UFA-Wochenschau 518/1966 28.06.1966

01. De Gaulle in Moskau
Titel: In dieser Woche - Bild: Russischer Offizier meldet de Gaulle. Winkende Leute. De Gaulle gibt Leuten die Hand. Russische Soldaten bei Vorbeimarsch.
Rückblick 1944: De Gaulle schreitet bei Besuch in Moskau Front ab. Stalin, De Gaulle, Molotow bei Vertragsunterzeichnung.
1966: De Gaulle am Verhandlungstisch, Breschnjew, Kossygin, Couve de Murville, halbnah. Fahrt durch die Stadt. Im Wagen de Gaulle, Kossygin, Podgorny, halbnah. Kremltürme, groß. De Gaulle auf Tribüne. De Gaulle in Loge der Oper. Aufführung Prokofieff "Romeo und Julia". De Gaulle bei Besichtigung von Industriewerk in Nowosibirsk.
(10:00:00 - 10:01:50)

02. Filmfestspiele Berlin
Filmpreis in Gold, groß. Zuschauer, halbnah. Hubert von Meierink erhält Filmpreis, total. Sabine Sinjen erhält Preis als beste Darstellerin in "Es", halbnah. Volker Schlöndorff und Ulrich Schamoni erhalten Preise.
(10:01:45 - 10:02:40)

03. Atelierspiegel: "Winnetou und das Halbblut Apanatschi"
Kamera fährt bei Aufnahmen mit Pierre Brice und Uschi Glas zurück. Der Maskenbildner bei Ralf Wolter. Götz George, halbnah. Reiter. Kamera fährt auf Schienen neben Reitern her. Explosion in Holzhaus und Brand. Mann taumelt aus dem Haus. Piere Brice als Winnetou wirft den Mann in eine Wassertonne und schlägt ihn zu Boden.
(10:02:35 - 10:03:20)

04. Unfallserie III, Thema 7 (3. Folge)
Aufschlüsselung aus ZL 857/ 6 - gleicher Schnitt. Joachim Teege sucht in Brillen herum und probiert Brillen auf. Arbeiter betritt Werkhalle. Schild Schutzbrille tragen. Arbeiter schleift ohne Schutzbrille am Schleifstein. Funken. Schutzbrille liegt in Kasten. Arbeiter wischt sich über Augen und trinkt Schluck aus der Flasche. Er greift mit beiden Händen an seine Augen. Joachim Teege, O-Ton: "Das Leben ist ein Gabe", sagt Wilhelm von Humboldt." Bild von Wilhelm von Humboldt. Teege dreht Bild um. Arbeiter geht mit dunkler Brille am Stock neben Frau.
(10:03:15 - 10:04:35)

05. Kieler Woche
Titel: Das Segelfest - Bild: Fahnen bei der Kieler Woche. Gehende Mädchen in kurzen Shorts von hinten. Junger Mann zieht Segelschuhe an. Prinz Philip steigt in Boot. Segelboote bei der Regatta auf der Kieler Förde.
(10:04:30 - 10:05:55)

06. Die Beatles in Hamburg
Titel: John, Paul, George, Ringo - Bild: Entgegengestreckte Hände. Mädchen mit Rose steht auf dem Bahnhof Ahrensburg. Beatles steigen aus dem Zug. Schreiende Jugendliche. Beatles gehen in Tremsbüttel Treppe hinauf. Vorfahrt der Autos in Tremsbüttel. Beatles steigen aus. Appartement der Beatles. Betten und Schlafanzug. Die Photos von Paul und George auf den Kopfkissen. Badezimmer. Bild von Ringo unter Wasser in der Badewanne. Jugendliche vor dem Hotel. Beatles winken vom Balkon. Polizei drängt Jugendliche zurück. Fans durchbrechen die Polizeikette und laufen vor. Pressekonferenz der Beatles in Tremsbüttel. Großaufnahmen. Auftritt in der Ernst Merckhalle. Unter den Zuschauern Helmut Schmidt, groß. Beatles singen. Mädchen mit Beatle Pullover. Schreiende Jugendliche. Vorgestreckte Hände eine Mädchens.
(10:05:50 - 10:09:24)

Titelmarke

in dieser Woche

de Gaulle in der UdSSR
Herkunft: Pathé Journal, Sovkino

Filmfestspiele in Berlin
Kamera: Jürgens

Winnetou und Apanatschi
Kamera: Starke

Unfallserie III/Thema VII/ Folge

das Segler-Fest

Kieler Woche und Prinz Philip
Kamera: Brandes

Die Beatles in Hamburg Ahrensburg (Ankunft) Tremsbüttel Ernst-Merck-Halle, Pressekonf.
Kamera: Rau, Seib, Brandes

Anfang und Ende

In dieser Woche
Umjubelt von allen Russen, die in ihm den Verbündeten aus dem 2. Weltkrieg begrüssten, reiste der französische Staatspräsident de Gaulle durch die Sowjetunion. Wir erinnern uns: im Herbst 1944 war der General schon einmal in Moskau, um mit Stalin einen französisch-sowjetischen Beistandspakt auszuhandeln. Ihn kündigten die Sowjets auf, als Frankreich in eben jenes Verteidigungsbündnis eintrat, das es jetzt verlassen will: die NATO.
Bei den Verhandlungen im Kreml erlebten Kossygin und Breschnjew einen de Gaulle, der nicht bereit war, ein Regime von Moskaus Gnaden anzuerkennen. Für Frankreich gibt es keine DDR.
Auch Prokofieffs Ballett "Romeo und Julia", die Geschichte von den verfeindeten Familien, die sich erst über den Gräbern der Toten versöhnen, konnte den General nicht dazu zu bewegen. den Sowjets mehr als kulturelle und technisch-wirtschaftliche Kontakte anzubieten.
In Novosibirsk erreichte der General den östlichsten Punkt seiner Rundreise. Hier demonstrierten die Sowjets, daß es auch weit hinter dem Ural blühende Millionenstädte gibt, deren Produkte - hier sind es Generatoren - in alle Länder der Welt exportiert werden.
Ohne Beteiligung der Sowjetunion versammelte sich die internationale Leinwandprominenz auf den Filmfestspielen in Berlin. Zu den Höhepunkten zählte die Verteilung der Bundesfilmpreise. Sie stand überwiegend im Zeichen des jungen deutschen Films:
Der Preis für die beste Regie wurde geteilt. Volker Schlöndorff und Ulrich Schamoni wurden für ihre Filme "Der junge Törless" und "Es" mit einem Filmband in Gold ausgezeichnet:
"... erhält Frau Sabine Sinjen für ihre Leistung in "Es" das Filmband in Gold."
- Applaus -
"... und für die Regie in dem Film "Es" (übersprochen: und Herr Volker Schlöndorff für die Regie in dem Film "Der junge Törless" Filmband in Gold)
- Applaus -
Die Erstlingswerke junger Regisseure verstärken die Hoffnungen auf eine günstige Entwicklung des deutschen Films.
Deutsche Kameras richten sich gegenwärtig zum dritten Mal auf die unerschöpflichen Abenteuer des Apachenhäuptlings Winnetou.
Karl-May-erprobte Darsteller wie Ralf Wolter u. Götz George beteiligen sich am Kampf zwischen Indianern und Bleichgesichtern. Dramatisch und optisch wirkungsvolle Ereignisse geben dem Hauptdarsteller Pierre Brice Gelegenheit, den Glanz des tapferen Winnetou aufzupolieren. Unter dem harten Griff des Indianerhelden gewinnt das Gute - wie immer - die Oberhand.

Unser Unfall-Tip:
"An der Brille, so wurde einmal gesagt, erkennt man den klugen Mann ... Aber ich glaube eher, daß man den Dummen daran erkennt ..."
"Denn die Brille liegt dort wohl bewahrt ..."
"Nun denn, er wird ja bald drauf kommen, daß er etwas vergessen hat: die Schutzbrille"
"Sehn Sie! Er merkt's - eben nicht ..."
"Das Leben ist eine Gabe ..."
"... sagt Wilhelm von Humboldt."
"Aber so ..."
"... lebt sich's schlecht!"

Das Segler-Fest
Flaggen im Wind und ausdrucksvoll balancierte Segelsäcke zeigen an, daß es Sommer ist in Kiel, die Zeit der Kieler Woche. All jene, die sich für den Segelsport begeistern, treffen die letzten Vorbereitungen für den Start auf einem der schönsten Segelreviere Europas.
Prominentester Gast war Prinz Philip. Das Protokoll verurteilte den passionierten Segler und Eigner der Yacht "Bloodhound" zum Zaungast einer Regattawoche, an der 21 Nationen teilnahmen.
Insgesamt 600 Boote gingen über die Startlinie. Wer hinten lag, schimpfte über die leichte Brise. Am Ende aber siegten die Favoriten.
Unter den Rennseglern der Kieler Woche waren auch einige, die 1972 bei den Olympischen Spielen die Farben ihres Landes vertreten werden. Und die meisten von ihnen hoffen auf olympische Regatten in Kiel.

John, George, Paul, Ringo.
Auf einem kleinen Bahnhof bei Hamburg um 5 Uhr 30 morgens. Zum letzten Mal verlassen die Beatles ihren Sonderzug, der sie während einer Tournee durch Deutschland trug. Hinter ihnen ... "A hard day's night" vor ihnen ein paar Stunden Schlaf in einem der schönsten Hotels Norddeutschlands, im Schloß Tremsbüttel. Gewöhnlich gehen sie um 5 Uhr schlafen.
Die Appartements der vier Multimillionäre liegen im ersten Stock. In Nr. 17 wohnt auf 50 Quadratmetern, in antiker Umgebung - Paul Mc Cartney.
Sein Nachbar George Harrison.
In fürstlichem Luxus gebadet: Ringo Starr.
Um 13 Uhr 30. Die Beatles sind aufgewacht.- etwas früher als zu Hause.
Vier Stunden später, nach ihrem ersten Konzert in der Hamburger Ernst-Merck-Halle, meldet der Polizeifunk: Durchbruch der Fans auf breiter Front.
Zur gleichen Zeit beantworten die Beatles die Fragen der neugierigen Presse:
"Die Anti-Baby- Pille? Ist doch klar, dass die gut ist. Jeder sollte sie benutzen".
"George, trägst Du lange Unterhosen?"
"Paul, seid Ihr eigentlich versnobt?"
"Nein, wir sind nur natürlich."
In einem von der Zeitschrift "Bravo" veranstalteten Konzert spielen sie in der Stadt, die sie entdeckte. Hinter dem Lärm der Begeisterung ahnt man das beträchtliche musikalische Niveau.
Und noch einmal Paul:
"... ob wir müde sind? Nein, wenn wir keine Lust mehr hätten, würden wir ja aufhören. Das Geld dazu haben wir schon lange. Wir machen weiter, weil's uns Spass macht. Das ist der einzige Grund."

Veröffentlichungsdatum:

28.06.1966

Produktionsjahr:

1966

Kameraführung:

Brandes, Klaus; Jürgens; Rau, Kurt; Seib, Gerhard; Starke, Rainer

Rechteinhaber:

Bundesrepublik Deutschland

Produzent:

Deutsche Wochenschau GmbH

Herkunft Fremdmaterial:

Pathé Journal; Sovkino

Filmformat:

35 mm

Farbe:

s/w

Ton:

Ton

Sprachen:

deutsch