01. Unfallserie. Schutzbrille. - 3 Einst. v. Arbeitern in Industrie u. Labor bei f. d. Augen gefährl. Arbeit, jeweils m. Standkopie endend. Warnschild an Wand eines Labors "Schütze die Augen" + Seitschwenk über Labor, in dem ein Laborant m. Schutzbrille Säure umfüllt, nah. Obige Arbeiter nunmehr mit Schutzbrille. Arbeiter in Maschinen-Werkstatt will Werkstück m. Benzin reinigen, ist im Begriff, Benzin aus Kanister in Waschschüssel zu gießen, während sein Kollege daneben etwas schweißt, Schweißen, nah. Er besinnt sich, geht ins Freie, füllt dort Benzin in d. Schüssel. -
02. Düsseldorf. "Finn-Look". Finnische Damenmoden. - Vorführung innen.. Lange Hauskleider, Jacken u. Jumpers, Après-Ski-Kleidung u. sportl. Mäntel, vorgeführt von einzelnen Damen, die zunächst in Dreier-Gruppe auftreten. -
03. Kiel. 125 Jahre Kieler Howaldtswerke. - Techn. Zeichenbüro, halbtotal, Zeichnerin, nah, Herrenhände setzen Lineal an, nah, Eintragg. einer kurz. Linie in Zeichnung, nah Syndikus Dr. Henke gibt Interview, nah (O-Ton - s. Spr. -T.). Unterlegt: Skizze des 1850 gebaut. U-Boots, Repros v. Fotos einzelner Schiffe, div. Einst. Werksanlagen und -räume, Maschinenbauhalle, an Maschinen Arbeitende, Bauteil bewegt sich nah durchs Bild, automatischer Schweißbrenner zieht Naht auf Stahlplatte entlang, nah. Einige Einst. Reparatur an russ. Schiff am Kai, div. Naheinst., Schiffsschraube wird per Kran herangefahren, nah. Sich gegeneinander verschiebende Bauteile, nah. Stapellauf aus Archiv. -
04. Hamburg. Volkstänze beim "Fest der Nationen"- Darbietungen auf Tanzfläche im Freien am Elbe-Ufer. Jg. Mädchen tragen Fahnen m. Hamburg-rappen vorbei, nah. Volkstanzgruppen aus Belgien, Holland (Holzschuhtanz), Irland (kl. Mädchen), England (Schwerttänzer), aus Hamburg die "Finkenwarder Speeldeel", Zuschauer klatschen dazu in die Hände. (O-Ton)
05. Die grosse Reportage
Münchner Oktoberfest aus der Sicht der Polizei (Kinder verloren). - Peterwagen fährt durch Straßen, nah. Polizist bürstet im Hof Nacken s. Pferdes, Polizist klettert auf Pferd, nah. Vorüberreitende Polizisten in Gruppe u. einzeln, nah. - Div. Einst, dichter Verkehr in Innenstadt, Polizist bei Verkehrsregelung, nah, Straßenbahnen. Passanten scharen sich auf d. Straße, Polizisten stellen am Rathausplatz Sperrgitter auf, nach vorn und geg. Gitter drängende Menschenmenge wird v. Pol. zurückgehalten, reitende Polizisten a. Rathauspl., v. unterhalb gesehen, nah. - Festumzug am Rathausplatz: Fahnenschwinger, nah, lächelndes bayr. Dirndl, im Damensitz reitend, hebt s. Rock hoch. Blaskapelle, kurz. Reitendes Dirndl schwenkt Maßkrug, nah. Jg. vorbeitanzd. Pärchen, kurz. Altbürgerin. Wimmer neb. alt. Herrn in Kutsche vorbeifahrend, nah. - Jahrmarktsrummel, Kinderkarussel, Schild "Verlorene Kinder" an Baracke, groß. Einst. einzelne Polizisten liefern Kinder an der Fundstelle ab, wo sie von Wärterinnen empfangen werden, die ihnen Spielsachen anbieten und sie trösten, junge Wärterin mit kleinem jungen auf wippe, nah. Väter und Mütter gehen mit ihren Kindern von der. Fundstelle fort.. Div. Einst. jahrmarktsbahnen: Auto-Scooters, Achterbahn, Karussels. Schild "Polizeiwache" - an Baracke, nah, Raum voller Männer, die z.T. angeregt reden, kurz, Schild "Kriminal Polizei" an Baracke, nah. Polizisten im Wortwechsel mit jungem Mann, nah. Schild "Military Police", nah, Vor der Baracke herumstehende MPs u. einzelne Personen. Polizist ist im Begriff, etwas zu notieren (im Beisein eines and Polizisten), nah. Beamter versucht, störrischen ält. Betrunkenen mit sich zu ziehen, redet auf ihn ein. Polizist läßt sich am Parkplatz von jg. Mann Führerschein geben und geht damit fort. Schild "Amt für öffentliche Ordnung - Fundbüro", nah. In einem Stuhl sitzd. schlafender Jüngling, innen, nah. Blick über Parkplatz auf Rathaus b. Dunkelheit.
Titelmarke 7, 6 m
Unfallstory Rolle 17 (Schutzbrille)
Herkunft: Jupiter-Film
Finnische Mode in Düsseldorf
Kamera: Grund
Howldtwerft / Kiel
Kamera: Jürgens, Rieck
Fest der Nationen in Hamburg (Volkstanz)
Kamera: Seib
Münchner Oktoberfest
Kamera: Hafner, Vlasdeck, Zimpel
Schlußmarke 3, 1
Plädoyer für die Schutzbrille
Unser erster Tip gilt den gefährlichen Kleinigkeiten. Sie sind es oft, die ihre grossen Opfer fordern, und der Leichtsinn ist es, der uns antreibt, sie zu übersehen. Welche Kostbarkeit das Augenlicht bedeutet, erfährt man meistens erst, wenn es zu spät ist, deshalb hat sich die menschliche Vorsicht auf die Schutzbrille besonnen. Sie zu tragen ist oberstes Gebot im eigenen Interesse. Wer nicht die Umsicht hat, sich rechtzeitig zu schützen, kann ein ganzes Leben lang das Nachsehen haben: "Da haben wir den Salat, Karl!" -"Mensch, das sieht ja toll aus. Am besten ist, Du reinigst es erstmal gründlich mit Benzin."
"Benzin" sollte für jeden das Stichwort sein, äusserste Sorgfalt walten zu lassen. Unter welcher Nachlässigkeit die Vorsicht am Arbeitsplatz leidet, beweist die Statistik: 2,5 Millionen Betriebsunfälle im letzten Jahr trüben das Bild der erfolgreichen Produktionszahlen; und immer wieder ist es der Leichtsinn, der die Unfallkurve ansteigen lässt.
Deutsche Premiere der finnischen Couturiers
Der zweite Tip der Woche heisst: Finn-Look - exklusiv stellte uns Finnland vor, was es neben Möbeln noch zu exportieren hat. Zuerst diese drei charmant ungezwungenen Modelle, die zu Hause die Gewissheit geben, nicht zu leicht gekleidet zu sein. Mit ihrem liebenswürdigen Faltenwurf rücken sie das Frauliche wieder in den Vordergrund.
Nicht weniger freundlich ist die Kleidung für den Alltag. Jacken und Jumper sind hochgeschlossen, der Kopf von einem Hut verziert, den man den Jockeys auf der Rennbahn abgesehen hat. - Ganz gross im Kommen ist in diesem Winter auch wieder der Aprés-Ski-Sport.
Sportlich sein ist die Devise ebenfalls bei diesen Anzügen und wenn auch beim Wintersport die Bretter zu Hause stehen bleiben, möchte man doch dem Schein treu sein und den Mangel auf seine Weise sportlich ausgleichen. Man muss offenbar nicht in die Sauna gehen, um mit dieser Mode warm zu werden.
Werkstatt für Fernweh
Zwischen Idee und Stapellauf bewegt sich seit 125 Jahren die Arbeit der ältesten deutschen Grosswerft: der Kieler-Howaldtswerke. Zum Jubiläum fragten wir Syndikus Dr. Henke nach den bisher grössten Erfolgen: "Ja, ich meine, das sind mehrere. Zuerst der Bau des ersten Unterseebootes schon 1850, dann der Bau des ersten Turboelektrischen Schiffes vor dem 1. Weltkrieg und nach dem 2. Weltkrieg vor allem unsere Pionierarbeit auf dem Gebiete der Fischerei."
Heute arbeiten über 11.000 Menschen an der Herstellung moderner Grossraumschiffe. Sie feiern ihr Jubiläum allerdings im Schatten einer Krise:
"Die deutsche Werftindustrie befindet sich in einem harten Existenzkampf, der durch verschiedene Dinge ausgelöst werden ist; im wesentlichen durch Subventionen - auch im EWG-Raum - vor allem aber auch durch Dumping-Massnahmen der Japaner."
Um der ausländischen Konkurrenz standhalten zu können, wurden viele Arbeitsgänge weitgehend rationalisiert. Zu den interessanten Aspekten der bundeseigenen Werft gehört es, dass die automatischen Schweissbrenner demnächst in den Dienst einer östlichen Grossmacht treten werden:
"Sie werden vielleicht wissen, dass wir gerade in letzter Zeit einen bedeutenden Auftrag aus Russland über 8 Herings-Fabrikschiffe bekommen haben. Dieser Auftrag sichert unserer Belegschaft über das Jahr 1964 hinaus den Arbeitsplatz."
Allein seit Kriegsende bauten die Howaldtswerke 208 Schiffe mit einer Ladefähigkeit von über 3 Millionen Tonnen. Von ihnen fahren 147 Schiffe unter ausländischer Flagge. Auch in Zukunft werden die Stapelläufe in Kiel festliche Höhepunkte sein, nicht nur für die Werft, sondern auch für die Stadt und das ganze Land.
"Ich glaube aber, der grösste Erfolg nach dem Kriege ist wohl der, dass wir, - dass es uns gelungen ist, die Ressentiments, die gegen uns Deutsche bestanden, in weitem Masse abzubauen, wieder Vertrauen zu gewinnen. Wir haben ein gut Teil für uns Deutsche insgesamt damit geleistet."
Tänze der Heimat
Der schon tot gesagte Volkstanz lebt noch, und es sind gerade junge Menschen,die ihn mit Begeisterung tanzen. Beim "Fest der Nationen" in Hamburg trafen sich 11 Gruppen aus 9 europäischen Ländern, um miteinander Kontakt zu bekommen.
Diesen Tanz zeigte die belgische Gruppe.
Die Holländer mit einem Holzschuhtanz.
Altirische Volkstänze tanzten 9 Mädchen von der grünen Insel.
England schickte - nicht sehr bedrohlich - seine Schwerttänzer.
Diese unblutige Auseinandersetzung führten die Gastgeber vor, die "Finkenwarder Speeldeel".
Kinder verloren
Seit den frühen Morgenstunden befinden sich 60 Polizeifahrzeuge im Einsatz.
Fast alle Polizeipferde werden heute gesattelt. Sie haben sich beim Abdrängen grosser Menschenmassen gut bewährt. Rund 1.500 Polizisten haben ihre Einsatzbefehle. Noch herrscht Ruhe auf der Münchner Oktoberwiese.
Von Stunde zu Stunde wächst der Strom der Autos. Die Polizisten stehen vor der Aufgabe, 25.000 Fahrzeuge in Bewegung zu halten.
In der Innenstadt wird der Verkehrsstrom umgeleitet. Der Rathausplatz wird abgesperrt. Die Polizei muss die Schaulustigen unter Einsatz aller Kräfte in Schranken halten.
Der Druck der Öffentlichkeit auf die Münchner Polizei wird stärker. Doch um Punkt 12 haben es die Beamten geschafft.
Ohne Zwischenfälle entrollt Bayern die Fahne seiner urwüchsigen Lebensfreude. Das Oktoberfest beginnt mit all seinen versteckten Köstlichkeiten.
Auf der Wies'n drängen sich die ersten 100tausend an die Kassen der 750 Aussteller. Ganz München entschwebt in den 7. Himmel der Oktoberfröhlichkeit - allen voran die Kinder.
Allein 10 Kinder liefern die Polizeibeamten in den ersten 5 Stunden in der Kinderfundstelle ab.
Für sie endet das Oktoberfest vorläufig auf städtischen Schaukelpferden, bis sie wieder in die Obhut ihrer Eltern entlassen werden können.
Am Nachmittag stürzen sich die nächsten 100tausend in den 50 Hektar grossen Trubel. Die Feststimmung steigt nach den Gesetzen des bayrischen Temperaments.
Auf der Polizeiwache wird 250 mal Hilfe geleistet.
Die Kriminalpolizei muss 13 Raufereien schlichten.
Bei der Militärpolizei herrscht wegen andersgeartetem Temperaments noch Ruhe.
Mit steigender Nacht wird die Arbeit der Polizei zur körperlichen Bewährungsprobe. Während das Vergnügen immer grössere Kreise zieht, fallen die ersten Führerscheine wie reife Früchte in die Hände der aufmerksamen Beamten. Über München erklingt das Halali einer rauschenden Premiere, - manche allerdings erreicht es bereits nicht mehr.