Sacherschließung
01. Johnson und Vietnam
Titel: Sorgen um Vietnam - Bild: Flugzeug auf Flugzeugträger. Johnson am Schreibtisch, halbnah. Flugzeuge auf Flugzeugträger werden mit Bomben beladen. Start vom Flugzeugträger. Blick auf Vietnam aus der Flugzeugkanzel. Bombeneinschläge. Bombenabwürfe. US-Soldaten gehen durch Dschungelgebiet. Soldatenstiefel gehen durch Sumpf. Soldaten mit Gefangenen. Flüchtlingsstrom.
02. Berlin: Studentendemonstrationen
Der Kurfürstendamm mit Gedächtniskirche. Studenten bei Umzug mit Transparenten. Studenten vor dem Amerikahaus. Student bei Gegendemonstrationen mit Plakat Studenten sollten studieren statt sich lächerlich zu Machen.
03. Lüling Motor
Titel: Magnet Motor im Auto - Bild: Hand hält Magnet. Magnet hebt Nägel auf. Mann geht mit Kopf nach unten an Magnetschiene. Magnetische Schachfiguren auf Brett. Seife hängt an Magnet. Aushänge werden an Wand von Magnet festgehalten. Der Dauermagnet Automotor. Der Erfinder Lüling spricht O-Ton: "Es ist mir entgegen aller herkömmlichen Kenntnisse über den Dauermagneten schon 1954 gelungen, Dauermagneten zu neutralisieren. Der rotierende Anker wird von dem Magnetsystem angezogen bis kurz vor dem Punkt, wo er ihn festhalten will. Im selben Augenblick setzt das Neutralisieren der Magneten ein, so dass der Anker ohne jegliche Rückzugskraft, ohne jeglichen Restmagnetismus sich herausdreht. Der Wert dieser Erfindung zeigt sich auch wohl in dem jahrelangen Bemühen anderer, die Sache einfrieren zu lassen, bzw. sie zu sabotieren. Dieses Neutralisieren geschieht beim laufenden Versuchsmotor bei 290 Umdrehungen 580 Mal in der Minute. Ein Magnetmotor kann mit einem Satz Magneten ohne Unterbrechung 10 bis 20 Jahre laufen. Die Möglichkeit der Ausnutzung eines Magnetmotors liegt auf allen Gebieten, nicht zuletzt auch als Autoantrieb ohne lästiges Motorengeräusch und gesundheitsschädigender Auspuffgase und noch in diesem Jahre soll diese Versuchsmaschine einen PKW antreiben." Lüling, groß. Er demonstriert seinen Motor. Autoschlangen auf der Straße. Abgase aus Autoauspuff.
04. Peru - Bericht I
Titel: Die Stadt ohne Regen - Bild: Flugzeug der Lufthansa. Lufthansamaschine startet, groß. Flug über die Anden (Luftaufnahme). Totale von Lima. Überfüllte Straße von Fußgängern. Autoverkehr. Gesichter von Frauen, groß. Fußgänger, groß. Indio-Mädchen, groß, Indio-Junge, groß. Elendsbauten der Indios am Rande der Stadt. Hund bellt. Hunde und Katzen vor Elendshütten. Frau und Kinder. Junge vor Pumpe füllt Eimer mit Wasser und trinkt aus Pumpe. Indio vor Autowrack. Fahrendes altes Autowrack. Fahraufnahme an Elendshütten vorbei. Luxusbauten. Verzierungen an Häusern und Plastiken in großen Innenhöfen. Bedienstete staubt Plastik ab. Feiern zum 431. Gründungstag der Stadt. Soldat bläst in Trompete, groß. Präsident Belaunde Terry nimmt Parade seiner Truppen ab. Marschierende Stiefel, groß. Sänger vor Mikrofon, groß. Junge Leute drängen sich. Sängerin, groß. Junge Leute klatschen. Tanz nach Gitarrenmusik. Schlafendes Baby auf Arm, groß. Winkende junge Leute.
05. Berlin: Reitturnier "Preis von Deutschland"
Titel: Sport Sport Sport - Bild: Springreiter. Springreiter auf dem Parcours. D'Oriola auf Lutteur springt die dreifache Kombination. Er wird 10. Karl Heinz Giebmanns auf dem Parcours. Fritz Ligges auf Alk, ZL. Er wird 3. Herbert Meyer auf Deichgraf springt, ZL. Hindernis wird angestoßen aber bleibt liegen. Er wird 2. Hermann Schridde auf Dozent siegt. Zuschauer, total. Dozent erhält Siegerschleife. Schridde bei Siegerehrung, halbnah. Reiter und Pferde nebeneinander bei Siegerehrung, halbnah
Herkunft / Inhaltsart
Titelmarke
sorgen um Vietnam
Johnson und Vietnam
Herkunft: Metro
Studentendemonstration Berlin
Kamera: Wiers, Pahl
Magnet-Motor im Auto
Magnetismus
Herkunft: Magnet im Alltag
Lüling-Motor
Kamera: Seib
die Stadt ohne Regen
Peru, Bericht I
Kamera: Rau
Sport Sport Sport
Reitturnier Berlin
Kamera: Pahl, Brandes
Anfang und Ende
Sprechertext
Sorgen um Vietnam
Präsident Johnson war ein einsamer Mann, als er jetzt der Weltöffentlichkeit die Umrisse der künftigen amerikanischen Vietnampolitik mitteilte. Allgemein wird erwartet, daß die US-Truppen um 220.000 auf rund 400.000 Mann erhöht werden. Das entspräche fast dem amerikanischen Engagement im Korea-Krieg. Während einer vorzeitig abgebrochenen Konferenz auf Hawai jedoch wurde sichtbar, daß die amerikanischen Maßnahmen insbesondere gegen Nordvietnam von der südvietnamesischen Regierung als bei weitem zu gering kritisiert werden.
Die Empfehlung einiger amerikanischer Generale, das offene Land den Kommunisten zu überlassen und die amerikanische Präsenz auf einige Küstenstützpunkte zu beschränken, um einen Krieg mit China zu vermeiden, wurde verworfen. Doch neben der militärischen planen die USA eine soziale Offensive gegen die Mißstände in Südvietnam. Längst fällige Bodenreformen soll die Bevölkerung für die Ideen zurückgewinnen, für die Amerika in Asien kämpft.
Das erhöhte Engagement Amerikas wurde in Ost und West nicht ohne Kritik aufgenommen. Die Art und Weise jedoch, in der sich etwa 1000 Berliner Studenten zu antiamerikanischen Demonstrationen hinreißen ließen, verdient den Tadel, mit dem die Öffentlichkeit darauf reagiert.
Alle Parteien haben die Ausschreitungen der Demonstranten scharf verurteilt. Am leichtesten mögen sich die Amerikaner selbst mit den Protesten ihrer jugendlichen Schützlinge abgefunden haben. Denn die Anwesenheit der USA in Berlin gilt bekanntlich nicht zuletzt der Bewahrung der Freiheit Meinungen äußern zu dürfen.
Magnet-Motor im Auto
Erfindern war der Umgang mit dem Magnetismus schon immer vertraut, jenem phänomenalen Vermögen gewisser Stoffe, Eisen anzuziehen. Doch wer bisher glaubte, daß bereits sämtliche denkbaren Anwendungsmöglichkeiten dieser Naturerscheinung patentrechtlich geschützt seien, hat sich geirrt: der heute 52-jährige Maschinenbauer Friedrich Lüling aus Schleswig-Holstein schuf bereits 1954 die Voraussetzungen für den Dauermagnetmotor. Inzwischen glaubt er seine Erfindung so weit vervollkommnet zu haben, daß es ihm an der Zeit erscheint, den neuen Motor in der Ufa-Wochenschau zum ersten Mal vorzustellen.
"Es ist mir entgegen aller herkömmlichen Kenntnisse über den Dauer-Magneten schon 1954 gelungen, Dauermagneten zu neutralisieren. Der rotierende Anker wird von dem Magnetsystem angezogen bis kurz vor dem Punkt, wo er ihn festhalten will. Im selben Augenblick setzt das Neutralisieren der Magneten ein, so daß der Anker ohne jegliche Rückzugskraft, ohne jeglichen Restmagnetismus sich herausdreht.
Der Wert dieser Erfindung zeigt sich auch wohl in dem jahrelangen Bemühen Anderer, die Sache einfrieren zu lassen, bzw. sie zu sabotieren. Dieses Neutralisieren geschieht beim laufenden Versuchsmotor bei 290 Umdrehungen 580 Mal in der Minute."
"Ein Magnetmotor kann mit einem Satz Magneten ohne Unterbrechung 10 bis 20 Jahre laufen. Die Möglichkeit der Ausnutzung eines Magnetmotors liegt auf allen Gebieten, nicht zuletzt auch als Autoantrieb ohne lästiges Motorengeräusch und gesundheitsschädigender Auspuffgase und noch in diesem Jahre soll diese Versuchsmaschine einen PKW antreiben."
Die Stadt ohne Regen
Der Eröffnungsflug der Lufthansa über die Anden an die Westküste Südamerikas brachte uns in die Hauptstadt Perus - nach Lima.
Limas zwei Millionen Einwohner - das ist ein Sechstel der peruanischen Gesamtbevölkerung - verdeutlicht ein Problem, das den Kontinent vor fast unüberwindbare soziale Schwierigkeiten stellt, Südamerikas Städte wachsen nicht - sie explodieren.
Hier sind es die Indios, die Nachfahren der Inkas die aus den Bergen in die Stadt an der Küste strömen und rund um Lima einen Gürtel des Elends gelegt haben.
Die Indios kommen meist über Nacht. Sie sind plötzlich da und machen sich seßhaft. Primitiv zurechtgemachte Hütten geben ihnen das Recht zu bleiben. Die Hauptstadt hat Arbeit für jeden. Einen Teil der Wohnungssorgen regelt die Sonne. Lima kennt keinen Regen. Ein Eimer Wasser in den Barriadas kostet einen Sol - das sind 15 Pfennig.
Der Indio ist ein geduldiger, beinahe fatalistischer Lebenskünstler - aber ein Künstler. Er bringt es zum Beispiel fertig, daß sich Schrottteile in Autos verwandeln und fahren und fahren und fahren.
Die sozialen Fragen sind hier wie fast überall in Südamerika noch ungelöst. Und die Elendsquartiere kontrastieren nicht nur zufällig mit jenen Wohngebieten, die einen kaum vorstellbaren Reichtum widerspiegeln. Keiner der Villeneigentümer in San Isidro und Miraflores verdient weniger als 20.000 Mark monatlich.
Die verspielten, oft mit Kunst und Kitsch überladenen Innenhöfe lassen Reichtümer erkennen, die zum Teil Generationen alt sind. Lima feierte dieser Tage seinen 431. Geburtstag - unter dem Denkmal Franzisco Pizzaros, der die Stadt im Jahre 1535 gegründet hat.
Präsident Belaunde Terry, jener Mann, von dem es heißt, daß er dem Kommunismus in Peru den Riegel vorgeschoben hat, nahm eine Parade seiner Truppen ab.
Die peruanische Armee verbraucht annähernd 70 % des Staatshaushaltes, eine beachtliche Zahl, die nicht nur das soldatische Selbstbewußtsein hebt.
Die Nacht gehörte einem Liedermarathon.
10.000 Afficionados kämpften auf einem öffentlichen Platz um ihr Gleichgewicht - sechs Stunden lang.
Reitturnier, Berlin
Die exklusive Gesellschaft der Herrenreiter litt nicht wenig unter Zeitdruck, als in der Berliner Deutschlandhalle zwischen 15 Hindernissen der "Große Preis von Deutschland" entschieden wurde. Ein strenges Zeitreglement hatte für jeden Umlauf auf dem gewundenen Hallenpacours ein Mindesttempo von 400 Metern in der Minute vorgeschrieben.
Auch dem Franzosen Pierre d'Oriola blieb nicht die Zeit, seinen hervorragenden Stil zur Geltung zu bringen. Auf Lutteur wurde er nur Zehnter. Überraschend gelang es dem Außenseiter Karl-Heinz Giebmanns, im Gewirr der Zeitfehlerpunkte einen vorderen Platz zu erringen.
Ebenso unerwartet der dritte Platz für den Military-Reiter Fritz Ligges auf Alk. Er machte seinen einzigen Fehler am Pariser Oxer.
Sehr behutsam und mit gelegentlichem Glück beim Touchieren überwand Herbert Meyer auf dem Hannoveraner Deichgraf die äußerst schwierigen Hindernisse. Seine Taktik, Springfehler zu vermeiden und Zeitfehler in Kauf zu nehmen, erwies sich als richtig. Er wurde Zweiter.
Sehr konzentriert, sehr schnell und in gewohnter Eleganz: der Olympia[...]uchs "Dozent" unter Hermann Schridde.
In zwei Umläufen begnügte sich Schridde mit nur einem Viertelpunkt für Zeitüberschreitung. Seinen Sieg erkämpfte er auf einem Pferd, dem ursprünglich ein anderes Schicksal beschieden schien. Denn "Dozent" wurde nur durch einen Zufall auf der abgelegenen Koppel eines westfälischen Bergmanns entdeckt.
Personen im Film
Johnson, Lyndon B. ; Lüling ; Terry, Bealunde ; Giebmanns, Karl Heinz ; Ligges, Fritz ; Meyer, Herbert ; Oriola d', Jonqueres ; Schridde, Hermann
Orte
Vietnam ; Berlin ; Lima ; Bundesrepublik Deutschland ; Peru ; USA
Themen
Sachindex Wochenschauen ; Bomben ; Demonstrationen ; Elend ; Hunde ; Kinder ; Filmschaffen ; Frauen, Mütter ; Musikalische Veranstaltungen ; Paraden ; Plakate, Schriften, Transparente ; Reiten, Pferderennen (ohne Trab) ; Reklame ; Spoprt-Ehrungen ; Städtebilder: Südamerika ; Technik ; Körperteile: Augen, Nasen, Münder, Ohren, Bärte, Hände, Beine ; Militär ; Verkehr: Fußgänger ; Verkehr: Kraftfahrzeuge ; Vietnam ; Volksfeste ; Flugzeugwesen, Flugwesen ; Luftaufnahmen ; Länder ; Hunde ; Militär ; Sport-Ehrungen ; Technik ; 17 Findbuch Ufa Wochenschau Ufa dabei
Gattung
Wochenschau (G)
Genre
Wochenschau