennt. Mit diesem Lächeln stürzten sich in Oberstaufen die besten Ski-Läuferinnen der Welt in das Abenteuer einer raffiniert ausgesteckten Slalom-Piste. Die ersten der rund 50 Starterinnen aus zehn Nationen hatten die undankbare Aufgabe, die Strecke flüssig zu fahren.
Ein winziger Kantenfehler liess die favorisierte Französin Marielle Goitschel im zweiten Durchgang stürzen. - Das gleiche Schicksal traf die Deutsche Heidi Mittermaier, - und ebenso die Französin Anne-Marie Leduc.
Nach dem Ausfall der Goitschel machten die Österreicherinnen die ersten Plätze unter sich aus. Als Zweite ging Erika Netzer mit einer Gesamtzeit von 97,1 Sekunden durchs Ziel.
Die Doppelweltmeisterin Marianne Jahn fühlte sich zwischen den von Sepp Behr ausgesteckten Flaggen augenscheinlich sehr wohl. Sie fuhr in bestechendem Stil einem überlegenen Slalom-Sieg entgegen. Ein glänzender Auftakt für die österreichische Mannschaft.
Die jüngste Teilnehmerin trug die Nummer 13 und war ganze elf Jahre alt, als Deutschlands Rennrodler die Saison mit einem Weltmeisterschafts-Training am Königssee eröffneten. Dem Frost und dem hohen Schnee war es zu verdanken, dass den Rodelfreunden eine ausgezeichnete Bahn zur Verfügung stand. Mit Zuversicht und einem Sturzhelm ausgestattet gingen sie in die Kurven.
Auf den sehr niedrig gebauten Rennrodeln, die ein Gewicht von zirka zwanzig Kilogramm und eine Spurweite von 40 Zentimetern haben, jagen die Fahrer in einem Stil zu Tal, der sich fast schon jenseits von Tollkühnheit befindet. In den Teufelmühlkurven ermöglicht die Bahn Höchstgeschwindigkeiten von 135 Stundenkilometern.
Den Wettbewerb, der durch einen Todessturz überschattet wurde, gewann der Königsseer Josef Lenz.
"Lieber Grossvater ..."
Die Barockuhr im Rhöndorfer Wohnzimmer zeigte die siebente Morgenstunde an. Bundeskanzler Adenauer sass mit seinem Sohn Paul und seiner Enkelin Monika am festlich gedeckten Tisch, um sich durch ein kräftiges Frühstück auf seinen 87. Geburtstag vorzubereiten. Die Rhöndorfer zählten zu den ersten Gratulanten.
Mit einer Blickwendung nach rechts empfingen Bundeswehr und Bundesgrenzschutz das prominente Geburtstagskind vor dem Palais Schaumburg. In 14 Kanzlerjahren durch 14 Kanzler-Geburtstage bestens geübt, hatte das Protokoll diesen Tag mit leichter Hand geregelt. Nach der Familie erschien das Kabinett. Sieben Stunden lang nahm Adenauer Huldigungen, Glückwünsche und Geschenke entgegen. Etwaige Anspielungen auf weitere Geburtstage im Palais Schaumburg parierte er mit schlagfertiger Ironie.
Die kaum noch übersehbare Schar der Enkelkinder stahl sowohl den Ministern als auch den Generalen und Parteiführern die Schau. Unter den zahllosen gereimten und ungereimten Wünschen ragt ein Gedicht der Lindenthaler Enkel hervor, das den Ernst der heiteren Stunde besonders liebenswürdig betonte:
"Lieber Grossvater! An Deinem Geburtstag heute wollen wir Dir machen eine besondere Freude. Wir gratulieren vor Herzen und laden Dich ein, einmal Gast Deiner Enkelkinder zu sein. - Lass die Regierung mal einen Tag alleine und mach' Dich nach Lindenthal auf die Beine. Wir haben eine Eisenbahn, die ist fein, da könntest Du gut Weichensteller sein. - Wir könnten Briefmarken und Krimis tauschen, die Zeit würde nur so vorüberrauschen, wir würden zusammen ins Kino sehn, und die "Meuterei auf der Bounty" sehn. - Du könntest spielen mit meinen Ritterscharen, Dich liess ich sogar auf meinem neuen Fahrrad fahren. Du könntest bei uns im Garten graben und wieder Deinen alten Anzug tragen. - Sag', Grossvater, wär das nicht 'ne feine Sache, das sollten wir doch wirklich mal machen. Komm' und besieh uns mal aus der Näh', überleg nicht lange, sag einfach OK."
