Sacherschließung
01. Pfingsttreffen in Westberlin - FDJ in Ostberlin. Das Brandenburger Tor mit Lautsprecher (total). Beobachter neben dem Strassenschild "Strasse Des 17. Juni". Trasnparent vor Haus: "Für das Fest der Freude, für das freie Wort, ist die Hauptstadt Berlin der rechte Ort." Jugendliche auf den Strassen Westberlins. Pfadfinder sitzen um Wimpel am Boden und musizieren, (total). Pfadfinder mit Fahnen in einer Seihe stehend. Jungen beim Kochen vor den Zelten. Ein Pfadfinder mit Brotlaiben auf dem Arm. Pfadfinder um Lagerfeuer. Plakat: "Wir sind jung, die Welt ist offen". Wachturm. Besucher gehen durch die Mauer. Volkspolizisten, Mauerdurchgang (groß). Massenveranstaltung in Ostberlin (total). Ulbricht, mit Manuskript in der Hand, steht vor Mikrofon und spricht O-Ton (groß). Winkende Jugendliche (total). Vorbeimarsch der Jugend mit Blumen winkend. Klatschende FDJ-Mädchen. (halbtotal). Turnerinnen klatschen mit über dem Kopf erhobenen. Händen (total). Jugendgruppe mit Transparent "Westberlin". Ulbricht: "Sollen die Verantwortlichen in beiden Teilen Deutschlands miteinander sprechen?" Antwort: "Ja." Ulbricht und Frau sitzen nebeneinander auf der Tribüne (halbtotal) bei Massenvorführungen. Artistische Vorführungen. Wehende Ost-Fahne. Im Stacheldraht Plakat "Neue Zeit" und "Atom Tod". Pfadfinder äußern sich zum Pfingsttreffen (O-Ton) groß. 2 junge Mädchen sprechen. Ulbricht spricht (O-Ton) halbtotal.
02. Unfallstory nr. 8 (Selbstmörder) Siehe Zeitlupe 747.
03. Sternzeichen "Der Zwilling", Gefüllte Tanzfläche. Tanzpaar, Frau mit hoch gelocktem blondem Haar (halbtotal). Kameraleute. Königin Elisabeth bei einem Filmempfang. Lachender Prinz Philip (groß). Clown. Lachender Mann, lachendes Mädchen. Orden bei Schützenfest und Ordensbrust (groß). Herr Meyer vor Buch sitzend und studierend (total). Bücherstapel häuft sich auf vor ihm. Mann im Profil spricht, Seifenblasen tanzen vor seinem Mund (groß) Eine Mücke (groß) Elefant (groß). Das Zwillingszeichen. Mann ißt und telefoniert hinter einer Zeitung. (Zeitraffer). Frau schimpft heftig mit Mann, der eine zerbrochene Vase zusammenhält. Während der Mann ißt und telefoniert und Zeitung liest, wäscht er gleichzeitig seine Füße. Telefonistinnen an der Vermittlung stöpseln Gespräche. Herr Braun telefoniert gleichzeitig an verschiedenen Telefonen (Zeitraffer). Frau zieht Revolver aus der Tasche und versucht auf wann zu schießen, aber Revolver hat Ladehemmung. Der Mann steht auf, untersucht den Revolver, die Frau legt an, schießt, und der Mann fällt um. (Zeitraffer). Fabiola (groß) Prinz Philip, lachend (groß), Ingrid van Bergen (groß) Felix von Eckart (halbtotal), Rainier von Maonaco (groß), Freiherr von Guttenberg (groß), Lilli Palmer (groß) Heinrich von Brentano (groß) mit Ordensbrust. Zwillinge sehen hinter einem Baum hervor, laufen zwischen Bäumen hindurch und suchen sich. Ein Zwilling nimmt einem Mann die Brieftasche aus dem Jackett, der andere steckt sie zurück. Eine Frau betritt ein Haus und geht die Treppe hinauf. Die Zwillinge rennen beide hinter ihr her (Zeitraffer). Sie klettern über das Dach, Eine Schlafwandkerin in wehendem Nachthemd geht über das Dach und fällt. Zwillinge rasen die Treppe hinunter und fangen sie auf. Sie geben die schlafende Frau einem anderen Mann in die Arme und gehen weiter.
04. Internationales Turnier im Pfeil- und Bogenschießen in Frankfurt, Hand nimmt Pfeil aus dem Köcher. Schützen prüfen den Bogen. Schütze mit Pfeil und Bogen. Die Schützen in einer langen Reihe (total). Schützin von der Seite. Schützen und Schützinnen beim Abschuß und Anlegen in verschiedenen Posen (groß). Die Schützen gehen zu den Zielscheiben (total). Richter trägt in Liste ein. Verschiedne Schützen beim Schuß. Die Schützen nehmen die Pfeile aus den Zielscheiben.
Herkunft / Inhaltsart
Titelmarke 7, 6 m
DOKUMENTE
Pfingsttreffen in West -Berlin+FDJ in Ost-Berlin
Kamera: Arndt
Herkunft: UPI
Unfallstory Nr. S/Selbstmörder)
DAS PORTRÄT
Der Zwilling
Herkunft: Pathé Journal, Archiv
Sportreportage
Int. Turnier im Pfeil - und Bogenschiessen
Kamera: Starke
Schlussmarke 3, 1 m
Sprechertext
Im Jahr 2000 kommunistisch
Mit der unpolitisch anmutenden Bezeichnung "Deutschland-Treffen der Jugend" inszenierten die Zonenmachthaber in den Pfingsttagen eines der grössten Propaganda-Schauspiele der letzten Zeit. 500-tausend FDJ-Angehörige waren nach Ostberlin transportiert Worden, um den östlichen Machtanspruch bis unmittelbar an die Mauer zu tragen.
Auf der westlichen Seite der Mauer bekundeten zur gleichen Zeit westdeutsche Jugendliche ihre Verbundenheit mit dem Freiheitswillen Westberlins. Wie selten zuvor prallten in Berlin zwei gegensätzliche Methoden politischer Äusserungen aufeinander: drüben die organisierte Massendemonstration und hier die spontane Sympathie-Erklärung für Westberlin.
Zur gleichen Stunde jenseits der Mauer.
Grob geschätzt 10.000 Jugendliche aus Westdeutschland nahmen an der ostberliner Veranstaltung teil. Ihr Auftritt wird von westlichen Beobachtern als streng organisiert bezeichnet. Ulbricht fordert sie zum totalen Gespräch auf.
"Unser aller Dank gilt den jungen Gästen aus der Bundesrepublik und aus Westberlin. Sie sind in einen Staat gekommen, der nach Bonner Sprachregelung gar nicht existiert. Sie sind Realisten. Das Passierscheinabkommen vom Dezember vorigen Jahres hat bewiesen, dass man miteinander erfolgreich verhandeln kann. Ich frage die Jugend aus ganz Deutschland: Sollen die Verantwortlichen in beiden deutschen Staaten miteinander sprechen, ja oder nein?" - "Ja!"
Um den politischen Hintergrund des Deutschland-Treffens, der von der Mauer und ihren Opfern gebildet wird, etwas aufzuhellen, wird die Veranstaltung mit Äusserungen östlicher Lebensfreude bereichert: weil wir jung sind, ist die Welt so schön.
Angesichts dieser Zeichen einer neuen Zeit fragten wir die westdeutsche Jugend.
"Wir im Bund Deutscher Pfadfinder wollen, wenn wir zu einem Lager fahren von Politik und Propagandareden nichts hören!" - "Ja, ich bin der Meinung, wir sollten uns einmal selbst davon überzeugen. Es ist für uns Westdeutsche ist es natürlich einfach, wir bekommen Passierscheine, um für einen Tag dieses zu sehen, aber auch die Westberliner, den müsste die Möglichkeit gegeben werden, den Jugendlichen, einmal nach Ostberlin zu gehen und dort wieder zu sammenzutreffen!" - "Ich glaube, dass dieser ganze grosse Aufmarsch trotzdem auf den Zuschauer - jedenfalls auf mich - keine grosse Wirkung gehabt hat."
"Schon jetzt gehört mehr als die Hälfte Europas zu den kommunistischen oder sozialistischen Ländern. Wer kann daran zweifeln, dass auch in Westdeutschland bis zum Jahre 2000 die Zeit der Herrschaft der Rüstungskapitalisten und Militaristen zu Ende gehen wird. Ich frage die Jugend aus ganz Deutschland: Seid Ihr mit dieser Zukunft einverstanden?" - "Ja!"
(Unfallstory)
"Selbstmörder sind doch manchmal wirklich verschwenderisch. Neulich hatte ich einen Kunden, der stürzte sich mit einem Luxusauto in die Tiefe. - Ein anderer engagierte den Moonlight-Killer von Soho. Und wieder ein anderer bestand darauf, sich mit samt seinem Besitz in die Luft zu sprengen.
Sie können es natürlich auch bedeutend billiger haben. Dazu gehört nichts weiter als eine gewisse Sorglosigkeit. Vertrauen Sie auf Ihr Glück und huldigen Sie der Einbildung, dass Ihnen nie etwas passiert. Hier brauchen Sie nichts weiter zu tun, als stehen zu bleiben ... denn bei mir liegen Sie richtig!"
Ein Zwilling kommt selten allein
Wenn Sie, verehrter Zuschauer, das öffentliche Leben lieben, die Atmosphäre einer rauschenden Ballnacht und die Betriebsamkeit der grossen Welt - wenn Sie sich gerne über Ihre Mitmenschen lustig machen - eine geheime Veranlagung zur Clownerie besitzen - und eine uneingestandene Vorliebe für Orden und Ehrenzeichen - wenn Ihr Wissensdurst grösser ist als Ihr Fassungsvermögen, - wenn Sie gut und lebhaft erzählen können - und mitunter aus einer Mücke einen Elefanten machen - dann sind Sie ein Zwilling.
Zu den besonderen Merkmalen des Zwillings gehört seine Vielseitigkeit. Es macht ihm überhaupt nichts aus, mehrere Dinge gleichzeitig zu erledigen.
Der Zwilling ist ungeheuer kontaktfreudig, er sucht Verbindungen mit der ganzen Welt, er ist der Telefonmensch par excellence.
Die entscheidenden Pluspunkte des Zwillings sind seine wache Intelligenz und sein umfassendes Wissen. Er lächelt nachsichtig und überlegen, wenn ein anderer glaubt, ihn belehren zu müssen. Er weiss es besser: er weiss eben alles besser. Und das ist unter Umständen ein selbstmörderischer Zug.
Aktuelle Zwillingsnaturen sind: Fabiola von Belgien - Prinz Philip von England - Ingrid van Bergen - Felix von Eckardt - Rainier von Monaco - Freiherr von Guttenberg - Lilli (ohne von) Palmer - und Heinrich von Brentano.
Im tiefsten Innern besteht der Zwilling aus zwei verschiedenen Persönlichkeiten. Eine davon ist immer auf der Suche nach der anderen
Bei Zwillingen weiss die Rechte oft nicht, was die Linke tut. Während das eine Ich ständig zu unerlaubten Handlungen neigt, bemüht sich das andere Ich - meistens rechtzeitig - den Schaden zu verhindern.
Sobald es aber um Frauen geht, ist von der gespaltenen Persönlichkeit nichts mehr zu spüren.
Menschen, die im Zeichen des Zwillings geboren werden, sind kaltblütig und schlau. Sie schrecken vor nichts zurück, selbst wenn sie mit etwas Schrecklichem oder Übernatürlichem konfrontiert werden. Ihr kühles Blut, ihr rascher Verstand und vor allem ihr flinkes Temperament befähigen sie, fast jedes Problem zu lösen. Eines jedoch schätzen die Zwillinge nicht: dass ihm die Dinge zur Last werden. Er gibt seine Probleme gerne weiter - an den ersten besten, der gerade des Weges kommt.
Wie weiland Wilhelm Tell
Im Zeichen eines ebenso bekannten Sternbildes bestritten in Frankfurt über 200 Schützen das erste internationale Turnier im Schiessen mit Pfeil und Bogen. So mancher in Ehren gehärtete Muskel spannte die Sehne, und während noch zielfreudige Lippen die Markierung liebkosten, bohrten sich die ersten Pfeile in das 30 bis 90 Meter enfernte Ziel.
Mit dem Pfeil, dem Bogen verbinden sich beim geschichtsoewussten Betrachter Erinnerungen an die Steinzeit, an osmanische Janitscharen und giftige Indianerpfeile. Doch was früher als Schuss ins Herz gefeiert wurde, wird heute nur noch auf dem Papier mit Punkten oder Ringen anerkannt.
Da man beim Bogenschiessen das Pulver spart, ging die Entwicklung des Sportbogenschiessens bezeichnenderweise von Schottland aus. Heute blüht dieser liebenswürdige Sport zwar noch im Windschatten der grossen Publizität, und der Name des Frankfurter Siegers Charles Sophie dürfte noch weitgehend unbekannt sein, aber die Anhänger des Bogenschiessens prophezeien diesem Sport für das Zeitalter der totalen Abrüstung eine grosse Zukunft.
Personen im Film
Bergen van, Ingrid ; Braun, Heinz ; Brentano von, Heinrich ; Eckardt von, Felix ; Elisabeth II. von England ; Fabiola von Belgien ; Guttenberg von ; Jerschke, Günther ; Meyer, Carl Walther ; Palmer, Lilli ; Philip Mountbatten von Edinboroug ; Monaco von, Rainier ; Ulbricht, Walter
Orte
Berlin ; Westberlin ; Ostberlin ; Cannes ; Moskau ; Brasilien ; Bonn ; Paris ; Frankfurt ; England
Themen
Sachindex Wochenschauen ; Bogenschießen ; Grenze DDR/BRD, Grenzen ; Kameraleute, Kameramänner ; Kinderbetreuung, Erziehungsprobleme ; Erziehung, Jugend ; Fahnen ; Orden, Auszeichnungen, Ehrungen ; Paraden ; Post, Postwesen ; Scherz ; Tanz ; Unfallstories ; Bauwerke ; Menschen ; Zirkus ; Astrologie ; 17 Findbuch Ufa Wochenschau Ufa dabei
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