Sacherschließung
01. Lokaltermin im Auschwitz-Prozess im KZ-Auschwitz. Strafakten, bildfüllend. Angeklagte gehen zur Verhandlung. Der Richtertisch. Angeklater hält Ausweis vor sein Gesicht. Rückblick: Das Lager Auschwitz. KZ-Gefangene gehen über den Hof (total). Stacheldrahtzaun und elktrischer Mast. (groß) Überlebende hinter dem Stacheldraht. Gesichter von Überlebenden (groß). Scheinwerfer in dem Lager, Ofen in dem Krematorium, Gaskammer. Armbinden, Handschellen, Schlagwerkzeuge, Schuhe der Opfer, Zahnbürsten, Haare, Kleider, Kinderkleid, Puppen. Tote. Gefangene in Sträflingskleidung. Schrift über dem Lager "Arbeit Macht Frei". Kränze vor der schwarzen Hinrichtungswand. Das Lager mit dem Stacheldrahtzaun (total) Richter, Staatsanwalt, Verteidiger und Angeklagter beim Loklatermin.
02. Rede Adenauers zum Jahresende. Mercedes fährt vor. Das Bundeshaus (halbnah) Adenauer betritt das Gebäude. Adenauer liest in dem auch "Klug Wie Die Schlangen". Adenauer (groß) spricht über Ereignisse des vergangenen Jahres (O-Ton).
03. Atelierspiegel: "Sie nannten ihn Gringo". Kamera. Beleuchter mit Scheinwerfer. Kameramann an der Kamera. Regisseur gibt Anweisungen. Atelierspiegel: "Golagräbermolly" Karin Baal (groß) vor Plakat Goldgräbermolly", Anneliese Rothenberger, gehend (halbnah). Anneliese Rothenberger siebt Goldstaub durch Sieb
Premiere in München: "Unter Geiern". Straßenverkehr bei Nacht in München. Polizist winkt den Verkehr ein. Front des Malthäser-Palastes in München mit Filmplakat "Unter Geiern". Durch Menschenspalier vor dem Filmtheater geht Indianer. Stewart Granger kommt zur Premiere (total). Polizisten drängen die Fans zurück.
Atelierspisgel: "Wochenende in Zuydccote". Filmteam an der französischen Atlantikküste. Belmondo wird ein Verband um das Bein gebunden (halbnah) Soldaten, Kampfflugzeuge. Soldaten werfen sich zu Boden, Bomben werden geworfen, Brennendes Kriegsmaterial, Wagen, Geschütze.
04. Weihnachten in Südfrankreich, Vercors. Mann und Frau gehen aus Tür eines Bauernhauses. Bergbauern aus Vercors gehen auf der Strasse. Bauern gehen über eine Wiese talwärts. Die Bauern gehen in die Kirche. Die Bauern bekreuzigen sich beim Eintritt in die Kirche. Bauer rollt sich Zigarette. Bäuerin strickt, Strickende Hände mit Strickstrumpf (groß). Bauer liest Zeitung in der Kirche. Bäuerin schneidet Brot. Sie essen. Bauer trinkt aus einer Flasche. Das Kreuz mit Jesus. Kind schläft auf der Kirchenbank. Bauer steckt sich pfeife an. (groß). Bauern spielen Karten. Schwenk über den Altar, darunter spielen Kinder auf dem Fußboden. Bauer spielt auf Ziehharmonika, Mutter gibt ihrem Baby die Flasche. Baby mit Flasche (groß). Figur Maria mit dem Kind. Junges Paar (groß). Frau steckt Kerze am Altar an. Die Bauern in der Kirche stehen auf. Der Priester tritt ein. Betende und singende Bauern. Der Priester segnet die Gemeinde. Die Kirche bei Nacht.
Herkunft / Inhaltsart
Titelmarke 7, 6 m
das Thema der woche
Herkunft: Vis News, Polkronika, Klt. Zusammstellg. KZs
Auschwitz-KZ
Antworten
Rede Adenauers zum Jahresende
Kamera: Luppa, Jürgens
Filmnachrichten
Atelierspiegel: Sie nannten ihn Gringo
Kamera: Pahl
Atelierspiegel: Goldgräbermolly
Kamera: Jürgens, Brandes
Atelierspiegel: Unter Geiern
Kamera: Vlasdeck
Atelierspiegel: Wochenende in Zuyd[...]cote mit Belmondo
Herkunft: Pathé Journal
Betrachtungen
Weihnachten in Südfrankreich, Vercors
Herkunft: Gaumont
Schlussmarke 3, 1 m
Sprechertext
Reise Nach Auschwitz
24 Strafakten standen vor einem Jahr am Anfang eines Prozesses, der bereits jetzt als Auschwitz-Prozess in die deutsche Geschichte eingegangen ist. 24 deutsche Männer haben sich seit einem Jahr vor einem Frankfurter Schwurgericht für ihre Tätigkeit in der größten, bisher bekannten Menschen-Vernichtungsanlage zu verantworten.
/liche
Der bisher umfassendste strafrecht Versuch, ein Stück deutscher Vergangenheit zu bewältigen, kreist um die Konzentrationslager Auschwitz und Birkenau. Die UFA-Wochenschau blendet zurück auf den Augenblick der Befreiung 1945 durch die rote Armee.
Die überlebenden Opfer - ein paar Tausend von rund 4 Millionen.
Das kleine Krematorium - drei Öfen.
Die Gaskammern - Kapazität bis zu 1000 Menschen auf einmal.
Die Schlagwerkzeuge der Wachmannschaften - und die Schuhe der Opfer.
Die Haare der Vergasten - und ihre Kleidung.
Insgesamt wurden in Auschwitz und Birkenau rund 4 Millionen Menschen umgebracht. Tageshöchstleistungen Ende 1944: 8 bis 10 tausend Menschen täglich. Auschwitz war eines von 22 deutschen Konzentrationslagern.
20 Jahre später - in diesen Tagen besucht eine Abordnung des Frankfurter Auschwitz-Prozesses das verfallende Vernichtungslager in Polen. Schweige-Minute vor der "schwarzen Wand: 20 tausend Menschen erschossen.
Ein deutscher Richter, Staatsanwälte, Verteidiger und ein Angeklagter halten Lokaltermin in Auschwitz, um das Grauen auszumessen - noch immer unter der Last einer Vergangenheit, die zumindest moralisch nicht verjährt.
Adenauer Blickt Zurück
Seit über einem Jahr begnügt er sich mit einem Dasein als Bundestagsabgeordneter und bleibt doch eine der zentralen Figuren der deutschen Politik: Altbundeskanzler Konrad Adenauer. Wir baten den 88-jährigen, für die UFA-Wochenschau einen kritischen Blick auf das Jahr 1964 zu werfen.
Originalton Konrad Adenauer: "Was soll man über das nunmehr vergangene Jahr - oder zu Ende gehende Jahr sagen? Auf alle Fälle braucht man es nicht zu den schlechten zu rechnen, denn es ist gelungen, doch über schwierige Situationen in der gesamten Welt hinwegzukommen, ohne daß es zu offenen Auseinandersetzungen gekommen ist. Und wenn Sie mich nun fragen: Was war wohl das wichtigste Ereignis dieses Jahres? - so möchte ich Ihnen das Eine sagen: der Sturz Chruschtschows war es bestimmt nicht - denn seine Nachfolger werden die gleiche Politik verfolgen, die bisher von Sowjet-Rußland verfolgt worden ist."
Und das wichtigste Ereignis? Originalton Konrad Adenauer: "Das war die Entscheidung, die in Brüssel gefallen ist. Und bei dieser Entscheidung - bei dem Zustandekommen dieser Entscheidung, hat Bundeskanzler Erhard in erheblichem Maße mitgewirkt. Ich bin überzeugt davon, daß dadurch der Weg wieder geöffnet ist für eine Fortentwicklung Europas - gleichgültig welche Form zunächst Europa annehmen wird. Wir brauchen diese Fortentwicklung und wir brauchen, daß Europa sich zusammenfindet."
Gast Im Atelier
Der Atelierspiegel der UFA-Wochenschau steht diesmal im Zeichen eines vorsichtigen Jahresschluß-Optimismus. In den deutschen Ateliers hat man in diesem Jahr nicht ohne Erfolg nach Mitteln gesucht, den Zuschauern neue Überraschungen zn bereiten. Zu den meistgeschätzten Vergnügungen in Deutschland zählt mehr als bisher der Filmbesuch.
Prominente Filmgängerin dieser Woche war Karin Baal, die in Hamburg zusammen mit dem weitgereisten Opernstar Anneliese Rothenberger die Premiere einer großen amerikanischen Goldgräber-Komödie besuchte. Die charmante Hamburger Sängerin genoß den Vorzug, an einem in unseren Breiten ungefährlichen Goldschürf-Wettbewerb teilnehmen zu dürfen.
Das Gold, das in Hamburg mühsam aus dem Sand der Elbe gesiebt werden mußte, sammelt sich schon seit geraumer Zeit in allen Produktions- und Theaterkassen, die ihr Wohlergehen mit dem Namen Karl May verbunden haben. In München fand jetzt die hart bedrängte Uraufführung der neuesten Karl-May-Abenteuer statt. Im Mittelpunkt der Fan-Leidenschaften: Stewart Granger.
Einer der dramatischen Stoffeaus dem Zweiten Weltkrieg wurde an der französischen Kanalküste mit Jean-Paul Belmondo in der Hauptrolle verfilmt. "Wochenende in Zuydcoote" ist die Geschichte der Schlacht Von Dünkirchen im Juni 1940.
Die Beschreibung des Kampfes stammt aus der Feder von Robert Merle, der dafür den 'Prix Goncourt erhielt. Mit außergewöhnlicher Präzision erzählen Buch und Film die dramatische Schlacht, in der das Schicksal Frankreichs vorläufig entschieden wurde.
Skat vor Dem Altar
Es sind ärmlich gekleidete Gestalten, die sich aus dem Schatten ihrer Häuser lösen, um die lange und seltene Wanderung ins Tal anzutreten - Bergbauern aus Vercors, einer Landschaft der französischen Voralpen, die zu den Notstandsgebieten des Landes gehört. Einmal im Jahr verlassen sie gemeinsam die zivilisationsferne Einsamkeit der Berge, um in ihrer Talkirche der Geburt Jesu zu gedenken.
Noch bei Tageslicht, lange bevor nach dem Fahrplan des reglementierten Festes die Andacht beginnt, ergreifen die Bauern-Familien Besitz von ihrem Gotteshaus. Sie sind nicht gekommen, um der Geburt des Herrn nur jene knapp bemessene Stunde zu opfern, in der sich die Großstädter mit Stimmung versorgen lassen. Sie verbringen hier die Nacht - wie damals die Hirten im Stall von Bethlehem.
Sie warten. Und allmählich entfaltet sich das Leben der bäuerlichen Menschen, wie sie es in den Bergen zu führen gewohnt sind. Es ist 7 Uhr. Abendvesper mit Brot und Wein - begleitet von alten Melodien, die in den Städten aus der Mode gekommen sind.
Die Lebensfülle und Lebendigkeit, die mehr und mehr von dem Kirchenraum Besitz ergreifen, erinnern daran, wieviel Stunden der Andacht in den großen Kirchen der Städte unter diesem Zeichen verschlafen werden. Die Bauern von Vercors sind in dieser Kirche zu Hause, und nur empfindliche Naturen mögen in ihrem Verhalten etwas Blasphemisches entdecken, z.B. in den Spielen der Kinder und denen der Erwachsenen.
Die Stunde der Messe rückt näher. Die letzten privaten Pflichten werden erfüllt. Die Kirchgänger verharren in erwartungsvoller, fast zärtlicher Andacht.
Die Glocken verkünden die Geburt. Die Bauernfamilien von Vercours haben wieder die demütige, dem Gottesdienst würdige Haltung gefunden. Fern von Domen und Chören wird das Fest der Kleinen, Bescheidenen und Einfältigen gefeiert, - hier als ein Fest, das Bethlehem näher ist.
Personen im Film
Adenauer, Konrad ; Baal, Karin ; Belmondo, Jean-Paul ; Granger, Stewart ; Rothenberger, Anneliese
Orte
Vercors ; Bonn ; München ; Auschwitz
Themen
Sachindex Wochenschauen ; Hände ; Justiz ; Kinder ; Filmschaffen ; Politische Veranstaltungen ; Polizei ; Religiöse Veranstaltungen ; Rückblicke ; Konzentrationslager ; Verkehrsfragen ; Weihnachten ; 17 Findbuch Ufa Wochenschau Ufa dabei
Gattung
Wochenschau (G)
Genre
Wochenschau