01. Bu. -Rep. Letzte Strandszenen vom Sommer 63. - Kurzer Seitschwenk Strand m. vielen Sonnenschirmen und See dahinter, jg. Dame in Bikini geht am Wasser entl., frontal, nah. Jg. Bikini-Trägerin mit Jo-Jo-Ball erhebt sich aus Hocke und posiert lächld. frontal, nah. Oberkörper jg. am Wass. entl. gehd. Dame in Badeanzug, nah. Nahaufn. jg, Damen einzeln beim Sicheinölen, kurz, Kämmen, kurz, Lesen, kurz, eine guckt in die Sonne und lächelt, nah.
02. Paris. Herbst- u. Wintermoden (Bedeckt das Knie!). - Mannequins führen auf Dachgarten in d. Sonne vor: Pelzmäntel, Kostüme, Mantel m. passend Kostüm darunter. - 3 Mannequins in Cocktail-Kleidern an einer Bar, gemeinsam u. einzeln. - Vorführung langer Abendkleider, vornehmlich auf dem Dachgarten b. Dunkelheit. Längs. Aufwärts-Schwenk über Modell "Pariser Nächte", dasselbe total vor Eiffelturm-Silhouette. -
03. Hamburg. Polizei auf nächtl. Razzia geg. Obdachlose (2 Beamte mit Hund). - Aufbruch von Revier-Wache, div. Einst. Streifengang am Groß-Neumarkt, spüren in Treppenschacht hockd. Mann auf, Armbanduhr (auf 1. 00), groß. Schäferhund an Leine, bellend, gr. - Am Steuer eines Baggers sitzd. Schläfer wird geweckt, fällt b. Aussteigen unsanft hin, packt etwas vom Boden in s. Beutel, ihm gegenüberstehd. Polizist liest einen Zettel, beide bei Rede u. Gegenrede, je nah. Die Beamten leuchten m. Taschenlampen finst. Gebäude u. Fenster aus, steigen dunkle Stiegen empor. Uhr auf 2. 1/2 am Arm, groß. Hund u. Beamte vor auf Fußmatte vor Wohnungstür schlafendem Mann, Prüfen der Papiere, nah. Ein Polizist geht m. Hund d. schmalen Gang, frontal, steigt in z. Abbruch bestimmt. Haus ein. Uhr auf 3. 1/2. 2 in ärml. Raum schlafd. Obdachlose werd. vom Hund geweckt, der eine Jüngling m. erhob. Händen vor Polizist, nah, Beamter entnimmt einer Jacke Papiere, kurz. Die beiden geh. den Polizisten voraus, Ankunft vor Wache, Eintreten, v. auß. gesehen. -
04. Hirschau. Sommer-Ski auf Quarzsand. Einige Einst. Sportler fahren mit Schlitten (bootsähnlich) Hang empor, kurz. Jg. Leute in Sommerkleidung klettern m. Hilfe eines Seils, kurz, Schild "Zur Gipfelkonferenz 150 m. Benützen Sie das Kletterseil.", groß. Blick über horizontal rotierd. Zugrad der Skibahn ins Tal mit Badeanstalt, Sportler in Badeanzügen mit Skiern, nah, bildf., Beine mehrerer Sportler, die mit Ausrüstung Treppe steigen, nah. Schild an der Piste "Betreten der Skibahn nur für Skifahrer gestattet, nah, Seitschwenk auf in d. Sonne badende Herren in Badehosen, Skistöcke werden aus dem Quarzsand gehoben, nah. Div. Einst. Skislalom u. -abfahrten, junges Mädchen stürzt, unter den Sonnenbadenden 2 freundschaftl. miteinander rangelnde Jungen, 2 jg. stehende Mädchen in Badeanzügen, eine die andere auf etwas hinweisend, nah. Hügel mit Abfahrtsläufern, total, v. unt. gesehen, Abwärtsschwenk auf Badeanstalt im Tal.
05. Hamb. -Flottbek. Polo-Training am Holzpferd. - Männerhände flechten Zopf aus Pferdeschwanz, nah, Hand zieht Schnallen an Fesselbandage fest, nah, Schwanzzopf wird hochgebunden, nah, Gesicht des Mannes, nah, macht Klopfbewegg. m. d. Hand (Klaps auf Pferdehintern). Reiter reiten aus Stall, Trainer und Kinder reiten über einen Waldweg, einige Einst. Training eines Reiters auf Holzpferd sowie Polotraining auf Poloplatz, ein Reiter beim Ausfuhren eines Schlages in Zeitlupe. Archiv-Aufnahmen Polo-Meisterschaften, u.a. Zeitlupe. Forts. Training am Holzpferd, Abwärtsschwenk über künstl. Schwanz des Holzpferdes auf Häufchen darunter, nah.
06. Weltrekord im Dauerschaukeln. Div. Einst. Schaukler (Damen) in Räumen mit Glasfronten, u.a. m. Zuschauern. Archiv-Aufnahme Kennedy im Schaukelstuhl im Gespräch mit Brentano. In den Stühlen u.a. strickende jg. Dame, lesender Mann, Helga Jürgens m. ihrem Baby im Wagen neben sich, jg. Dame pudert Nase, Baby m. Flasche im Arm der schaukelnd. Mutter, trinkende jg. Dame, groß, Essende; Hand streift Zigarettenasche in übervollem Aschenbecher auf Tisch neben einer Schauklerin ab, nah. Dame mit angelegtem Strickpullover beim Stricken eines ellenlangen Schals, müde Schauklerinnen mit Wolldecken, Schuhe werden b. Vorwärtsschauk. abgestellt, nah.
07. Biscarosse/bei Bordeaux. Franz. Fallschirmsprung-Meisterschaft. - Springer besteigt Sportflugzeug, im Detail, nah, aus Hintersicht. Startendes Flugzeug, total, nah, Sprünge, v. ob. gesehen, Springer während des freien Falles, aufgenommen von mitspringendem Kameramann, Öffnen eines Fallschirms, Sprünge ins Zielkreuz, von unten gesehen, Kameramann, seitlich, nah.
Titelmarke 7, 6
Badeleben und Mode
Herkunft: Pathé Journal, Kinokronika, Archivmaterial
Stadtstreicher in Hamburg
Kamera: Brandes, Seib
Sommerski auf Quarz u. Kaolin
Kamera: Grund
Polo Training auf Holzpferd
Kamera: Jürgens, Zimpel
Weltrekord im Schaukelstuhl
Kamera: Grund, Seib
Fallschirmspringer
Herkunft: Eclair
Schlußmarke 3, 1
Bedeckt das Knie!
Die Ufa-Wochenschau präsentiert Ihnen: die letzten Schnappschüsse des Sommers 1963, eines Sommers der Superlative, der Touristenrekorde und Hitzewellen.
Die Überraschung des Sommers: Der deutsche Tourist besinnt sich wieder auf den deutschen Strand. Doch während sich der meistgefragte Urlaubsartikel der Saison noch um das natürliche Kleid einer bronzenen Hauttönung bemüht, verkündet man anderswo bereits, wie diese Schätze für die kältere Jahreszeit möglichst kostbar zu verschließen sind. Der Tagesbefehl der Pariser Herbst-und Wintermode klingt fast moralisch: Bedeckt das Knie! Die Jacken werden eine Spur länger. Das bevorzugte Material am Tage ist Tweed.
Hinter der Fassade eines Rotfuchsmantels Verbirgt sich die sportliche und doch weibliche Silhouette der "Jolie Madame", deren elegante Einfachheit schon in der letzten Saison bezauberte. Die Taille ist wieder dort angelangt, wo die Natur sie ursprünglich vorsah.
Balmains Modell "Fumicino" ist eine Kombination wertvollsten Materials: Kamelhaar, Nerz und Kashmir.
Die notarische Langeweile auf Cocktailparties ist zweifellos leichter zu ertragen in den kostbar aufgemachten Modellen Champagne, Monsignore und Chambertin. Blumen und Schleifen versehen die sonst so strengen Linien mit einer verspielten Note - wobei jedoch dem Spieltrieb des Betrachters enge Grenzen gezogen sind.
Nach Pariser Vorstellungen lernen wir am Abend die Damen nur noch oberhalb der Büste kennen. Die Abendkleider sind bodenlang. Der Reiz des Modells "Istanboul" wird bestimmt durch die ausgefallene Idee eines abnehmbaren Schärpenkragens. Die reflektierende Maßierung des roten "Moire" läßt einen holzähnlichen Effekt entstehen.
"Pariser Nächte" - das ist der Name dieses Kleides, das in ihnen und für sie entworfen wurde. In seinem samtenen Schimmer offenbart sich der ewig junge Stil einer Mode, die nur in Paris entstehen kann, und die Jahr für Jahr einen Hauch dieser Stadt in die entferntesten Winkel der Erde trägt.
"Ihre Papiere Bitte!"
Polizeiwache 14 am Groß-Neumarkt in Hamburg. Gegen Mitternacht begleitet unser Kameramann zwei Beamte mit Hund auf einen Streifengang, der zur Routinearbeit dieses Reviers gehört. Ihr Ziel/ sogenannte Penner oder Obdachlose festzustellen. Die Verwaltungssprache nennt sie Stadtstreicher.
In einem Treppenschacht erfassen die Taschenlampen der Beamten einen schlafenden Mann. Er wird vom Polizeihund sanft geweckt. Besondere Kennzeichen: Kein obdach, keine Arbeit, keine Papiere. Er muß mit zur Wache.
Um 1.00 Uhr verhält der Hund vor einem Bagger. Es ist das flüchtige Nachtasyl eines Mannes, dem die Luft im Obdachlosenheim zu schlecht war.
Viele Obdachlose stehen unter der gerichtlichen Auflage, sich Wohnung und Arbeit zu beschaffen. Tun sie es nicht, dann erhalten sie eine Verwarnung. Nach mehreren Verwarnungen wird sie ein Richter ins Arbeitshaus schicken.
Die Suche der Beamten konzentriert sich jetzt auf Hauseingänge und Treppenflure.
Es ist 1/2 3 Uhr morgens. Auf der Fußmatte vor einer Wohnungstür schläft ein Mann. Der Verdacht, einen Obdachlosen aufgestöbert zu haben, erweist sich als falsch. Der Mann war von seiner Wirtin ausgesperrt worden.
In einem der verfallensten Viertel des Reviers ist den Polizisten ein zum Abbruch bestimmtes Haus als beliebter Übernachtungsort bekannt. Um 1/2 4 Uhr weckt der Polizeihund durch vorschriftmäßiges Kneifen zwei Obdachlose - zwei von über tausend, die in den ersten 6 Monaten allein in Hamburg registriert wurden. Diese Szenen, von denen keine gestellt ist, sind Dokumente einer sozialen Randerscheinung, die angesichts der Überbeschäftigung unerklärlich erscheint. Es gehört zu den alarmierenden Zeichen unserer Zeit, daß auffällig viele Jugendliche diesen fragwürdigen Weg der Freiheit von allen sozialen Bindungen einschlagen, einen Weg, der oft genug in die Kriminalität führt.
Polo-Training am Holzpferd
Mit festen Bandagen auf allen Beinen, die Schweife geflochten und bis zur Rübe hochgebunden - und somit gegen die Gefahren einesin Deutschland noch wenig bekannten Reiterspiels geschützt, gehen die Ponies des Hamburger Poloclub zum Training auf dem Flottbeker Polo-platz. Dort übt ein Spieler auf dem Holzpferd zwei der vier Grundschläge: Schlag links vorwärts Near Side Forehander genannt. Schlag rechts vorwärts Seite, der offside Forehander.
Der gleiche Schlag bei dem Trainingschukka. Vier bis acht Chukkas zu acht Minuten, machen ein Spiel. Die Seiten werden nach dem Tor gewechselt. Schlag rechts rückwärts, oder offside backhanders. Im Polo darf unter bestimmten Bedingungen gerempelt werden, die Fachsprache nennt das: den Gegner abreiten. Die Polospieler in Hamburg und Düsseldorf eifern jenen berühmten englischen und südamerikanischen Mannschaften nach, die wir gerde sehen.
Die Ausbildung bis zur Spielreife dauert sowohl bei Ponies als auch bei Reitern zwei Jahre und wer nicht über ein großes Maß an Ausd dauer und Geduld verfügt, der wird es in diesem Sport nie zu etwas Besserem bringen.
Sommer-Ski auf Quarzsand
In dieser Woche wollen wir mit Ihnen, verehrte Zuschauer, einmal nicht die Stätten großer sportlicher Ereignisse aufsuchen, sondern die Randerscheinungen des Sports betrachten, die meist im Verborgenen die absonderlichsten Blüten treiben. So beobachteten wir in der bayrischen Oberpfalz bei 26 im Schatten dieses Ski-Panorama, 105 Meter über dem Meeresspiegel.
Die Grundlage dieses sommerlichen Wintersports ist ein industrielles Abfallprodukt. Ein Werk in Amber, das sich mit der Gewinnung von Kaolin beschäftigt, stand vor dem Problem, täglich 1.000 to. Quarzsand abzulagern. Kurz entschlossen türmten die Verantwortlichen das Überschußprodukt zu einer Fremdenverkehrsattraktion, unter dem unausgesprochenen Motto: Paradies für Anachronisten. Seither treffen sich hier all diejenigen, die entweder der Zeit voraus sind, oder hinter ihr herhinken oder beides harmonisch verbinden wollen.
Weltrekord im Schaukelstuhl
Mit dem Vorbild Kennedys im Kopf und unverwüstlicher Rekordlust in den Beinen bestiegen zur gleichen Zeit in fünf deutschen Städten sportliche Extremisten finnische Schaukelstühle, um einen neuen Weltrekord im Dauerschaukeln aufzustellen. Nach Rekorden im Wetthusten, Weitspucken und Dauerschlafen wurde damit die Weltrekordliste um eine wertvolle Disziplin berechert.
Böse Zungen behaupten übrigens, das finnische Deutschlandschaukeln sei eine politische Demonstration, da zwischen schaukelnden Politikern, Schaukelpolitikern und Verschaukeln eine enge Verbindung bestehe. Dem ist entgegenzuhalten, daß im Schaukelstuhl noch nichts Unrechtes geschehen ist, auch wenn man wie die finnische Weltrekordhalterin 36 Stunden durchgeschaukelt hat.
Fallschirm-Sprung
Auf der Grenze zwischen Sport und Artistik entdeckten wir schließlich die Fallschirm-Springer, die sich über der kleinen Ortschaft Biscarosse südlich von Bordeaux in die Tiefe stürzten. Die vielleicht schwierigste Bedingung bei der französischen Meisterschaft war ein freier Fall von mindestens 10 Sekunden. Diese Aufnahmen wurden von einem französischen Kameramann gedreht, der seine Kamera in seinen Sturzhelm eingebaut hatte und mitsprang.
Während des freien Falls gibt es kaum eine Möglichkeit der Flugkorrektur. Erst wenn sich der Schirm geöffnet hat, ist der Springer in der Lage, mit Hilfe von Schlitzen im Schirm das Zielkruez anzsteuern. Trotz widrigen Winden und einer Sprunghöhe von 1.500 Meter gelang es vielen Teilnehmern das Zielkreuz zu berühren. Die etwas rauhe Wiederbegegnung mit der Erde beendet die kurze Zeitspanne, in der es dem Fallschirmspringer vergönnt ist, dem Traum vom fliegenden Menschen vielleicht am nächsten zu kommen.