Sacherschließung
01. Fahnenübergabe an die Bundeswehr
Militärkapelle spielt, total. Lübke schreitet neben von Hassel die Front ab, total. Fahnenträger, halbnah. Lübke spricht O-Ton neben von Hassel: "Bleiben Sie sich bewußt, dass das Symbol allein keine Tradition schafft. Unser deutsches Volk hat die bittere und schmerzliche Erfahrung machen müssen, dass unter Mißbrauch der Symbole echte Tradition verfälscht und herabgewürdigt wurde, dem Unrecht und der Gewaltherrschaft zu dienen. Tradition erschöpft sich nicht in Äußerlichkeiten und Symbolen, sie bleibt unfruchtbar, wenn sie nicht getragen wird von echtem staatsbürgerlichem Verantwortungsbewußtsein und von dem Willen, die sittlichen Grunderfahrungen der Menschheit zu wahren und weiterzuleiten." Der Fahnenträger, groß. Soldaten präsentieren das Gewehr. Grüßende Offiziere. Lübke überreicht einem Bonner Regiment die Truppenfahne. Parade der Truppe mit der Fahne vor Lübke, total.
02. Johnson spricht vor dem amerikanischen Kongress "State of Union"
Johnson geht bei Ankunft im Kongress zur Rednertribüne. Klatschende Mitglieder des Kongresses. Johnson umreißt die Richtlinien der Außenpolitik, O-Ton, halbnah: "With the Sovjet Union we seek peaceful understanding. That can lessen the danger to freedom. In Asia communism wears a more aggressive face, we see that in Vietnam. Why are we there? We are there first because a friendly nation has asked us for help against the communist aggression."
03. Saigon - Krise
Bilder aus Vietnam. Menschenansammlungen auf der Straße. Anti-amerikanische Demonstrationen, vietnamesische Soldaten. Weinende Vietnamesin sitzt auf der Straße.
04. Österreich: Schlafzentrum - Kampf gegen die Schlaflosigkeit
Mann geht gähnend durch die Straße. Fußgängerstrom auf der Straße. Mann wälzt sich schlaflos im Bett. Bohrer bei Straßenbauarbeiten, groß. Frau dreht sich im Bett herum. Fußgängerstrom. Mann liegt in einem zerwühlten Bett. Autoverkehr auf der Straße. Schlafende Leute, total. Mann liegt mit dem Kopf am Fuß eines anderen. In einer Klinik in Graz wird ein elektronisches Schlafgerät an Patienten angeschlossen. Eine Schwester sitzt einer Patientin Schlafbrille auf. Frau mit Schlafbrille im Bett. Schwester schließt die Tür.
05. Forschung über Nikotinschäden
Hand bietet Zigaretten an, andere Hand nimmt Zigarette aus Schachtel. Junger Mann steckt sich eine Zigarette an. Fußgänger mit Zigarette im Mund. Ein Arbeiter raucht. Frau raucht, groß. Mann pafft Rauchwolken. Laborantin in einem Labor in Hamburg wiegt in einer Schale Zigaretten. Der Feuchtigkeitsgehalt der Zigarette wird in einer Apparatur geprüft. Laborantinnen nebeneinander bei Untersuchungen. Zigaretten werden in einer automatischen Rauchmaschine angesteckt. Laborantin steckt die Zigaretten mit Anzünder an. Glimmende Zigarettenspitze, groß. Gesicht einer Laborantin, groß. Laborantinnen vor Destillierapparaten, um die Bestandteile des Zigarettenkonzentrates zu prüfen. Hand nimmt kleine weiße Maus aus einem Käfig. Die Maus sitzt auf der Waagschale. Laborantin notiert das Gewicht der Maus. Auf den Rücken der Maus wird Zigarettenkonzentrat geträufelt. Maus im Käfig, groß.
06. Baden Baden: Sportler des Jahres
Die Teilnehmer der Veranstaltung sitzen an langen Tischen und klatschen, total. Auf der Bühne steht Wille Kuhweide, total. Er spricht, halbnah, O-Ton. Kuhweide auf den Schultern seiner Anhänger nach Rückkehr aus Tokio. Er gewinnt den 3. Platz bei der Wahl. Der Schwimmer Hans Joachim Klein beim Schwimmwettkampf in Tokio (Archiv). Hans Joachim Klein, halbnah hinter Mikrofonen bei der Wahl. Er gewinnt den 2. Platz. Am Tisch sitzt Willi Holdorf, total. Er steht auf. Frau Holdorf, halbnah neben Werner Fütterer, halbnah und klatschend. Holdorf spricht, halbnah. Sein 1500 m Lauf in Tokio (Archiv). Die siegreiche Mannschaft des Jahres des Berliner Ruderer Vierer auf der Bühne. Innenminister Höcherl spricht. Lachende und klatschende Zuschauer. Höcherl überreicht Peter Neusel den Preis. Peter Neusel mit Schale, groß.
07. Düsseldorf: Geschicklichkeitsfahren
Drehende Räder eines PKW. Autos fahren auf der Eisfläche und drehen sich, als Übung für Winterfahrten nach Monte Carlo.
08. Damenski im Grindelwald
Heidi Schmid Biebl auf der Piste beim Abfahrtslauf. Sie wird 3. Heide Zimmermann läuft und wird 2. Christel Haas/ Österreich, gewinnt. Zeitnehmer bei Notierungen. Spezialslalom. Therese Obrecht beim Spezialslalom. Sie wird 3. Marielle Goitschel beim Lauf. Sie wird 2. Heide Schmid Biebl läuft und gewinnt. Mit diesem Sieg gewinnt sie auch den Kombinationssieg. Heidi Schmid Biebl nach dem Lauf, halbnah, lachend. Mann mit karierter Mütze sieht in seine Kamera.
Herkunft / Inhaltsart
Titelmarke 7, 6 m
die aktuelle Chronik
Fahenübergabe (Lübke)
Kamera: Luppa, Starke
Johnson State of Union
Herkunft: Metro
Saigon - Krise
Herkunft: Metro
zeit und technik
Schlafzentrum/ Österreich Gymnastik Statt Schlaftabletten
Herkunft: Austria, Pathé Journal
Forschung über Nikotinschäden
Kamera: Brandes
Herkunft: Pathé Journal
die Sportreportage
Sportler des Jahres
Kamera: Grund
Geschicklichkeitsfahren
Kamera: Grund
Ski im Grindelwald
Herkunft: Cine Journal
Schlussmarke 3, 1 m
Sprechertext
Die aktuelle Chronik
Fast 20 Jahre nach dem Ende des 2. Weltkrieges, in dessen. Verlauf die militärischen Überlieferungen vieler Generationen in Deutschland unglaubwürdig geworden waren, übergab Bundespräsident Lübke die erste Truppenfahne an das Wachbataillon in Bonn. Seine Worte an die Soldaten waren ein Stück politischer Erziehung:
"Bleiben Sie sich bewußt, daß das Symbol allein keine Tradition schafft. Unser deutsches Volk hat die bittere und schmerzliche Erfahrung machen müssen, daß unter Mißbrauch der Symbole echte Tradition verfälscht und herabgewürdigt wurde, dem Unrecht und der Gewaltherrschaft zu dienen. Tradition erschöpft sich nicht in Äußerlichkeiten und Symbolen, sie bleibt unfruchtbar, wenn sie nicht getragen wird von echtem staatsbürgerlichen Verantwortungsbewußtsein und von dem Willen, die sittlichen Grunderfahrungen der Menschheit zu wahren und weiterzuvermitteln."
Mit der. Überreichung der ersten von 520 Truppenfahnen entsprach der Bundespräsident einem langgehegten Wunsch der Bundeswehr, endlich unter jenem bunten Tuch marschieren zu dürfen, das über allen Armeen der Welt zu wehen pflegt. Die Fahne als Symbol eines überhitzten Patriotismus heutzutage noch zu bekämpfen, ist hoffentlich überflüssig geworden.
In einer Botschaft über die Lage der Nation umriß Präsident Johnson vor dem Kongreß die Richtlinien seiner Außenpolitik.
"With the Sowjet Union we seek peaceful understanding. That can lessen the danger to freedom.
In Asia communism wears a more aggressive, face we see that in Vietnam. Why are we there? We are there first because a friendly nation has asked us for help against the communist aggression".
"Wir suchen mit der Sowjetunion eine friedliche Verständigung, denn dadurch kann die Gefahr für den Frieden verringert werden."
In Asien dagegen trägt der Kommunismus ein aggressiveres Gesicht. Das zeigt sich in Vietnam. Wir werden dort auch weiterhin anwesend sein, weil eine befreundete Nation uns um Hilfe gegen die kommunistische Aggression ersucht hat".
Heftige antiamerikanische Demonstrationen in Saigon könnten allerdings Zweifel daran aufkommen lassen, daß die Vietnamesen mit den Opfern der Amerikaner einverstanden sind. Die Demonstranten stehen überwiegend unter dem Einfluß radikaler Buddhistenführer. Die Amerikaner hingegen wissen genau, daß sie mit der Aufgabe Südvietnams ihr Gesicht verlieren. Die Auswirkungen eines Rückzuges würden in ganz Südostasien, im Kongo und vielleicht auch in Berlin zu spüren sein.
Zeit und Technik
Schlaflosigkeit - eine weitverbreitete Erscheinung unserer Zeit - deren Ursachen im seelischen Zustand der Menschen ebenso wie im Lärm der großstädtischen Umwelt zu suchen sind - Sie wird begleitet von alarmierenden Zahlen: Ein einziges bekanntes Schlafmittel wurde in der Bundesrepublik von einer Million Menschen täglich eingenommen.
In Graz gelang es jetzt, ein elektrisches Schlafgerät zu entwickeln. Über ein Elektrodennetz auf Augen und Hinterkopf wird der Patient augenblicklich in heilenden Tiefschlaf versetzt. Unberührt davon bleibt jedoch die Auskunft eines bekannten Neurologen: "Man kann keinen Schlaf machen - man muß sich in den Schlaf fallen lassen."
In der Bundesrepublik 1964 über 88 Milliarden, in der ganzen Welt fast 2 Billionen: das sind Zahlen, die sich mit dem Konsum der Zigarette verbinden. In einem wissenschaftlichen Labor der Zigarettenindustrie in Hamburg versucht man, die Wirkungen der Zigarette auf den Organismus zu erforschen. Erste Untersuchung in der Testreihe: Der Feuchtigkeitsgehalt.
An automatischen Rauchmaschinen werden aus den Zigaretten, deren Eigenschaften weitgehend übereinstimmen, Kondensate gewonnen. Täglich gehen hier 20000 der kleinen, weißen Stäbchen in Rauch auf.
In Rotationsverdampfern und Destillationsapparaten werden die Bestandteile des Kondensats bestimmt, z.B. der Nikotingehalt.
Durch eine Sterilisationsschleuse gelangen Besucher und Mitarbeiter in den wichtigsten Teil des Instituts. 10000 weiße Mäuse - für 2.-- Mark das Stück aus England importiert - widmen hier ihr 2-jähriges Leben einem guten Zweck.
Nach genauer Prüfung ihres Gewichts wird den Mäusen eine bestimmte Menge des Zigarettenkondensats auf den Rücken geträufelt. Nach 2 Jahren hofft man dann endlich zu wissen, ob die Zeitgenossen, die sich für das Rauchen entschieden haben, auf dem richtigen oder auf dem falschen Weg sind.
Die Sportreportage
Erinnerungen an das vergangene Olympia-Jahr wurden wach, als in Baden/Baden die Sportler des Jahres 1964 gewählt wurden. Auf dem dritten Platz der Segler Willi Kuhweide:
O-Ton
Auf dem zweiten Platz landete - wie damals in Tokio beim Endlauf der 4 x 100 m Staffel - der Darmstädter Hans-Joachim Klein. Außer Medaillen hatte sich Klein damals noch einen Ruf als hilfsbereiter Kamerad und guter Geist der Mannschaft erworben.
Sportler des Jahres wurde - auch mit der Stimme der UFA-Wochenschau - der weltbeste Zehnkämpfer Willi Holdorf.
Mannschaft des Jahres wurde der Berliner Vierer. Bei der Preisübergabe gelang es Minister Höcherl, sich zu selbstkritischen Einsichten durchzuringen.
Die Ski-Künste der 23-jährigen Heidi Schmid-Biebl waren das vielbewunderte Ereignis des 27. Damen-Ski-Rennens in Grindelwald. Sie erkämpfte sich den dritten Platz hinter Edith Zimmermann. Die technisch brillante Österreicherin lief wie immer unter dem Handicap eines geringen Gewichts.
Gleichermaßen begünstigt von etwas mehr Gewicht, Glück und weltberühmter Abfahrtstechnik bewältigte die Österreicherin Christel Haas die Strecke in der schnellsten Zeit.
Der Spezialslalom wurde bei starker Kälte auf idealem Schnee gestartet. Die Schweizerin Therese Obrecht erarbeitete sich zwischen den 44 Toren einen dritten Platz.
Die große Favoritin Marielle Goitschell aus Val d'Isere lieferte ein technisch hervorragendes Rennen. Sie belegte den zweiten Platz.
Leicht, ohne Verkrampfung, die Tore scharf anschneidend lief Heidi Schmid-Biebl dem Sieg entgegen, gewann zum 3. Male die Kombination und damit die begehrte "Bambi-Trophäe".
Angesichts der strahlenden Heidi, die wie immer mit zwei Zöpfen geflaggt hatte, wurde man auf angenehme Weise daran erinnert, daß sie ja eigentlich gar nicht mehr laufen wollte.
Chromglänzend, unbeholfen und schlecht riechend präsentierten sich die neuesten Eislauf-Gäste des Eisstadions in Düsseldorf. Vier Mannschaften, die in der nächsten Zeit auf der Rallye Monte Carlo über vereiste Alpenstraßen fahren werden, trainierten auf der Kunsteisfläche die Beherrschung ihrer Fahrzeuge auf glatter Fahrbahn.
Stählerne Dorne in der Reifenoberfläche sollten di. Kunst der Fahrer unterstützen. Doch noch oft genug waren die Sportler der Willkür der Fliehkraft aufgesetzt. Immerhin hatten sie im Schutz des Stadions noch einmal Gelegenheit, jene Freiheit des Autofahrens zu genießen, die es nach der neuen Verkehrsgesetzgebung auf Deutschlands Straßen nicht mehr gibt.
Personen im Film
Hassel von, Kai Uwe ; Höcherl, Hermann ; Johnson, Lyndon B. ; Lübke, Heinrich ; Fütterer, Heinz ; Holdorf, Willi ; Klein, Hans Joachim ; Kuhweide, Willi ; Neusel, Peter ; Obrecht, Therese ; Schmid Biebl, Heidi ; Zimmermann, Heidi
Orte
Hamburg ; Saigon ; Bonn ; Österreich ; Grindelwald ; Graz ; Washington ; Düsseldorf ; Baden-Baden
Themen
Sachindex Wochenschauen ; Demonstrationen ; Hände ; Kameraleute, Kameramänner ; Fahnen ; Frauen, Mütter ; Photographen ; Rauschgift, Rauschgifte ; Ski, Skilauf, Skispringen ; Spoprt-Ehrungen ; Tiere (außer Hunde) ; Männer ; Medizin ; Militärische Veranstaltungen ; Verkehr: Fußgänger ; Verkehr: Kraftfahrzeuge ; Wissenschaft und Forschung ; Außenpolitische Veranstaltungen ; Zuhörer ; Berufe ; Zuschauer und Publikum ; Sport-Ehrungen ; 17 Findbuch Ufa Wochenschau Ufa dabei
Gattung
Wochenschau (G)
Genre
Wochenschau