UFA-Wochenschau 445/1965 02.02.1965

01. Klaus Doldinger, Jazz-Musiker
Silhouette eines Mannes mit Bassgeige auf der Schulter, der über Brücke geht, U-Bahn Zug fährt aus Station. 4 Jazzmusiker gehen über die Straße, im Vordergrund vorbeifahrende Autos. Gesichter von Jugendlichen Zuhörern, groß. Klaus Doldinger mit Saxophon, halbnah. Klavierspieler, Schlagzeuger, Neger mit der Bassgeige. Die Kapelle, total. Klaus Doldinger mit Saxophon, groß. Mädchenprofil, groß. Bassist, groß, Hände des Bassisten beim Spielen, groß. Hände des Schlagzeugers, Hände des Klavierspielers, Hände von Klaus Doldinger. Die Kapelle, total. Bassist trägt Bassgeige. Junge Männer hinter im Vordergrund vorbeifahrenden Autos. Bassist geht mit der Bassgeige auf der Schulter lange Straße entlang, allein im Bild, nach hinten.

02. Französische Skimoden
Junge Leute sitzen um Fonduepfanne. Tanzende junge Leute in Skihütte. Junges Mädchen mit langen weiten Hosen sitzend. 2 Mannequins ziehen Mäntel aus und führen einteilige Badeanzüge vor. Mädchen springt in Schwimmbecken. Mannequin mit buntem Anorak und gleichfarbiger Mütze. Skimütze, über die Augen gehend mit ausgesparten Augenlöchern.

03. Skilanglaufwettkampf
Mann mit Bart und Startnummer auf Skiern. Frau hängt Mann Startnummer um. Füße steigen in Skibindungen. Kleine Spielzeugkanone schießt Startschuß. Ein Feld von vielen Skiläufern startet, total. Die Skiläufer beim Langlauf. Skiläufer mit einem verlorenen Ski. Skiläufer laufen hintereinander. Pause mit heißen Getränken. Skiläufer läuft durch das Ziel, halbnah. 2 ältere Bayern gehen zwischen geparkten Wagen, von hinten, halbnah.

04. St. Moritz: Weltmeisterschaft im Viererbob
Viererbob auf der Bobbahn in Sankt Moritz. Deutschland II. wird 4. Italien I. auf der Bahn. Sie werden 2. Start des kanadischen Siegerbobs, halbnah. Fahrt des Siegerbobs Kanada I. durch die Kurven.

05. Vincennes: Trabrennen um den Prix d´Amérique
Start eines Traberfeldes mit der Startmaschine. Köpfe von Zuschauern, bildfüllend. Traberpferde, halbnah, Zuschauer mit Ferngläsern. Hans Frömming im Sulky, winkend als Sieger, halbnah mit der Stute Ozo.

06. Beisetzung Winston Churchills
Der Sarg Churchills in der Westminster Hall aufgebahrt. 4 Offiziere als Ehrenwache. Hohe Kerzenkandelaber. Weinende Frau. Inder mit Turban. Fahne weht auf Halbmast. Menschenschlange vor Westminster. Menschen gehen am Sarg Churchills vorbei. Turm von Big Ben zeigt ¼ vor 10 Uhr, groß. Marinesoldaten fahren den Sarg von der Westminster Hall zur St. Pauls Kathedrale. Die Front der Kathedrale. Ankunft des russischen Marschalls Konjew, halbnah. General de Gaulle, Königin Juliana und Prinz Bernhard, Prinzessin Margareth und Lord Snowdon. Prinz Phillip, Königin Elizabeth und Prinz Charles bei der Ankunft. Der Trauerzug, total. Der Sarg wird auf den Schultern von Soldaten getragen, total. Clement Attlee, als Kriegskamerad Churchills geht vor dem Sarg die Familienangehörigen beim Betreten der Kirche. Lady Churchill mit ihrem Sohn Randolph, dahinter die Töchter Sarah und Mary. Die Trauergemeinde in der Kirche, total. Königin Elizabeth, Prinz Philip, Prinz Charles und die Königinmutter in der Kirche, total. Die Spitze der Kuppel von St. Paul, groß. Der Sarg wird hinausgetragen. Königin Elizabeth, die königliche Familie und die Spitzen der Staaten auf den Stufen von St. Paul. De Gaulle, halbnah, Lord Home und Harold Wilson, halbnah. Salutschüsse vor der Towerbridge. Der Sarg auf der Barkasse mit der Ehrenwache. Kräne des Hafens von London vor der Tower Bridge. Düsenjägerstaffeln.

Titelmarke 7, 6 m

die Studie

Klaus Doldinger, Jazz- Musiker
Kamera: Pahl

Sportreportage

Französische Skimoden
Herkunft: Pathé Journal

Volksskilauf in Bad Tölz
Kamera: Vlasdeck

Viererbob-Weltmeisterschaft, St. Moritz
Herkunft: Cine Journal

Trabrennen Prix d' Amérique, Vincennes
Herkunft: Eclair

Dokumente

Churchill (Aufbahrung und Zeremonie)
Herkunft: Pathe News

Schlussmarke 3, 1 m

Die Studie
Die Meinungsforscher berichten, daß das Interesse für den Jazz in Deutschland steigt, Diese vier jungen Jazz-Musiker beobachteten wir im internationalen Jazz-Zentrum "Blue Note" in der Berliner Uhlandstraße. Unter ihnen ein junger Mann, der als bester Tenorsaxophonist Deutschlands gilt: Klaus Doldinger.

Die Sportreportage
Für all jene, die im Begriff stehen, ihren diesjährigen Urlaub mit den asketischen Bedingungen des Wintersports zu verbinden, bringt die UFA-Wochenschau ein paar Tips, die geeignet sein könnten, die Lebensfreude zwischen dem Après und dem Ski zu steigern. Aus Paris erreichen uns die ersten Vorboten einer neuen Amphibienmode, in der Sommer- und Wintergenüsse zeitgemäß verknüpft sind.
Ganz unbeeinflußt von den modischen Tändeleien abseits der Anstrengung entwickelte sich Münchens erster Volksskilauf zu einem überzeugenden bayerischen Bekenntnis zur Volksgesundheit.
Von einem Böller befehligt, begaben sich über 700 Läufer zwischen 18 und 75 auf die 40 km lange Strecke von Bad Tölz nach Thanning.
Streckenkontrollen und heiße Getränke sorgten im Wettkampf der Spitzensportler, Gelegenheitsläufer und Naturliebhaber für einen geregelten und gesundheitsfördernden Ablauf. München hat mit dieser Demonstration gegen Verweichlichung ein Beispiel gegeben.
Viererbob Weltmeisterschaften auf der von Tauwetter bedrohten Bahn in St. Moritz. Deutschland II mit dem talentierten Toni Pensberger am Steuer belegt überraschend den 4. Platz.
Riskant, aber glänzend gesteuert: Italien I unter Führung von Nevio de Zordo. Aber noch schneller als er ist Olympia-Sieger Vic Emery auf Kanada I.
Emery beherrscht alle Strecken und Kurven der 1600 m-Bahn gleich gut. Der lebenslustige Kaufmann aus Montreal gewinnt den Titel unangefochten unter Kanadas neuem Emblem, dem Ahornblatt.
18 der besten Traber der Welt unter Starters Order auf dem Turf von Vincennes im berühmten und hochdotierten Prix d'Amèrique. Unter Startnummer 13 Hänschen Frömming mit Ozo, einer Spitzenstute des französischen Trabersports.
Auf schwerem Geläuf hält. Frömming sein Pferd auf dem ersten Teil der 2600 m zurück und überläßt die Führung Parguerriere, Apex Hanover und Queyja. Die Spitze des Feldes verbraucht ihre Kräfte vor der mit 50000 Zuschauern eindrucksvoll besetzten Rennkulisse.
An diesem Renntag der Superlative, dessen Spannung von den 400.000 DM für das erste Pferd hochgetrieben wurde, fielen die Favoriten ihrer falschen Taktik zum Opfer. Im Einlaufbogen übernahm Frömming die Führung und bestätigte seinen Ruhm als einer der besten Fahrer der Welt.

Dokumente
Fünf Tage und Nächte brauchte das englische Volk, um Sir Winston Churchill Lebewohl zu sagen. In der Westminster-Hall, wo fast ein Jahrtausend lang Siegesfeiern, Krönungen, Todesurteile und Bombeneinschläge das Auf und Ab englischer Geschichte markierten, begannen die Engländer, aus der unnachahmlichen Fülle ihrer Traditionen dem großen Toten einen triumphalen Abschied zu bereiten.
Bei eisigem Wind eine Menschenschlange von über 2 km Länge. 327000 Menschen; unter ihnen viele, die sich mit Churchill aus den Tagen des Kampfes verbunden fühlen. Ehrfürchtig, einmütig und fast beklommen statten sie einem Mann ihren Dank ab, der den Glanz einer Epoche mit sich nimmt.
Am Tage des Begräbnisses. Zum letzten Mal an diesem Tage verkündet Big Ben den Londonern die Zeit. Die Trauerprozession verläßt mit der Lafette, auf der Churchills Sarg ruht, und die sonst nur Könige trägt, die Westminster-Hall. 142 Matrosen ziehen die Lafette, wie es auf Anregung des deutschen Kaisers Wilhelms II. seit 65 Jahren geschieht. 3000 Soldaten geben das Geleit.
Vor der St. Paul's-Kathedrale, der Stätte der Trauerfeier für Sir Winston. Während Churchill noch durch sein geliebtes London geleitet wird, betreten die Trauergäste die Kirche. Sowjet-Marschall Konjew und General de Gaulle, zwei der Repräsentanten von 110 Ländern, die der Einladung Londons folgten. Sieben gekrönte Häupter Europas, fünf Staatsoberhäupter und sechzehn Regierungschefs werden vom britischen Königspaar und dem Thronfolger angeführt.
Eine Ehreneskorte von 12 Kriegskameraden Churchills, unter ihnen der 82-jährige Expremier Attlee, schreiten dem Sarg in die Kathedrale voran. Ihnen folgen die Familienangehörigen.
Während des Trauergottesdienstes keine Predigt - keine Würdigung. Über Churchill ist alles gesagt. Eines der Lieblingslieder Sir Winstons erklingt, als letzte Huldigung an seine amerikanische Mutter: "Glory, Glory Halleluja.
Von den Stufen der St. Paul's-Kathedrale aus nehmen die Mächtigen der Welt Abschied vom einstigen Gefährten. Den letzten Teil seines Weges durch London wünschte der eigenwillige Mann, der die Zeremonie seines Begräbnisses selbst entworfen hatte, nur noch in Gesellschaft seiner Soldaten zu tun.
90 Schuß für 90 Lebensjahre, Letzte, bisher unbekannte Ehrungen für einen ungekrönten Sterblichen, der die Menschheit ein Stück weiterbewegt hat. General Eisenhower war es, der dem Toten nachrief: "Nun, Sir Winston, alter Freund, leb wohl ...".

Veröffentlichungsdatum:

02.02.1965

Produktionsjahr:

1965

Kameraführung:

Pahl, Georg; Vlasdeck, Willy

Rechteinhaber:

Bundesrepublik Deutschland

Produzent:

Deutsche Wochenschau GmbH

Herkunft Fremdmaterial:

Pathé Journal; Eclair; Cine Journal; Pathé News

Filmformat:

35 mm

Farbe:

s/w

Ton:

Ton

Sprachen:

deutsch