01. USA - Johnson spricht vor dem Kongress - Präsident Johnson steht am Rednerpult hinter dem Mikrofon und spricht (O-Ton) halbnah. Das Weiße Haus, total
02. schräg von rechts. Bundeskanzler Erhard geht im Weißen Haus zu einer Besprechung. Pressephotographen. Händedruck Johnson - Erhard. Im Hintergrund Lübke und seitlich, halb verdeckt Schröder. Pressephotographen von hinten, zum. Teil mit erhobenen Kameras. Erhard spricht kurz zu Berichterstattern, Hinter ihm stehen Lübke und Schröder.
03. Paris - Erhard bei de Gaulle - Der Kopf eines französischen Ehrengardisten mit Helm und Säbel. Erhard auf dem Pariser Bahnhof zwischen Begleitern (total) Neben dem ausgerollten roten Teppich spielt eine Musikkapelle zum Empfang. Erhard steigt aus dem Auto und geht die Treppe zum Elysee-Palast herauf. Die Ehrenwache präsentiert, de Gaulle begrüßt ihn im Eingang (weit). Ehrenwache vor der Tür. Erhard und de Gaulle sitzen sich im Gespräch in Sesseln gegenüber. Großaufnahmen Erhard und de Gaulle, sprechend. Händedruck vor dem Abschied auf der Treppe.
04. USA - Johnson 2. Rede - Präsident Johnson am Rednerpult am Mikrofon spricht (O-Ton) (America, America). Die Abgeordneten klatschen. Johnson verläßt den Kongress.
05. Hamburg - Weihnachten-Kinderinterviews. - Leute stehen vor einem Schaufenster. Eine Spielzeugeisenbahn fährt im Schaufenster, vor dem Fenster ein Mann mit Hut, dann eine Frau. Puppe im Hochzeitskleid und dahinter 2 Negerpuppen. Reizende Kindergesichter in Großaufnahme. Aufgedrehtes Spielzeug tanzt auf einem Tisch: Ein kleiner Affe, ein Hampelmann, der Jo Jo spielt, ein Bär und ein Hund mit drehenden Schwänzen, kleiner Bär mit Strickzeug und Brille, ein fahrender Hubschrauber. Kinderinterviews: "Was wünscht Du Dir zu Weihnachten? Was schenkst Du Deinen Eltern?" Großaufnahmen von Kindern. Ein Kind flüstert Wichmann (kaum im Bild) etwas ins Ohr.
06. Holland - Weihnachtsfeier - Die Sternsinger singen um die Wette. Zuerst 3 Kinder als die 3 Heiligen Könige. Kinder in Verkleidungen von weihnachtlichen Gestalten und Engeln singen, teilweise ganz falsch. Lachende Zuschauer. Kleiner weinender Sängerbube ruft "Mama Mama" (O-Ton)
07. Zirkus Ringling Barnum Baily - Manegen des Zirkus. Elefantenpyramide (total) zwischen Tänzerinnen. Girls tanzen auf Kugeln. Trapezkünstler. Kopfstand auf dem Trapez, Fußhang und Zahnhang mit wirbelnden Drehungen einer Artistin, Schleuderakt, ein Schimpanse im Kleid als Seiltänzerin, ein Pudel klettert um eine Rad schlagende Frau. Ein Pony läuft in der Manege und Hunde springen von erhöhten Standorten auf seinen Rücken und wieder ab. Pferdehufen, sich auf der Stelle drehend, wie in einer Pirouette (groß) Das ganze Pferd mit Reiterin. Kniefall des Pferdes. Ein Tiger zusammen mit Hunden auf einem drehenden Faß. Tigerkopf groß und schön. Ein Tiger reitet auf einem Pferd.
08. Holland - Morganatischer Hirsch (Kuhrsch). Das Kalb einer Kuh und eines Hirsches. Kuh auf einer Wiese vor dem Wald. Sehr schöner laufender Hirsch. Ein Reh.
Titelmarke 7, 6
Johnson vor dem Kongress
Herkunft: Metro
Erhard bei Johnson
Kamera: Luppa
Herkunft: Metro
Erhard bei de Gaulle
Herkunft: Gaumont
Johnson II. Rede
Herkunft: Metro
Kinderinterviews (Weihnachten)
Kamera: Rieck, Jürgens
Holländische Weihnachtsfeier
Herkunft: Polygoon
Zirkus Barnum & Baily
Kamera: Rau, Rieck
Morganatischer Hirsch
Herkunft: Polygoon
Schlußmarke
Das Gespräch
"Alles, was ich habe, würde ich dafür geben, wenn ich heute nicht hier stehen müsste."
So begann Präsident Johnson seine Erklärung vor dem amerikanischen Kongress.
Sicherlich war dies eine der schwierigsten Reden, die jemals von einem Politiker gehalten wurde. Johnson steht im politischen Schatten eines strahlenden Staatsmannes. Und dennoch gewann er bereits nach wenigen Worten Ansehen und Profil. Starken Beifall erhielt er für die Zusicherung, dass Amerika seine Verpflichtungen auch weiterhin erfüllen wird.
Die erste Begegnung zwischen dem Kanzler Erhard und dem Präsidenten Johnson, eine Begegnung, der noch in diesem Jahr eine zweite folgen wird, fand unmittelbar nach der Beisetzung Kennedys statt. Und bereits hier zeichnete sich deutlich die vielleicht historische Aufgabe ab, die dem Nachfolger Adenauers zugefallen ist. Ludwig Erhard hat die Rolle eines Vermittlers zwischen den USA und Frankreich übernommen. Seine Anwesenheit in Paris, die Staatspräsident de Gaulle mit gewohntem Glanz umgab, war der erste Versuch, die Freundschaft zu Paris und die Freundschaft zu Washington auf einen gemeinsamen atlantischen Nenner zu bringen.
Charles de Gaulle kam seinem Gast nicht so weit entgegen, wie er es bei Adenauer zu tun pflegte, und Erhard zeigte sich zurückhaltender als sein Vorgänger. In einem jedoch stimmten die beiden Europäer überein: das Europa der Vaterländer hat die Konzeption der Vereinigten Staaten von Europa überholt.
Wie weit sich die Liebe zu einem solchen Europa politisch verwirklichen lässt, hängt auch an der Entscheidung jenes Mannes, der die Liebe zu seinem Land in beinahe zärtliche Worte fasste. (Original-Ton)
Der Wunsch
Aus der Welt der Erwachsenen. die immer wieder nur zerschlagene Hoffnungen und unerfüllte Wünsche kennt, haben wir uns in den ersten Tagen des Advent hinübergerettet in die Welt der Kinder, in der Sehnsüchte und Illusionen stärker sind als jede Enttäuschung.
Wenn es auf Weihnachten zugeht, schwanken Kinderwünsche zwischen brennender Erwartung und wohlerzogener Bescheidenheit, und die Träume, die in jedem Spielzeugladen tausendfältige Gestalt annehmen, begleiten sie durch Tage und Nächte bis zum grossen Fest. Wir haben uns mit Mikrofon und Kamera auf den Weg gemacht um herauszufinden, wie gross oder wie klein Kinderwünsche heutzutage sein können.
"Was wünscht Du Dir in diesem Jahr zu Weihnachten?" - "Was ich mir wünsch?" - "Ja" - "'ne Kasperbude" - "einen Krämerladen und Puppenzeug und 'nen Ball" - "und Ritter und 'ne Ritterburg." " elektrischen Kochherd" - "Brüderchen" "Sag mal, was wünscht Du Dir in diesem Jahr zu Weihnachten?" "gaanix!" - "Und was schenkst Du Deinen Eltern?" - "gaanix!" "Meiner Mutti 'n Strauss Blumen und sonst nix." - "Sonst nix?" "Ne!" - "Und Deinem Vati?" - "auch nix!" - "Meiner Mutti 'ne Serviettentasche." - "und Deinem Vater?" - "einen Briefständer." "Willst Du Deiner Mutti gar nichts schenken?" - "Was?" - "Ja, und was denn?" - "Klavier" - "Meinem Pappi schenk' ich 'ne Schlüsseltasche" - "Oh, gut und Deiner Mutti?" - "Meiner Mutti? Das darf Mutti noch nicht wissen!" - "Ja, sag' mir's mal." - "Na, weisst Du was? Ich schenk' Mami zu Weihnachten ein ..."
Laut und deutlich und unter Aufbietung aller verfügbaren Stimmkraft wetteifern die Jugendgruppen im holländischen Tillburg alljährlich um den Vorzug, als beste Sternsinger der Stadt zu gelten.
Die Jugend von Tillburg erschöpfte mehrere Möglichkeiten. Während es die einen mit naiver Innigkeit versuchten, steigerten sich andere zu heiligem Zorn.
Nicht den Siegerpreis, wohl aber den grössten Beifall erhielt ein jugendlicher Akteur, dem der Schoss seiner Mami mehr galt als der Ruhm des Mimen.
Die Sensation
Und eine Sensation jagt die andere. Ringling, Barnum and Bailey, der amerikanische 3-Manegen-Zirkus, was sich auch die "grösste Schau der Welt" nennt, bittet - exklusiv für die UFA-Wochenschau - um die geschätzte Aufmerksamkeit unseres P.P. Publikums.
Sensation No. 1: Galla Shawn. die schwingende Königin auf dem Trapez, - noch niemals hing so viel Anmut an so wenig Zehen.
Sensation No.2: Die Fredonias, keine Imitation, keine Puppe, kein toter Gegenstand - Beinartistik am lebenden Material.
Die Direktion hat keine Mühe gemieden und keine Eintrittskosten gescheut. Die Akrobaten wurden angewiesen, ihr Schönstes zu zeigen, ihr Bestes zu bieten. Sensation No.3: Die Stephenson-Hunde.
Sensation No.4: Die Ballerina auf Eisenschuhen mit einer einmaligen Pirouette auf der rechten Vorderhand.
Ein Kniefall für die klassische Hohe Schule.
Sensation No.5: Das Raubtier und das Haustier in rollendem Einsatz. Ein Balance-Akt von atemberaubender Einmaligkeit.
Es gibt Menschen, die vom Teufel geritten werden, aber es gab noch kein Pferd, das sich von einem Tiger reiten liess. Und hier ist sie, die Krönung der Auslese: das reitende Raubtier, der i-Punkt auf dem Wort Sensation.
Dag Kuhrsch
Und noch eine Sensation, verehrte Zuschauer, eine Sensation, die alle Professoren in gelehrte Verwirrung stürzte. In Holland wurde dieses Kalb geboren, ein eigenartiges Kalb. Das Rindvieh ist unverkennbar, aber die edle Linie der Stirn deutet auf den Ansprung eines Höheren. Und des Rätselns war so lange kein Ende bis man herausfand, dass die Mutter des Kalbes gern in den Wald ging, wo sie den König der Wälder traf.
Was der Hirsch sich dachte, weiss niemand, aber er nahm die Gelegenheit wahr und setzte dem Privileg seiner Männlichkeit ein Denkmal. Ohne Rücksicht auf Brehms Tierleben verewigte er seinen Kopf auf dem Leib einer Kuh.
Die betroffene Hirschdame mag sich mit allen Ehefrauen der Welt darüber wundern, warum ihr Hirsch auf eine Kuh hereinfiel. Aber wer will einen Hirsch daran hindern, sich wie ein Stier zu fühlen.
Das Endprodukt der Wald-und-Wiesen-Romanze existiert nun als Unikum - und doch mit gespaltenen Gefühlen. Vorne der Zug zur Weide und hinten der Ruf zum Wald.