Sacherschließung
01. Brandt in Amerika
Titel: 5 Tage Amerika, Bild: Capitol. Fahraufnahme Washington. Brandt im Auto sitzend, groß. Fahraufnahme am Weißen Haus vorbei. Brandt, groß. Brandt neben Johnson, halbnah. Brandt neben Humphrey, halbnah. Brandt und Rusk im Gespräch, halbnah. Brandt neben U Thant, halbnah. Fahraufnahme durch Chicago. Festbankett der Adlai Stevenson Gesellschaft. Brandt spricht vor Mikrofon, groß, in englischer Sprache über deutsche Politik, O-Ton: "What I'm trying to say, Ladies and Gentlemen, is that, if the non-proliferation-treaty is to become a symbol of hope and progress, then it should not prevent anyone from joining in the efforts for progress. All countries of today are potentionally in the position and tomorrow will be in the position to use nuclear energy to peaceful purposes. It would be a mistake to monopolize knowledge and progress." Zuhörer stehen auf und klatschen.
02. Nordvietnam: Training der Vietkong
Titel: Der Vietkong trainiert, Bild: Vietnam. Vietkong fährt in Boot durch Dschungel in Nordvietnam. Ausbildungscamp der Guerillas. US-Flugzeug fliegt am Himmel. Vietnamesen sehen nach oben. Männer, Frauen, Kinder spitzen Bambuspfeile und stecken sie aus. Schreckfigur springt hinter Busch hervor. Militärische Ausbildung junger Männer. Übungen mit Gewehr und zur körperlichen Ertüchtigung. Vietkong legen Flußübergang. Schießen mit Maschinengewehr auf Flugzeug. Kinder sitzen nachts in der Schule. Schlafender Junge auf der Schulbank.
03. Nürnberg: Spielwarenmesse
Titel: Spiel und Technik, Bild: Spielzeugpanzer. Frau lenkt mit Fernlenkgerät Spielzeugpanzer. Ausstellungshalle, total. Kinder sitzen auf Spielzeugbagger. Fritz Berg bastelt mit Experimentierbaukasten. Stofftiere. Mechanisches modernes Spielzeug fährt mit Rädern und Schrauben. Gehend Puppe. Weinende Puppe.
04. New York: Jean Baluka, Billard Wunderkind
Jean Baluka spielt am Billardtisch und zeigt verblüffende Tricks. Erwachsene Männer klatschen.
05. Amsterdam: Filmfestival
Kirk Douglas in prämiertem Western schlägt Mann k.o. Szenen aus dem prämierten Trickfilm Lehm des Amerikaners Elliot Noyes. Lehmfiguren wechseln ständig ihre Figur.
06. Warschau: Eissegeln
Boote werden angeschoben. Segelboote bei Eissegeln auf künstlichem See. Boote in Kurve. Boot schlägt um. Fahrer am Steuer des Bootes.
07. Oberstorf: Skiflugwoche
Skispringer. Start und Absprung. Springer, von unten gefilmt. Sturz. Lars Grini/ Norwegen springt mit 147 m neuen Weltrekord. Sjöberg/ Schweden springt 148 m. Sjöberg mit Skiern, halbnah. Lars Grini springt 150 m und siegt. Lars Grini lachend, halbnah.
Herkunft / Inhaltsart
Titelmarke
Fünf Tage für Amerika
Brandt in USA
Kamera: Luppa, Jürgens
der Vietcong trainiert
Vietcong-Ausbildung
Herkunft: Sovkino
Spiel und technik
Spielzeugmesse Nürnberg
Kamera: Starke
Jugendliche Billardspielerin
Herkunft: Metro
Filmfestival, Amsterdam (Studentenfestival)
Herkunft: Polygoon
Sport Sport Sport
Eissegeln, Polen
Herkunft: Polkronika
Ski-Fliegen, Oberstdorf
Kamera: Rau, Sommer
Anfang und Ende
Sprechertext
fünf Tage Amerika
Seine zwölfte Amerika-Reise war seine erste als Außenminister. Willy Brandt hatte sie sorgfältig vorbereitet, denn die Probleme, die anstehen, belasten die Partnerschaft. Die deutsche Ostpolitik fand Zustimmung im Weißen Haus in Washington. Mit Johnson, Humphrey und Rusk wurde in 5 Tagen offen und hart diskutiert über den Devisenausgleich für die in der Bundesrepublik, stationierten amerikanischen Truppen und über die Unterzeichnung des Atomsperrvertrages. Deutsche Außenpolitik und eine Verpflichtung gegen jede Art von Rassendiskriminierung war Kern der Gespräche im UNO-Hauptquartier. Von New York nach Chicago.
In dieser Stadt, die ihren jahrzehntealten Ruf, Hochburg amerikanischer Kriminalität zu sein, längst an Washington abgetreten hat, herrscht das Top-Management. Der Einfluß der Lokalgrößen Chicagos reicht in alle Zentren amerikanischer Macht. Die Adlai-Stevenson-Gesellschaft hatte Brandt zu einem allgemeinen Vortrag über deutsche Politik geladen.
"What I'm trying to say, Ladies and Gentlemen, is that, if the non-proliferation-treaty is to become a symbol of hope and progress, then it should not prevent anyone from joining in the efforts for progress."
Hier rückten noch einmal die deutschen Interessen in das Blickfeld, die durch den Atom-Sperrvertrag berührt werden. Brandt wußte sich einig mit namhaften deutschen Wissenschaftlern, als er betonte, daß es ein Fehler wäre, den friedlichen Gebrauch des Atoms zu monopolisieren.
"All countries of today are potentially in the position and tomorrow will be in the position to use nuclear energy to peaceful purposes. It would be a mistake to monopolize knowledge and progress."
der Vietcong trainiert
Hunderte Kilometer durch den Dschungel in Südvietnam, im Mekong-Delta, begleiteten sowjetische Kameramänner den Vietcong. Ihr Ziel: ein Ausbildungscamp der kommunistischen Guerillas - für die amerikanischen Bomber ein Dorf wie viele andere.
Frauen und Kinder fühlen sieh der Bewegung des Vietcong verpflichtet - aus Überzeugung die einen, die anderen aus Furcht vor Terror, seit 12 Jahren, als der Guerilla-Krieg begann. Die einfachsten Mittel erwiesen sich als die wirksamsten: Bambusspitzen, die im Frieden für Tigerfallen verwendet, Schockfiguren, die den Feind in den Hinterhalt locken sollen.
Es heißt, der Vietcong habe 230000 Mann unter Waffen ausgebildet und - was vielleicht noch mehr zählt - psychisch, gerüstet mit höher Kampfmoral, die dem südvietnamesischen Gegner fehlt, denn, so klagen die Amerikaner, jeder sechste Soldat der Regierungsarmee desertiert. Das Problem des Vietcong ist es, die Reihen wieder aufzufüllen, denn seine Verluste sind groß: 34000 sollen allein im Jahre 1965 gefallen sein.
Für die Kinder, die angeblich nachts die Schule besuchen, weil sie sich am Tage vor den Bombenangriffen schützen müssen, sind die Chancen auf eine friedliche Zukunft neuerdings wieder gesunken.
Spiel und technik
Fast schämten sie sich, es vorzuzeigen. Das Spiel mit dem Kriege war wenig gefragt. Auf der Nürnberger Spielwarenmesse herrschte Waffenstillstand, dominierte in über 100000 Artikeln der friedliche Alltag, ein Spiegelbild von der Welt der Erwachsenen aus allen Kontinenten der Erde.
In die Spielzeugwelt der Elektronik versunken: Industriekapitän Fritz Berg, bastelnd mit einem Experimentierbaukasten, der die Technik von morgen in die Kinderzimmer bringt, ohne nach der Hochschulreife zu fragen.
Automation behauptet das Feld - eine Arche Noah anno 67 hat es schwer, mit skurrilen Geschöpfen zu konkurrieren. OP-Art und Happening-Verdächtig.
Daneben aber marschiert das Heer der Puppen, perfektionierte Ersatzgeschwister, die Windeln nässen und Spinat verweigern, die lachen und weinen und sich von ihren lebenden Vorbildern fest nur noch durch den Anschaffungspreis unterscheiden.
Zur bestbezahlten Minderjährigen Amerikas avancierte in dieser Woche Jean Balukas aus New York. Sie gilt als Billard-Wunder, umschwärmt von den Mitgliedern renommierter Clubs, die aus dem Trick-Repertoire der Siebenjährigen lernen wollen.
"Ihre Treffsicherheit wird nur noch von amerikanischen Cowboyhelden übertroffen", konstatierten die Billard-Experten, und auf einem Film-Festival in Amsterdam fanden wir diese These bestätigt.
Die Groteske "Kirk Douglas" erhielt unter 154 Filmen den ersten Preis. Der Lacherfolg dieses Festivals aber - und als bester Trickfilm prämiert - wurde "Lehm" von dem Amerikaner Elliot Noyes.
Sport Sport Sport
Spricht man vom Eissegeln, denkt man ans Frische Haff, an baltische Ostseeküste und an die Masurischen Seen. Aber dorthin war den Warschauern die Anfahrt zu weit. Sie luden den Winter vor die Tore ihrer Stadt, sie schufen einen künstlichen See, warteten auf klirrenden Frost und leisteten sich ein Wintervergnügen, um das sie von allen anderen Großstädtern Europas beneidet werden.
Mißlingt es den Eisseglern auch bisher, das gesellschaftliche Niveau der Wasser-Segler zu erklimmen, so fühlen sie sich gegenüber allen anderen Wintersportlern stark in dem Bewußtsein, die schnellsten zu sein, denn weder Rodel- noch Bobmeister erreichen die Höchstgeschwindigkeit von Eisyachten: 160 Kilometer in der Stunde.
Die Kenner dieses Sports prophezeien ihm Zukunft durch sein Snobappeal: er ist attraktiv, weil teuer, und vor allem: er lockt mit dem Image, ein Sport für harte Männer zu sein.
Europas tollkühne Flieger unterhielten 100000 Zuschauer an drei aufregenden Tagen. Internationale Skiflugwoche auf der rekordverdächtigen Schanze in Oberstdorf.
Die Bedingungen waren günstig wie selten: geringer Hangaufwind und eine schnelle Anlaufspur, die Absprunggeschwindigkeiten über 100 Kilometer in der Stunde erlaubte.
Stürze gab es nur wenige. Die Oberstdorfer Schanze ist für ihre Sicherheit bekannt.
Der 22-jährige Norweger Lars Grini machte schon am ersten Tag von sich reden. Er sprang 147 Meter weit. Eine Weltbestleistung für eine gute Stunde. Der Schwede Sjoeberg flog einen Meter weiter. Dann versuchte sich Grini noch einmal am Weltrekord. Jeden kleinsten Aufwind nutzend erreichte er die Traumweite: 150 Meter. Sein Kommentar: "Noch zwei Meter weiter traue ich mir zu!"
Personen im Film
Baluca, Jean ; Berg, Fritz ; Brandt, Willy ; Douglas, Kirk ; Humphrey, Robert ; Johnson, Lyndon B. ; Rusk, Dean ; Thant, U. ; Grini, Lars ; Sjöberg
Orte
Nürnberg ; Washington ; Amsterdam ; Nordvietnam ; New York ; USA ; Chikago ; Warschau ; Oberstdorf
Themen
Sachindex Wochenschauen ; Bibliotheken ; Eissegeln ; Kinder ; Filmschaffen ; Ski, Skilauf, Skispringen ; Spielwaren, Spielzeug ; Sportpublikum, Sport-Zuschauer ; Städtebilder: Nordamerika ; Mikrofone ; Vietnam ; Außenpolitische Veranstaltungen ; Flugzeugwesen, Flugwesen ; Ausstellungen ; Bauwerke in Nordamerika ; 17 Findbuch Ufa Wochenschau Ufa dabei
Gattung
Wochenschau (G)
Genre
Wochenschau