01. Japanisches Flugzeugunglück
Titel: Mehr als Worte - Bild: Radarschirm. Bergungsmannschaften an der Absturzstelle bei Nacht. Männer tragen Sarg. Männer hängen Aushang mit der Bekanntgabe des Unglücks aus. Weinende Japaner. Särge in Totenhalle. Japaner öffnen Särge und identifizieren die Toten. Weinende Japaner in Totenhalle. Flugzeugwrackteile. Japaner werden Blumen ins Meer.
02. Reise Königin Elizabeth zu den Karibischen Inseln
Titel: In dieser Woche - Bild: Königin Elizabeth bei Ankunft. Königin Elizabeth bei Begrüßung bei Ankunft auf den Karibischen Inseln. Photographen und Kameramänner, teilweise Schwarze. Elizabeth neben Philip bei Begrüßung der Ehrenabordnung. Fahrt Elizabeth und Philip im offenen Wagen stehend, winkend, total. Winkende Menschen. Elizabeth bei Enthüllung ihres Bildes, total. Bild Königin Elizabeth, groß.
03. Prinz Charles im australischen Internat
Prinz Charles steht zwischen gleichaltrigen Internatsschülern. Schüler demonstriert die Fortbewegung an einem gespannten Seil. Charles, stehend, halbnah.
04. Englische Froschmänner im Einsatz
Flugzeug fliegt auf Flugzeugträger zu, versucht zu landen, kommt ins schlingern und stürzt nach Durchstarten ins Meer. Froschmann springt ins Wasser, um Pilot zu retten. Hubschrauber im Einsatz. Froschmann wird nach Rettung zurück in Hubschrauber gezogen.
05. Nürnberg: Spielzeugmesse
Titel: Gaudi für's Kind - Bild: Sich drehendes mechanisches Spielzeug. Mechanisches Spielzeug. Puppe mit drehenden Augen, groß. Beatle Puppen sich mit Instrumenten bewegend. Sich drehende Puppen und Tiere. Spielzeugeisenbahn (Eggerbahn) fährt durch Landschaft. Junge fährt auf Holländer. Gehende Puppe. Magnetische Bausteine. Astronautenrakete. Kleinbildkamera. Gewehr. Transistor Radio.
06. Diskussionsredner im Hydepark und auf der Moorweide in Hamburg
Titel: Die Meckerweide - Bild: Hydepark. Marble Arch in London. Hyde Park Corner. Redner, groß. Verschiedene Redner Im Hydepark. Englischer Polizist, groß. Frau singt. Die Moorweide in Hamburg, Uhrzeiger rückt auf 2 Uhr, groß. Redner, groß. Betrunkener als Redner. Menge von Zuhörern. Frau spricht. Reporter mit Kameras. Verschiedene Redner und verschiedene Zuschauer, groß. Alte Frau, groß. Armbanduhr, groß. Mann mit Zigarette, groß. Junge Leute beim Gehen mit Pflaster auf dem Mund.
Titelmarke
mehr als Worte
Japanisches Flugzeugunglück
Herkunft: Asahi News, Metro
in dieser woche
Royal Tour zu den Karibischen Inseln
Herkunft: Pathe News
Prinz Charles im Internat
Herkunft: Pathe News
Gaudi fürs Kind
Spielzeugmesse Nürnberg
Kamera: Starke
die Meckerweide
Hyde Park und Hamburger Moorweide
Kamera: Rau, Brandes, Jürgens, Labudda, Plummer, Steve
Anfang und Ende
Mehr als Worte
Mehr als Worte sagen die Bilder dieses Berichts. Um 18.59 Tokioter Ortszeit brach die Funkverbindung ab. Fünf Stunden später brachte der Fund von Wrackteilen und Leichen die Gewißheit, daß über der Bucht von Tokio eine Düsenmaschine mit 133 Insassen abgestürzt war. Japanische Kameraleute machten diese Aufnahmen: für unser Empfinden sind sie ungewöhnlich, aber in der Stärke entsprechen sie der japanischen Mentalität. Es sind Aufnahmen von den Vorgängen nach Bekanntwerden des Unglücks: auf dem Flughafen, in Totenhallen und auf dem Meer.
In dieser Woche
Getreu dem Grundsatz, daß auch die abgelegenen Völkerschaften des britischen Commonwealth gelegentlich in den Genuß des königlichen Anblicks kommen sollten, bereist Königin Elisabeth II. zur Zeit dreizehn Inseln in der karibischen See. Bei 33 Grad auf British-Guayana mögen sich die Besucher wehmütig der kühleren Tage in Deutschland erinnert haben.
Der Empfang war umso herzlicher, als die Bevölkerung im Mai die Unabhängigkeit ihrer Insel feiern wird. Doch die Enthüllung eines königlichen Bildes ist ein Hinweis darauf, daß Elisabeth II. nominelles Staatsoberhaupt von Guayana bleiben wird.
Fern von seinen reiselustigen Eltern akklimatisiert sich Prinz Charles unterdessen in einem Kontinent, der einst englischen Strafgefangenen Vorbehalten war. Im australischen Internat Timbertop begann für den Prinzen offiziell eine neue Phase der Erziehung. Kenner des Könighauses deuten an, daß Charles in Australien seine erste Jugendliebe vergessen soll.
Das Mißgeschick eines Düsenpiloten bei der Landung auf einem Flugzeugträger ist eines von vielen Beispielen für den Aufgabenbereich, auf der sich britische Froschmänner in hartem Training vorzubereiten haben. In Zusammenarbeit mit präzise fliegenden Hubschraubern hängt es von ihrem Geschick ab, ob der Pilot noch eine Chance des Überlebens hat. Froschmänner gelten in England und Amerika als eine der wichtigsten Einsatzgruppen im Mannschaftsgefüge moderner Flugzeugträger.
Gaudi fürs Kind
Kindern war der Eintritt ins Paradies verwehrt, als auf der Nürnberger Spielwarenmesse darüber beraten wurde, auf welche Ziele die Kinderwünsche künftig zu lenken seien. Unumstößlich scheint der Entschluß der Fabrikanten zur totalen Bewegung: kostspielig gefaßt eine mechanisierte Welt der versteckten Motoren mit einem Hauch von Langerweile für tatendurstige Kinder.
Noch immer Favorit in der Kindergunst die elektrische Eisenbahn. Schon seit Jahren rollen die Räder dieser Kleinbahn mit geringer Spurweite für einen Sieg über die Konkurrenz.
Von dem motorisierten Puppenelend, dem vermutlich ein Asyl in der hintersten Schubladenecke sicher ist, hebt sich das Spielzeug ab, das die wissenschaftliche Neugierde der Jugendlichen zu wecken vermag. Eine erste spielerische Bekanntschaft mit der Welt von Morgen und ihren technischen Grundlagen. Anscheinend gehört es zu den Eigenarten einer Spielwarenmesse, daß sie kaum etwas über das Wesen der Kinder, fast alles jedoch über den Zustand der Erwachsenen aussagt.
Die Meckerweide
Dieser Bericht ist der Freiheit der Meinungsäußerung gewidmet. Mitten in London, nahe Marble Arch liegt eines der berühmtesten Reservate absoluter Redefreiheit, die Hydepark Corner. Hier dürfen Extremisten, Individualisten und Spaßmacher öffentlich an der Menschheit verzweifeln oder Ratschläge für ihre Rettung erteilen. Wir filmten an einem Sonnabend im Februar. Zu den Themen gehörte Deutschland.
Original-Ton
Am selben Sonnabend im Februar in Hamburg. Schon immer bekannt für ihre anglophilen Neigungen hatte sich die Hansestadt entschlossen, das englische Vorbild zum ersten Mal in Deutschland nachzuahmen. Pünktlich um 14.00 Uhr öffnete sich das Schloß vor dem Maul des bisher mehr obrigkeitsstaatlichorientierten deutschen Bürgers. Deutschlands Meckerweide auf Hamburgs Moorweide hatte Premiere.
"Männer und Frauen, ja, entschuldigen S'e, so hat das früher immer angefangen"
"Der Hydepark, die alten Demokratien, die haben uns gezeigt, was Demokratie ist, wir sind dieser Demokratie bis heute noch sehr viel schuldig geblieben. Ihr müßt mal sehen, wie das aussieht von hier oben, jawohl, Ihr müßt das mal sehen, Sehen so zufriedene, satte Bürger aus? Nein!"
"Man kann gar nicht genug, gar nicht genug kritisieren"
"Det ik so jung bin und det ik manchmal etwas berlinere, det liegt daran, weil ik früher, ik war Fahrer bei Bolle damals"
"Also, das können wir uns zwanzigmal anhören, und wie sieht es nun in Blankenese in der stillen Villenstraße aus?"
"Und wenn wir jetzt ansehen, diese ganzen Bündel von Pressereportagen, von der Boulevardpresse und diese ganzen ... diese ganzen üblen Mikrofone nicht wahr?, die ganz einfach Leute hierher locken, die aus Eitelkeit einmal etwas sagen wollen, das dann auf Band mitgeschnitten wird."
"Ich geh' heute lieber 'nen kleinen Einbruch machen, komm' mit Bewährung Weg. Ein Kraftfahrer, der braucht bloß mal riechen, ein Glas Bier, man fährt, anhalten, der hat ja 'ne Fahne."
"Ist doch geschichtlich eine Tatsache, daß nach der Schlacht von Diem Bien Phu 1954 in Vietnam freie Wahlen in ganz Vietnam vorgesehen war. Und wer war es, der sich damals dagegen aufgelehnt hat? gegen diese freien Wahlen in Vietnam."
"Da gehen Milliarden nach Indien und als Dank dafür da erkennt der Herr Neru die Oder-Neiße-Linie an nicht?, Aber Deutschland hat einen wirklich normalen und natürlichen Freund, das wissen die Deutschen gar nicht, das ist China, und das hat mit Kommunismus gar nichts zu tun".
"Ich appelliere an die Jugend, daß sie aufsteht, wenn sie in der S-Bahn oder Straßenbahn sitzen. Wenn 'n altes Mütterchen reinkommt, daß sie hochspritzen, stets."
"Ich habe schon alte Damen gesehen, die haben auf Zeitungen gesessen, die haben sie hinterher weggeschmissen in den Park hinein, mitten zwi schen die Blumen. Frage ich Sie, ist das ein Vorbild für die Jugend?"
Doch das staatliche Wohlwollen hatte sich Grenzen gesetzt. Auf die Minute genau, um 17.00 Uhr, mit geradezu preußischer Präzision wurde der Bürgermund wieder verschlossen.