Sacherschließung
01. Papst Paul VI. - 2. Vatikanisches Konzil - Papst Paul VI., auf einem Thron sitzend, hält eine Ansprache. Die Bischöfe in festlichen Gewändern. Der Papst erteilt den Segen.
02. Belgrad - Haile Selassie in Belgrad - Haile Selassie, nah. Tito mit Frau Jovanka auf dem Flugplatz. Selassie verläßt das Flugzeug und wird von Tito begrüßt. Selassie erhält einen Blumenstrauß überreicht. Tito und Selassie mit Gefolge auf dem Weg zum Verhandlungssaal. Tito am Tisch sitzend und sprechend. Selassie am Tisch. Frau Jovanka Tito in Abendrobe, groß. Selassie, neben Jovanka Tito stehend stößt mit Tito an. Umarmung Tito-Selassie beim Abschied auf dem Flugplatz, nah. Hinter den meiden im Bild Jovanka Tito.
03. London - Churchill-S 89. Geburtstag. Winston Churchill sitzt hinter dem Fenster seines Hauses. Ein kleines Mädchen gibt einen Blumenstrauß an der Haustür ab. Ein Konditor verziert eine große Geburtstagstorte. Photographen vor Churchill's Fenster. Churchill winkt aus dem Fenster.
04. Washington - Präsident Johnson ehrt Leibwächter - Präsident Johnson auf einem Sessel hinter dem Schreibtisch sitzend, halbnah. Johnson im Gespräch mit Verteidigungsminister Mac Namarra, dann im Gespräch mit Außenminister Rusk. dann mit Eisenhower. Auf der Treppe vor dem Weißen Haus überreicht er seinem Leibwächter eine Tapferkeitsmedaille, Johnson spricht (O-Ton).
05. Attentate - Hände greifen in die Brusttasche und holen einen Revolver hervor. Rückblende: König Alexander von Jugoslawien während des Attentates in Marseille. Polzisten vertreiben Menschen. Sultan Mohammed Ben Arafa während des Attentates(nah.). Die Leibwächter springen auf sein Auto und retten ihn, Attentat auf den japanischen Sozialisten Assanaguga (nah). Der Japaner wird während einer Rede erstochen.
Front des Bundeskriminalamt es in Bonn. Esterer interviewt den Cef der Sicherungsgruppe Bonn Dr. Brückner. (O-Ton).
Erhard und Brand. Klatschende Zuschauer.
Flugzeug auf dem Flugplatz. De Gaulle verläßt das Flugzeug und begrüßt Adenauer. De Gaulle schreitet mit Lübke die Front der Ehrenkompanie ab. Pressephotographen.
de Gaulle fährt stehend von einer Motorradeskorte begleitet durch die Stadt, neben ihm Lübke., dann Adenauer. Leibwächter um das Auto. De Gaulle zu Fuß zwischen Menschen. Polizisten bahnen ihm den Weg. De Gaulle vor dem Mikrofon. Der Bonner Marktplatz, beflaggte Straßen, De Gaulle in mitten einer wogenden Menschenmasse.
Einfahrt zum Palais Schaumburg. Einem Fahrer wird der Ausweis überprüft. Ablösung der Wache, Soldat, groß. Ein Soldat patroulliert im Park. Röntgenapparat zur Überprüfung der Post. Röntgenbild einer Bombe. Wagenpark vor dem Haus, Standarte des Bundeskanzlers, Autoschild 0-2. Hände nehmen aus schmaler Aktentasche eine MP. Leibwächter mit Schulterhalfter und MP unter dem Jackett. Hände entsichern Pistole. Der Chauffeur telefoniert. Erhard verläßt in Begleitung das Haus. Der Chauffeur öffnet den Wagenschlag. Erhard steigt ein. Die Wagenkolonne fährt ab.
06. Der sprechende Teddybär - Sich öffnende Tür. Wichmann im Morgenmantel sieht durch den Türspalt. Äpfel und Nüsse im Schuh und ein Teddybär neben der Milchflasche. Wichmann mit Teddy. Glas mit Zahnbürste. Wichmann putzt sich die Zähne und schaut sich erstaunt um. Teddybär, bildfüllend. Wichmann, groß, lächelnd. Seine Hände, die einen Brief schreiben. Briefblatt "Geliebte Frieda". Teddy, groß. Wichmann zornig, legt Teddy auf den Bauch und schreibt weiter. Er setzt den Teddy auf den Fußboden unter den Tisch. Wichmann wirft den Bär aus dem Fenster auf die Strasse. Der Teddy sitzt auf der Mönckebergstrasse zwischen Fußgängern auf dem Zebrastreifen.
Herkunft / Inhaltsart
Titelmarke 7, 6
Papst - Konzil - Ende
Herkunft: Incom
Haile Selassie in Belgrad
Herkunft: Novosti
Churchill 89. Geburtstag
Herkunft: Pathe News
Johnson ehrt Leibwächter
Herkunft: Metro
Attentate: König Alexander, Sultan Mohammed Ben Araffa, Interview Dr. Brückner (Chef der Sicherungsgruppe Bonn)
Herkunft: Vis News
Der sprechende Teddybär
Kamera: Rieck
Schlußmarke 3, 1
Sprechertext
Köpfe der Woche
Papst Paul VI.:
Unter den Köpfen dieser Woche Papst Paul VI. Unter seiner Leitung ging die Zweite Sitzungsperiode des II. Vatikanischen Konzils zu Ende. Über 2.000 Konzilsväter hatten 10 Wochen lang versucht, in einer Synthese aus Traditionsbewusstsein und Reformwillen den Weg der katholischen Kirche in einer neuen Zeit zu bestimmen. Wie sehr das Pendel auf die Seite der Neuerer ausschlug, bewies die sensationelle Ankündigung des Papstes, im Januar nach Palästina zu reisen.
Haile Selassie:
Unter den Köpfen dieser Woche Haile Selassie. Präsident Tito konnte den äthiopischen Kaiser in Belgrad zwar nicht als politischen, aber immerhin als taktischen Gesinnungsgenossen in Empfang nehmen. Denn auch der Negus aus Addis Abeba sieht das Heil seines Landes in der Zugehörigkeit zum blockfreien Lager.
Auf dem Belgrader Parkett wurden zwei grundverschiedene Welten durch gemeinsame Interessen aufs Angenehmste versöhnt - so sehr, dass der Kommunist Tito sein Dogma vergass und plötzlich einen Kaiser in seinen Armen hielt.
Winston Churchill:
Unter den Köpfen der Woche Sir Winston Churchill, der in London von kleinen und grossen Gratulanten Geschenke und Glückwünsche zu seinem 89. Geburtstag erhielt. Selbst in der Gestaltung der Geburtstagstorten wird etwas von dem fast legendären Ruhm eines Mannes sichtbar, der zweifellos zu den grandiosen Staatsmännern, Denkern und Schriftstellern unserer Zeit gehört - und nun dabei ist, die Beständigkeit seines Ruhms mit viel Ausdauer zu prüfen.
Lyndon B. Johnson:
Unter den Köpfen dieser Woche schliesslich der amerikanische Präsident Johnson, der sich bereits in den ersten Wochen seiner Amtszeit mit Vehemenz und texanischer Arbeitswut in die Regierungsgeschäfte eingearbeitet hat. Begegnungen mit den höchsten Militärs des Landes, mit Verteidigungsminister MacNamara und Aussenminister Rusk sowie Ex-Präsident Eisenhower gehören ebenso zu seinem 18-stündigen-Arbeitstag wie die Überreichung einer Tapferkeitsmedaille an den Leibwächter Youngblood. Dieser hatte in Dallas den Vizepräsidenten mit seinem Körper gedeckt. "Nichts ist heldenhafter, als sein eigenes Leben für ein anderes zu opfern."
Stunde der Leibwache
Die Geschehnisse in Dallas haben wieder einmal den Leibwächter in den Mittelpunkt des Interesses gerückt. Heute und früher hing das Leben der Grossen, wie das König Alexanders von Jugoslawien von ihrem Mut und Reaktionsvermögen ab. Für Alexander kam in Marseille die Hilfe seiner Beschützer zu spät.
Sultan Mohammed Ben Araffa von Marokko dagegen hatte sein Leben der Opferbereitschaft seiner Leibwächter zu verdanken. Der japanische Sozialist- Asanuma wurde von niemandem verteidigt. Solche Attentate zu verhüten, ist in Deutschland Aufgabe der Sicherungsgruppe Bonn, deren Leiter Dr. Brückner uns anhand von aktuellem Filmmaterial die Arbeitsmethoden der Sicherungsbeamten erläuterte:
"Ein Staatsmann ist gezwungen, sich der Öffentlichkeit zu zeigen. Er setzt sich damit in erhöhtem Masse der Gefahr aus. Unsere Aufgabe ist es, diese Gefahren von ihm abzuwehren durch einen möglichst perfekten Schutz. "
Erstes Beispiel: de Gaulle 1962 in Köln-Bonn:
"Während Präsident de Gaulle das Flugzeug verlässt, nähern sich bereits deutsche Sicherungsbeamte, um mit ihren französischen Kollegen, die in der Begleitung des Präsidenten sind, Verbindung aufzunehmen. Dennoch ist auch in diesem Augenblick das ganze Flugfeld unter Kontrolle."
Zweites Beispiel: de Gaulles Fahrt durch deutsche Städte.
"Während der Fahrt im Auto ist der Schützling von einer Motorrad-Eskorte umgeben. Der Angreifer, der einen körperlichen Angriff plant, läuft also Gefahr, von dieser Motorrad-Eskorte, von den einzelnen Krädern, überfahren zu werden. Kann die Motorrad-Eskorte ihre Schutzfunktion nicht mehr erfüllen, weil das Fahrzeug die Geschwindigkeit bis zum Schritt ermässigt hat, verlassen die begleitenden Beamten ihr Fahrzeug und stellen sich auf neben dem Fahrzeug des Schützlings. In dieser Situation schützen die Beamten mit ihrem Körper. Waffen haben hier keinen Sinn mehr."
Drittes Beispiel: de Gaulle geht zu Fuss zur Rednertribüne.
"Präsident de Gaulle ist von Sicherungsbeamten umgeben. Uniformierte Polizeibeamte bahnen ihm den Weg. Zur Seite und im Rücken der Gruppe sind französische und deutsche Sicherungsbeamte. Der Angreifer, der an sein Opfer herankommen möchte, müsste erst diese Beamten überwinden. Diese Szene zeigt die besonderen Schwierigkeiten einer Sicherung. Hier hilft nichts anderes, als durch starken Personaleinsatz die Häuser unter Kontrolle zu bringen, von denen aus ein Angriff versucht werden könnte, d.h. an den taktisch wichtigen Punkten, zum Beispiel Balkone, Fenster, Erker, Dachvorsprünge, Beamte zu postieren, die das Gelände zu beobachten haben."
Viertes Beispiel: de Gaulle sucht den Kontakt zur Menge.
"Eine gefährliche Situation, so scheint es. In Wirklichkeit hat der Angreifer keine Chance, weil er in seinem Plan nicht vorausberechnen kann, wann und wo der Schützling seinen Sicherungsgürtel verlassen und den Kontakt mit der Menge suchen wird. Ausserdem hilft uns in dieser Lage das Publikum. Es ist dem Gast freundlich gesonnen und würde von sich aus jeden Angriff vereiteln."
Wer heute einen deutschen Regierungschef im Palais Schaumburg aufsuchen will, durchläuft eine langerprobte Staffelung von Sicherungszonen. Jeder wagen ist telephonisch angemeldet und überprüft.
Über ihre repräsentative Aufgabe hinaus gehört auch die Wache vor dem Eingang zu den Sicherungsmassnahmen für den Bundeskanzler, ebenso wie die rund um die Uhr laufenden Wachgänge im Park.
Einlaufende Post - besonders Päckchen und Pakete - werden in einem Röntgenapparat auf ihren Inhalt überprüft. Hier die Batterie einer an den Kanzler adressierten Bombe. Da diese Kontrollstation genau und gewissenhaft arbeitet; ist eine der hinterhältigsten Attentats-Methoden ausgeschaltet.
Der persönliche Schutz des Kanzlers selbst spielt sich folgendermassen ab: Die Wagenkolonne - 0-2 ist die Nummer Erhards - wartet. Aus leicht entfaltbaren Taschen werden MP's geholt und schussbereit gemacht.
Die Leibwächter entsichern ihre Pistolen, die teils unterm Arm, teils im Begleitfahrzeug bereithängen. Denn das Erscheinen Erhards ist über Funktelephon bereits gemeldet.
Der Kanzler erscheint mit Gefolge. Etwaiges Publikum wird durch Sicherungsbeamte beobachtet. Die Beamten dürfen ihren Wagen erst besteigen, wenn der Kanzlerwagen anrollt. Und manchmal bedarf es eines kräftigen Spurts, um nicht den Anschluss an das gefährliche Dasein eines Leibwächters zu verlieren.
"Liebst Du mich?"
Wer in den Tagen vor Weihnachten abends seinen Schuh vor die Tür stellt, der kann - so will es der Brauch - am nächsten Morgen Überraschungen erleben. Die Überraschung, die sich bei unserem Zeitgenossen einstellte, war ein landläufiges Produkt der Spielzeugindustrie, das unter dem Namen Teddybär nicht nur Kinderherzen, sondern zuweilen auch Erwachsene erfreut. "Willst Du mit mir spielen?"
Als Zeitgenosse weiss man, dass das Sich-Wundern des Fortschritts liebstes Kind ist. "Ich will mich setzen." -- "Trag' mich bitte!"
Und dieser Fortschritt hat uns und unseren Kindern endlich den sprechenden Teddybären beschert, dessen Sprachgewohnheiten allerdings darin bestehen, Befehle zu erteilen. Ein ziemlich deutscher Teddy - möchte man meinen.
"Geliebte Frieda! Weihnachten, Fülle des --" - "Liebst Du mich" - "- ist es nicht eine Aufforderung -" - "Zieh mich aus!" - "- auf die innere Stille -" - "Bitte, bürste mein Fell!" - "Schon Goethe sagte - -" - "Bitte, gib mir ein Bonbon!"
Wenn in diesen Tagen, verehrte Zuschauer, aus irgendeinem Fenster ein Teddybär fällt, hören Sie nicht auf ihn ...
"Willst Du mit mir spielen? - Willst Du mit mir spielen? - Willst Du mit mir spielen? - Willst Du mit mir spielen? "
Personen im Film
Alexander von Jugoslawien ; Brückner ; Churchill, Winston ; Eisenhower, Dwight ; Erhard, Ludwig ; Johnson, Lyndon ; McNamara, Robert ; Arafa, Mohammed Ben ; Paul VI. ; Rusk, Dean ; Selassie, Haile ; Tito, Josip ; Wiechmann, Hans-Ludwig
Orte
Berlin ; Bonn ; London ; Washington ; Hamburg ; Rom ; Belgrad
Themen
Sachindex Wochenschauen ; Großaufnahmen, Detail ; Hände ; Interviews ; Kameraleute, Kameramänner ; Fahnen ; Nachrichten, Nachrichtenwesen ; Polizei ; Religiöse Veranstaltungen ; Scherz ; Spielwaren, Spielzeug ; Staatliche Besuche (außen) ; Technik ; Bauwerke ; Kraftfahrwesen, Kraftfahrzeugwesen ; Militär ; Verkehrsfragen ; Wissenschaft ; Attentate ; Gedenktage, Jubiläen, Geburtstage ; Militär ; Technik ; 17 Findbuch Ufa Wochenschau Ufa dabei
Gattung
Wochenschau (G)
Genre
Wochenschau