Sacherschließung
01. Schweizer Rotes Kreuz in Vietnam
Titel: In dieser Woche, Bild: Vietnamesin und Kind. Vietnamesen und Kinder bei ärztlicher Untersuchungsstelle. Untersuchung. Kind auf Untersuchungstisch. Patienten in Krankenbetten.
02. Adenauers 91. Geburtstag
Waisenkind mit Kerze. Adenauer, halbnah. Herbert Wehner als Gratulant. Leber gratuliert. Willy Weyer gratuliert. Kiesinger, groß, als Gratulant. Adenauer hinter Blumen.
03. Bad Godesberg: Neujahrsempfang bei Lübke
Lübke in Frack mit Orden neben dem Doyen bei Einzug in die Redoute. Kiesinger mit Orden, halbnah. Verschiedene Diplomaten mit Orden. Kiesinger im Gespräch mit Zarapkin. Willy Brandt neben Lübke. Willy Brandt mit Orden.
04. Die 40-Stunden-Woche
Titel: Der Sozialreport, Bild: Fabrikgelände. Arbeiter verlassen Fabrik an Feierabend. Finger drückt auf Knopf. Maschine steht still. Stillliegende Fabrikhalle. Freizeitgestaltung: Autoverkehr. Zeltlager. Stillstehende Menschen. Zuschauer auf Fußballplatz rufend. Trick: Kurve der Entwicklung der Arbeitszeiten und Produktionsziffern. Wiechmann interviewt Arbeitnehmer über die 40 Stundenwoche, O-Ton: "Wir freuen uns, dass wir sie haben und auch für die Familie zu Hause, nicht." - "Man hat ja mehr Zeit, sich auszuruhen und auch seinen Hobbies nachzugehen." - "Die Gewerkschaft hat ja dafür gekämpft." - "Wir stehen Sie dazu, zur 40-Stunden-Woche?" - "Kann man gut gebrauchen." - "Au, da ist prima ist das, ganz prima." - "Es kommt ganz auf die wirtschaftliche Lage darauf an." - "Und ich bin der Meinung, dass wir damit genauso viel schaffen können." Hamburger Unternehmer Walter Cordes spricht über 40 Stundenwoche, O-Ton: "Zum Volksvermögen gehören auch die Maschinen dieses Werkes. Bei der 40-Stunden-Woche werden sie nicht mehr ausreichend genutzt. Die Sicherheit der Arbeitsplätze wird beeinträchtigt, die Herstellungskosten werden steigen und die Wettbewerbsfähigkeit auf den Auslandsmärkten werden weiter erschwert. Den Arbeitgebern wird vorgeworfen, sie hätten der Arbeitszeitverkürzung zugestimmt, aber doch nur, um die Verluste eines Arbeitskampfes zu vermeiden." IG-Metall-Chef Otto Brenner am Schreibtisch spricht, groß, O-Ton: "Die 40-Stunden-Woche und das verlängerte Wochenende verschaffen dem Arbeitnehmer die notwendige Zeit zur Erholung und Entspannung. Aber auch zur Bildung und Teilnahme am öffentlichen Leben. Darüber hinaus kann er sich mehr um seine Familie kümmern. In der gegenwärtigen schwierigen wirtschaftlichen Lage ist die 40-Stunden-Woche ein Beitrag zur Vollbeschäftigung und zur Sicherung der Arbeitsplätze. Wir hoffen, dass bald für alle Arbeiter und Angestellten und Beamten der 8-Stunden-Tag und das verlängerte Wochenende Wirklichkeit werden."
05. Esslingen: Le Parc-Ausstellung
Titel: Lichtkunststücke, Bild: Straße von Esslingen. Junge Leute in der Ausstellung von Le Parc. Licht- und Bewegungsbilder. Le Parc in Esslingen. Licht-Schatten-Effekte glitzernder, sich drehender Bilder. Mädchen als Betrachterin der Bilder. Brillen mit Vorsätzen. Kugeln werden angezogen und wieder abgestoßen. Ringe auf Seilen.
06. Schottland: Letzte Fahrt von Donald Campbell
Titel: Sport, Sport, Sport, Bild: Rennboot. Rennboot Blue Bird auf einem See, Donald Campbell spricht aus Boot. Campbell wird nach Fahrt von jungem Mädchen beglückwünscht. Letzte Fahrt des Rennfahrers. Boot hebt sich aus Wasser und überschlägt sich. Bergung der Trümmer.
07. Berlin: Querfeldeinrennen der Radfahrer
Rolf Wolfshohl, halbnah. Radsportler fahren im Schnee. Radsportler stürzt und steigt wieder auf. Füße von Radsportlern laufen Treppe hinauf. Tragen von Rädern. Fahrt über Berg. Sportler tragen Räder Treppe hinunter. Wolfshohl fährt als Sieger durchs Ziel. Zuschauer klatschen. Rolf Wolfshohl als Sieger, erschöpft, halbnah.
08. Berlin: Deutsche Eiskunstlaufmeisterschaften
Monika Feldmann läuft Kür und siegt. Gudrun Hauß und Walter Häfner beim Paarlauf. Gudrun Hauß stürzt zwei mal. Abbruch des Laufes. Kürlauf von Margot Glockshuber und Wolfgang Danne. Siegerehrung.
Herkunft / Inhaltsart
In dieser Woche
Schweizer Rotes Kreuz in Vietnam
Herkunft: Cine Journal
Adenauers Geburtstag
Kamera: Luppa
Neujahrsempfang b. Bundespräsidenten
Kamera: Luppa
Der Sozial Report
Die 40 Stunden Woche
Kamera: Seib
Herkunft: Archiv
Lichtkunststücke
Le Pare Ausstellung
Kamera: Rau
Sport Sport Sport
Letzte Fahrt von Donald Campbell
Herkunft: Pathe News
Berliner Querfeldeinrennen
Kamera: Pahl
Deutsche Eiskunstlaufmeisterschaft
Kamera: Pahl
Anfang U. Endemarke
Anfang und Ende
Sprechertext
In dieser Woche
In Zentral-Vietnam, wo sich die Kriegsfronten von Stande zu Stunde ändern, werden die Bergstämme vom Krieg am härtesten betroffen. Sie meisten der Bergbewohner sind unterernährt, viele tuberkulös.
In Kontum hat das Schweizer Rote Kreuz vor mehreren Monaten ein kleines Zivilhospital eingerichtet. Drei Chirurgen und fünf Schwestern arbeiten umschichtig, um des Andrangs Herr zu werden. Eine Geste der Anteilnahme, die von der Bevölkerung - über alle Gegensätze hinweg - verstanden wird.
Gesten anderer Art galten Konrad Adenauer, der in Bonn seinen 91. Geburtstag feierte. Den neuen kulturpolitischen Kurs seiner Partei deutete Herbert Wehner an, indem er selbstgedrehte Kerzen überreichte.
Als Vertreter der oppositionellen FDP mag sich Willy Weyer wehmütig an die einstige Koalitionseintracht zwischen der CDU und der FDP erinnert haben. Bundeskanzler Kiesinger konstatierte befriedigt den politischen Gleichklang zweier Seelen.
In der Godesberger Redoute trug man Frack. Orden und heitere Mienen zur Schau. Bundespräsident Heinrich Lübke hatte zum Neujahrsempfang für das diplomatische Corps gebeten.
Für einige Protokolltakte unverbindlichen Geplauders nahm man Urlaub von der Politik. Nur selten klang der harte Alltag an, wenn ordensschwerer Ernst über eine neue Außenpolitik dozierte.
Der Sozial-Report
Seit Anfang dieses Jahres beginnt ihr Feierabend ein wenig früher als bisher. Die Arbeiter in der metallverarbeitenden Industrie Deutschlands haben die 40-Stunden-Woche erreicht. Das vorläufige Ergebnis eines jahrelangen Kampfes zwischen den Tarifpartnern ist die Chance, sich weiter fortzubilden, sind mehr Erholung und mehr Freizeit.
Gegenüber Skepsis und Kritik an dieser Entwicklung argumentierte man, daß die Arbeitszeiten im letzten Jahrzehnt zwar laufend verkürzt wurden - im gleichen Zeitraum aber die Produktionsziffern stiegen.
Wir fragten zunächst Hamburger Arbeiter: Was halten Sie von der 40-Stunden-Woche?
"Wir freuen uns, daß wir sie haben und auch für die Familie zu Hause, nicht."
"Man hat ja mehr Zeit, sich auszuruhen und auch seine Hobbies nachzugehen."
"Die Gewerkschaft hat ja dafür gekämpft."
"Wie stehen Sie dazu, zur 40-Stunden-Woche?"
"Kann man gut gebrauchen."
"Au, das ist prima ist das, ganz prima."
"Es kommt ganz auf die wirtschaftliche Lage darauf an."
"Und ich bin der Meinung, daß wir damit genauso viel schaffen können."
Der Hamburger Unternehmer Walter Cordes gab uns diese Antwort:
"Zum Volksvermögen gehören auch die Maschinen dieses Werkes. Bei der 40-Stunden-Woche werden sie nicht mehr ausreichend genutzt. Die Sicherheit der Arbeitsplätze wird beeinträchtigt, die Herstellkosten werden steigen und die Wettbewerbsfähigkeit auf den Auslandsmärkten werden weiter erschwert. Den Arbeitgebern wird vorgeworfen, sie hätten der Arbeitszeitverkürzung zugestimmt, aber doch nur, um die Verluste eines Arbeitskampfes zu vermeiden."
Und schließlich öle Ansicht des Vorsitzenden der IG-Metall Otto Brenner:
"Die 40-Stunden-Woche und das verlängerte Wochenende verschaffen dem Arbeitnehmer die notwendige Zeit zur Erholung und Entspannung. Aber auch zur Bildung und Teilnahme am öffentlichen Leben. Darüber hinaus kann er sich mehr um seine Familie kümmern. In der gegenwärtigen schwierigen wirtschaftlichen Lage ist die 40-Stunden-Woche ein Beitrag zur Vollbeschäftigung und zur Sicherung der Arbeitsplätze. Wir hoffen, daß bald für alle Arbeiter und Angestellten und Beamten der 8-Stunden-Tag und das verlängerte Wochenende Wirklichkeit werden."
Lichtspielereien
Kunstfreunde wissen, daß Le Parc die altehrwürdige Jury auf der letzten Biennale in Venedig verblüffte, faszinierte und ihr schließlich den großen Preis entlockte. Der Welt aus Licht und Bewegung, in der das Trennende zwischen Malerei und Plastik überwunden ist, wurde eine neue Richtung gewiesen.
Le Parc, 39 Jahre alt, in Argentinien geboren, stellte sich in der Esslinger Op-Galerie Hans Frieder Meyer dem deutschen Publikum.
In Paris hatte er seine Prinzipien visueller Kunst entwickelt, sein Ziel proklamiert, den Zuschauer einzubeziehen in das Spiel glitzernder, rhythmisch bewegter Formen.
Künstlerisch variierte Rummelbuden-Effekte sind die Ausnahme. Spiegelglas oder Stanniol, originell verarbeitet zu Geräten, reizen den Betrachter zu einem optischen Zwiegespräch mit sich selbst.
Wer in Esslingen Kunstrevolutionen suchte, wurde enttäuscht, jedoch er fand ein paar neue einprägsame Akzente, die geeignet sind, in einer von optischen Reizen überfluteten Welt, auf die Kunst aufmerksam zu machen.
Tod auf dem See
Donald Campbell, Englands und der Welt schnellster Mann auf dem Wasser, startete zum Angriff auf seinen eigenen Rekord. 11 Millionen Mark hatte der Düsenschlitten "Bluebird" gekostet, mit dem Campbell auf einem schottischen See seinen Weltrekord von 442 Stundenkilometern überbieten wollte. Es wurde eine Fahrt in den Tod.
Bei 500 Stundenkilometern bäumt sich "Bluebird" auf, überschlägt sich und zerschellt auf dem Wasser.
Sporttaucher bergen die Trümmer. Von Donald Campbell, der seinen Ritt auf der Rakete mit dem Leben bezahlte, fehlt bislang jede Spur.
Auf Rolf Wolfshohl fielen die meisten Privatwetten, als ein international besetztes Feld beim vierten Berliner Querfeldein-Rennen auf die Strecke ging. Amtierende und ehemalige Weltmeister prüften Reifen, Knie und Schuhsohlen bei der Radelrutschpartie rund um den Kreuzberg.
Natürliche und künstliche Hindernisse hatten die Veranstalter mit Bedacht vor den Sieg gestellt. Doch unbeirrt strebten die Kurzarbeiter der Pedale auf, neben oder unter ihrem Sportgefährt dem Ziel und der Prämie entgegen.
Die Privatwetter hatten richtig getippt: Rolf Wolfshohl schlug die internationale Elite und holte sich den Kreuzberger Goldpokal.
Die einzige unumstrittene Leistungen bei den deutschen Eiskunstlaufmeisterschaften in Berlin brachte der 15-Jährigen Monika Feldmann den einstimmigen Sieg.
Dann beherrschten den Sportpalast sportlich umstrittene Szenen. Das Titelanwärterpaar Hauß/Häfner lief bereits nervös auf das Eis, nachdem im Lauf zuvor plötzlich die Musik ausgesetzt hatte. Zwei Stürze brachten die Pflichtersten völlig außer Fassung. Sie unterbrachen ihren Lauf und erklärten dem Kampfgericht, die Musik würde zu schnell abgespielt.
Nach Ablehnung des Protestes lief das Paar Glockshuber/Danne einem ungefährdeten Sieg entgegen.
Leicht entnervte und daher gnädig gestimmte Richter bewerteten ihre Kür mit hohen Noten. Die Meisterschaften endeten versöhnlich: Neben dem Meisterpaar werden auch die gestürzten Konkurrenten an den Europameisterschaften in Laibach teilnehmen.
Personen im Film
Adenauer, Konrad ; Brandt, Willy ; Brenner, Otto ; Cordes, Walter ; Kiesinger, Kurt ; Leber, Georg ; Lübke, Heinrich ; Parc le ; Wehner, Herbert ; Weyer, Willi ; Wiechmann, Johannes ; Zarapkin ; Campbell, Donald ; Danne, Wolfgang ; Feldmann, Monika ; Glockshuber, Margot ; Häfner, Walter ; Hauß, Gudrun ; Wolfshohl, Rolf
Orte
Esslingen ; Bonn ; Kanada ; Heidelberg ; Vietnam ; Bad Godesberg ; Schottland ; Berlin ; Hamburg
Themen
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Gattung
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