Sacherschließung
01. Adenauer in Cadenabbia
Titel: In dieser Woche - Bild: Volkstanzgruppe. Tanz der Folkloregruppe aus Griante. Adenauer als Zuschauer, halbnah. Großaufnahme Adenauer, Profil. Adenauer im Garten an seinen Memoiren schreibend, verschiedene Einstellungen. Die Villa Collina. Adenauer im Park mit Journalist sprechend. Adenauer spricht O-Ton, groß, über seine Memoiren: "Der Zweck der Niederschrift meiner Erinnerungen ist in möglichst weitem Umfange, das deutsche Volk hinzuweisen auf den gefahrvollen Weg, den wir bisher gegangen sind und gleichzeitig darauf vorzubereiten, dass die Gefahren unserer Zukunft noch nicht beseitigt sind."
02. Spandau: Entlassung Albert Speer und Baldur von Schirach
Gefängnistor Spandau. Barrieren vor Schaulustigen werden aufgestellt. Reporter und Kameramänner. Scheinwerfer. Tor öffnet sich. Autoscheinwerfer von herausfahrenden Mercedes-Wagen. In den Wagen Speer und von Schirach. Schirach bei Presseinterview im Hilton Hotel. Albert Speer gibt Interview, O-Ton: "Vielleicht erzähl ich Ihnen kurz, wie die 2-3 letzten Tage vergangen sind. Natürlich war es doch recht aufregend, aber ich bin glücklich, dass ich hier nun wieder draußen bin nach 20 Jahren."
03. Ruhrgebiet: DGB - Mitbestimmung im Betrieb
Titel: Der Sozialreport - Bild: Ruhrlandschaft. DGB Haus. Postsäcke werden gebracht und ausgeschüttet. Briefe und Karten mit Stellungnahmen zum Mitbestimmungsrecht der Arbeitnehmer in Großbetrieben der Kohle- und Stahlindustrie. Ruhrlandschaft. Arbeitsdirektor Kegel, Gewerkschaftsvertreter im Vorstand der Hibernia AG gibt Interview über Mitbestimmung, groß, O-Ton: "Dem Arbeitnehmer ist vor allem bewußt, dass er durch die Mitbestimmung mittelbar an den Entscheidungen im Unternehmen beteiligt ist durch seine Vertreter, die sein Schicksal am Arbeitsplatz wesentlich mitbestimmen." "Inwiefern hilft das Mitbestimmungsrecht den Arbeitern, mit der Kohlenkrise im Bergbau fertig zu werden." - "Wenn eine Stillegung erfolgt, hat die Mitbestimmung dafür Sorge getragen, das rechtzeitig - möglichst im Zusammenhang mit dem Beschluß über die Stilllegung - auch ein sogenannter Sozialplan mitverabschiedet wird, der vorsieht, dass jeder einzelne Härtefall behandelt und geprüft werden kann." Fahraufnahmen an Arbeitersiedlung und Häusern vorbei. Lehrlingsausbildung. Ärztliche Untersuchung von Arbeiter. Dr. Haese mit Schutzhelm befragt Arbeiter über Mitbestimmung O-Ton: "Eine Frage mal: Was halten Sie vom Mitbestimmungsrecht der Arbeiter?" - "Viel!" - "Das ist in Ordnung!" - "Das müßte bloß noch besser praktiziert werden!" - "In jedem Falle, also Mitbestimmung muss sein!"
04. Unfallstory: Verkehrswege
Titel: Aber so lebt sich's schlecht - Bild: Feuerwehrmänner bei Brandlöschung. Feuerwehrmänner laufen und tragen Bahre. Rauch. Joachim Teege mit Feuerwehrhelm kommt aus Rauch und spricht O-Ton. Mann wird vor ihm vorbeigetragen. Labudda packt Kisten vor Tür mit Schrift Notausgang freihalten. Drehendes Warnlicht von Unfallwagen. Feuerwehrmänner öffnen Notausgangstür, Kisten fallen ihnen entgegen. Feuerwehrmänner steigen an Kisten vorbei in Qualm. Joachim Teege spricht: "Das Legen ist der Güter Höchstes" sagt Heinrich Heine "aber so" - Bild von Mann unter Sauerstoffzelt - "lebt sich's schlecht."
05. Zuckerkranke Kinder
Titel: Das verlängerte Leben - Bild: Heilstätte. Heilstätte Kinder in Raum beim Schreiben. Becher in Regal. Kinder spritzen sich Insulin. Blut wird aus Ohr von Kind entnommen. Laborantin bei Laboruntersuchungen. Auswiegen von Diät. Kinder essen, groß. Kinder im Eßraum, total. Kinder spielen Faustball, beim Tauziehen und Sport.
06. Hamburg: Fußball HSV - München 1860
Titel: Der Favoritenschreck - Bild: Zuschauer mit beiden Händen am Kopf. Fußballzuschauer in erregter Diskussion. Spiel. Torschuß von Brunnenmeier für München 1860, ZL. Älterer Zuschauer mit Zigarre. München im Angriff. Zuschauer ruft. Küppers schießt das 2:0. Zuschauer lacht. Schulz, HSV, spielt vor. Uwe Seeler köpft ins Tor, ZL. Zuschauer, total, schwenken Fahnen. 2. Halbzeit: Abwehr vor dem HSV Tor, ZL. HSV stürmt. Zuschauer droht mit Zeigefinger. Elfmeter für den HSV. Torschuß. Fahrian wirft sich in die falsche Ecke, ZL. Gert Dörfel schießt ein zum 3:2.
Herkunft / Inhaltsart
Titelmarke
in dieser woche
Adenauer in Cadenabbia
Kamera: Luppa
Speer und Schirach entlassen
Kamera: Brandes, Rühe
der sozial Report
DGB- Mitbestimmung
Kamera: Grund, Starke
so lebt sich's schlecht
Unfallserie / Verkehrswege
das verlängerte Leben
Zuckerkranke Kinder
Kamera: Sommer
der Favoritenschreck
Fußball: HSV/ München
Kamera: Jürgens
Anfang und Ende
Sprechertext
Warnung an Deutschland
Die Tänze der Folklore-Gruppe aus Griante finden in ihm seit Jahren schon einen geduldigen Zuschauer. Dr. Konrad Adenauer, 90-jähriger Altbundeskanzler und von vielen gefürchteter Memoirenschreiber, verbringt seinen Jahresurlaub wieder einmal in Cadenabbia.
In der Villa Collina oberhalb des Comer Sees bewegen sich die Tage Adenauers zwischen Erinnerung und Gegenwart. In aufsehenerregenden Interviews warnte er jetzt vor außen- und innenpolitischen Gefahren für die Bundesrepublik. Über seine Memoiren sagte er uns:
"Der Zweck der Niederschrift meiner Erinnerungen ist in möglichst weitem Umfange, das deutsche Volk hinzuweisen auf den gefahrvollen Weg, den wir bisher gegangen sind und gleichzeitig darauf vorzubereiten, daß die Gefahren unserer Zukunft noch nicht beseitigt sind."
Das berliner Spektakel
Das Tor in Spandau,, vor dem die Zeit 20 Jahre lang innehielt, sollte sich um Mitternacht öffnen. Schaulustige und Reporter aus allen Teilen der Welt kämpften um gute Plätze für ein unerfreuliches Schauspiel. In bescheidenen Luxuslimousinen rollten Speer und von Schirach, zwei Nazi-Größen vergangener Tage, in die Freiheit. Sie hatten ihre Strafe verbüßt.
Zwei Stunden später stellte sich der 59-jährige von Schirach in einem Luxushotel der Presse. Doch er hatte ihr wenig zu sagen. Denn eine deutsche Illustrierte hatte Schirachs Erinnerungen exklusiv gekauft und ihm mit einer sechsstelligen Summe den Mund verschlossen.
Kurz zuvor äußerte sich auch der 61-jährige Albert Speer vor der Presse,, bevor er sich endgültig ins Privatleben zurückzog:
"Vielleicht erzähl' ich Ihnen kurz,, wie die 2 - 3 letzten Tage vergangen sind. Natürlich war es doch recht aufregend,, aber ich bin glücklich, daß ich hier nun wieder draußen bin nach 20 Jahren."
Der Sozial-Report
Seit nunmehr 15 Jahren ist die Industrielandschaft zwischen Rhein und Ruhr Schauplatz einer bisher einmaligen sozialen Neuerung. Im Hauptquartier des Deutschen Gewerkschaftsbundes beweist der tägliche Posteingang, daß die gesetzliche Mitbestimmung der Arbeitnehmer in der Führung von Großbetrieben der Kohle- und Stahlindustrie auf wachsendes Interesse im In- und Ausland trifft. Mitbestimmung - das heißt Einfluß auf die soziale, personelle und wirtschaftliche Lenkung von Großbetrieben - heißt Schutz der Arbeitskräfte in Konjunkturzeiten und Sicherung der Arbeitsplätze in Krisenzeiten. Wir unterhielten uns mit Arbeitsdirektor Kegel, der als Gewerkschaftsvertreter gleichberechtigt im Vorstand der Hibernia AG sitzt:
"Dem Arbeitnehmer ist vor allem bewußt geworden,, daß er durch die Mitbestimmung mittelbar an den Entscheidungen im Unternehmen beteiligt ist durch seine Vertreter, die sein Schicksal am Arbeitsplatz wesentlich mitbestimmen."
Auf dem Wege der Mitbestimmung wurden bereits eine Reihe von sozialen Verbesserungen erreicht. Besonders günstige Wohnungen und Eigenheime für die Kumpel.
Eine Verbesserung der Lehrlingsausbildung und -betreuung und der Ausbau des Unfallschutzes am Arbeitsplatz.
Wesentliches Ergebnis der Mitbestimmung ist auch die kostenlose ärztliche Betreuung für jeden Arbeiter und Angestellten. - Bei den Kumpels im Revier trafen wir auf überwiegende Zustimmung:
"Eine Frage mal: Was halten Sie vom Mitbestimmungsrecht der Arbeiter?"
"Viel!"
"Das ist in Ordnung!"
"Das müßte bloß noch besser praktiziert werden!"
"In jedem Falle, also Mitbestimmung muß sein!"
Interviews mit Arbeitsdirektor Kegel:
"Inwiefern hilft das Mitbestimmungsrecht den Arbeitern, mit der Kohlenkrise im Bergbau fertig zu werden?"
"Wenn eine Stillegung erfolgt, hat die Mitbestimmung dafür Sorge getragen, daß rechtzeitig - möglichst im Zusammenhang mit dem Beschluß über die Stillegung - auch ein sogenannter Sozialplan mitverabschiedet wird, der vorsieht, daß jeder einzelne Härtefall individuell behandelt und geprüft werden kann."
Unfall-Story: Verkehrswege freihalten
"Das ist nun schon der dreißigste Fall in diesem Jahr und ich bin noch nicht dahinter gekommen, warum sich die Leute immer wieder den Weg der Rettung verbauen."
"An und für sich ein zuverlässiger Mensch ..."
"Acht Jahre Schulzeit - Volksschule - Berufsschule - beileibe kein Analphabet und trotzdem: er konnte nicht lesen."
Der Sinn dieser beiden Worte ging ihm nicht auf. Und dann geschah's, ganz unerwartet ..."
"Das Leben ist der Güter höchstes ..."
"... sagt Heinrich Heine."
"Aber so ..."
"... lebt sich's schlecht!"
Das verlängerte Leben
Dieser Bericht einer sozialen Initiative führt nach Hinrichssegen im oberbayerischen Mangfalltal. Abseits von allen schädlichen Einflüssen der Umwelt bietet das erste Diabetiker-Jugendhaus Deutschlands dreißig zuckerkranken Kindern Unterkunft und ärztliche Betreuung.
Vor der Entdeckung des Insulins hatte ein zuckerkrankes Kind nur noch zwei Jahre zu leben. Heute lernen es die kleinen Patienten spielend, sich zweimal täglich selbst die lebenserhaltende Spritze zu geben.
Ständige Stoffwechsel-Kontrollen und eine geregelte Lebensweise sind dennoch unerläßlich. Nur so können Störungen der körperlichen Entwicklung und die Erkrankung wichtiger Organe verhindert werden.
Die richtige Ernährung spielt bei der Behandlung eine bedeutende Rolle. Die Diät muß der jeweiligen Stoffwechsel-Situation genau angepaßt werden.
Sind alle Voraussetzungen einer angemessenen Behandlung gegeben, so erwartet die Heranwachsenden ein nahezu normales Leben. Eines Tages werden sie auch einen Beruf voll ausüben können.
30 junge Menschen lernen hier, mit ihrer Krankheit zu leben. Annähernd 500 kranke Kinder jedoch warten noch immer darauf, daß man auch ihnen diese Lebenschance einräumt.
Der Favoriten-Schreck
An den Kopf faßt sich in diesen Wochen mancher Fußballanhänger. Nach dem 7. Spieltag der Bundesliga belegen die Favoriten noch immer die unteren Tabellenplätze.
In Hamburg schien der deutsche Meister 1860 München - im dunklen Trikot - schon nach 17 Minuten sicherer Sieger zu sein. Brunnenmaier schoß gegen Schnoor das Führungstor.
Die Löwen griffen sofort weiter an. 60 Sekunden später stand es 2 : 0 durch ein Tor von Küppers.
Aber der HSV gab nicht auf. Willi Schulz paßte in der 21. Minute zu dem Neuling Rohrschneider. Dessen Flanke köpfte Uwe Seeler - seinem eigenen Ruf verpflichtet - ins gegnerische Tor: nur noch 1:2.
Auch die 2. Halbzeit begann mit gefährlichen Münchner Angriffen. Aber die Kampfkraft der Hamburger bestimmte immer mehr den Spielverlauf. Im Zweikampf mit Uwe Seeler konnte sich Verteidiger Wagner nur durch ein Handspiel retten.
Sandmann ließ Torhüter Fahrian in die falsche Ecke springen: 2 : 2.
Der HSV griff weiter an. In der 87. Minute flankte Bernd Dörfel zu dem überraschend guten Nachwuchsmann Rohrschneider. Dessen Paß leitet Gert Dörfel an Fahrian vorbei zum 3 : 2 ins Münchner Tor.
Personen im Film
Brunnenmeier ; Adenauer, Konrad ; Haese, Jürgen ; Kegel ; Labudda ; Speer, Albert ; Schirach von, Baldur ; Teege, Joachim ; Dörfel, Gerd ; Fahrian ; Küppers ; Seeler, Uwe ; Schulz, Willi
Orte
Ruhrgebiet ; Libyen ; Berlin ; Spandau ; Cadenabbia ; Hamburg
Themen
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Gattung
Wochenschau (G)
Genre
Wochenschau