Sacherschließung
01. Portrait Willy Brandt - Eine Frau greift zum Telefonhörer uns telefoniert. Profil Willy Brandt, sich Zigarette ansteckend (groß). Hände blättern in Akten. Willy Brandt sitzt hinter seinem Schreibtisch und arbeitet. Er blättert in Akten und telefoniert. Großaufnahme Willy Brand mit Telefon, Profil. Bilder aus einem Photoband: Brand mit Clay (groß) Bürgermeister Reuter, Frau Luises Schröder, Bürgermeister Suhr (groß), Brandt, lachend neben Johnson im Wagen (groß). Willy Brandt bei Eisenhower (halbtotal). Sie schütteln sich die Hand. Adenauer überreicht Brandt eine Urkunde (halbtotal) Brandt steht mit Erhard auf einer Rednertribüne (Halbtotal) Brandt als Redner (groß). Brandt gibt Esterer ein Interview, hinter seinem Schreibtisch sitzend (halbtotal) Großaufnahme Brandt. Großaufnahmen der neuen Philharmonie in Berlin, des Klinikums, der Schnellstraffen und von modernen Wohnhäusern. Brandt steigt aus seinem Wagen (halbtotal). Ein Polizist grüßt Großaufnahme Straßenschild "Marinesteg 5 - 46". Brandt tritt in seine Haustür (halbtotal). Frau Rut Brandt (halbtotal), steht in der Küche vor dem Küchenschrank und gibt einer Hausgehilfin Anweisungen. Großaufnahme Zimmertür mit Schild "Hier wohnt Peter" Halbtotale und Großaufnahme von Peter Brandt, hinter seinem Schreibtisch sitzend und arbeitend. Großaufnahme Tür mit Schild "Hier wohnt Lars". Halbtotale Lars Brandt, der auf der Couch liegt und liest. Halbtotale und Großaufnahme von Mathias Brandt, der durch die Wohnung geht und ein Brot isst. Er sitzt vor dem Bücherbord im Arbeitszimmer seines Vaters und telefoniert mit falsch herum gehaltenem Hörer. Willy Brandt kommt (halbtotal), nimmt seinem Sohn den Hörer aus der Hand und stellt ihn auf den Fußboden. Mathias Brandt krabbelt unter den Schreibtisch (halbtotal) und holt ein Spielzeugauto. Willy Brandtbeeim Interview in seinem Arbeitszimmer (halbtotal und groß). Madame Ball, München
02. Großaufnahme der Füße eines livrierten Dieners, der 3 Mal mit dem Stock auf die Erde klopft. Gäste in Abendroben kommen die Treppe hinauf (zeitlupe). Tafel mit Gläsern (groß). 100 Mark Schein liegt auf einem Stuhl (groß). Totale der Paare auf der Tanzfläche. Großaufnahmen von Paaren auf der Tanzfläche. Esterer mit Mikrofon befragt Gäste "Sind die Preise zu hoch" (groß). Großaufnahmen von Schmuck: Dunkelhaarige Frisur mit Diadem, Ohrgehänge, Collier, Armband, 2 Armbänder, Ringe, Gesichter schöner Frauen. Großaufnahme Madame-Ball Plakat mit schöner Frau und Schrift "Ballgeflüster". Tibetische Waisenkinder verteilen eine Schrift "Pestalozzidorf Wahlwies" (halbtotal) Modenschau (halbtotal) Großaufnahmen von Decoltés, Großaufnahmen von älteren Herren mit Glatzen. Esterer Interview "Wie würden Sie die High Society definieren?" Tanzpaare und Ballsal (total) Interview Großaufnahmen.
03. Training der Rennrodler - Berglandschaft (total). Rennrodler auf der Bahn (halbtotal) und in der Kurve. Junge Männer schippen Schnee aus der Bahn (total). Start der Rodler (halbtotal) Rennen einzeln und doppelt und Stürze (total und halbtotal) Ein Schlitten fährt allein über die Bahn.
04. Eisschießen Europacup - Männer werfen den Eisstock (halbtotal) Großaufnähme Eisstock auf dem Eis. Großaufnahme der Köpfe von 2 hübschen Mädchen als Zuschauerinnen. Damen beim Eisschießen (halbtotal). Großaufnahme Gesicht einer Frau mit Enttäuschung über schlechten Wurf. Ein kleiner Junge wirft (halbtotal) Großaufnahme 2 Eisstöcke neben Kugel.
05. Wellenreiten auf Hawai - Junge Leute mit Wellenreitbrettern unter dem Arm gehen zum Strand in Hawai (total). Totale des Strandes von Hawai mit Badelustigen. Großaufnahmen und Halbtotalen von am Strand liegenden. Dame mit tiefem Decoltée (groß). Junge Mädchen mit Bikini von hinten (halbnah) Wellenreit er auf dem Meer (total und halbtotal) Großaufnahme der Brandung mit stürzendem Wellenreiter.
Herkunft / Inhaltsart
Titelmarke 7, 6
Portrait: Willi Brandt
Kamera: Pahl
Herkunft: Archivmaterial
Madame Ball, München
Kamera: Jürgens, Zimpel, Seib, Rieck, Starke, Vlasdeck
Training der Rennrodler
Kamera: Hafner
Eisschießen - Europa Cup
Kamera: Hafner
Wellenreiten auf Hawaii
Herkunft: Pathe News
Schlußmarke 3, 1
Sprechertext
Portrait des Monats
Im Mittelpunkt unseres Portraits steht diesmal ein Mann, den wir Ihnen nicht vorzustellen brauchen. Seit Willy Brandt als Nachfolger berühmter Vorgänger zum Regierenden Bürgermeister von Berlin gewählt wurde, zeugen unzählige Bilder von seiner Aktivität in aller Welt. In Verhandlungen mit fast allen bedeutenden Politikern der westlichen Welt hat er es verstanden, die Sache des geteilten Berlins gegen den kommunistischen Machtanspruch wirkungsvoll zu vertreten.
"Was ist Ihrer Meinung nach das wirksamste Mittel, um den Gefahren des Ostens begegnen zu können?" - "Ich würde sagen vor allem militärische Festigkeit und politische Beweglichkeit, die Fähigkeit, auf eine wandelnde Welt, auch eine im Osten sich wandelnde Welt positiv einwirken zu können."
"Welchen Projekten, insbesondere Bauprojekten in Berlin galt und gilt Ihr ganz besonderes Interesse?" - "Erstens die neue Berliner Philharmonie, zweitens würde ich nennen den Ausbau unserer Universitäten, drittens das Klinikum in Steglitz, den Beginn des neuen Schnellstrassennetzes in Berlin und nicht zuletzt den Wohnungsbau, den sozialen Wohnungsbau für zehntausende von Berlinern."
Eine ständige Wache vor seinem Haus erinnert an die Bürde seines Amtes, bevor sich Willy Brandt für knapp bemessene Stunden ins Privatleben zurückziehen kann, zusammen mit seiner liebenswürdigen norwegischen Frau Ruth - und seinen Söhnen, dem 15jährigen Gymnasiasten Peter - dem 12jährigen Lars - und dem 2 1/2jährigen Matthias, demprivaten Mittelpunkt der Familie.
Willy Brandt hat in diesen Tagen die gewiss nicht leichte Aufgabe übernommen, sein Bürgermeisteramt mit der Führung der demokratischen Opposition in Deutschland zu vereinen. In etwa zwanzig Monaten will er sich zum zweiten Mal um die Kanzlerschaft bewerben. Wir fragten ihn zum Abschied:
"Und was betrachten Sie, Herr Regierender Bürgermeister, als Ihre politische Aufgabe?" - "Daran mitzuwirken, dass Deutschland wieder eins wird und Berlin seine Aufgabe als Hauptstadt der Deutschen wieder übernehmen kann."
"Was würden Sie als den grössten Augenblick in Ihrem Leben bezeichnen?" - "Ich glaube, es würde der grösste Augenblick in meinem Leben sein, wenn ich zusammen mit meinen Mitbürgern in Berlin durch das Brandenburger Tor gehen könnte an dem Tag, an dem wir über die Schwierigkeiten hinweg sind, die uns jetzt noch gegenüberstehen."
Wie definieren Sie die "High Society"?
Herr Karl Schulte nebst Begleitung - Herr Dr. Viermann und Gattin - die Damen Derlett, Riede und Faller. Sie alle zählten zur Prominenz des. Madame-Balls 1964 in München. All jene, die sich selbst zur Gesellschaft zählen, hatten diese ihre Behauptung mit 100, -- Mark pro Stuhl untermauert. Im Leihfrack stürzte sich unser Berichterstatter ins fürnehme Gedrängel, erstens auf der Suche nach weiteren Leih- fräcken und zweitens um herauszubekommen, zu welcher Art Auslese ein 100-Mark-Schein heutzutage führt.
"Finden Sie, dass die Preise heute Abend hoch genug sind?" - "Aber auf alle Fälle!" - "Sie dürften noch höher sein." - "Ich muss Ihnen sagen, ich hab' überhaupt noch nicht auf die Preise geschaut, weil das meine Herren erledigen." - "Ich finde sie ganz in Ordnung." - "Glaube ich kaum!" - "Meinen Sie nicht?" - "Nein!, und dann so viele falsche Diamanten!"
Und dannschimmerten sie, kostbar gefasst, echte und unechte, geschenkte oder verdiente, als Zeichen ehelicher oder überehelicher Treue, schimmerten und schimmerten und wurden eigentlich nur durch das ausgestochen, was die Natur in verschwenderischem Schönheitswillen geformt hatte: durch Gesichter.
"Wie denken Sie denn über den Wohltätigkeitszweck heute Abend?" - "Das ist sehr schön und das ist zu begrüssen!" - "Wenn die Preise für die Wohltätigkeit selbst sind, dann ist es gut!"
Ja, die Wohltätigkeit! Sie ruhte diesmal auf den Schultern tibetischer Waisenkinder, die auf die Ballkasse so angenehm steuerermässigend wirken durften. Doch dann führte sich die Ballgesellschaft das vor, was sie - ausser sich selbst - am meisten liebt.
Drei Nerze und zwei Decolletés weiter rechts, entdeckte unsere Kamera den erfahrenen Blick auf den anatomischen Evergreen und das dankbare Lächeln - kurz, den Flirt der älteren Generation, die weiss, worauf es ankommt.
Bei so viel besserer Gesellschaft lautete die Frage des Abends:
"Wie würden Sie die High Society definieren?" - "Also auf jeden Fall nicht diese High Society!" - "Das ist schwer zu definieren, ich würde sagen: Geld plus gutes Aussehen und ein bisschen Charakter." "Ach, die High Society, die ist nicht so heis, ist nicht so heiss, wie sie gegessen wird!"
Und sie tanzten und tanzten bis in den unerbittlich nahenden Morgen hinein, an dem der Traum von der High Society für ein ganzes Jahr ausgeträumt ist.
Sportliche Temperaturschwankungen
125 Stundenkilometer in der Geraden. - 90 Stundenkilometer in einer Steilwandkurve. - Und noch über 75 Stundenkilometer in der Zielkurve. Das waren die Geschwindigkeitsdaten, die auf der tadellos hergerichteten Rodelbahn am Königssee gemessen wurden, als der jüngste Spross Olympias, der Rennrodel, ins Training ging. Unter norwegischer, nordamerikanischer und niederländischer Beteiligung stürzte sich Deutschlands Rodelelite, das Auge starr auf Goldmedaillen gerichtet, talwärts.
Vielleicht um ihre Konkurrenz irrezuführen, begaben sich einige der Favoriten sehr zurückhaltend ins Ziel, - andere zerstritten sich mit ihren Schlitten - und einer schliesslich hatte zu seinem Schlitten mehr Vertrauen als zu sich selbst.
Als eine weitere Wintersportart, die am Innsbrucker Goldregen teilnehmen wird, stellen wir Ihnen, verehrtes Publikum, das Eisschiessen vor. In reizvollem, winterlichen Panorama, das von mancherlei Randerscheinungen verschönt, von aufdringlicher Reklame jedoch beeinträchtigt wurde, kämpfte Europas Elite auf der 4 mal 42 Meter-Bahn in Regen um den Europa-Cup.
Wie sehr die Nähe Olympias übrigens die Menschen verwandelt, beobachteten wir in einigen weiblichen Gesichtern, die auf leichte Misserfolge recht männlich reagierten.
Der Nachwuchs erteilte dann demonstrativ eine Lektion.
Rund 40 Grad Celsius das Thermometer aufwärts gerechnet, nämlich in Hawaii, dort, wo nicht nur die Sonne wärmt, möchten wir Sie schliesslich an einem einzigartigen sportlichen Ereignis teilnehmen lassen. Die Bilder, die uns von der Weltmeisterschaft im Wellenreiten erreichten, sprechen für sich - als Beispiel für einen ästhetisch reizvollen Zweikampf mit den Elementen und als Impression der Anmut, die allerdings auch viel Kraft erfordert.
Personen im Film
Adenauer, Konrad ; Brandt, Lars ; Brandt, Mathias ; Brandt, Peter ; Brandt, Ruth ; Brandt, Willy ; Clay, Lucius D. ; Eisenhower, Dwight ; Erhard, Ludwig ; Johnson, Lyndon ; Reuter, Ernst ; Suhr, Otto ; Schröder, Luise
Orte
Berlin ; München ; Bundesrepublik Deutschland ; Hawai ; Washington
Themen
Sachindex Wochenschauen ; Curling ; Großaufnahmen, Detail ; Hände ; Industrielle Veranstaltungen ; Interviews ; Frauen, Mütter ; Porträts ; Post, Postwesen ; Rodeln ; Schmuck ; Sport-Details, Fouls ; Städte ; Bauwerke ; Landschaften ; Menschen ; Veranstaltungen ; Wasserski ; Wellenreiten ; Mode ; 17 Findbuch Ufa Wochenschau Ufa dabei
Gattung
Wochenschau (G)
Genre
Wochenschau