Sacherschließung
01. Hamburg: HSV - Bayern München 3:1
Titel: Sport Sport Sport, Bild: Fußballzuschauer. An kleinem Fallschirm geht rote Fahne auf Sportplatz nieder. Propagandakarte der KP Freiheit für die KPD. Balljungen in Trainingsanzügen sammeln Karten vom Spielfeld. Spiel. Charlie Dörfel schießt Vorlage von Schulz zum 1:0 ein. HSV Fahnen werden von Publikum geschwenkt. Kurbjuhn wird im Strafraum gelegt. Elfmeter. Zuschauer mit schütterem Haar, groß. Dörfel schießt 2:0. Zuschauer schwenkt Flasche. Münchens Torwart hält, ZL. Zuschauer wischt sich Auge, groß. Vorspiel der Bayern. Müller schießt 2:1. Zuschauer mit Fahnen München. HSV-Torwart hält. Zuschauer mit Mütze, groß, und Zigarette. Zuschauerin mit Pelzmantel, groß. Schuß über Tor. Uwe Seeler verwandelt Flanke zum 3:1. Fahnen werden geschwenkt.
02. Unfallserie: Maschinen, von denen man nichts versteht
Titel: So lebt sich's schlecht, Bild: Teege vor Schrank. Joachim Teege steht vor Schrank und spricht O-Ton. Teege als Richter, als Diktator mit Lorbeerkranz, als Astronaut mit Helm, als Arzt. Arbeiter steht vor neuer Maschine und setzt verschiedene Hebel in Bewegung und drückt auf Knöpfe. Flüssigkeit springt ihm in Auge. Teege vor Schrift: Man lebt nur wenn man schafft, sagt ein alter Spruch im Berliner Rathaus, aber so (Bild: Augenbehandlung) lebt sich's schlecht.
03. Bonn: Regierungserklärung Kiesinger
Titel: In dieser Woche, Bild: Bundestag. Abgeordnete im Plenarsaal. Kiesinger am Rednerpult, total. Erhard als Abgeordneter, halbnah. Adenauer, Mende. Kiesinger spricht O-Ton, halbnah: "Vielleicht haben wir in den vergangenen Jahren im Verhältnis zu den Vereinigten Staaten manchmal zu sehr unsere eigenen Sorgen, Nöte und Anliegen betont, was ja beim schwächeren und bedrängten Partner naheliegt und darüber übersehen, dass auch eine große Macht wie die Vereinigten Staaten ihre Sorgen und Probleme hat, für die sie bei ihren Verbündeten Verständnis und wo dies möglich ist, Unterstützung erwartet." Erhard, neben Adenauer. Krone.
04. Vietnam: Hospitalschiff Helgoland in Saigon
Die Helgoland bei der Ankunft in Saigon. Winken. Begrüßung durch Schwestern. Ärzte verlassen das Schiff und erhalten Blumenkette. Die Helgoland am Kai. Kranke gehen zur Ambulanz auf dem Festland. Vietnamesen in der Sprechstunde. Krankes Kind wird in Rote Kreuz Auto des Hospitalschiffes getragen. Untersuchungen im Labor. Kranke in Betten. Arzt untersucht Kranken. Schwester legt Verband an. Dr. Nonnemann spricht über seine Arbeit, O-Ton: "Wir haben eine sehr gute Reaktion in der Bevölkerung erlebt. Es war zunächst ein sehr großer Ansturm bisher. Tatsächlich hatten wir ein wenig zuviel zu tun für das Personal und die Arbeitskapazität, wie wir sie haben. Aber wir sind sehr froh, dass unsere Arbeit bisher erfolgreich war und dass wir vielen Leuten helfen konnten. Wir hoffen, dass es auch so bleibt." Ärztin untersucht Kinder. Behandlung von Kindern durch Ärzte und Schwestern. Kind beim Inhalieren.
05. Kinder in Nordvietnam
Kinder sitzen in Schulklasse in Hanoi. Kinder üben Fliegeralarm und flüchten in Schutzgräben. Luftabwehrgeschütz.
06. Vico Torriani singt Weihnachtslieder zwischen Elbe und Alster in den Sprachen Europas
Titel: Weihnacht in Europa, Bild: Hamburg und Michel. Kahn aus Barcelona fährt im Hafen. Tannenbäume und Schiffen. Vico Torriani singt im Hafen neben Schiffslaterne. Vico Torriani fährt auf Schiff und singt. Lichter im Hintergrund. Torriani singt vor Weihnachtsbeleuchtung auf Mönckebergstrasse. Fahraufnahme Torriani singend durch Stadt an Schaufenstern.
Herkunft / Inhaltsart
Titelmarke
Sport Sport Sport
HSV/ Bayern München
Kamera: Rieck, Jürgens, Labudda, Petersen
so lebt sich's schlecht
Unfallserie: Maschinen, von denen man nichts versteht
in dieser Woche
Regierungserklärung Kiesinger
Kamera: Luppa
"Helgoland" in Saigon
Herkunft: Gaumont
Kinder in Nordvietnam (Bulg. Reg. Del. in Nord-Vietnam)
Herkunft: Bulgarien
Weihnacht in Europa
Vico-Torriani-Story
Kamera: Seib, Brandes, Petersen
Anfang und Ende
Sprechertext
Sport Sport Sport
Parteieigene Feuerwerker der verbotenen KP hatten richtig getippt, als sie zum Schlagerspiel in Hamburg ein volles Haus erwarteten Ihre Propagandakärtchen wurden jedoch säuberlich eingesammelt, ehe sie biedere Bürger schrecken konnten. In Stimmung gerieten die Zuschauer erst, als die Seeler-Elf einen Blitzstart vorlegte.
Nach einer schulmässigen Flanke des neueingesetzten Hans Schulz braucht Charly Dörfel nur noch den Fuß hinzuhalten.
Der zweite Schlag für Bayern kommt wenig später: das Foul an Kurbjuhn bringt einen Elfmeter, den Dörfel unhaltbar zum 2 : 0 einschießt.
Die Zuschauer erwarten ein Schützenfest, mit dem sich der HSV für die früheren Niederlagen revanchieren soll. Aber die ungestümen Angriffe der Hamburger seheitern spätestens beim hervorragenden Münchner Schlußmann.
Die technisch versierten Bayern lassen sich durch Ihren Rückstand nicht entmutigen. In der 25. Minute verwandelt Torschützenkönig Müller eine Maßvorlage zum ersten Gegentreffer.
Die nächste halbe Stunde gehört den brillanten Technikern aus der Isar-Metropole. Mit einer Portion Glück rettet der HSV seinen Vorsprung in die Pause. Der geballten Energie der neuerstärkten Hamburger sind die Gäste jedoch auf die Dauer nicht gewachsen.
Den Sprung an die Tabellenspitze schafft der HSV in der 62. Minute, als Uwe Seeler eine Dörfel-Flanke überlegt zum 3 : 1 Endstand einlenkt.
So lebt sich's schlecht!
"Es gibt Menschen, die sind mir unheimlich. Das sind die Menschen, die alles, oder von allem etwas verstehen."
"Sie verstehen etwas von Rechtsfragen ..."
"Sie verstehen natürlich etwas von der Politik ..."
"Sie wissen genau Bescheid über die Weltraumfahrt ..."
"Und sie verstehen etwas von der Gesundheit ... meinen sie."
"Alles, was neu ist, ist attraktiv. Ganz besonders so eine neue Maschine. Blitzsauber und fabrikfrisch - und voller ungeahnter Möglichkeiten. Vor allem ist sie anders als die anderen. Und das fördert die Neugierde und den vermeintlichen Fachmann heraus"
"So viele schöne Hebel und Knöpfe. Und bei jedem Knopfdruck stellt sich heraus, daß man von der neuen Maschine so gut ...
... wie gar nichts versteht."
"Man lebt nur, wenn man schafft ..."
"... sagt ein alter Spruch im Berliner Rathaus."
"Aber so ..."
"... lebt sich's schlecht "
In dieser Woche
Mit Spannung erwartet wurde die Regierungserklärung Bundeskanzler Kiesingers vor dem Bundestag Bonn. Neben einschneidenden finanzpolitischen Maßnahmen plädierte der Kanzler für ein besseres Verhältnis zu Frankreich und kündigte neue Initiativen gegenüber Osteuropa an. Über die Beziehungen au den USA sagte Kiesinger:
"Vielleicht haben wir in den vergangenen Jahren im Verhältnis zu den Vereinigten Staaten manchmal zu sehr unsere eigenen Sorgen, Nöte und Anliegen betont, was ja beim schwächeren und bedrängten Partner naheliegt und darüber übersehen, daß auch eine große Macht wie die Vereinigten Staaten ihre Sorgen und Probleme hat, für die sie bei ihren Verbündeten Verständnis und wo dies möglich ist, Unterstützung erwartet."
Ein Lazarettdampfer, der vor einem Vierteljahr in den Hafen von Saigon einlief, wurde zum sichtbarsten Ausdruck der Anteilnahme Deutschlands am Schicksal des vietnamesischen Volkes. Die "Helgoland" unter Chefarzt Dr. Nonnemann war für den Massenansturm gut gerüstet.
Von ihren Familienangehörigen begleitet, kommen täglich 60 - 80 Patienten zur Ambulanzstation auf dem Festland. Kranke, Lahme und Blinde. Unheilbare und längst Totgesagte - sie alle erwarten von den deutschen Ärzten das Wunder ihrer Heilung.
Schwere Fälle werden auf die "Helgoland" übernommen. Der für 11 Millionen Mark umgebaute Seebäderdampfer war vom ersten Tag an das modernste, sauberste und personell am besten besetzte Zivilhospital in Saigon.
Die Zweimillionen-Stadt hat nur 3000 Krankenbetten. 150 davon stehen auf der "Helgoland", die innerhalb weniger Wochen zum Symbol deutscher Hilfe wurde. Das weiße Schiff mit den roten Kreuzen wird solange zum Stadtbild von Saigon gehören, bis der Krieg in Vietnam beendet ist. Dr. Nonnemann zog eine vorläufige Bilanz:
Wir haben eine sehr gute Reaktion in der Bevölkerung Erlebt. Es war zunächst ein sehr großer Ansturm bisher. Tatsächlich hatten wir ein wenig zuviel zu tun für das Personal und die Arbeitskapazität, wie wir sie haben. Aber wir sind sehr froh, daß unsere Arbeit bisher erfolgreich war und daß wir vielen Leuten helfen konnten. Wir hoffen, daß es auch so bleibt."
Mit besonderer Sorgfalt widmen sich die Arzte den kleinen Patienten. In krisenhafter Zeit sind Kinder mehr als Erwachsene hilflos und schutzbedürftig. Auch in Vietnam gilt das für die Kinder auf beiden Seiten der Kriegsgrenze.
Ein bulgarisches Team filmte in einem Vorort der nordvietnamesischen Hauptstadt Hanoi. Schulkinder üben einen Fliegeralarm. Nach der Alarmwarnung vor amerikanischen Bombenangriffen flüchten die Kinder durch einen Tunnel in die vorbereiteten Schutzgräben.
Doch wahrscheinlich wird für eine Weile in die Schulen Nord-und Südvietnams Ruhe einkehren. Über Weihnachten und Neujahr sollen alle Kriegshandlungen eingestellt werden.
Weihnacht in Europa
Er kam aus Barcelona in das feuchtkalte weihnachtliche Hamburg. Im Hafen, dort, wo zwischen den Frachtern aus Istanbul und Athen, aus Amsterdam und Barcelona seine Lieder verstanden und gesungen werden, begleiteten wir Vico Torriani durch Weihnachten in Europa.
Das Lied vom "Petit Papa Noel", dem kleinen Weihnachtsmann, aus Frankreich.
Aus seiner schweizer Heimat: das Lied von den Sternen in der Heiligen Nacht.
Aus Österreich: "Aba Heitschi Bubeitschi" - das über Grenzen hinaus zu einem europäischen Volkslied geworden ist.
Personen im Film
Adenauer, Konrad ; Erhard, Ludwig ; Kiesinger, Kurt ; Krone ; Nonnemann ; Teege, Joachim ; Torriani, Vico ; Dörfel, Charly Bernd ; Kurbjuhn ; Müller, Gerd ; Seeler, Uwe ; Schulz, Willi
Orte
Saigon ; Hanoi ; Hamburg ; Bonn
Themen
Sachindex Wochenschauen ; Innenpolitische Veranstaltungen ; Interviews ; Kinder ; Fußball ; Musikalische Veranstaltungen ; Plakate, Schriften, Transparente ; Reklame ; Schiffahrt ; Schiffe ; Sportpublikum, Sport-Zuschauer ; Unfallserie ; Medizin ; Vietnam ; Weihnachten ; Berufe ; 17 Findbuch Ufa Wochenschau Ufa dabei
Gattung
Wochenschau (G)
Genre
Wochenschau