UFA-Wochenschau 462/1965 01.06.1965

01. Traben Trarbach. Weltmeisterschaft der Motorbootrennfahrer
Titel: Meister auf der Mosel - Bild: Motorbootrennfahrer. Sportler trägt Außenbordmotor, halbnah. Sportler tragen Rennboot zu Wasser. Sportler lässt das Visier seines Schutzhelmes hinunter, groß. Starter gibt Startschuß neben Zeitnehmeruhr. Die Rennboote auf der Mosel, total. Wende, aufsprühendes Wasser. Sportler mit Schwimmweste im Wasser. Fahrt des Bootes Nr. 108 mit dem Sieger Peter Frisch/ Österreich. Zielrichter senkt Zielfahne. Der Sieger Peter Frisch wird in das Wasser geworfen. 3. Zuschauerinnen auf Liegestühlen, halbnah. Peter Frisch schwimmt zum Ufer zurück, halbnah. Vorführung von Drachenfliegern hinter Rennbooten. Fahrt des Siegers im Boot mit Siegerkranz und der Weinkönigin.

02. Zigeunertreffen in St. Marie de la Mère
Titel: Mit Zimbal und Geige - Bild: Zigeuner. Zigeunerwagen ziehen über die Straße. Zigeuner auf dem Kutschsitz hinter den Pferden, halbnah. Zigeuner ziehen nach St. Marie. Einfache Zelte, total. Bellender Hund, groß. Gendarme kontrollieren die Papiere der Zigeuner. Personenwagen fährt mit Hausrat auf dem Dach. Zigeuner tragen das Gepäck in Haus. Zigeunerkind, groß. Frau kocht auf offenem Feuer. Wäsche hängt auf Seil. Zigeunerin mit Kind, groß. Kind steht neben Waschschüssel und Hund. Junge, groß. Kinder sitzen im Kreis auf der Erde bei Schulunterricht. Zigeuner fahren in Kutsche. Braut mit Brautschleier. Braut und Bräutigam küssen Stammeshäuptling die Hand. Häuptling küsst die Braut. Ältere Zigeunerinnen tanzen. Kind mit weißem Kleid und Kranz im Haar tanzt. Klatschende Zigeuner. Musikant mit Geige und Bart, groß. Tanz junger Leute vor Lagerfeuer.

03. Flugschau in Australien und Flugzeugabsturz
Titel: Die große Flugschau - Bild: Düsenjägerstaffel. Kunstflugstaffel der Royal Air Force bei Kunstflugvorführung mit Kondensstreifen hinter sich. Auf dem Feld der Flugschau in Biggin Hill eine 25 Jahre alte Hurrican, halbnah. Flugzeugmodelle. Publikum bei Besichtigung von Flugzeugen. Modelle aus den Anfängen der Luftfahrt. Kunstflug eines Hubschraubers. Kunstflug eines Doppeldeckers. Leute mit dem Blick zum Himmel. Doppeldecker stürzt ab. Trümmer des Flugzeuges. Fallschirmspringer beim Absprung. Springer landet im Zielkreuz. Hund läuft auf den Fallschirmspringer zu.

04. Neuartige Rettungsmethoden mit Hubschrauber aus Seenot
Fliegender Hubschrauber. Aufgeblasenes Rettungsboot im Wasser. Retter wird an Seil aus Hubschrauber herabgelassen, steigt in Rettungsboot und wird mit Mädchen wieder in den Hubschrauber gezogen. Bergung in den Hubschrauber. Der Hubschrauber über einem Schiff. Das Mädchen wird an Seil auf das Deck des Schiffes herabgelassen. 3 winkende Mädchen auf dem Schiffsdeck, groß.

05. Königin Elizabeth in Berlin und Hamburg
Titel: Es lebe die Königin - Bild: Menschenmasse. Bundeskanzler Erhard spricht in Berlin O-Ton: "Es lebe die Königin", halbnah, vor Mikrofonen. Menschenmasse, Fahnen an hohen Masten. Elizabeth, winkend, halbnah auf der Tribüne. Kinder winken mit Fähnchen, total. Elizabeth setzt sich, halbnah. Menschenmasse, bildfüllend. Elizabeth schreibt sich in das Goldene Buch der Stadt ein, halbnah. Elizabeth bei Ansprache vor Mikrofonen, O-Ton, halbnah: "... american and french allies here in Berlin. I am proud to have helped to create and mantain the conditions of freedom and security which are so essential to the full expression of the human spirit. You can continue to count from the full support of the British Government and people." Hinter ihr Außenminister Schröder, halbnah. Erhard spricht O-Ton, halbnah: "Sie Majestät spüren die Dankbarkeit der tapferen Bürger dieser Stadt, die frei sein wollen und sich unverbrüchlich zu den Idealen bekennen, die gerade auch unsere beiden Völker verbinden." Elizabeth geht zwischen Erhard und Willy Brandt, total, winkend. Polizisten halten Menschen zurück. Fähnchen Berlin Grüsst Königin Elizabeth. Fahrt der Autokolonne vor das Brandenburger Tor. Kameramänner auf Gerüst. Elizabeth neben Philip im Wagen, total. Schild vor dem Brandenburger Tor: Sie Verlassen Jetzt Westberlin. Schwenk über das Brandenburger Tor zur Quadriga. Luftaufnahmen Hamburg. Luftaufnahme des Hafens mit der königlichen Yacht Britannia. Die Britannia an der Überseebrücke. Senatsbarkasse bei der Hafenrundfahrt. Angetretene Matrosen an Bord der Begleitzerstörer der deutschen Marine. Elizabeth geht auf Brücke, total. Offizier meldet. Elizabeth geht vor Philip über Gangway an Bord des Schiffes, total. Wehende britische Fahne. Flaggenparade der Schiffe, im Hintergrund die Stülken Werft. Elizabeth an Bord der Britannia neben Frau Lübke und Gästen. Marinekapelle mit Dirigent. Lichter des Schiffes bei der Ausfahrt fahren vor Michel vorbei. Elizabeth und Philip winken von Reling, total. Winkende Leute am Ufer. Die beleuchtete Britannia bei der Ausfahrt mit Begleitflotte. Beleuchtetes fahrendes Schiff.

Meister der Mosel

Weltmeisterschaft im Motorboot-Rennen Traben-Trarbach
Kamera: Vlasdeck, Luppa, Grund

Mit Zimbal und Geige

Zigeunertreffen in St. Marie de la Mêre
Herkunft: Gaumont

Die große Flugschau

Flugschau in Australien und Absturz
Herkunft: Pathe News

Rettung aus Seenot mit Hubschrauber
Herkunft: Pathe News

Es lebe die Königin

Queenbesuch in Berlin und Hamburg

Anfang und Endemarke

Meister auf der Mosel

Weltmeisterschaft Traben Trarbach
Das Moselwasser hatte noch nicht Badetemperatur, da ließ die Elite der Motornautiker schon ihre 350er Rennboote zu Wasser, um in vier Läufen um die diesjährige Weltmeisterschaft zu kämpfen.
Nach fliegendem Start gegen den Strom rast das Klassefeld über die 1600 m-Bahn von Traben Trarbach.
Es wurde ein Kampf buchstäblich auf Biegen und Brechen; denn der Sinn solcher Rennen besteht darin, die Boote und ihre Motoren auf Bruch- und Biegefestigkeit sowie auf Schwingungsfestigkeit bei Volllast zu prüfen.
Der Rennverlauf gab den Zuschauern Gelegenheit, die Weisheit eines Reglements zu bewundern, das neben dem Sturzhelm auch die Schwimmweste als Bestandteil der Rennbekleidung vorschreibt.
Und nun verfolgt die Kamera die Nr. 108, den Österreicher Peter Frisch aus Attnang. Frisch gelingt es, seine schärfsten Konkurrenten, den Schweizer Glöckler und den Düsseldorfer Klein, auf die Plätze zu verweisen.
Nach der Wasserschlacht um den Weltmeistertitel konnten die Kapitäne der kleinen Boote in Ruhe die Vorführung einer Kombination aus Segelflug und Wasserski genießen. Auf dem Schauplatz seines Triumphes: der Sieger und die Weinkönigin.

Mit Zimbal und Geige

Zigeuner
Lustig ist das Zigeunerleben - so will es das bekannte Kinderlied. Aber die Wahrheit sieht anders aus. Unsere französischen Kollegen haben den Zug der Zigeuner nach St. Maries, dem Wallfahrtsort in der Camargue, mit der Kamera begleitet. Die Zigeuner Europas leben in Zelten oder Wohnwagen. Sie sind ein Dorn im Auge des Gesetzes, obwohl ihre Sitten streng und die Strafen für ihre Verletzung hart sind. In Frankreich ist es gelungen, die meisten Zigeuner seßhaft zu machen. Sie fühlen sich als Franzosen, aber für die bürgerliche Gesellschaft sind sie der Kinderschreck geblieben.
Mehrere Jahrhunderte des Nomadisieren, der Bettelei und der Roßtäuscherei, des unzuverlässigen Wahrsagens und zuverlässigen Stehlens werden ihnen so schnell nicht vergessen. Ihre Herkunft ist ungewiß, aber Typus und Sprache weisen nach neuester Forschung auf Indien als Ursprungsland.
Unterricht in Französisch schafft die erste Voraussetzung für die Eingliederung in das soziale Gefüge des Landes. Für diese Kinder hat die große Straße ein Ende, auf der ihre Vorfahren nur anhielten, um ihre großen Feste zu feiern. Die Riten der Familienfeiern verraten tiefste Ergebenheit gegenüber den Stammeshäuptern.
Eine eigenständige Zigeunermusik gibt es nicht, aber in der Ausübung fehlt selten ein Zug ins melancholisch-schmachtende, das nur selten ins tänzerisch-feurige umschlägt, wenn die Zigeuner wirklich lustig sind.

Die große Flugschau
Flugschau und Absturz - Rettung aus Seenot
Eine Kunstflugstaffel der RAF zeichnet Figuren in den Himmel über England.
Eine vor 25 Jahren in der Battle of Britain bewährte Hurrican und Originale und Modelle alter und neuer Luftgefährte sollten bei der 3. Internationalen Luftschau in Biggin Hill das Interesse des Publikums an einer Industrie vertiefen, die dem Menschen 60 Jahre nach ihren belächelten Anfängen neben dem Rausch 3-facher Schallgeschwindigkeit auch die bizarren Bewegungsabläufe des Libellenflugs ermöglicht. Biggin Hill vermittelte - freilich ungewollt - auch einen Eindruck von den Risiken, unter denen solche Fortschritte erreicht werden.
Der Pilot blieb wunderbarerweise unverletzt. Aus der ultima ratio des gefährdeten Piloten hat sich im Laufe der Jahre ein eigener Sport entwickelt. Punktgenau und sicher landen die Kunstspringer, sehr zur Freude von Hunden, die wollen, daß ihre Herren ewig leben.
Für das Überleben hält die Industrie viele rettende Einfälle parat. Flugbrüchige Damen genießen hier ihre verzweifelte Situation in Erwartung eines Besuches in James-Bond-Manier. Der Retter fensterlt in ihre unsinkbare Rettungsinsel und seine selbstlose Aktion liefert ein unanfechtbares Alibi für Kontakte von beliebiger Enge.
Im Ernstfall könnte diese Technik der Rettung durch Hubschrauber manches Leben erhalten, das man früher hätte abschreiben müssen.

Es lebe die Königin
"Es lebe die Königin" mit diesen vier Worten gab der Bundeskanzler die Stimmung und die Gefühle wieder, die fast alle Deutschen nach dem 10-Tage-Besuch Elizabeths der II. von Großbritannien, in der Bundesrepublik bewegen. Zwei Jahre nach dem Besuch Kennedys in Berlin fand das Vorbild, das er der männlichen Jugend gab, auf dem gleichen Platz seine sinnvolle Ergänzung. - Nachdem die Königin Wert und Gewicht des Goldenen Buches der Hauptstadt durch ihren Namenszug verdoppelt hatte, bekräftigte sie in einer Ansprache an die Bevölkerung die Garantien Großbrittanniens für die Freiheit Westberlins.
"... american and french allies here in Berlin. I am proud to have helped to create and mantain the conditions of freedom and security which are so essential to the full expression of the human spirit. You can continue to count from the full support of the british Government and people."
Der Bundeskarzler würdigte die Bedeutung des königlichen Besuches in der deutschen Hauptstadt:
"Sie Majestät spüren die Dankbarkeit der tapferen Bürger dieser Stadt, die frei sein wollen und sich unverbrüchlich zu den Idealen bekennen, die gerade auch unsere beiden Völker verbinden."
Obwohl England Königin laut Verfassung über der Politik steht, wurde der Besuch in Westberlin zu einem Politikum. Zusammen mit Prinz Philip besichtigte sie die Mauer am Potsdamer Platz und am Brandenburger Tor.
Hamburg. In der Hanse- und Handelsstadt sind Sympathien für England Tradition und es spricht für das Geschick des deutsch-englischen Protokolls, daß diese Stadt zur letzten Station der königlichen Reise gewählt wurde. Nach einer Hafenrundfahrt wurde Elizabeth II. von der Besatzung der deutschen Begleitzerstörer begrüßt:
"... Ihre Majestät, Königin Elizabeth II."
"Hurra - Hurra - Hurra - Hurra - Hurra - Hurra"
Vorbei an der Paradeaufstellung der Schiffsbesatzungen erreicht die Königin die Stellung ihrer Yacht Britannia, auf der sie den höchsten Repräsentanten der Bundesrepublik einen Abschiedsempfang gibt.
Gemeinsam wohnen die Gäste und ihre königlichen Gastgeber der abendlichen Flaggenparade bei.
Die Stunde des Abschieds ist gekommen. Nachdem die deutschen Gäste von Bord gegangen sind, macht die Britannia die Leinen los. Noch einmal lächelt die Königin ihren deutschen Freunden zu, dann gleitet die Britannia Langsam elbabwärts. Jedoch bleibt die Gewißheit, daß zwischen England und Deutschland ein neues Kapital der Freundschaft begonnen hat.

Veröffentlichungsdatum:

01.06.1965

Produktionsjahr:

1965

Kameraführung:

Grund; Luppa; Vlasdeck, Willy

Rechteinhaber:

Bundesrepublik Deutschland

Produzent:

Deutsche Wochenschau GmbH

Herkunft Fremdmaterial:

Gaumont; Pathé News

Filmformat:

35 mm

Farbe:

s/w

Ton:

Ton

Sprachen:

deutsch