Sacherschließung
01. Hubertusjagd. Reiter mit Meute reiten aus zur Hubertusjagd. Die Hunde im Bild. Reiter bläst das Halali. Tänzelnde Beine eines unruhigen Pferdes, der Master reitet los. Hundemeute läuft über Feld. Galoppierende Reiter hinter der Meute. Hunde laufen unter Hindernis durch. Reiterin und Reiter springen über Hindernis. (Zeitlupe), Hunde laufen vor den Reitern auf Hindernis zu. Zwischen Baumstämmen läuft Hund. Reiter reitet durch Wald und springt über Hindernisse. Reiterin fällt nach dem Sprung auf den Hals des Pferdes, Reiter auf Waldwegen. Hunde springen über Hindernis. Reiter fällt beim Sprung vom Pferd und hält am Boden das Pferd am Zügel fest. Pferderücken mit Sattel. Reiter blasen das Halali. Hunde reißen sich um das Curé, Reiter erhält Eichenbruch von der Jagdherrin. Reiter auf Waldweg (total).
02. Passierscheine und Rentneraktion. Nebel über Berlin. 3 Leute gehen durch Mauerdurchbruch, Finger drückt Zählwerk am Mauerdurchgang. Alte Frauen am Grenzdurchgang, Schild "Herzlich Willkommen in der Hauptstadt der Deutschen Demokratischen Republik". Leute warten hinter Absperrgitter. Rentnerin umarmt junge Frau. Frau läuft ihren 'erwandten entgegen. Umarmung, Volkspolizis weist 2 amerikanische Offiziere hinter Grenzlinie zurück. Maiglöckchenstrauß in der Hand einer Frau. Zug fährt in den Hamburger Hauptbahnhof ein. Bahnsteig voller Menschen. Sekundenzeiger der Bahnhofuhr rückt vor (groß). Zugschild "Schwerin HBF - Hamburg HBF", Herzliche Begrüßung, Umarmung und Küsse.
Rentnerinnen gehen durch Stacheldrahtgrenze. Wichmann interviewt Rentner und Rentnerinnen, ob sie zurückkehren werden. Mann und Frau gehen nebeneinander. Zugemauerte Fensterfront. Mann und Frau gehen (von hinten) Strasse entlang, die von herabfallendem Laub bedeckt ist.
03. Wahl in den USA. Panamerican-Flugzeug auf dem Flugplatz. Räder des Flugzeuges Stewardess spricht durch Mikrofon. Steuerung am rückwärtigen Ende des Flugzeuges (groß) Start des Flugzeuges.
Strasse in New York, im Vordergrund Hand (groß) die das Victory-Zeichen mit den Fingern zeigt. Leute und Autos auf der Strasse. Leute zeigen das Victory-zeichen Goldwaters. Robert Humphrey und Robert Kennedy fahren im offenen Wagen, auf der Rücklehne sitzend. Robert Kennedy geht durch Menschenmenge und wischt sich Konfetti aus dem Haar. Robert Kennedy spricht auf Rednertribüne (halbnah) Humphrey spricht. Johnson winkend in menschenmenge. Polizist drängt Leute zurück. Ältere Frauen in heftigen Auseinandersetzungen, New Yorker Strasse mit Auto- und Fußgängerverkehr. Finger mit Victory-Zeichen werden aus fahrendem Auto gehalten. Leute mit Plakaten gegen Goldwater. Wahlversammlung im Madison Square Garden. Girls marschieren ein. Goldwater und Frau kommen (von hinten total). Goldwater neben seiner Frau, klatschend, halbnah. Goldwater am Rednerpult (halbnah) Goldwater beugt sich zu seiner Frau hinunter (groß). Großaufnahme Goldwater. Großaufnahme Johnson, Mädchen mit Schärpen und Zylinder mit Aufschrift Johnson klatschen. Johnson am Rednerpult, seitlich, halbnah. Goldwater spricht (O-Ton) total. Mädchen klatscht Am Kleid trägt sie runde Plakette mit Aufschrift Goldwater. Mädchen mit Brille und Schrift auf dem Bügel Goldwater. Großaufnahme Johnson. Neben Frau Johnson sitzt Robert Kennedy (total)Johnson am Rednerpult, seitlich, halbnah. Kreisende Scheinwerfer. Johnson geht neben seiner Frau und beiden Töchtern. Blick von unten nach oben auf Wolkenkratzer.
Herkunft / Inhaltsart
Anfangsmarke 7, 6 m
Beobachtungen
Hubertusjagd
Kamera: Rieck, Seib, Jürgens, Brandes
im Mittelpunkt
Passierscheine und Rentner-Aktion Ost-West
Kamera: Pahl, Arndt, Pahl, Arndt, Brandes, Rieck
Bericht der woche
Wahl in den USA
Herkunft: Metro
Abflug Panam
Kamera: Starke
Goldwater-Rallye, Johnson-Rallye
Kamera: Rau
Schlussmarke 3, 1 m
Sprechertext
Hubertus-Jagd
Wenn der Herbst Fussgänger melancholisch und Socken gelegentlich feucht macht, dann lebt der Jagdreiter erst richtig auf.
Man bläst zur Hubertusjagd des Hamburger Schleppjagd-Vereins. Aus den Behältern am Sattel des 1. Reiters tropft Fuchs-Losung, die Schleppe. Auf diese Spur wird die Meute angesetzt, deren Qualität man nach Sicherheit und Schnelligkeit auf der Schleppe beurteilt. Die Schnelligkeit läst sich übrigens regulieren: hungrige Hunde machen schnelle Jagden. satte langsame.
Jagdsprünge sind kleiner als Sprünge im Parcours, aber sie sind fest genagelt und Absprung und Landung häufig uneben.
Am schönsten reitet es sich gleich hinter den Hunden oder ganz am Schluss, so dass man das ganze jagende Feld vor sich sieht.
Gegen Ende der Saison werden die Jagden länger und schwerer. Sie gehen dann über 10 bis 15 Kilometer mit 20 bis 30 Sprüngen. Vom Reiter verlangen sie ein festes Knie, vom Pferd starke Lungen.
Wohnungsnot im Sattel ist oft das 1. Anzeichen für ein Nachlassen der Kräfte.
Die Jagd hinter der Meute ist ein jahrhundertealtes rustikales Vergnügen. Zwar ist es heute entschärft: Gesetz und Humanität verbieten die Hetz-jagd auf lebendes Wild. Geblieben aber sind der zwingende Takt des Galopps und das heisere Geläut der Meute und über dieser Apotheose reiterlicher Lebensfreude ein Hauch von Herbst.
Jede Jagd hat ein Ende, für manche früher. für die anderen später.
Die Hörner blasen das Halali. Die Hunde raufen heute nicht mehr um die Innereien des Wildes, sondern um einen Kuhpansen, das sogenannte Curé.
Den Dank der Reiter allerdings nehmen sie weniger höflich zur Kenntnis als diese den Eichenbruch aus der kusswürdigen Hand der Jagdherrin.
Glück auf Raten
Berlin an einem Novembermorgen - über den Dächern jenseits der Mauer liegt dichter Nebel - dennoch ist es ein Tag der Freude für tausende von Familien in der geteilten Stadt: das erste Mal seit dem 13. August darf die Mauer in beiden Richtungen passiert werden.
Zehn Monate lang haben sie gewartet auf den Passierschein, der es ihnen gestattet, Eltern und Geschwister in Ostberlin zu besuchen.
Zur gleichen Zeit diesseits der Mauer: nach menschlichen Erwägungen, so heisst es in der Verlautbarung des Zonenregimes, dürfen Frauen über 60 und Männer über 65 einmal im Jahr 4 Wochen lang ihre Angehörigen in Westberlin und in der Bundesrepublik besuchen.
Am Rande beobachtet: ein Volkspolizist weist amerikanische Offiziere hinter die Grenzlinie zurück.
Am gleichen Tag auf dem Hamburger Hauptbahnhof: Für viele der hier Wartenden gibt es in dieser Stunde das erste Wiedersehen nach vielen Jahren.
Kurz nach dem Grenzübertritt fragten wir einige Rentner, ob sie nach Mitteldeutschland zurückkehren werden.
"Ich gehe auf alle Fälle wieder rüber, denn ich habe ja drüben mein ganzes Lebenswerk und bin alt und kann mir eine neue Existenz hier nicht aufbauen."
"Ich freue mich, dass ich hier bei meinem Bruder und bei bmeine Schwägerin kann sein, mich mal hier aufhalten auf vier Wochen."
"Ich gehe natürlich wieder zurück. Was soll ich hier, nicht wahr. Ich will ja keinem zur Last fallen."
"Ich will nach Hause und mein Heim, aber meine Kinder will ich auch jede Woche 'mal sehen - so lange wir ich lebe noch - meine kurze Zeit."
Lektion im Wahlkampf
Mit einer Düsenmaschine der Pan American Airsways flog ein Team der Ufa-Wochenschau zu den Präsidentenwahlen in die USA. Die Amerikaner haben sich inzwischen entschieden. Doch dieser Wahlkampf wird trotz aller Härte in die Geschichte eingehen als Beispiel für das Bemühen einer Nation, sich auf demokratische Weise mit seinen eigenen reaktionären Kräften auseinanderzusetzen und sich selbst zu begreifen.
Die letzten Tage glichen einer offenen Feldschlacht. Tausende älterer Frauen versuchten, New York in letzter Minute unter das Victory-Zeichen Goldwaters zu zwingen.
Von einer Welle der Abneigung gegen Goldwater getragen, hielten die Demokraten Einzug in New York. Besonders die Rassenfrage lieferte eine Wahlmunition, die gerade hier in der Nähe Haarlems besonders explosiv war.
Doch in diesem Wahlkampf der mangelnden politischen Argumente war es immer wieder die Show, die die Unentschlossenen gewinnen sollte. Persönliche Diffamierung ersetzte die sachliche Diskussion.
An einer New Yorker Strassenecke: Auseinandersetzungen zwischen Anhängern Johnsons und Goldwaters.
an/
Wenn Du nationale Freiheit glaubst - wähle Goldwater. Parolen fanatischer Goldwater-Anhängerinnen. Wir begleiteten sie durch New York.
Demonstrationen gegen Goldwater, für viele ein Job - für andere eine Sache der Überzeugung.
Der Höhepunkt im Kampf um Amerikas schwierigste Stadt, um New York, fand im Madison Square Garden statt. Unter der Fahne eine militanten Antikommunismus eilten die Goldwater-Fans herbei, um der Nation noch einmal das Schauspiel eines konservativen Weltbildes zu liefern.
In fast familiärer Umgebung erlebten wir einen sympathisch, fast ein wenig schüchtern wirkenden Goldwater, der einmal von sich gesagt hatte, er sei in diesem Wahlkampf ein "armer Hund" verglichen mit dem Präsidenten der USA, Lyndon B. Johnson. Auch Johnson stellte sich den New Yorkern im Madison Square Garden.
Noch kurz vor diesen Kundgebungen für Johnson hatten hier die Goldwater-Anhänger den rhetorischen Kniffen ihres Kandidaten zugejubelt, als er sagte: "Wenn ich den Leuten sagte, was sie hören wollen, dann würde ich so reden wie Johnson. -Johnson sagt Euch, ich will einen Krieg beginnen - das ist lächerlich, und Ihr wisst es, und er weiss es - Oder Goldwater ist ein Isolationist. - Das bin ich nicht. Und er weiss es und Ihr wisst es."
Johnsons Antwort an die konservative Bewegung war in orakelhaftes Dunkel gehüllt. "Es gibt nur einen Weg, den wir einschlagen können. Der einzige Weg, die Werte der Vergangenheit zu bewahren, ist es, in die Zukunft zu blicken."
Personen im Film
Goldwater, Barry ; Humphrey, Robert ; Johnson, Ladybird ; Johnson, Linda B. ; Johnson, Luice B. ; Johnson, Lyndon ; Kennedy, Robert ; Wiechmann, Hans-Ludwig
Orte
Frankfurt ; Hamburg ; USA ; Berlin ; Normandie ; New York
Themen
Sachindex Wochenschauen ; Eisenbahnwesen ; Grenze DDR/BRD, Grenzen ; Herbst ; Hunde ; Interviews ; Jagd, Jäger ; Frauen, Mütter ; Pflanzen ; Politische Veranstaltungen ; Städte ; Tiere (außer Hunde) ; Küsse, Kussszenen ; Menschen ; Flugzeugwesen, Flugwesen ; Berufe ; Hunde ; 17 Findbuch Ufa Wochenschau Ufa dabei
Gattung
Wochenschau (G)
Genre
Wochenschau