Sacherschließung
01. Robert Kennedy in Berlin. winkende Leute hinter Absperrung. Robert Kennedy schüttelt die Hände der Leute (halbtotal). Robert Kennedy neben Willi Brandt auf der Tribüne vor dem Schöneberger Rathaus (total). Menschenmasse mit erhobenen winkenden Armen (bildfüllend). Robert Kennedy spricht (O-Ton) halbtotal. Rückblick John F. Kennedy "I shall leave a note to my successor". Klatschende Zuhörer. "Ich bin ein Berliner", Bildfüllend Menschenmasse, klatschend mit erhobenen Händen, von oben photographiert. Enthüllung einer Gedenktafel für John F. Kennedy durch Willi Brandt (total). Menschenmasse auf dem Kennedy-Platz.
02. Filmfestspiele Berlin 1964, Autos fahren über wasserüberfluteten Kurfürstendamm. Ein Mann läuft über Straße mit tiefen Pfützen. Filmplakate. Sidney Poitiers (groß) Grete Weiser (Halbtotal) die Begum (groß). Kameraleute. Marianne Koch (halbtotal), Wehende Fahnen vor der Ruine der Gedächtniskirche. Mario Adorf (groß) gibt Autogramme. Albrecht Schönhals (halbtotal) Hildegard Knef gibt aus dem Auto Autogramme (halbtotal). Fans vor dem Auto werden von zwei Polizisten zur Seite gedrängt. Filmpreis (groß). Innenminister Hermann Höcherl überreicht Paul Hartmann Filmpreis (total). Elisabeth Flickenschild mit -Filmpreis und Rosenstrauß verbeugt sich (halbtotal). Hermann Höcherl überreicht Wolf Hart Filmpreis (total). Höcherl neben Flickenschild (halbtotal)
03. Bremen: Verdiente Filmmitarbeiter. Urkunde für langjährige Zugehörigkeit zur Filmwirtschaft, Jubilare erhalten die Urkunde. Dr. Albrecht Enders spricht (total und groß) O-Ton, Hermann Enders (halbtotal).
04. Atelierspiegel "Die große Kür". Beleuchter im Atelier, Bühnenarbeiter spritzt mit Schlauch auf künstliche Eisfläche. Aufnahmeleiter spricht durch Sprachrohr, Vor dem Ballett kommen Marika Kilius und Hans Jürgen Bäumler auf die Eisfläche (total), Tanz mit dem Ballett. Kameramann vor Kamera vor der spiegelnden Eisfläche, Regisseur Franz Antel unterbricht die Scene und gibt Kilius/Bäumler Anweisungen (total). O-Ton. Kameramann (groß) Wiederholung der Scene.
05. documenta III in Kassel, Steinhaufen. Fuß eines Arbeiters mit Karre, Die Steine werden geglättet. Malerei auf das Pflaster. Plakat "documenta" in Teileinstellungen, Füße gehen über das Pflaster. Damenbeine und Männerbeine kommen auf das Pflaster (Trick). Beine einer Plastik. Augen und Nase (groß) Brust einer Plastik (groß) Transfokator-Rückfahrt, Ganze Plastik, Transfokator-Aufnahme von Männerplastik, Hände und Arme der Plastik. Liegende Frau, moderne Plastiken. Augen einer Betrachterin. Frau Meier Dennighoff spricht (O-Ton) neben einer ihrer Röhrenplastiken aus Chromnickelstahl. Sich bewegende spitze Aluminiumrohre. "Frankfurter Frühling aus Beton" eine begehbare Plastik für eine Frankfurter Schule. Es spricht der Künstler Hajek. (O-Ton) groß. Junges Mädchen geht durch die Plastik. Transfokatoraufnahmen von Punkt und Kreisgemälden. Klavierstuhl und Klavier (Gemälde). Plastik aus Ketten und Filmbändern. Sich drehendes und tönendes Mobilé. Auf dem Gesicht eines Beschauers Licht und Schattenspiel.
06. Deutsches Derby in Hamburg Horn. Die Zuscheuertribüne in Horn (total). Damen mit großen Hüten unter den Gästen. Pferdekopf mit weißem Schutzriemen über der Nase (groß). Mann mit Homburg und Monockel. Ein Rennpferd wird am Zügel geführt. Außenminister Schröder hebt sein Fernglas vor die Augen, (groß). Fehlstart (total) 2 Pferde verfangen sich in dem Starband. Start (total). An der Spitze läuft Dschingis Khan. Die Pferde laufen auf die Kamera zu und in den Bogen. Führend im Bogen Wiesenklee vor Kronzeuge. Kronzeuge geht in Führung auf der Zielgeraden. Zank geht außen vorbei und führt. (Zeitlupe) Zank und Kronzeuge, in Zeitlupe, beim Einlauf in das Ziel. (groß). Schröder nimmt das Ferngals von den Augen (groß). Der Siegerkranz wird dem zurückweichenden Zank umgehängt. Kopf des Siegerpferdes (halbtotal).
07. Unfallstory Nr. 10 (Augen) siehe ZL 753
Herkunft / Inhaltsart
Titelmarke 7, 6 m
im Mittelpunkt
Robert Kennedy in Berlin
Kamera: Pahl, Jansen, Arndt
Filmfestspiele Berlin 1964
Kamera: Pahl, Seib, Arndt
Bremen: verdiente Filmmitarbeiter
Kamera: Rieck
Atelierspiegel "Die gr. Kür"
Kamera: Vlasdeck
Betrachtungen
dokumenta III in Kassel
Kamera: Rieck
Sportreportage
95. Deutsches Derby, Hamburg-Horn
Kamera: Stoll, Rieck, Jürgens, Grund
Unfallstory Nr. 10 (Augen)
Schlussmarke 3, 1 m
Sprechertext
Bruder, Dein Ruhm
US-Justizminister Robert Kennedy kam an dem Tage nach Berlin, als sich der Besuch seines Bruders in der geteilten deutschen Hauptstadt jährte. Auf dem Kennedy-Platz beschwor Robert Kennedy die Erinnerung an eine grosse Stunde in der Geschichte Berlins:
Als Präsident Kennedy Berlin verliess, verabschiedete er sich mit einem berühmt gewordenen Satz.
Ich wusste, was er damals ausdrücken wollte, als er all die Schändlichkeiten hier sah und Ihnen zurief:" Ich bin ein Berliner!"
Ein Jahr nach diesem Bekenntnis wurde jetzt eine Gedenktafel enthüllt als sichtbares Zeichen für die Beziehungen zwischen Berlin und den Kennedys.
Film im neuen Glanz
Im Schatten des Kennedy-Besuches und eines atlantischen Störungsausläufers begannen in der deutschen Hauptstadt die 14. Internationalen Berliner Filmfestspiele. Zaungäste hatten es diesmal nicht leicht, das Zentrum des Geschehens, den Ku-Damm, zu erreichen.
Unter den Stars, die diesmal Berlin die Ehre gaben, entdeckten wir neben einer japanischen Delegation Sidney Poitier und als kostbares Juwel internationaler Ereignisse die Beghum.
Als ermunternder Auftakt der Festspiele diente auch in diesem Jahr die finanzielle Grosszügigkeit des Staates: In der Berliner Oper versammelte sich die inländische Filmprominenz, unter anderen Albrecht Schönhals und Hildegard Knef, um der Verleihung der Bundesfilmpreise beizuwohnen. Für langjähriges und hervorragendes Wirken im deutschen Film zeichnete Bundesinnenminister Höcherl den Schauspieler Paul Hartmann aus.
Ein Goldenes Filmband erhielten Elisabeth Flickenschildt und der Kulturfilm-Regisseur Wolf Hardt. Die allgemeine Filmsituation kennzeichnete Minister Höcherl mit der Bemerkung: Es geht wieder aufwärts.
Eine Weitere Ehrung im Zeichen des Films erfuhren in Bremen verdiente Mitarbeiter bremischer Filmtheater. Sie erhielten für Langjährige Firmentreue goldene Urkunden. In einer Ansprache erklärte Dr. Albrecht Enders zuversichtlich:
"Diese gemeinsame Feierstunde soll nicht zuletzt auch eine Dokumentation nach aussenhin sein für unsere gemeinsame Liebe zu diesem Medium Film, von dem wir alle überzeugt sind, dass er auch in der Zukunft Abend für Abend Millionen von Besuchern Freude, Entspannung, Ergriffenheit und Erhebung zu geben geeignet ist."
In diesem Sinne warfen wir für Sie, verehrte Zuschauer, einen Blick ins Atelier, und in Wien entdeckten wir in Frack und Abendkleid jene beiden Eishelden, die im deutschen Blätterwald in letzter Zeit ein gehöriges Rauschen verursachten: Marika Kilius und Hans-Jürgen Bäumler.
Ihr erster Spielfilm "Die grosse Kür" trägt zwar keine autobiographischen Züge, hat aber dafür ein Happy-End. Regie führt Franz Antel.
"Aus, aus, aus, aus!" - "Marika, passt auf, schaut, Ihr seid doch nicht bei der Weltmeisterschaft. Ihr müsst lächeln, lächeln, lieb schaun!" - "Das ist gar nicht so einfach - ohne Publikum!" - "Das ist schon eine Umstellung - nur eine Kamera!" - "Ohne Publikum - seid's Ihr wahnsinnig?, den Film sollen Millionen von Zuschauern sehen - hoffentlich." -"Hoffentlich!" - "Wir probieren's noch einmal, passt auf, Ihr kommt zusammengelaufen, denkt an das Happy-End, schaut Euch glücklich an, strahlend - Schluss."
Muse, Deine Küsse
Die Vorbereitungen liefen noch kurz vor der Eröffnung. - Letzter Glanz für die 1.200 Arbeiten der 250 Künstler. Alles ist bereit für eines der grossen Kunstabenteuer des Jahres.
Die documenta III in Kassel - der Versuch eines Überblicks über die Kunst der Gegenwart. Wir beobachteten: das Bild des Menschen. In traditioneller Gegenständlichkeit - in erster Formauflösung - bis zur völligen Abstraktion.
Ein wichtiges Problem: das Material. Reihe IV von Frau Meier-Denninghoff:
"Das ist Chromnickel-Stahl, Rohre aus Chromnickel-Stahl. Das hat den grossen Vorteil, dass es sehr fest ist und im Freien nicht rostet. Ich habe früher in Stein gearbeitet, in Holz gearbeitet und Beton gearbeitet; ich habe alles ausprobiert und bin schliesslich auf den Rohren sozusagen hängengeblieben, weil ichfinde, man kann damit alle Formen erreichen, die man machen möchte."
Ein weiteres Beispiel: Hajeks Frankfurter Frühling aus Beton für eine Frankfurter Schule geschaffen:
"In der begehbaren Plastik mit Farbwegen muss der Betrachter eintreten, er muss ein Teil werden der Plastik selbst. Durch die Bewegung und unentwegten Überschneidungen ist der Betrachter in einer Umwelt, die er nirgendswo anders erlebt. Und das ist der Sinn der Plastik, dass der Mensch aus der Natur, aus der Stadt in einer Umwelt ist, die ihn sein Sein, sein Menschsein bewusst macht."
Tastend, beunruhigt, provoziert und ein wenig ratlos bewegt sich der Betrachter durch eine Welt der Experimente, Wege und Irrwege. Niemandem bleibt die Auseinandersetzung erspart mit einem Kapitel Kunstgeschehen, das auch Zeitgeschehen ist und Zeitspiegel zugleich, in dem wir etwas von der Unsicherheit und Fragwürdigkeit unserer Welt im 20. Jahrhundert wiederentdecken.
Das deutsche Derby
Wie immer traten einige Damenhüte über die Ufer, als das Deutsche Derby zum 95. Mal seine Jünger an die Hamburger Rails rief. Scharfsichtige Wetter registrierten schnell noch die Form der Favoriten, bevor es trotz aussenpolitischem Weitblick zu einem Fehlstart kam. Zwei Pferde verfingen sich in den Bändern.
Wenige Minuten später. Ab geht das Feld der 11 Drei jährigen auf die 2.400 Meter lange Distanz. Bereits nach 300 Metern geht der Winterfavorit Dschingis Khan an die Spitze, dahinter der Ravensberger Wiesenklee und Ruhländer.
Auf der Gegengeraden erarbeitet Dschingis Khan - Nummer 4 - aus der Familie einer Schlagersängerin, zwei Längen Vorsprung. Doch dann enttäuscht der Hengst seine Anhänger. Im Horner Bogen führt Wiesenklee, Nummer 5, vor Kronzeuge, Nummer 10. Aber da wird von Jockey Pall die Nummer 8 nach vorn gebracht. Der Neckarsohn Zank denkt an seinen Wiener Derbysieg und schiebt sich mit raumgreifendem Galoppsprung an die Spitzengruppe heran. Kronzeuge zieht nach innen und kämpft sich an dem grossartig laufenden Wiesenklee vorbei, da vergisst Zank, mit weissem Nasenriemen, allen Respekt vor den Favoriten und geht elegant an dem Ravensberger Kronzeuge vorbei. Das fünfte Fohlen einer italienischen Mutter siegt mit einer Länge in der grossartigen Zeit von 2 Minuten, 30,7 Sekunden vor Kronzeuge und Wiesenklee.
Die Aussenpolitik hat ihren Minister wieder, der Sieger seine Ruhe und der vom Sieg überraschte Besitzer ist um 150.000 Mark reicher geworden.
(Unfallstory)
"Unfälle dieser Art sind unangenehm, aber doch meist reparabel. Hier dauert es wohl acht bis vierzehn Tage. - Wenn Sie jedoch wollen, dass es noch länger dauert, oder wenn Sie wollen, dass Sie Ihr rechtes Auge, Ihr linkes Auge oder sogar beide Augen verlieren - dann brauchen Sie's nur so zu machen wie dieser arglose Giessereiarbeiter. - Sie brauchen nur zu vergessen, für solche Arbeiten die Schutzbrille aufzusetzen ... denn bei mir liegen Sie richtig!"
Personen im Film
Bäumler, Hans Jürgen ; Adorf, Mario ; Antel, Franz ; Die Begum ; Brandt, Willy ; Enders, Albrecht ; Enders, Hermann ; Flickenschildt, Elisabeth ; Hajek ; Hart, Wolf ; Hartmann, Paul ; Höcherl, Hermann ; Jerschke, Günther ; Kennedy, John F. ; Kennedy, Robert ; Knef, Hildegard ; Koch, Marianne ; Meier Denninghoff ; Poitiers, Sidney ; Schönhals, Albrecht ; Schröder, Gerhard ; Kilius, Marika
Orte
Kassel ; Berlin ; Bremen ; Wien ; Bonn ; Aachen ; Hamburg
Themen
Sachindex Wochenschauen ; Großaufnahmen, Detail ; Kameraleute, Kameramänner ; Fahnen ; Festspiele ; Filmschaffen ; Reiten, Pferderennen (ohne Trab) ; Rückblicke ; Sportpublikum, Sport-Zuschauer ; Staatliche Besuche (außen) ; Tiere (außer Hunde) ; Unfallstories ; Kraftfahrwesen, Kraftfahrzeugwesen ; Kulturelle Veranstaltungen ; Kunst ; Kunstwerke ; Verkehrsbehinderungen ; Ausstellungen ; Zuschauer und Publikum ; 17 Findbuch Ufa Wochenschau Ufa dabei
Gattung
Wochenschau (G)
Genre
Wochenschau