Sacherschließung
01. Vereidigung Johnsons
Schwenk über die Kuppel des Kapitols, groß, mit wehender amerikanischer Fahne davor. Johnson spricht den Eid bei der Vereidigung zum Präsidenten, total. Mrs. Johnson steht zwischen dem Obersten Richter und Johnson mit der Familienbibel. Fahrt des stark bewachten Präsidentenwagens durch die Straße, total, vor Autokolonne. Der Präsidentenwagen mit Leibwächtern, halbnah. Aufmarsch von Soldaten in historischen Uniformen. Johnson und Mrs. Johnson, winkend, halbnah. Altmodische Eisenbahn fährt im Zug. Marschierende Soldaten von oben photographiert. Johnson spricht, O-Ton, total: "We can never again stand aside prideful in isolation. Terrific dangers and troubles ... " Front des Kapitols mit Fahne, groß.
02. Winterliche Straße mit Reifenspuren, im Hintergrund Schloss Rambouillet
Erhard neben de Gaulle und Pompidou, halbnah. In einer Reihe stehend: Couve de Murville, Schröder, Erhard, De Gaulle, Pompidou, total. Raum des Schlosses mit Lüster. Antike Uhr, groß. Händedruck Erhard-De Gaulle im Eingang des Schlosses, total. Grüßender Polizist, groß. Erhard geht die Treppe hinunter und winkt neben seinem Wagen. Erhard spricht nach seiner Rückkehr in Bonn vor Mikrofonen. Neben ihm stehen Schröder und Höcherl, halbnah. Erhard O-Ton: "Wir haben ganz klare und eindeutige Aussagen des französischen Staatspräsidenten zur Frage der deutschen Wiedervereinigung und seine Zusage, sich an einer Deutschland-Initiative zu beteiligen. Die Entscheidung der Sowjetunion steht selbstverständlich offen."
03. Warschauer Pakt:
Breschnjew mit Hut, groß. Kossygin, halbnah, mit Hut. Gomulka, halbnah. Teilnehmer des Treffens in Warschau, gehend. Breschnjew und Gromyko im Kreis von Verhandlungsteilnehmern.
04. Ostberlin: Evakuierung an der Mauer
Stacheldraht in Berlin, groß. Straßenschild Sebastianstrasse. Schild You are leaving the American Sector. Fahrverbotsschild "Mit Ausnahme von Reisebussen". Mann verlädt Schrank auf Lastwagen. Leute mit Gepäck gehen hinter Stacheldraht an der Grenze. Hausrat wird aus Häusern getragen. Zerbrochene Fensterscheiben. Lastwagen mit Möbeln fährt ab. Neben Schützenpanzerfahrzeug steht Volkspolizist.
05. Köln: Zoo-Schule
Eisbär auf den Hinterbeinen sitzend, halbnah, im Hintergrund Kinder. Kinder stehen vor dem Gehege mit Kamelen. Affe, groß. Ein Lehrer erklärt Kindern am lebenden Modell die Beschaffenheit der Tiere. Kakadu sitzt auf der Schulter eines Tierpflegers und erklärt, O-Ton: "Das hier ist ein Gelbhauben-Kakadu. Wegen dieser gelben Haube hier oben, siehst Du? Die stellt er auf, wenn er erregt ist." Tierpfleger zeigt Schlange (Helle Tigerphyton), Jungen fragen, O-Ton: "Wie heißt die Schlange?" - "Es ist eine gelbe Tigerphyton." - "Wo kommt die her?" - "Sie kommt auch Indien her, aus Vorderindien." - "Ist diese auch giftig" - "Hören denn die Schlangen ohne Ohren?" - "Schlangen haben keine Ohren, sondern die hören auch nicht." - "Züngeln, das tut sie deswegen, eine Schlange kann sehr schlecht sehen und achtet hauptsächlich auf Bewegung und dann nimmt sie zur gleichen Zeit den Geruch wahr. Sie riecht also mit der Zunge." - "Wie schwer wiegt sie ungefähr?" - "Ungefähr wiegt sie 1 ½ Zentner schwer und ist 4,50 lang." Ein grüner Leguan, groß, als Demonstrationsobjekt. Seine Krallen, groß. Die Jungen stellen Fragen, O-Ton: "Das lebt also in Mittel- und Südamerika und lebt auch hauptsächlich auf Bäumen, das könnt ihr wieder erkennen, an diesen längeren Zehen, nicht, die in eine scharfe Kralle auslaufen. Damit kann er sich wunderbar festhalten." - "Ja, und was macht der Kamm hier.?" - "Eine eigentliche Bedeutung hat das nicht. Es ist ähnlich wie ein Pferd eine Mähne hat." - "Und was ist hier dieser Beutel?" - "Ja, das haben hauptsächlich die Männchen. Das dient zum Angeben. Regelrecht zum Angeben. Sie machen sich dadurch groß und drohen ihren Gegnern." Jungengesichter, groß, Kopf des Leguans, groß. Ein Schimpanse schlägt Rad. Lachender Junge, groß. Lippen des Affen, groß. Hände und Füße des Affen, groß. Der Pfleger geht mit dem Affen, der mit dem Finger an seinen Kopf zeigt, fort. Die Kinder winken mit Taschentüchern.
06. Weltmeisterschaft im Zweierbob
Start eines Zweierbob. Der Bob auf der Fahrt durch die Kurven, Start des Bobs Deutschland I. mit Wöhrmann/ Braun. Fahrt über die Bobbahn. Sie werden 5. Bob Italien I. auf der Bahn mit Ruatti/ de Lorenzo. Sie werden 2. Start es englischen Bobs Antony Nash und Robin Dixon. Fahrt durch das Ziel. Die Weltmeister nach dem Sieg, halbnah.
07. Berlin: Sechstagerennen in der Deutschlandhalle
Anfeuernder Zuschauer. Hand läutet Glocke. Lachendes Mädchen. Fahrer auf der Bahn. Anfeuernder Zuschauer. Radfahrer. Fahrer fahren langsam. Fahrer auf der Bahn in den Kurven. Musikkapelle spielt. Totale der Bahn. Köpfe von Zuschauerinnen, groß. Runden werden angezeigt. Die Sieger Post/ Pfenniger erhalten Siegerkranz. Schnitt im Rhythmus. Papierkörbe, Geldscheine werden aufgezählt, Tablett mit Gläsern füllt sich. Leere Sitzbänke. Koffer füllt sich. Scherengitter schließt sich.
Herkunft / Inhaltsart
Titelmarke 7, 6 m
der Überblick
Vereidigung Johnsons
Herkunft: Metro
Erhard bei de Gaulle und Rückkehr
Kamera: Starke
Herkunft: Eclair, Pathé Journal
Warschauer Pakt
Herkunft: Polkronika
Evakuierungen an der Mauer, Ost- Bln.
Kamera: Pahl
der Bericht d. Woche
Zoo-Schule, Köln
Kamera: Starke, Grund
Sportreportage
Weltmeisterschaft im Zweierbob
Herkunft: Cine Journal
Sechstagerennen, Deutschlandhalle, Berlin
Kamera: Pahl, Arndt
Herkunft: UFA
Schlussmarke 3, 1 m
Sprechertext
Der Überblick
Der Amtseid Präsident Johnsons vor dem Kapitol in Washington war der feierliche Auftakt für eine neue Ära amerikanischer Politik. Die ungewöhnliche Bewachung des Präsidenten-Wagens war eine der wenigen Erinnerungen an Kennedy. Johnsons politisches Profil ist anders gezeichnet. Mehr als eine 1/2 Million Menschen waren in die amerikanische Hauptstadt gekommen, um die spektakuläre Gründungsfeier der "Großen Gesellschaft Amerikas" mitzuerleben und damit Johnsons Aufbruch in die Innenpolitik.
Amerika wird Europa künftig in veränderter Position entgegentreten. Der Präsident wird es vermutlich mehr als bisher Europa überlassen, die ihm gemäße Form zu finden. Doch diese Nichteinmischung bedeutet nicht Isolation. Die Welt wird Johnsons Inaugurationsrede im Gedächtnis behalten.
"We can never again stand aside prideful in isolation. Terrific dangers and troubles ..."
"Wir können niemals wieder in stolzer Isolation abseits stehen. Bedrohungen und Sorgen anderer Länder betreffen immer auch uns"
Unter diesen veränderten Aspekten trug die Begegnung im altehrwürdigen Schloß Rambouillet zwischen Präsident de Gaulle und Bundeskanzler Erhard alle Anzeichen eines Wendepunktes in der europäischen Politik. Das Gespräch im traditionsreichen Schloß wurde erleichtert durch die Neigung der USA, Europa mehr Spielraum für politische Entscheidungen zu lassen. Damit erhält die deutsch-französische Freundschaft als Keimzelle einer europäischen Einigung ein neues Gewicht. Bundeskanzler Erhard sagte uns nach seiner Rückkehr in Bonn:
"Wir haben ganz klare und eindeutige Aussagen das französischen Staatspräsidenten zur Frage der deutschen Wiedervereinigung und seine Zusage, sich an einer neuen Deutschland-Initiative zu beteiligen. Die Entscheidung der Sowjetunion steht selbstverständlich offen."
Ministerpräsident Kossygin, Parteisekretär Breshnjew und der polnische Gastgeber Gomulka - Namen, die der Gipfelkonferenz der Warschauer-Pakt-Staaten in Warschau ihren Rang zuwiesen. Die unausweichliche Polemik der Konferenz war mehr als bisher gegen die Bundesrepublik gerichtet. Es bleibt abzuwarten, ob eine veränderte Ostpolitik Deutschlands, insbesondere die Gewährung langfristiger Kredite, die Tonart des Ostens zu mildern geeignet ist. Die Berlin-Frage wurde in Warschau nicht angeschnitten.
Auch im Westen und selbst in Deutschland scheint das Berlin-Problem samt Berliner Mauer nur noch Anlaß und Gegenstand deklamatorischer Beteuerungen zu sein. So glauben wir nicht, das Interesse eines breiten Publikums zu finden, wenn wir diese Bilder von einer Zwangsevakuierung im Mauerbereich veröffentlichen. Die letzten Bewohner grenznaher Häuser müssen ihre Wohnungen räumen.
Diese Bilder halten wir ungeachtet aller Gewöhnung auch weiterhin für Dokumente eines anomalen und widersinnigen Zustandes, der vom Osten geschaffen wurde. Seine Abschaffung sollte auch in Zukunft Bestandteil deutscher Ostpolitik bleiben.
Der Bericht der Woche
Wir stellen vor: Die Zoo-Schule in Köln, ein pädagogischer Einfall, der den Schülern, das Studium lebender Tiere ermöglicht. Mit Hilfe dieser unorthodoxen Erweiterung des Schulunterrichts gelang es, die gefürchtete Biologiestunde vom Staub der Lehrbücher und Skelette zu befreien. Tiere demonstrieren sich selbst, ihre Merkmale, Besonderheiten und Lebensformen. Lehrer und Zoopfleger lenken diese fröhliche und nie langweilige Begegnung mit der nicht ausgestopften Natur:
"Das hier ist ein Gelbhauben-Kakadu. Wegen dieser gelben Haube hier oben, siehst Du?, die stellt er auf, wenn er erregt ist". "Wie heißt die Schlange?" "Es ist eine gelbe Tigerpython". "Wie kommt die her?" "Sie kommt aus Indien her, aus Vorderindien" "Ist diese auch giftig?" "Nein, es ist eine Riesenschlange und Riesenschlangen sind nicht giftig". "Hören denn die Schlangen ohne Ohren?" "Schlangen haben keine Ohren, sondern die hören auch nicht". "Züngeln, das tut sie deswegen, eine Schlange kann sehr schlecht sehen und achtet hauptsächlich auf Bewegung und dann nimmt sie zur gleichen Zeit den Geruch mit wahr. Sie riecht also mit der Zunge". "Wie schwer wiegt sie ungefähr?" "Ungefähr wiegt sie 1 1/2 Ztr. schwer und ist 4.50 m lang". "Das lebt also in Mittel- und Südamerika und lebt auch hauptsächlich auf Bäumen, das könnt Ihr wieder erkennen, an diesen längeren Zehen nicht?, die in eine scharfe Kralle auslaufen. Damit kann er sich wunderbar festhalten". "Ja, und was macht der Kamm hier?" "Eine eigentliche Bedeutung hat das nicht. Es ist ähnlich, wie ein Pferd eine Mähne hat". "Und was ist hier dieser Beutel?" "Ja, das haben hauptsächlich die Männchen. Das dienst zum Angeben. Regelrecht zum Angeben. Sie machen sich dadurch groß und drohen ihren Gegnern".
Die Kölner Zoo-Schule ist die erste dieser Art auf dem Kontinent. Das ursprüngliche Interesse jedes Kindes für Tiere wird fast spielerisch in Wissen verwandelt. Der belehrende Dialog mit dem Affen steht dank Darwin im Vordergrund.
"Nun seht Euch doch mal diese Hände an, diese langen Finger, wozu ist das gut?" "Zum Greifen der Bäume und zum Umgreifen der Äste und der Blätter". "Und ebenso sind auch die Füße so gestaltet wie Hände, auch mit den Füßen kann er noch greifen, seht Ihr?" Wir sind sicher, daß die Kölner Zoo-Schule - Schule machen wird. Sie entspricht übrigens einem Rat Hiobs: "Frage doch das Vieh, das wird dich's lehren ..."
Sportreportage
Ein Jahr nach den olympischen Spielen trafen sich im berühmten Schweizer Wintersport-Zentrum St. Moritz der Welt beste Bobfahrer, um bei den Zweierbob-Weltmeisterschaften Gewinn und Verlust des olympischen Lorbeers zu rechtfertigen. In jeweils vier Läufen machten die Mannschaften Jagd auf die Innsbrucker Sieger Nash/Dixon.
Auf der 1600 m langen Bahn Wörmann/Braun mit "Deutschland I". Kleine Steuerfehler kosten wertvolle Hundertstel-Sekunden. Doch die Zeiten reichen für einen fünften Platz.
Italien I, durch Montis Rücktritt arg geschädigt, fährt ein riskantes Rennen. Ruatti/de Lorenzo werden Zweite.
Ein schneller Start kennzeichnet die überragende Fahrkunst von Antony Nash. Mit seinem Bremser Dixon durchfährt er die 16 teilweise extrem engen Kurven mit der kühlen Präzision eines Mathematikers.
Der englische Ingenieur Nash gewinnt die Weltmeisterschaft ausgerechnet für ein Land, das keine einzige Bob-Bahn für Trainingszwecke besitzt.
Sechstage-Kennen - ein wenig Sport, ein wenig Show und sehr viel Geschäft, von einem berühmten Walzer beflügelt und nicht zuletzt von der Tradition am Leben erhalten: Wir beobachteten die letzten Stunden des wohl ältesten Rennens in der Berliner Deutschland-Halle. 14 Mannschaften beschleunigen ihre Räder auf der Holzbahn im Rhythmus der Prämienansagen. Teure Berufsfahrer umkreisen 145 Stunden lang eine Insel Musikspielender, Bier trinkender und lärmender Schlachtenbummler.
Die Schönen der Nacht genießen vielleicht am intensivsten jene vom Geldsegen gelenkte Muskelanspannung, die sich ebenfalls Sport nennt. In der Deutschland-Halle sind die letzten drei Runden gekommen, die den Fans die neuen Matadore bescheren werden. In der letzten Stunde des 55. Sechstage-Rennens in der Berliner Deutschland-Halle wissen wir ihre Namen: Post/Pfenninger.
Personen im Film
Braun, Heinz ; Breschnjew, Leonid ; Couve de Murville ; Erhard, Ludwig ; Gaulle de, Charles ; Gomulka, Wladyslaw ; Gromyko, Andrej ; Höcherl, Hermann ; Johnson, Ladybird ; Johnson, Lyndon B. ; Kossygin, Alexej ; Pompidou, George ; Schröder, Gerhard ; Dixon, Robin ; Lorenzo de, Teófilo ; Nash, Antony ; Pfenninger ; Looy van ; Ruatti ; Wöhrmann
Orte
Washington ; Berlin ; Köln ; Bonn ; Warschau ; Frankreich ; St. Moritz
Themen
Sachindex Wochenschauen ; Bobfahren ; DDR ; Grenze DDR/BRD, Grenzen ; Handel, Geldwesen ; Kinder ; Fahnen ; Frauen, Mütter ; Pakte ; Paraden ; Polizei ; Radfahren ; Schulen, Schulungen ; Spoprt-Ehrungen ; Sportpublikum, Sport-Zuschauer ; Staatliche Besuche (außen) ; Mikrofone ; Verträge ; Währung ; Winterbilder ; Außenpolitische Veranstaltungen ; Zoo, Wildpark ; Bauwerke in Nordamerika ; Sport-Ehrungen ; 17 Findbuch Ufa Wochenschau Ufa dabei
Gattung
Wochenschau (G)
Genre
Wochenschau