Sacherschließung
01. Die Welt vor 20 Jahren - Menschenstudien und Archiv (WIF 7-11)
Großaufnahmen: Junger Mann mit Brille. Friederike Beyrau mit Zigarette. Junger Mann. Fräulein Fritze, junger Mann mit Brille. Titel: Die Welt vor 20 Jahren. Kriegsbilder aus Japan. Vorstürmende US-Truppen in Okinava. Bombenabwurf auf Borneo. Luftkampf der Flugzeuge. Einschläge von Bomben auf der Erde. Brand auf dem US-Flugzeugträger Franklin. Verwundeter. US-Fahne. Rückmarsch deutscher Soldaten aus Holland. Schild an der Grenze You are back in Germany, Dont fraternize. General Eisenhower im Konfettiregen auf dem Broadway. US-Soldaten bergen Kunstschätze aus Stollen bei Berchtesgaden. Trümmer in Essen. Wassermangel. Mann zapft Wasser an Hahn auf der Straße. Mann trägt Wassereimer über die Straße. Mann und Frau tragen Topf mit Wasser. Tankwartin füllt Tank eines Autos. Schwester steigt in Wagen. Milchauto fährt. Militärpolizist regelt den Verkehr. Polizisten werden ausgebildet. Mann mit Gasmaske geht neben Pferd. Schild Trinken strengstens verboten - Typhusgefahr. Männer, Frauen und Kinder werden mit DDT besprüht, bei Entlausungsstelle. Kopf einer älteren Frau mit Hut, groß. Älterer Mann mit Mütze. Junges Mädchen mit blondem Haar. Junger Mann.
02. Freizeit und Urlaub
Titel: Freizeit, die ich meine - Bild: Sich sonnender Mann und sich sonnende Frau. Mallorca: Kleiner Einspänner fährt durch Küstengebiet von Mallorca. Badende im Meer. Im Wind liegendes Segelboot. Leute steigen aus Boot ins Wasser. Winkendes Mädchen im Bikini, groß. Taucher in Tauchausrüstung taucht. St. Tropez: 2 Mädchen in Ringelpullovern. Mädchen probieren Hüte auf in Boutique. Alter Fischer flickt sein Netz, groß. Mädchen in kurzen Hosen fahren auf Zweirädern durch Straße. Historischer Brauch und Volksfest. Soldaten schießen zu Ehren des christlichen Märtyrers Tropez. 2 Mädchen im Bikini liegen am Strand. Sich sonnendes Mädchen, groß. Junge Männer mit Surf Bords. Junge Männer beim Surfen auf den Wellen der Brandung. Odenwald: Ferien vom ich - 2 Leute fahren auf einem See in einem Ruderboot. Urlauber arbeiten im Forst unter Anleitung als körperlicher Ausgleich. Urlauber gibt Interview über seine Ferien im Odenwald: "Ich bin Polizeibeamter a. D. und wohne in einem Raum, wo sehr viel Verkehrslebendigkeit herrscht, suche ich in erste Linie Erholung. Aber ich kann schlecht ruhen. Muß mich irgenwie betätigen. Und ich finde er hier ganz prima. Ich finde es hier ganz prima!"
03. Wien: Gymnstrada
Titel: Sport Sport Sport - Bild: Massenvorführung von Turnerinnen. Junge Mädchen mit Reifen laufen in Turnkleidung in das Stadion ein. Schwenk über das Stadion, total. Die Turnerinnen bei Massenvorführung mit Reifen, halbnah. Turner überspringen Kasten, worauf Mann kniet. Turner bei Vorführung mit Medizinbällen. Turnerinnen bei Ballvorführung. Turner und Turnerinnen im Rhönrad. Turnerinnen bei Vorführung mit langen Bändern.
04. Training Uwe Seeler
Hand nimmt Brief von Stapel. Uwe Seeler liegt mit Gipsverband im Bett. Er liest die Post. Uwe Seeler beim Trainingslauf. Uwe Seeler bei Bodenübungen. Uwe Seeler spielt mit Ball, ZL. Seeler köpft Ball, ZL. Training mit dem Ball.
05. Trier: Flugplatzrennen
Autos schleudern und drehen sich bei Flugplatzrennen. Autos überschlagen sich. Fahrer im Renne wird interviewt, warum solche Rennen gefahren werden. Start im Rennen der Rundstreckenmeisterschaft der Tourenwagen. Wagen in der Kurve. Wagen dreht sich. Auspuff, groß. Start der Rennwagen Formel 5. Wagen schleudern in der Kurve. Zielrichter schwenkt Fahne. Junge sammelt nach dem Rennen von Rennstrecke Stoßstange auf. Straßenwalze fährt über die Rennstrecke.
Herkunft / Inhaltsart
Titelmarke
die Welt vor 20 Jahren
Menschen-Studie (und Archiv)
Kamera: Brandes
Herkunft: WIF
Freizeit, die ich meine
Mallorca
Herkunft: Eclair
St. Tropez
Herkunft: Pathé Journal
Surfboot Cote d'Azur
Herkunft: Eclair
Ferien vom Ich
Kamera: Vlasdeck
Gymnastrada, Wien
Herkunft: Austria
Uwe Seeler, Training
Kamera: Brandes
Flugplatzrennen, Trier
Kamera: Luppa, Jürgens
Schlussmarke 3, 1 m
Sprechertext
Die Welt Vor 20 Jahren
Gesichter unserer Tage, aufgenommen im Jahre 1965, junge Menschen. von denen viele das Jahr 1945 schon nicht mehr bewußt miterlebten. Gerade für sie blenden wir zurück auf die Welt vor 20 Jahren:
Im Juli 1945 näherte sich der Kampf der USA gegen Japan dem Höhepunkt. In Okinawa berennen amerikanische Truppen die Verteidigungslinie der Japaner. Australische Flugzeuge bombardieren Borneo.
Irgendwo im Stillen Ozean kämpft der US-Flugzeugträger "Franklin" gegen japanische Kamikazepiloten: ein Kampf, der in die Geschichte des II. Weltkrieges eingegangen ist. Trotz schwerer Beschädigungen kann die "Franklin" gerettet werden.
Aus den Westgebieten Hollands beginnt der Rückmarsch der Wehrmacht. 180.000 deutsche Soldaten kehren nach Deutschland heim. An der Grenze werden sie daran erinnert, daß es keine Verbrüderung mit den Alliierten gibt.
"Es waren die vielleicht glücklichsten Augenblicke meines Lebens," sagte General Eisenhower später einmal über diese Fahrt, die ihn vor 20 Jahren als Sieger über den Broadway führte. In der Nähe von Berchtesgaden entdeckten US-Soldaten unterdessen die Kunstschätze, die Hermann Göring aus ganz Europa zusammenstehlen ließ, wohl weniger der Sammlerleidenschaft, sondern der vermögensbildenden Wirkung wegen.
Wie viele andere Städte leidet Essen in den Hundstagen des Sommers 45 unter Wassermangel. Die Leitungen sind zerstört. Die Zuteilung ist streng geregelt und das Baden ist weitgehend verboten.
Das Autofahren - heute fast schon Bestandteil des deutschen Existenz-Minimums - war in jenen Tagen ein Luxus, der dem öffentlichen Dienst und Leuten mit Beziehungen Vorbehalten blieb.
Die amerikanische und britische Militär-Regierung bereitet die Umerziehung vor. Die Arme deutscher Polizisten müssen sich an neue Bewegungen gewöhnen. Ein heißer Juli beschwört die Gefahr von Epidemien herauf. Die aus Rußland eingeschleppte Kleiderlaus droht in deutschen Kleidungsstücken heimisch zu werden. Die Militärregierung richtet Entlausungs-Stationen ein und das deutsche Volk macht selbst in intimeren Bereichen Bekanntschaft mit dem neuentdeckten DDT. Vor der Entnazifizierung die Desinfizierung.
Es sind Bilder aus Tagen voller Bitterkeit und Not. Bilder von Situationen, in denen es oft nur noch mit einem Kopfschütteln gelang, Würde zu bewahren. Sie liegen 20 Jahre zurück. -
Freizeit, die ich meine
Es ist zum Modewort unseres Jahrzehnts geworden und selbst Parteiprogramme widmen ihm ihre Versprechungen - Freizeit! Nichts ist dem Deutschen laut Statistik so lieb wie der Urlaub. Zu den Ferienparadiesen, die als Mittel gegen sinkendes Sozialprestige empfohlen werden, gehört Mallorca, die spanische Fabrik für preiswerte Erholung.
Saint Tropez - Magnet für die Snobs und Drei-Wochen-Playboys unter den 9 Millionen Deutschen, die 1965 ihren Urlaub im Ausland verbringen. Wer die sichtbaren und unsichtbaren Vergnügungen der berühmt schönen Mädchen studiert, stellt nicht ohne Melancholie fest, daß Saint Tropez seine Geburtswehen überwunden hat. Der heilige Tropez war nämlich ein christlicher Märtyrer, der im römischen Zirkus sein Leben ließ.
Der Hauch von Historie, der gelegentlich noch durch das 6.000-Seelen-Städtchen weht, ist dem Duft der mondänen Welt gewichen, den lebenshungrige Touristen aus aller Welt hier zu schnuppern hoffen. Zum großen, teuren Spiel der rastlosen Langeweile gehört nun auch in Saint Tropez das Surfboard Riding.
Doch mehr als 10 Millionen Bundesbürger verbringen ihren Urlaub immer noch in Deutschland. Einige von ihnen trafen wir als Waldarbeiter und Landschaftspfleger im malerischen Odenwald. Ein Forstmeister hatte die originelle Idee, die Bedürfnisse bürogeschädigter Großstadtbewohner mit dem Mangel an Arbeitskräften aufs glücklichste zu verbinden.
Unter den Ferienarbeitern im Odenwald trafen wir das angeblich teuerste Gut der Nation, den Manager, ebenso wie den kleinen Angestellten. Einer von ihnen erzählte uns:
"Ich bin Polizeibeamter a. D. und wohne in einem Raum, wo sehr viel Verkehrslebendigkeit herrscht, suche ich in erster Linie Erholung. Aber ich kann schlecht ruhen. Muß mich irgendwie betätigen. Und ich finde es hier ganz prima. Ich finde es hier ganz prima!"
Sport - Sport - Sport. Die Lust am Risiko
Ihre Besonderheit war die Masse der Teilnehmer. Mehrere tausend Jugendliche aus über 40 Ländern trafen sich im Wiener Praterstadion zur Eröffnung der 4. Gymnastrada, einer werbenden und völkerverbindenden Schau des gesamten Sports.
Musikalität, tänzerischer Rhythmus und sportliche Übungen sind die Elemente dieses Sportfestes, das nicht vom Wettkampf-Fieber, sondern vom Gleichklang sportlicher Anstrengungen beherrscht wird. Die Gymnastrada war ein Treffen von Sportlern, bei dem es keine Sieger gab.
Erinnern Sie sich noch? Vor einigen Monaten mußten wir Ihnen berichten, daß Deutschlands kostbarstes Bein in ernsten Gefahren schwebte. Inzwischen hat Uwe Seeler die Verletzung der Achillessehne so gut überstanden, daß die voreiligen Abgesänge auf seine Karriere heute nur noch raschelndes Papier sind. Uwe trainiert wieder und wird an der Spitze des HSV demnächst wieder in das verworrene Bundesliga-Geschehen eingreifen.
Befriedigt stellten wir fest, daß Uwes Kondition großartig ist. Allerdings muß er noch 6 Pfund Übergewicht abarbeiten. Allen Torhütern sei jedenfalls mitgeteilt, daß mit dem goldenen Bein des deutschen Fußballsports wieder zu rechnen ist; und allen Zweiflern, daß Uwe so gesund ist, wie wir es dem System der Bundesliga nur wünschen können. -
Ihre bevorzugten Tummelplätze sind die Betonpisten der Flugfelder. Die Autos, die sie hier oft genug zu Schrott fahren, sind teuer bezahlte Privatwagen. Und es sind nicht nur junge Leute. die hierzulande in Flugplatzrennen Kopf und Wagen riskieren. Wir beobachteten sie bei einer Rennveranstaltung in Trier. Eine verschworene Gemeinschaft von Bastlern und Rennfanatikern, denen Deutschlands Straßen zu eng wurden.
"Ja, also ich fahre Rennen, weil mir das Fahren mit schnellen Wagen eben Spaß macht, und von Beruf bin ich Fahrlehrer, und da kann ich sonst die Woche über genug langsam herumdudeln. Und heute habe ich eben Pech - aber sobald der Schaden behoben ist, werde ich wieder fahren."
Start im Rennen um die Rundstreckenmeisterschaft der Tourenwagen. Der Publikumsandrang ist gering. Gewisse Kursabweichungen der Wagen lassen es auch klüger erscheinen, die Rennfahrer mit ihrer Begeisterung allein zu lassen.
Auf der Start- und Landebahn des Trierer Flugplatzes die Rennwagen der Formel fünf. Wagen, die teilweise im Eigenbau hergestellt wurden.
Während sich die Übriggebliebenen unter der Flagge des Zielrichters versammeln, zieht die nächste Generation die Blicke auf sich. Sie klaubt in väterlichem Auftrag die Einzelteile zusammen: für ein neues Modell.
Personen im Film
Beyrau, Friederike ; Eisenhower, Dwight ; Fritze, Marion ; Seeler, Uwe
Orte
Hamburg ; Berlin ; Borneo ; Japan ; Odenwald ; Bundesrepublik Deutschland ; Mallorca ; St. Tropez ; Dieburg ; Berchtesgaden ; Frankreich ; Athen ; Pazifik ; Essen ; Wien ; Trier
Themen
Sachindex Wochenschauen ; Bomben ; Gymnastik ; Hygiene ; Interviews ; Filmschaffen ; Forstwirtschaft ; Frauen, Mütter ; Fußball ; Motorsport ; Polizei ; Rhönrad ; Rückblicke ; Schiffahrt ; Schiffe ; Sportveranstaltungen ; Tauchen, Taucher ; Trümmer ; Kraftfahrwesen, Kraftfahrzeugwesen ; Krieg, Kriegsgefangene ; Kunst ; Kunstwerke ; Menschen ; Urlaub ; Volksfeste ; Wasser ; Wasserski ; Wellenreiten ; Flugzeugwesen, Flugwesen ; Berufe ; Besatzung ; 17 Findbuch Ufa Wochenschau Ufa dabei
Gattung
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Genre
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