Sacherschließung
01. Oberhausen: Kurzfilmtage
Schrift Kurzfilmtage vor Festspielhaus. Filmvorführer legt Film ein (A 625). Zuschauer in Oberhausen, total und halbnah. Programmdirektor Will Wehling spricht O-Ton vor Mikrofon mit UFA-Zeichen: "Die Westdeutschen Kurzfilmtag in Oberhausen verfolgen seit Jahren das Ziel, den internationalen Kurzfilm in allen seinen Ausprägungen zur Diskussion zu stellen. Gemäß unserem Festivalmotto "Weg zum Nachbarn" zeigen wir Filme aus Ost und West. Oberhausen will darüber hinaus in diesem Jahr zum ersten Mal einen Wochenschau-Wettbewerb in den Mittelpunkt des Wettbewerbs stellen. Wir hoffen, dass durch diesen Wettbewerb Anregungen für eine noch bessere Gestaltung der internationalen Wochenschauen beginnen wird."
02. Köln: Internationale Hausrats- und Eisenwarenmesse
Brücke, im Hintergrund die Türme des Kölner Doms. Ausstellungshalle mit Besuchern. Ein Geschirrspülautomat, groß. Herren betrachten den Automat. In einem Backofen wird ein Kuchen und Fisch zusammen geschoben. Frau öffnet Flasche mit Pressluftflaschenöffner. Ein elektrischer Dosenöffner in Betrieb. Ein elektrisches Brotmesser. Frau an einem Mehrzweckküchengerät, das Gemüse schneidet und Kaffee mahlt. Fleischstücke drehen sich an Spießen im Grill. Schuhputzmaschine. Elektrische Kleiderbürste. Männer putzen ihre Schuhe mit Schuhputzmaschine.
03. Wolkenball in Berlin
Blick auf Tanzende, total. Kapelle spielt mit Kuhköpfen auf dem Kopf. "Marsch der Wähler" mit Kuhköpfen auf dem Kopf. Karikaturen von Politikern an den Wänden. Bein von Festteilnehmern vorwärts gehend bei Rundtanz. Männer tragen Plakat "Wahlversprechen". Klavierspieler mit Kuhkopf. Mädchen in tief ausgeschnittenem Kostüm. Kapelle in Priesterkleidern. Masken beim Twisttanz. Jazzband in Priesterkleidung.
04. Neuer französischer Tanz
Junge Leute tanzen hüpfend auf Tanzfläche mit üben den Köpfen klatschenden Händen. Dann werfen sich die Tanzenden zu Boden und jammern.
05. Internationale Schwimmwettkämpfe
Startsprung von Schwimmern. Schwimmer bei der Wende. Start zum 100 m Brustschwimmen der Damen. Zeitnehmer sehen auf die Uhr. Es gewinnt die Holländerin Klenie Bimolt vor der Deutschen Uta Frommata und der Amerikanerin Claudi Kolb. Die Siegerinnen umarmen sich im Bademantel. Startsprung von Philip Riker/ USA, frontal, ZL. 100 m Schmettern der Herren. Schwimmen von Philip Riker in ZL. Wende der Schwimmer. Es gewinnt Riker/ USA vor Werner Freitag aus Bremerhaven.
06. Bremen: Fußball: Werder Bremen - Hannover 96 3:0
Überfülltes Weserstadion in Bremen. Die Spieler auf dem schneebedeckten Platz. Zuschauer mit Strohhüten und Aufschrift Hannover 96. Werders Stürmer schießt eine Ecke. Spielszenen vor dem Werder Tor. Torwart Bernhard bei Parade, ZL. Zuschauer, halbnah. Das 1. Tor für Bremen in ZL. Angriff von Hannover. Bremens Abwehrspieler verhindert Schuß. Torwart Bernhard läuft aus dem Tor und fängt Ball. Jungen unter den Zuschauern kauen Kaugummi. Matischak schießt ein zum 2:0. Torschuß ZL zum 3:0. Torwart Podlasly wirft sich vergebens nach dem Ball.
07. Wintersport
Skispringer auf Schanze. Kameramann verfolgt Flug mit Kamera. Skispringer. Eisschießen. Bobfahrer in der Kurve. Skiläufer beim Sturz und Abfahrtsläufer bei Fahrt durch das Ziel.
08. Alpenflug
Schatten eines Flugzeuges über dem Schnee im Gebirge. Aufnahmen der verschneiten Berge aus dem Flugzeug. Der Pilot in der Kanzel. Die Tragfläche des Flugzeuges im Flug über die Berge. Flug mit eingebauter Kamera aufgenommen.
Herkunft / Inhaltsart
Titelmarke 7, 6 m
Filmnachrichten
Kurzfilmtage in Oberhauses
Kamera: Jürgens
Zeit und Technik
Internationale Hausrat - und Eisenwarenmesse
Kamera: Grund
Heitere Chronik
Wolkeball in Berlin
Kamera: Pahl
Französischer Tanz
Herkunft: Pathé Journal
Sportreportage
Internationale Schwimmwettkämpfe
Kamera: Grund, Brandes, Rieck
Fußball: Werder Bremen- Hannover 96
Kamera: Grund, Brandes, Rieck
Wintersport
Herkunft: Gaumont
Alpenflug
Herkunft: Eclair
Schlussmarke 3, 1 m
Sprechertext
Filmnachrichten
Kurzfilmtage
Der Kurzfilm, eine schöne, aber in Deutschland leider immer noch brotlose Kunst, stand für eine Woche im Mittelpunkt des Interesses der Filmwelt. Die Anwesenheit von über 1000 Cineasten aus West und Ost bestätigte, daß Oberhausen im Laufe der Jahre zu einem der attraktivsten Kurzfilmfestivals der Welt geworden ist. Programmdirektor Will Wehling sagte uns:
"Die Westdeutschen Kurzfilmtage in Oberhausen verfolgen seit Jahren das Ziel, den internationalen Kurzfilm in allen seinen Ausprägungen zur Diskussion zu stellen. Gemäß unserem Festival-Motto: "Weg zum Nachbarn" zeigen wir Filme aus Ost und West. Oberhausen will darüberhinaus in diesem Jahr zum ersten Mal einen Wochenschau-Wettbewerb in den Mittelpunkt des Wettbewerbs stellen. Wir hoffen, daß durch diesen Wettbewerb Anregungen für eine noch bessere Gestaltung der internationalen Wochenschauen beginnen wird."
Zeit und Technik
Haushaltsmesse
Am Anfang dieses Berichts über die Kölner Hausrats- und Eisenwarenmesse steht ein für die deutschen Ehemänner wichtiges Gerät. Die Geschirrspülmaschine, nach der sich gemäß einer Umfrage jeder fünfte deutsche Haushalt sehnt. Neu ist auch dieser Backofen, in dem ein Fisch und ein Kuchen in geruchsfreier Koexistenz, ihren Endzustand erwarten.
Ein Pressluftflaschenöffner für jene, die dem rituellen Akt des Korkenziehens keinen tieferen Sinn beimessen ...
... und ein elektrischer Dosenöffner.
Ein elektrisches Brotmesser konkurriert mit eisern beängstigend vielseitigen Mehrzweckgerät für Küchenarbeiten.
Geblendet wird schließlich das Auge von den Genüssen, die sich an einem Grill, dem Prozeß der inneren und äußeren Reife entgegendrehen.
Erleichterung verspricht die Kölner Messe auch Leuten, die sich nicht gern mit dem beschäftigen, was der Mensch am Fuße trägt. Das Schuhputzen und seine sozialen Probleme hat die Erfinder Offensichtlich intensiv beschäftigt. Dadurch wird unserer Meinung nach die zweite Emanzipation der Frau beschleunigt. Sie darf zwar wählen, muß aber oft genug noch die Schuhe putzen. Das hört, wie man sieht, bald auf.
Heitere Chronik
Beobachtet in Berlin, auf einem der pointiertesten Faschingsbälle der Saison, dem Wolkenball.
Einmal im Jahr stellen Berlins Karikaturisten sich selbst ins Rampenlicht, doch auch hier nicht ganz ohne die Last ihres Berufs: Zeitkritik zu üben. Mit spitzer Feder wurde die Bonner Prominenz herbeizitiert.
Eine Untersuchung über die Wahlversprechen 1965 verlief negativ. Die Bonner Gesichter erinnerten unterdessen an das Bonn-Mot, die bundes-deutsche Politik sei im Nil baden gegangen.
Weitherzig geschneiderte Kostüme kokettierten anmutig mit den Priestergewändern der Jazz-Band - eine vielleicht etwas gewagte Anspielung auf die neuen Wege der Kirche. Im übrigen gab man sich auf dem Berliner Wolkenball altmodisch; denn man tanzte Twist.
Paris bewegt sich inzwischen im Rhythmus des neuesten Modetanzes. Im Gedächtnis blieb uns nur seine Schlußpointe, die wir für die letzten Tage des Faschings empfehlen: Man wirft sich zu Boden und bildet ein - für kontaktarme Zeitgenossen nützliches - Menschenknäuel.
Sportreportage
Fußball
Das Bremer Weser Stadion war vom Wetter liebevoll zubereitet: über einem zur Eisbahn gefrorenen Feld eine dünne Schneeschicht. Für die Spieler von Werder Bremen und Hannover 96 war es entsprechend schwierig, in Richtung auf einen Bundesliga-Sieg Schritt zu fassen. Werders Angriffe blieben anfangs in der robusten Abwehr von Hannover hängend.
Aus einem Fehlpaß von Schütz entwickelt sich einer der zahlreichen gefährlichen Angriffe der Hannoveraner. Doch der Ball entzieht sich dem festen Zutritt der Beteiligten und läßt sich willig ins Aus befördern. Glück für Werders Torhüter Bernhard.
23. Minute. Verteidiger Piontek kann es sich leisten, von der Rechtsaußenposition aufs Tor zu flanken: 1 : 0 für Werder.
Die Angriffe der 96er gewinnen allmählich an Umständlichkeit. Nachdem sie durch Angriffs-Kombinationen im Mittelfeld an Boden verloren haben, versucht der Rechtsaußen im Alleingang Werders Tor näher zu kommen. Er scheitert, an einer eleganten Bremer Grätsche.
Werders Abwehr, die als eine der besten in der Bundesliga gilt, befreit die Hannoveraner fast beiläufig vom Ball. Unter der Führung des wieder genesenen Matischak bedrängt Bremen das Tor von Podlasly. Doch erst in der 63. Minute hat Matischak die Chance eine Ecke brillant zu verwandeln: 2 : 0 für Bremen. Genau fünf Minuten später erhöht Matischak nach langem Paß auf 3 : 0. Der Kampf um die Bundesligameisterschaft nähert sich damit der Entscheidung.
Schwimmen
Das Bremer Zentralbad, seit Jahren schon winterlicher Treffpunkt europäischer und überseeischer Schwimmprominenz, erlebte jetzt die erste größere Talentprobe der Schwimmer nach den olympischen Spielen. Das Bremer Hallen-Olympia, dessen Kosten auf rund 100.000.-- Mark geschätzt werden, empfing seinen besonderen Glanz durch eine Mannschaft aus den USA. Start der 100 m Brust für Damen ...
Die Holländerin Klenie Bimolt in Führung vor der Silbermedaillengewinnerin Claudia Kolb, USA, auf Bahn drei. Doch die Amerikanerin wird nur dritte. Den zweiten Platz belegt die außerordentlich begabte 17-jährige Uta Frommata aus Oldenburg.
100 m Schmetternder Herren. Auf der 25 m - Bahn der robuste Philip Riker, USA, ein großer Stilist, der das Rennen als hoher Favorit bestreitet.
Rikers Sieg in Bremen ist unangefochten. Doch die Placierung des Bremerhaveners Werner Freitag bestätigt, daß der deutsche Nachwuchs den Rücktritt der deutschen Olympia-Asse ausgleichen kann.
Alpenflug
Abschied zu nehmen gilt es dagegen von einer schneereichen Wintersportsaison voll zahlreicher sportlicher Höhepunkte. Die Hauptrennen des nacholympischen Jahres sind gelaufen, und die Berge gehören in diesen Tagen hauptsächlich den Urlaubern. Rund eine Million Deutsche bevölkerten in diesem Jahr die Wintersportplätze in den Alpen. Ihnen und all jenen, die zu Hause bleiben müssen, widmet die Ufa-Wochenschau diesen Bericht über einen Trainingsflug in den französischen Alpen. Start- und Landeplatz ist Courchevel.
Die eingebaute Kamera beobachtet Lehrer und Schüler in der Maschine einer französischen Fluggesellschaft. In einer Höhe von 3000 Metern, zwischen den Gletschern und Graten des Gébroulaz und der Grande Motte erfliegt sich der Pilot seine Fluglizenz im Kampf gegen Luftströmungen und Aufwinde. Ihn umgibt eine Bergwelt, die im Winter kaum je von Menschen betreten wird. Ihre Schönheit aus der Luft zu entdecken, zählt zu den reizvollen, aber auch kostspieligen Vergnügungen unserer Tage.
Personen im Film
Bernard, Michel ; Bimolt, Klenie ; Wehling, Will ; Freitag, Werner ; Frommater, Uta ; Kolb, Claudia ; Matischak ; Podlasly ; Riker, Philip
Orte
Köln ; Oberhausen ; Frankreich ; Brüssel ; Berlin ; Inzell ; Bremen
Themen
Sachindex Wochenschauen ; Kameraleute, Kameramänner ; Karikaturen ; Karneval ; Fasching ; Festspiele ; Filmschaffen ; Fußball ; Photographen ; Schwimmen ; Sport-Details, Fouls ; Sportpublikum, Sport-Zuschauer ; Tanz ; Technik ; Turmspringen ; Kunst ; Maschinen, Technik, Industrie ; Mikrofone ; Gesellschaftliche Veranstaltungen ; Winterbilder ; Zuhörer ; Flugzeugwesen, Flugwesen ; Luftaufnahmen ; Ausstellungen ; Zuschauer und Publikum ; Technik ; 17 Findbuch Ufa Wochenschau Ufa dabei
Gattung
Wochenschau (G)
Genre
Wochenschau