Sacherschließung
01. Wiederwahl Lübke als Bundespräsident. Adenauer bei der Ankunft zur Wahl des Bundespräsidenten. Er geht winkend die Treppe hinauf (total). Schaulustige vor der Ostpreussenhalle in Berlin. Lübke geht neben Carlo Schmidt die Treppe hinauf, (total), Gerstenmaier läutet die Glocke im Saal (total). Die Versammlung (total). Erhard sitzt neben Adenauer mit Stimmzettel in der Hand (total). Adenauer vor der Wahlurne bei der Wahl (halbtotal). Er wirft den Stimmzettel in die Urne. Willi Brandt wirft Zettel ein., dann Erhard. Unter den Anwesenden Justizminister Bücher (total). Gerstenmaier im Gespräch (halbtotal). Adenauer (halbtotal). Die Stimmzettel werden aus der Urne geschüttet. Auszählung. Gerstenmaier fragt Lübke, ob er die Wahl annähme (O-Ton) Lübke: "Ich nehme die Wahl an". Klatschende Anwesende (total). Erhard verschränkt die Arme vor sich. Lübke spricht (O-Ton) total. Kameraleute. Lübke verläßt neben Carlo Schmidt die Ostpreussenhalle (total). Ansammlung von Schaulustigen. Lübke und Frau Lübke fahren im offenen Wagen ab (halbtotal).
02. de Gaulle in Bonn. de Gaulle kommt die Flugzeugtreppe hinunter (halbtotal). Händedruck mit Erhard (halbtotal). Marinesoldaten mit präsentiertem Gewehr richten Augen nach rechts. de Gaulle geht neben Erhard durch die Tür des Sitzungssaales (halbtotal). Kameraleute. Am runden Tisch Außenminister Schröder neben Erhard und Kiesinger (total), de Gaulle sitzt neben Couve de Murville. Die Versamm. ung (total), de Gaulle verläßt sein Auto und begrüßt Adenauer (halbtotal). Junger Photograph steht auf Absperrgitter, de Gaulle und Adenauer (halbtotal), de Gaulle spricht (O-Ton) groß. Erhard (groß) Händedruck zwischen de Gaulle und Erhard (halbtotal).
03. Filmfestspiele Berlin 1964. Schaulustige auf der Strasse. Erhard geht zum Filmtheater zur Premiere "Zeit der Schuldlosen" (halbtotal). Lübke geht durch Menschenspalier (halbtotal) neben Wilhelmine Lübke. Verbeugung der Filmdarsteller auf der Bühne. Schröder klatschend neben Lübke und Wilhelmine Lübke (total). Eric Schumann verbeugt sich (total). Erhard, klatschend neben Frau Lübke. Die Darsteller verlassen die Bühne.
Tablett mit Sektgläsern. Heinz Drache (groß) trinkt aus einem Sektglas. Kai Fischer (groß). Im Gespräch Mende und Peter Carstens(halbtotal). Kapelle spielt in altmodischen Anzügen, Serviererinnen in langen Kleidern mit weißen Schürzen, Kellnerin mit Tablett (groß). Wurstverkäufer. Mädchen mit Nelke im tiefen Ausschnitt (groß). Twist. Thomas Fritsch tanzt mit Helga Lehner (groß) Auf der Tanzfläche tanzt Sidney Poitiers (total) unter den Tanzpaaren. Die gefüllte Tanzfläche (total).
Einfahrt einer Kutsche in der Berliner Waldbühne. Männer quartett mit Schnurbärten und altmodischen Hüten singt (O-Ton). Altmodischer Autobus. Polka in historischen Kleidern. Hubert von Meierink singt (O-Ton) in alter Soldatenuniform. Sängerin mit Federhut singt (O-Ton). Streichholzfeuerwerk.
04. Reitturnier in Aachen. Einritt der eiter. Winkler, Schockemöhle und Schridde reiten nebeneinander (total). Zuschauerin mit Blumenhut (total). Der Parcours (total). Schockemöhle auf Freiherr springt Hindernis. Hübsche Zuschauerin mit Hut. Nelson Pessoa springt auf Gran Geste. Er wird 5. Piere d'Inzeo springt auf Posilippo. Auf dem Parcours Hans Günther Winkler auf Romanus. Merely a Monarch unter Miss Drumond Hay verweigert ein Hindernis. Hauptmann Weier (Schweiz) auf dem Parcours. Hermann Schridde springt auf Ilona (Zeitlupe). Otto Ammermann springt auf Servus (Zeitlupe) und wird Sieger. Zuschauer stehen hinter der Absperrung. Einritt des Siegers Otto Ammermann zur Siegerehrung (total).
05. Wasserskimeisterschaften in Traben Trarbach. Wasserskifahrer beim Start. Wasserskislalom auf der Mosel (total). Die Mosel (total) Blick auf Boot mit Wasserskiläufer im schlepp (total). Sturz eines Läufers. Figurenlauf.. Läufer fällt bei einer Drehung auf einem Bein (halbtotal). Sturz eines Springers. Sprung in Zeitlupe. Der Springer läßt Seil los und fällt, stürz in Zeitlupe.
Herkunft / Inhaltsart
Titelmarke 7, 6 m
diese woche
Wiederwahl Lübkes als Bundespräs.
Kamera: Pahl, Seib, Jansen
de Gaulle in Bonn
Kamera: Rieck, Grund, Jürgens, Luppa
im Mittelpunkt
Filmfestspiele Berlin 1964
a) "Zeit der Schuldlosen"
b) Universal-Fest
Kamera: Pahl, Seib, Arndt
c) Filmball
Kamera: Pahl, Seib, Arndt
d) Waldbühne
die Sportreportage
Reitturnier in Aachen
Kamera: Luppa, Grund
Wasserskimeisterschaften in Traben-Trarbach
Kamera: Rieck, Jürgens
Schlussmarke 3, 1 m
Sprechertext
Im ersten Wahlgang
Berlin wurde erneut zu einem Mittelpunkt der deutschen Politik, als in der Ostpreussenhalle die deutsche Bundesversammlung zusammentrat, um zum vierten Mal einen Bundespräsidenten zu wählen.
"Die Bundesversammlung ist eröffnet."
Der alte und der neue Bundeskanzler und die gesamte politische Repräsentanz der Bundesrepublik und Westberlins hatten sich versammelt: und allen kommunistischen Drohungen zum Trotz wurde wieder einmal deutlich, dass in Berlin das Herz Deutschlands schlägt. Auf Bundesjustizminister Bucher, den Kandidaten der FDP, entfielen 123 der 1024 abgegebenen Stimmen, auf Bundespräsident Lübke 710.
"Herr Bundespräsident, ich frage Sie, ob sie die erneute Wahl zum Präsidenten der Bundesrepublik Deutschland annehmen?" - "Ich nehme die Wahl an."
In seiner ersten Rede nach der Wiederwahl sagte Bundespräsident Lübke:
"Ich werde auch künftig meine ganze Kraft einsetzen zum Wohle unseres Volkes. Dabei vertraue ich auf Gottes Hilfe und auf die Unterstützung aller Bürger und aller Gemeinschaften, die willens sind mitzuwirken an dem weiteren Aufbau und Ausbau unseres freiheitlichen, sozialen Rechtsstaates."
Windstoss aus Paris
Während Lübke, den das Ausland als "Bild des anständigen Deutschen" würdigte, als Sieger in das Schloss Bellevue zurückkehrte, verliess Frankreichs grosser General sein Pariser Palais für eine Visite in Bonn.
Bundeskanzler Erhard begrüsste einen sehr erholten und rüstigen Gesprächspartner, der mit acht Ministern gekommen war, um dem Streben nach einer politischen Union Europas neue Impulse zu geben.
Als sich die Minister der Bundesregierung mit ihren französischen Kollegen zur abschliessenden Plenarsitzung trafen, hatte die politische Praxis den Symbolwert bestätigt, der in dem Händedruck zwischen Adenauer und de Gaulle liegt: Zwei der ältesten und eigenwilligsten Europäer verbürgten sich erneut für die ausgesprochene Identität ihrer Ziele und die unausgesprochene Verschiedenheit in der Methode.
Zum Abschied sagte der grosse Bekannte aus Paris: "Ich glaube, auch aus diesen Gesprächen wird mehr und mehr ein geeintes Europa hervorgehen."
Die Woche des Films
Bei den 14. Internationalen Filmfestspielen in Berlin wohnten Bundeskanzler Erhard und sogar der Bundespräsident der Aufführung des deutschen Berlinale-Beitrags "Zeit der Schuldlosen" bei. Es war die erste öffentliche Begegnung zwischen den höchsten Repräsentanten unseres Staatswesens und dem deutschen Film. Die Anwesenheit der prominenten Gäste aus Bonn wurde von der Filmwirtschaft als Beginn einer neuen kulturpolitischen Entwicklung gewertet und begrüsst.
Der anschliessende Empfang schuf Gelegenheit, politische Einsicht durch menschliche Kontakte zu ergänzen.
Auf dem Universal-Filmgelände erinnerten sich auf einem Altberliner Bierabend Filmkaufleute und Angehörige filmtechnischer Betriebe der historischen Zeiten ihres Gewerbes.
Die Veranstaltung vermittelte einen blumigen Ausschnitt von wahrhaft wilhelminischer Heiterkeit.
Zu einem zwanglosen Rendezvous der Filmenden und der gefilmten Jugend entwickelte sich der traditionelle Filmball. In schwarz-weiss-roter Himmelbett-Haltung unterzog sich Thomas Fritsch der Aufgabe, mit Helga Lehner einen der Mittelpunkte dieses Abends abzugeben.
Ein Original Berliner Abschluss-Programm auf der Waldbühne ging auch diesmal dem Streichholz-Feuerwerk voraus, mit dem seit nunmehr 14 Jahren Filmfreunde ihre Liebe zur Kunst auf Zelluloid demonstrieren.
Turniersport und Wassersport
Die Prominenz der Springreiter hatte ihre besten Pferde gesattelt, als vor den Tribünen des Internationalen Turniers in Aachen zum ersten Mal der "Preis der Meister" ausgetragen wurde. Landesmeister war der geringste der Titel, die in diesem Springen der Klasse SA zum Start berechtigten. Der deutsche Meister Alwin Schockemöhle auf Freiherr war einer der Favoriten. Zwei Flüchtigkeitsfehler brachten ihn jedoch um jede Aussicht auf Placierung.
Eine gute Leistung verschaffte dem Brasilianer Nelson Pessoa mit Gran Geste den 5. Platz.
Weltmeister Piero d'Inzeo auf dem nicht mehr ganz jungen Posilippo scheiterte an einem Abwurf im ersten Umlauf.
Hans Günther Winkler brachte Romanus zwar ins Stechen. Dann aber verdarb ihm die Vorliebe des Wallachs für Hufbäder im Wassergraben das Konzept.
Merely a Monarch, ein irischer Hunter, kassierte im Stechen unter Miss Drumond-Hay einige schmerzhafte Fehlerpunkte.
Auf Biegen und Brechen versuchte es der Schweizer Hauptmann Weier, aber es ging nicht überall so gut wie hier.
Hermann Schridde ritt die kapriziöse und überdies rossige Ilona ruhig und energisch gegen die Sprünge und schaffte im Stechen einen fehlerlosen Ritt in 62,6 Sekunden.
Die Sensation des Tages lieferte Otto Ammermann auf Servus. Der "Meister der ländlichen Reiter" setzte im Stechen alles auf eine Karte. Der Zeitdehner zeigt die gewaltige Mechanik des Fuchswallachs, der trotz seiner Klobigkeit sehr schnell gehen kann. Ammermann bewältigte das Stechen fehlerlos in 55,5 Sekunden. Als "Meister aller Meister" verliess ein ländlicher Reiter den internationalen Parcours von Aachen.
Ebenfalls um Meistertitel kämpften auf der jüngst zur Großschifffahrtsstrasse avancierten Mosel bei Traben-Trarbach die besten Wasserskisportler der Bundesrepublik. Vor der romantischen Kulisse des Weinstädtchens zischten harte Männer hinter starken Booten im 60-Kilometer-Tempo durch die Bojen des Slaloms.
Das Slalomfeld ist 287 Meter lang und 22 1/2 Meter breit. Stürzt ein Läufer, so werden ihm nur die vor dem Sturz durchfahrenen Tor-Bojen angerechnet. Beim Figurenlauf kommt es darauf an, in zwei Läufen von je 20 Sekunden möglichst viele Sprünge und Drehungen zu zeigen. Dabei wird jede Figur nur einmal gewertet.
Die schwierigste Disziplin bei diesen Wettkämpfen, in denen sich die sportlichen Reize des Skilaufs mit sommerlichen Badefreuden verbinden, ist der Sprunglauf. Die Konkurrenten nähern sich der 1 Meter 80 hohen schwimmenden Schanze mit Geschwindigkeiten bis zu 90 Stundenkilometern. Je grösser das Tempo, desto weiter der Sprung. Allerdings muss sich jeder, der hier grosse Sprünge machen will, darüber klar sein, dass ein Sturz bei solchen Geschwindigkeiten nicht ganz ungefährlich ist. Zumindest fallen dabei mit dem Wettkämpfer auch seine Hoffnungen auf den Sieg ins Wasser.
Personen im Film
Ammermann, Otto ; Adenauer, Konrad ; Brandt, Willy ; Bucher, Ewald ; Carstens, Peter ; Drache, Heinz ; Erhard, Ludwig ; Fischer, Kai ; Fritsch, Thomas ; Gaulle de, Charles ; Gerstenmaier, Eugen ; Kiesinger, Kurt ; Lehner, Helga ; Lübke, Heinrich ; Meierink von, Hubert ; Murville de, Maurice Couve ; Poitiers, Sidney ; Schmid, Carlo ; Schröder, Gerhard ; Schumann, Eric ; Drumond-Hay ; Inzeo d', Piero ; Pessoa, Nelson ; Schockemöhle, Alwin ; Schridde, Hermann ; Weier, Hauptmann ; Winkler, Hans Günter ; Lübke, Wilhelmine
Orte
Berlin ; Bonn ; Aachen ; Traben-Trarbach
Themen
Sachindex Wochenschauen ; Kameraleute, Kameramänner ; Festspiele ; Feuerschutz ; Feuerwehr ; Filmschaffen ; Frauen, Mütter ; Politische Veranstaltungen ; Reiten, Pferderennen (ohne Trab) ; Staatliche Besuche (außen) ; Tanz ; Militär ; Veranstaltungen ; Wasserski ; Wellenreiten ; Zuschauer und Publikum ; Feuerwehr ; Militär ; 17 Findbuch Ufa Wochenschau Ufa dabei
Gattung
Wochenschau (G)
Genre
Wochenschau