01. Diessen. Eisrennen auf dem Ammersee. a) Seitenwagenmaschinen bis 500 ccm. - Zuschauerfüße unter Titel, nah, Zuschauer an Barriere, halbseitl. nah, einige Einst. des Rennens, nah + halbnah. - Bekränzung a. Sgrs. Koni Hollerieth a. d. Eis, nah. b) 5 Grand-Tourisme-Sportwagen: - Einige Nanaufn. während d. Fahrt, Hände am Steuer, nah. - Dem Sieger Josef Greger wird Kranz umgelegt, seitlich nah.
02. Zeller See /Ö. Pferdeschlittenrennen. - a) mit Ackergäulen: - Einzelne Gespanne bei Auffahrt nah. mit Bauern in Trachten zu Paaren + Familien-Trio besetzt; stehende applaudierende Kurgäste nah, div. Renneinstellungen, halbtot. + nah, u.a. frontal, Pferdekopf, seitl. nah. - b) mit Trabern (je 1 Jockey): - Div. Einst, nah + halbnah, applaudierende Zuschauer mit mehr. fröhl. Jungen im Vorderer., nah. Die siegreiche Bäuerin, Frau Maier. wird auf ihr. Schlitten von Mann fröhl. umarmt u. geküßt.
03. USA. - Massen-Aufbruch zum 80 km-Präsidenten-Marsch. - Wandernde Gruppe jg. Männer. Kennedy steht im Kreise einer Gruppe jg. Männer in einem Raum, betrachtet eine ihm vorgezeigte Urkunde, nimmt Buch entgegen, jeweils nah, spricht mit den Jungen, kehrt Front zur Kamera und lächelt, nah. Auf Landstraße gehd. Trupp Soldaten, nah, kurz. Div. Einst, wandernde junge Menschen auf Landstraßen, z.T. barfuß und leicht lädiert, barfüßiges jg. Mädchen m. etwas schwankendem Gang, nah, rennende Jugendliche nachts, nah, jg. Mädchen hält inmitten Umstehender Füße in Wanne mit quirlendem Wasser, Beine dabei nah, hält durchgewetzten Schuh in Hand. -
04. Jugenc ohne Obdach. - Interview mit Diakon Frank, Bethel. - Interviews m. jug. Landstreichern. - Obdachlosen-Asyl. - Lokomotivenrauch steigt über Gitter an Bahnhofsbrücke, seitl. nah, Mann (Hinteransicht) steht am Geländer m. Blick auf Bahndamm vor dem Hauptbahnhof Hamburg, Straßen mit einzelnen Menschen, kurz, Blick auf Wartesaal-Seite in Bahnhofshalle, umherstehende Männer, nah, verwahrloste nah + groß. - Männer im Büro des Obdachlosen-Asyls, Karte wird ausgeschrieben und von der Gegenseite her Groschen auf Tisch gezählt, nah. Männer essen an Tisch auf Mittelgang d. Schlafraumes, 2 Betten mit lesenden jg. Männern nebeneinander, Schlafende, nah + groß; Schwenk über Karte eines Tippelbruders m. zahllosen registriert. Aufenthaltsorten, bildfüllend. - Diakon Frank, groß, gibt Interview (O-Ton - s. Sprechertext). Unterlegt: Auf Schneegelände gehende Beine in Hosen, groß. Hände suchen und wählen Karte aus Kartei, seitl. groß, Köpfe obiger im Bett lesd. Jugendlichen, je groß. - Fachregal mit Karteien der "Nichtseßhaften", bildf. + nah. - Interviews mit div. Obdachlosen im Freien (O-Ton - s. Spr. -Text). Schwenk von Füßen eines jg. Mannes beim Interview auf dess. Gesicht, gr. (jeweils Mikrofon sichtbar). - Fortsetzung Interview Frank. - 4 Männer gehen von verschneit. Straße herunter, nah, 3 davon betreten über eine kleine Treppe Tür zur Fürsorgeabteilung, Schild neb. Tür "Fürsorge-Abt. der von Bodelschwinghschen Anstalten" groß. Im Warteraum sitzende Männer, halbtotal. - Seitschwenk von neb. Schreibtisch sitzd. jg. Mann auf ält. in Kartei blätternde Angestellte, Hände beim Suchen, groß, Herausziehen einer Karte, groß Ein Fürsorger schüttelt dies. jg. Mann die Hand, und beide setzen sich einand. gegenüber an Arbeitstisch, nah, der jg. Mann erzählend, gr., Karteikarte in Händen d. Fürsorgers nah. Schwenk über gepflegte Etagen-Betten, nah. Betreuer steht mit dem jg. Mann am Bett, klopft ihm im Gehen frdl. auf Schulter, nah. Hand greift aus Haufen von kl. Werkzeugzubehör etwas heraus, der jg. Mann dreht unt. Aufsicht eines Meisters Schraube in Kante eines Kastens ein, Hände u. Kopf dabei, je nah. - Horizontaler Schwenk über das verschneite Bethel, halbtotal. -
05. Elizabeth II. in Neuseeland
Teilansicht Stadt aus erhöhter Perspektive, Blick in Straße mit heranfahrendem Elektro-Bus, Blick in Straße mit Fußgängern b. Überqueren dieser im Vordergrund, jew. frontal, total. - Gruppe jg. lächelnder Menschen mit 3 jg. Mädchen in Shorts und mit Kameras im Vordergr., nah.
Segelregatta mit jg. Teilnehmern. - Elizab. fährt i. off. Wagen d. menschenbesäumte Küstenstraße, halbnah, Wagen hält. Baby im Kleid in Kinderwagen sitzend, groß. Elizab. + Philipp, von Herrn + Dame gefolgt, wenden sich einer Schar Jungen zu, die vor dicht an dicht an der Küste zusammengezog. Segelbooten stehen, Philipp winkt. Jugendliche bildf., z.T. winkend. Das Königspaar (Hinteransicht) schüttelt 2 Jungen die Hände. Div. Einst, vom Zuwasserlassen der Boote, halbtotal + nah, div. Einst, der Regatta von 750 Tauranga-Dinghies, Mädchen auf Boot nah (beschäftigt). - Oberkörper des königl. Paares, das winkend an zurückwinkendem Menschenspalier in off. Wagen vorüberfährt, nah, Menge Jugendlicher an Berghang. Oberkörper fotografierender jg. Dame mit nackt. Schultern, groß. - Elizab. + Philipp gehen getrennt begleitet über kleinen von Menschen umsäumten Platz, halbnah, Eingeborenen-Häuptling, nah, Elizab. + Philipp reichen alter geschmückt. Frau die Hand, Aufwärtsschwenk von ordengeschmückter Jacke auf Kopf eines ält. Herrn mit Girlanden um Hals, groß. - Kriegstanz der Maoris mit Kriegsgeschrei (O-Ton), nah. Königin steht mit Begleitern vor Publikum, halbnah, Tanz + Gesang der Maori-Frauen (O-Ton), nah. Elizab. + Philipp gehen m. Begleitern über menschenumsäumt. Platz hinter einem der Tänzer her, seitl. halbnah, zusehende jg. Maori-Frauen, nah. Elizabeth mit Herren auf Tribüne, Philipp dahinter. Blick über Bucht hin mit Menschenspalier am Ufer. - Großartige und viele Aufnahmen Eingeborenen-Tänze und -Gesänge bei Dämmerung: halbnah + nah, u.a. Feld total. Elizabeth, seitl. groß. Tribüne und Gesangsgruppe im Hintergrund, total, Elizab., halbseitl., halbnah, Philipp seitl. nah. Zwischen den immer wilder schreienden Tänzern Häuptling mit bemaltem Gesicht und ausgestreckter Zunge, groß. Elizabeth lächelt und bewegt sich aufgeregt auf ihrem Platz, groß.
Titelmarke 7, 6
Eisrennen auf dem Ammersee
Kamera: Vlasdeck
Pferdeschlittenrennen auf dem Zeller See
Kamera: Hafner
80 km "Präsidenten" - Marsch in USA
Herkunft: Metro
Bethel: Junge Menschen im Obdachlosenasyl
Kamera: Jürgens
Elisabeth II. In Neuseeland
Herkunft: Pathe News
Schlußmarke 3, 1 m
Drei Wege zum Ziel der fortschrittliche
Kalte Füsse holten sich die Zuschauer beim 2. Eisrennen auf dem Ammersee in Diessen. 5 Teams starteten im Lauf der Seitenwagenmaschinen bis 500 ccm um den Ehrenpreis des Bundestags-Vizepräsidenten Jäger.
Nachdem sich Koni Hollerieth aus Rosenheim den ersten Siegeskranz verdient hatte, gingen fünf Sportwagen in der Grand-Tourisme-Klasse über 1300 ccm auf die Reise.
Trotz gelegentlicher Abstecher erreichten die Wagen auf der Eispiste des Ammersees Durchschnittsgeschwindigkeiten von 85 Stundenkilometern. Als bester Eisjongleur erwies sich der Münchner Josef Greger.
der romantische:
Erholsam dagegen erschien uns dieser Rückfall in die Gangart einer geruhsameren Zeit. Auf dem Zeller See in Österreich waren die Pinzgauer Bauern in ihren Trachten erschienen. um in einem Schlittenrennen zu beweisen, dass man auch mit einer Pferdestärke siegen - und die Kurgäste gut unterhalten kann.
Nach einem Rennen norischer Pferde, die ihren Alltag sonst als Ackergäulte verbringen müssen und hier endlich einmal zum Vergnügen galoppieren durften, gingen die vornehmeren Traber über die Startlinie. Sie mussten auch auf dem Eis die Würde ihres verhaltenen Temperaments wahren.
Nach einem Rennen Kufe an Kufe siegte zur sanften Blamage der Pinzgauer Bauern - eine Bäuerin - nämlich Frau Maier aus Zell am See.
der natürliche:
Wem selbst noch das Pferd zu schnell ist, der geht zu Fuss und denkt dabei an der Welt jüngste Fussgängernation: die Vereinigten Staaten. Präsident Kennedy hat sich mit seiner ungewollten Anregung, die körperliche Kondition mit einem 80-Kilometer-Marsch zu beweisen, eine zusätzliche Amtspflicht geschaffen: nämlich all die zu beglückwünschen, die es geschafft haben.
Der Präsident meinte eigentlich nur die Soldaten, schickte aber aus Versehen ein ganzes Volk auf die Strasse. Die USA sind zur Zeit mit Wandern beschäftigt - wobei unzweifelhaft die Spuren allzu häufigen Autofahrens sichtbar werden.
Viele Jugendliche Jedoch erreichten im Dauerlauf das Ziel. Das neue Marschfieber ist ein Beweis dafür, dass dieses Land spielend seine grössten Abneigungen überwindet - zum Beispiel die gegen das Spazierengehen.
Jugend ohne Obdach
Sie stehen oft stundenlang auf Brücken und vor Bahnhöfen.
Sie laufen ziellos durch die Strassen.
Man trifft sie in Wartesälen und überall dort, wo es im Winter warm ist. Der Volksmund nennt sie Tippelbrüder, die amtliche Terminologie lautet: Nichtsesshafte.
Abends erkaufen sie sich in den Obdachlosen-Asylen für 30 Pfennig das Recht auf eine staatlich subventionierte Nachtruhe. Alarmierend ist, dass es immer mehr Jugendliche sind, die Haus und Heim verlassen. Sie flüchten vor ihren Pubertätsschwierigkeiten, sie flüchten vor der Verantwortung des Erwachsenseins und tippeln, wie hier ein einziger Fall zeigt, von Ort zu Ort. In Bethel hat Diakon Frank die Nichtsesshaften in einer Kartei zusammengefasst.
"Die Tatsache, dass im Bundesgebiet jährlich immerhin noch etwa 300.000 Menschen die Gefahrenzone der Nichtsesshaftigkeit passieren müssen, ist nicht zu bestreiten. Besonders Sorgen macht uns, dass der Anteil der streunenden Jugendlichen erheblich hoch ist, er macht etwa ein Drittel der Gesamtzahl aus. "
Wir haben wahllos in die Kartei gegriffen, um uns über die Motive der jugendlichen Landstreicher zu informieren.
"Ja, also, ich habe jetzt 'ne kurze Zeit gesessen im Gefängnis und der Bauer hat das erfahren, wo ich als Melker tätig bin und äh, hab wieder eine Schlägerei gehabt und da hat er gesagt, ja, hast schon mal gesessen, und so weiter und das hat keinen Zweck."
"Ja, ich habe im Knast gesessen und wie ich dann 'raus kam, war mein Zimmer weg und sie sind teuer, da ich mir kein neues kaufen kann, also kann mir keins nehmen, da liegt man dann auf der Strasse."
"Man bekommt mal einen Tag was, und ein paar Tage hat man wieder mal nichts, jetzt hat man keine Unterkunft, dann schlägt man sich so durch, sitzt den ganzen Tag in den Gaststätten, ich trinke zwar keinen Alkohol, aber das Geld geht auch drauf."
"Ja, ich hab' früher viel getrunken, dadurch habe ich meine Arbeit verloren und jetzt stehe ich natürlich mittellos da und weiss nicht wovon ich die Zimmer bezahlen kann, ohne Geld nimmt einen ja keiner auf, ist ja klar."
"Ja, ich wollte nur sagen, mir hat das Trinken den Hals gebrochen und so, ne, und seitdem komme ich auf keinen festen Boden mehr und so, und muss ich erstmal wieder versuchen, richtig festen Fuss zu fassen. Die Trinkerei hat sowieso alles keinen Zweck, und ja, ist sowieso alles Mist!"
"Diese Gefahr nimmt von Jahr zu Jahr zu und es muss dringend etwas geschehen, diese zu überwinden. Wichtig ist aber vor allen Dingen noch, dass die jungen Streuner aus dem Strom der älter gewordenen Nichtsesshaften herausgerissen werden, damit ihnen rechtzeitig die richtige Hilfe zugewendet werden kann. Damit geschieht, haben wir ein System entwickelt, das sich im allgemeinen gut bewährt, wo jeder, der guten Willens ist, von dieser Not der Nichtsesshaftigkeit befreit werden und in geordnete Verhältnisse zurückgeführt werden kann."
Vielen, die guten Willens sind, ist durch Diakon Frank und seine Mitarbeiter schon geholfen worden, nicht zuletzt durch die Beschaffung von Arbeit. Denn nur knapp 20 Prozent der vom Weg abgekommenen Jugendlichen sind arbeitsscheu. Für viele der 100.000 jugendlichen Tippelbrüder ist das unscheinbare Städtchen bei Bielefeld vielleicht einmal letzte Station - und neuer Beginn.
Elisabeth II. in Neuseeland
Unsere grosse Reportage führt Sie diesmal nach Neuseeland, wo die 500.000 Einwohner von Auckland begeistert und commonwealth-treu die höchsten Repräsentanten der britischen Krone empfingen. Elisabeth II. und Prinz Philip trafen zur Freude selbst ihrer jüngsten Untertanen zu einem vielbejubelten Besuch ein. Auf dem Hauraki-Golf versammelte sich Aucklands Jugend, um zu Ehren des sportbegeisterten Königspaares eine Segelregatta auszutragen.
In 750 Tauranga-Dinghies, die meisten davon Eigenbau, kämpften Ihrer Majestät jugendliche Anhänger um den Vorzug, vor der Königin zu siegen. Keiner der Teilnehmer war älter als 16.
Vor neun Jahren hatten Elisabeth und Philip Neuseeland schon einmal besucht. 1840 war Neuseeland noch britische Kolonie, 1907 wurde es Dominion. Von den ehemaligen Eingeborenen, den polynesischen Maoris, leben nur noch etwa 80.000. Unter den 1,6 Millionen Einwohnern sind sie eine verschwindende Minderheit, eine Minderheit, die dem Königshaus ebenfalls treu ergeben ist.
Die Kriegstänze der buntbemalten Maoris sind heute allerdings nur noch Folklore.
Bis tief in die Nacht hinein lauschte Königin Elisabeth den Tänzen und Gesängen der Maoris. Die Maoris tanzten zu Ehren einer Königin, die es verstanden hat, die englische Monarchie selbst unter dem Südseehimmel lebendig zu erhalten.
