Sacherschließung
01. Goldene Leinwand für "Heimweh nach St. Pauli" und "Das Haus in Montevideo"
Kinokasse. Hand gibt Gelt durch Schalter. Kinokassiererin gibt Karten und Wechselgeld. Publikum beim Kommen im Foyer eines Kinos. Freddy Quinn, total, auf der Bühne hinter Blumenstrauß. Freddy Quinn singt O-Ton, halbnah. Mikrofon mit UFA Zeichen. Freddy erhält den Filmpreis "Goldene Leinwand". Scheinwerfer fährt zurück. Szenen aus dem Film "Heimweh nach St. Pauli" mit Jane Mansfield. Klatschende Zuschauer. Heinz Rühmann, groß´. Hans Domnick, groß. Szenen aus dem Film "Das Haus in Montevideo" mit Ruth Leuwerik. Helmut Käutner, als Regisseur des Films, groß. Hans Domnick erhält den Filmpreis "Goldene Leinwand". Heinz Rühmann kommt auf die Bühne, halbnah, und verbeugt sich.
02. Gospelsänger aus Amerika
Totale des Ortes Alpirsbach im Schwarzwald mit Schornstein und Rauchwolken. Turm der Klosterkirche hinter Zweigen. Schwenk über Klosterkirchenfenster mit romanischem Rundbogen. Gotischer schmaler Fensterbogen über dem Altar. Heiligenfiguren. Negersänger aus Amerika Bischof Samuel Kelsey als Vorsänger. Die Gospelsänger und Gospelsängerinnen singen und klatschen den Rhythmus, total. Neger am Klavier. Großaufnahmen der Negerinnen und Neger im Rhythmus der Gospellieder geschnitten.
03. Das Portrait Winston Churchill
Großaufnahme Winston Churchill. Churchill, V-Zeichen zeigend. Churchill im Urlaub. Churchill, groß. Bild Churchills als junger Mann. Verkehr in London um die Jahrhundertwende. Der englische König Georg V. fährt mit seiner Gemahlin in der Kutsche. Churchill auf den Schultern von Anhängern durch die Menge getragen. Churchill bei Truppeninspektion, halbnah. Granateneinschlag. Englands Küste. Fliegendes Flugzeug. Bombenschläge auf dem Meer. Hitler begrüßt Mussolini auf dem Bahnhof. Brennendes Coventry. Churchill geht durch die Trümmer von Coventry. Englische Truppen in Afrika, total. Churchill vor Scherenfernrohr, halbnah. Churchill mit Tropenhelm in Afrika. Er geht V-Zeichen zeigend. Churchill auf dem Schlachtschiff Prince Of Wales, an der Reling stehend von hinten. Churchill sitzt neben Roosevelt einen Choral singend. Churchill steigt in Moskau aus dem Flugzeug, nach unten. Churchill neben Stalin, halbnah. Churchill überreicht Stalin ein Schwert. Churchill neben Roosevelt und Stalin in Teheran. Churchill in Militäruniform, groß. Eden, groß. De Gaulle neben Roosevelt, total. Churchill neben de Gaulle und Roosevelt. Wäsche hängt am Westwall neben Schild The Washing. Churchill bei Besichtigung des Westwalls. Schild This was the Siegried Line. Churchill zieht neben die Gaulle in Paris ein, im offenen Wagen stehend. Truppenparade vor Churchill. Neben Churchill steht Montgomery. Potsdam: Händedruck Churchill-Truman-Stalin. Bild Churchills. Churchill als Maler im Urlaub. Ausstellung der Bilder Churchills. Ehrung Churchills im Unterhaus mit seinem Portrait. Churchill spricht O-Ton: "This portrait is a remarkable example of modern art." Churchill begrüßt Königin Elizabeth vor Downing Street 10 bei Empfang zu Dinner Party mit Handkuss. Neben Churchill steht Lady Churchill und Prinz Philip. Churchill neben Eisenhower auf dem Sofa sitzend, total. Churchill, groß. De Gaulle begrüßt Churchill mit Wangenkuss. Verleihung des Karlspreises in Aachen. Hinter Churchill Adenauer. Unter den Zuhörern Heuss. Churchill winkt von Balkon. Menschenmasse auf der Straße. Menschen bilden auf der Straße V-Zeichen in Brüssel.
Herkunft / Inhaltsart
Titelmarke 7, 6 m
Filmnachrichten
Goldene Leinwand: f. "Heimweh nach St. Pauli" u. "Das Haue in Montevideo"
Kamera: Jürgens, Zimpel
die Studie
Gospelsänger aus Amerika
Kamera: Starke
des Porträt
Winston Churchill
Herkunft: Pathe News, Archiv
Sprechertext
Filmnachrichten
Eine Analyse der von Ihnen, verehrte Zuschauer, verteilten Gunst hat ergeben, daß zumindest ein deutscher Filmstar ohne Sorgen in die Zukunft blicken kann: Freddy Quinn.
"Vergangen, vergessen, vorüber ...
Seine Stimme und seine Ausstrahlung, die wie immer durch einen leisen Anflug von Einsamkeit verfeinert wird, vergrößern von Jahr zu Jahr seine Anhängerschaft. In Bremen wurde jetzt einer von Freddys Filmen mit der "Goldenen Leinwand" ausgezeichnet. Das bedeutet nicht weniger als 3 Millionen Zuschauer in 12 Monaten für den Film "Heimweh nach St. Pauli". Freddy stand hier im Mittelpunkt eines volksnahen Dramas, das sich im waschechten Milieu des Altonaer Fischmarktes ereignet. US-Import Jane Mansfield gab der Szene das internationale Ansehen.
Den gleichen Publikumserfolg vermochte der im Komiker- und Charakterfach gleichermaßen bewanderte Heins Rühmann zu verbuchen. Er spielt die Hauptrolle in der nun schon von zwei Generationen belachten, kinderreichen Komödie "Das Haus in Montevideo" unter Käutners Regie.
Das unsterbliche Talent, eines Curt Goetz trug dazu bei, daß Produzent Domnick in Hamburg ebenfalls die von den Wirtschaftsverbänden und vom Film-Echo gestiftete."Goldene Leinwand" entgegennehmen könnte. Darüberhinaus jedoch bedeutet die Zahl von über 3 Millionen Zuschauern einen Dank an Heinz Rühmann für seine Kunst, die Menschen zum Lachen zu bringen.
Die Studie
Alpirsbach im Schwarzwald, ein kleiner Ort mit einer 900 Jahre alten Klosterkirche hatte in diesen Tagen Gäste aus Amerika. Der spätromanische Bau und seine mittelalterlichen Kunstschätze kontrastierten auf ungewöhnliche Weise mit religiösen Gesängen, die noch nicht älter als ein Jahrhundert sind und aus einer anderen Welt zu uns herüberkommen. Neger aus Mississippi und Massachusetts sangen Gospels - evangelische Lieder, die auf Anruf und Antwort beruhen und ebenso feurig wie gefühlvoll das Gespräch mit Gott beschwören. Vorsänger ist Amerikas berühmtester Gospel-Prediger Bischof Samuel Kelsey.
Original-Ton
Das Portrait
Ein Redner, ein Dichter, ein Weiser, der eine prunkvolle und üppige Lebensweise nicht verschmähte, ein Aristokrat mit einem Zug zum Gewöhnlichen, voller barockener Beredsamkeit; und viktorianischem Imperialismus ...
Ein Abenteurer namens Winston Spencer Churchill, geformt von der spätviktorianischen Ära samt ihrer Anmaßung und Selbstüberschätzung, der als Offizier die Neigung für das Militärische, als Journalist die Vorliebe für historische Distanz und als Parlamentarier den Willen zur Macht entwickelt hatte.
Ein Mann schließlich, dessen Karriere nach dem 1. Weltkrieg bereits zu Ende schien, der seine Autobiographie geschrieben hatte, als ihm 1940 der 2. Weltkrieg die Führung des englischen Volkes zuspielte.
Churchills Lehre angesichts der Trümmer von Caventry formuliert, war Haß, doch nicht auf das deutsche Volk, sondern auf das Regime. Er, der mit diktorischen Vollmachten ausgestattet war, haßte Diktatoren und geriet nie in die Versuchung, diktatorisch zu führen. Sein Ziel hieß Sieg um jeden Preis. Die Welt erlebte einen unbändigen, menschenfreundlichen, humorigen Mann, dem das Kämpferische angeboren war und der seine Energie über alle Kriegsschauplätze verteilte.
Roosevelt merkte einmal resignierend an, man spüre, daß Churchill 400 Jahre besitzergreifenden Instinkt im Blut, habe. Nach eigenem Geständnis fürchtete Churchill nur Gott und das britische Unterhaus.
Und doch wurde schon frühzeitig erkennbar, daß Churchill mit seinen beiden großen Verbündeten eher darin einig war, wogegen gekämpft wurde als darin, wofür. Es zeichnete sich allmählich ab, daß Churchill als Repräsentant des, alten Europas zwischen 2 Giganten stand, die gerade aus dem Protest gegen dieses Europa entstanden waren. Schon 1920 hatte Churchill gefordert: "Krieg der bolschewistischen Tyrannei".
Teheran, ein Bild äußerer Einigkeit verdeckte die innere Distanz. Churchills Vorschlag, die Invasion im Balkan zu starten, war gescheitert, Rußlands Balkan-Einfluß damitgesichert, das in Casablanca entstandene Wort von der bedingungslosen Kapitulation entsprach ebenfalls nicht Churchills innersten Vorstellungen. Eine Spur von Vergeblichkeit lag bereits über den Szenen, in denen der gemeinsam erfochtene Sieg an der Siegfriedlinie gefeiert wurde.
Am Ende eines langen Weges, der über Paris nach Berlin geführt Hatte, ahnte Churchill schon, was er später formulierte:
"Dies ist sicher nicht das befreite Europa, für dessen Aufbau wir gekämpft haben". Doch Churchill wurden die Gesetze des Handelns von Deutschland aufgezwungen. Damit sind alle Merkmale eines tragischen Zuges im politischen Werk, dieses Mannes erfüllt.
Das letzte Kapitel im Leben Sir Winston's beginnt mit einem Akt politischer Weisheit. Das englische Volk schickte seinen verdienten Kriegspremier in die Opposition, und er quittierte das mit einem Rückzug auf seine künstlerischen Talente. Nach fast 40 Büchern, die teilweise Welterfolge waren, wurde er nun als Maler gefeiert - und mit Portraits geehrt, die seine Indifferenz gegenüber der modernen Kunst Provozierten.
Nach einer weiteren Amtszeit als Premier nahm Englands großer alter Mann endgültig Abschied von der Macht. Königin Elisabeth bemühte sich persönlich in die Downingstreet, um ihm den Abschied zu erleichtern. Es War ihm nicht vergönnt, sein Kriegswerk durch einen Erfolg als Friedenspolitiker zu krönen. Er spürte, daß seine fast romantische Liebe für das Empire in einer veränderten Welt keinen Platz mehr hatte.
Und doch bewegte ihn nach dem Kriege sein prophetischer Instinkt zu dem warnenden Wort vom Eisernen Vorhang. Und er forderte ein vereinigtes Europa auf der Grundlage der deutsch-französischen Versöhnung. Die Verleihung des Karl's-Preises in Aachen ehrte einen Staatsmann, der Zeit seines Lebens verlangt hatte: "Es muß einen gesegneten Akt des Vergessens geben."
Den Schlußsatz eines Gedenkens an ihn hat Winston Spencer Churchill selbst geschrieben:
"Ich selbst geselle mich ohne Zögern zu jenen, die die Geschichte der Menschheit als eine Geschichte ungewöhnlicher Menschen sehen, deren Gedanken, Taten, Tugenden und Schwächen das Geschick der Völker bestimmt und beherrscht haben.
Personen im Film
Adenauer, Konrad ; Churchill, Winston ; Domnick, Hans ; Eden, Anthony ; Eisenhower, Dwight ; Elisabeth II. von England ; Gaulle de, Charles ; Georg V. von England ; Heuss, Theodor ; Hitler, Adolf ; Käutner, Helmut ; Kelsey, Samuel ; Leuwerik, Ruth ; Mansfield, Jane ; Montgomery, Bernhard ; Mussolini, Benito ; Philip Mountbatten von Edinboroug ; Quinn, Freddy ; Roosevelt, Franklin Delano ; Rühmann, Heinz ; Stalin, Josef ; Truman, Harry
Orte
London ; Alpirsbach ; Hamburg ; Bremen ; Brüssel ; Aachen ; Potsdam
Themen
Sachindex Wochenschauen ; Bauwerke in Deutschland ; Ehrungen ; Handel, Geldwesen ; Filmschaffen ; Frauen, Mütter ; Musikalische Veranstaltungen ; Porträts ; Religiöse Veranstaltungen ; Rückblicke ; Städtebilder: Deutschland ; Krieg, Kriegsgefangene ; Küsse, Kussszenen ; Männer ; Menschen ; Mikrofone ; Verkehr: allgemein ; Währung ; Zuhörer ; Berufe ; Ausstellungen ; Zuschauer und Publikum ; 17 Findbuch Ufa Wochenschau Ufa dabei
Gattung
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Genre
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