Sacherschließung
01. Moskau: Weltfrauentag
Titel: Notizen zur Zeit, Bild: Vietnamesin. Treffen von Frauen aus aller Welt in der Moskauer Kongresshalle. Ordensgeschmückte Brust einer Frau. Totale des Versammlungsraums im Kongresspalast. An der Front des Saales Lenin-Bild. Rednerin, total, neben ihr Kossygin und Podgorny, total. Anwesende klatschen. Fanfarenbläser. Junge Pioniere laufen mit Blumen durch Gänge des Saals und überreichen Blumen. Vietnamesin hält Bilder vom Kampf der Vietnamesin hoch.
02. Frauen in Nordvietnam
Frauen bei militärischer Ausbildung mit Gewehren. Schießen mit Pistolen. Frauen tragen Körbe mit Lebensmitteln. Frauen beim Arbeitseinsatz in Fabrik Frauengesichter, groß.
03. Hamburg: Mode Mary Quant
Sitzende Mädchenbeine mit Miniröcken. Mary Quant, groß, tanzend auf Laufsteg. Gesicht von Beat-Musiker, groß. Mannequins führen tanzend auf Laufsteg Moden vor. Miniröcke und Hosen. Unterwäsche, enge Trikots.
04. Atelierspiegel "Das Große Glück"
Titel: 3 Meister im Schnee, Bild: Regisseur Franz Antel. Kameramann hinter der Kamera, groß. Marika Kilius, groß. Marika Kilius läuft auf Skiern vorsichtig Übungshang hinunter. Toni Sailer als Skilehrer für Marika Kilius und Hans Jürgen Bäumler. Bäumler fällt bei kleiner Abfahrt in den Schnee. Hans Jürgen Bäumler auf dem Ski-Übungshang. Abfahrtslauf Toni Sailer. Toni Sailer auf Schlittschuhen mit Stöcken. Toni Sailer hebt Marika Kilius auf dem Eis stolpernd hoch. Weltmeisterschaftslauf Kilius-Bäumler auf dem Eis. Toni Sailer stolpernd auf dem Eis. Sailer, Kilius, Bäumler nebeneinander auf dem Eis.
05. Hamburg: Deutsche Karate Meisterschaft
Titel: Duell ohne Waffen - Bild: Karatekämpfer. Karatekämpfer auf der Matte. Verschiedene Kämpfe in ZL. Unter den Zuschauern Japaner. Japanische Karatekämpfer zeigen Karate, ZL.
06. Die Rote Revolution - II. "Die Stunde Lenins
Titel: Die Stunde Lenins, Bild: Lenin mit Mütze. Lenin spricht vor Massen. Massen jubeln. Lenin mit Mütze, groß. Massenumzüge. Holzhaus in Finnland als Zufluchtsort Lenins. Desertierende Soldaten an der Front und Verbrüderung mit dem Feind. Trotzky spricht zu Massen. Kerensky, Ministerpräsident der provisorischen Regierung bei Vereidigung von neuen Kadetten. Arbeiter marschieren. Lenin schreibt im Exil Aufruf an die Revolutionäre. Bürgerkrieg in Rußland. Kanonen. Schlachtschiffe feuern. Männer auf Wagen mit roter Fahne. Erstürmung des Winterpalais. Männer steigen über Tor und dringen in Palast ein. Truppen marschieren. Bauern und Arbeiter bilden Milizarmee als erste Soldaten der Roten Armee. Ausbildung der Männer unter primitiven Voraussetzungen. Trotzky halbnah, als Führer der Kommunisten gegen die Konterrevolutionäre. Massen laufen auf Schienen auseinander. Gewehrfeuer. Tote des Bürgerkrieges. Lenin nimmt Vorbeimarsch der Roten Truppen ab.
Herkunft / Inhaltsart
Titelmarke
Notizen zur Zeit
Moskauer Weltfrauentag
Herkunft: Sovkino
Frauen in Nordvietnam
Herkunft: Polkronika
Mary Quandt in Hamburg
Kamera: Labudda, Rückert
Drei Meister im Schnee
Atelierspiegel "Das große Glück" mit Kilius, Bäumler, Sailer
Duelle ohne Waffen
Deutsche Karate Meisterschaft
Kamera: Seib, Rieck, Labudda
Die rote Revolution
Russische Revolution II. Teil: Die Stunde Lenins
Herkunft: DEFA, Gaumont, Sovkino, Mexiko
Anfang und Ende
Sprechertext
Notizen zur Zeit
Moskau bereitete dem weiblichen Geschlecht ein propagandistisches Fest. Aus allen Ländern waren sie zum Weltfrauentag angereist - stark in dem Bewußtsein, am Sozialismus zu hauen. Im Kongreßpalast des Kreml wurde der historische Ruhm der Sowjetfrau gepriesen und kundgetan, daß gegenwärtig die Hälfte aller sowjetischen Werktätigen Frauen seien.
Nach dem Sturm junger Pioniere auf ihre internationalen Mütter und Schwestern wurde das Hauptthema abgeschlagen: der heldenhafte Kampf der nordvietnamesischen Frauen gegen die imperialistischen Aggressoren - wie es in der Kommunistischen Terminologie heißt. Zur gleichen Zeit wurde dieser propagandistische Aspekt des Vietnamkrieges unterstützt durch Filmberichte, die in kommunistisch regierten Ländern das Schicksal der Vietnamesinnen in Vergangenheit und Gegenwart heroisieren.
Dieser Film-Ausschnitt, den wir übernommen haben, läßt vermuten, daß seine emotionsbetonte und sympathiewerbende Form die politische Wirkung nicht verfehlen Wird.
Den wirtschaftlich-propagandistischen Feldzug der Woche startete Mary Quant: eine 32-jährige, die für die Mode-Erfindung unseres Jahrhunderts von der britischen Queen einen Orden für devisenbringenden Umsatz erhielt. Op-Musiker spielten in der Galerie Neuendorf und Mary, die "Mutter" des Mini-Rocks, ließ die Puppen über den Laufsteg tanzen: Mini-Röcke en gros für die Hansestadt Hamburg.
Mary Quants Bemühen, die Damen zwischen 18 und 80 so weit wie erlaubt Auszuziehen, bringt zur Zeit 50 Millionen Mark im Jahr. Doch scheint der Trend eine neue Richtung einzuschlagen. Mary Quant propagiert die Unterwäsche zum Hinsehen, Dessous à la "saubere Leinwand", ein Stückchen Sport, das in der Erotik seinen Platz erobern will.
Drei Meister im Schnee
Kurz vor dem Ende der Wintersaison servierte Regisseur Franz Antel ein sportlich-filmisches Bonbon. In Kitzbühl inszenierte er einen Tag lang das "Große Glück" mit verkehrten Rollen, um zu sehen, wie sich Kilius/Bäumler unter Assistenz von Toni Sailer auf der ungewohnten Piste bewähren.
Dann forderten die Kitzbühler Wintergäste fair play und Revanche. Toni Sailer, der einst als Weltmeister und "Schwarzer Blitz" geliebt und gefürchtet war und jetzt als filmischer Seelentröster in Tiroler Bergen seine Rolle spielt, sicherte sich ab und betrat mit Krücken die Eisfläche.
Bei dem Versuch, Marika aus der Vertikalen zu heben, erinnerte sich Frau Zahn noch einmal ihres Weltmeisterschafts-Erlebnisses mit Hans-Jürgen Bäumler, das abgesehen von der sportlichen Leistung, bis haute romantisch verklärt in deutschen Wochenblättern lebendig ist.
Am Ende dieses Spiels freuten sich alle drei darüber, nicht die Kunst des anderen erlernen zu müssen. Der Spielfilm berücksichtigt, daß sie in erster Linie können, was sie sind: Stars mit Weltmeisterschaftsdiplom.
Duell ohne Waffen
Ihr Treiben wurde jahrzehntelang als Kunst des lautlosen Tötens geächtet, sie fanden kein öffentliches Forum, und waren als exotische Sektierer verschrien: Karate-Kämpfer, hier die besten Deutschlands, die in Hamburg um Meistertitel kämpften und Ansahen erwarten.
Nur die Zeitdehner-Aufnahmen verdeutlichen die Präzision der Sprünge, Schläge und Tritte - die zentimetergenau treffen und doch vor dem Aufschlag abgefangen werden müssen.
Japaner waren die Lehrmeister der deutschen Karatesportler. Einige der besten hatten die Einladung nach Hamburg angenommen. Sie demonstrierten Scheingefechte: Selbstverteidigung und Messerabwehrkämpfe.
Noch warten die deutschen Karateka auf ihre Aufnahme in den deutschen Sport-Bund. Auf ihrer vierten Meisterschaft haben sie vor 1.000 Zuschauern Bewiesen, daß sie und ihre japanischen Kollegen nichts mit jenen Gewerbetreibenden zu tun haben, die Ziegel mit der Handkante zertrümmern.
Die rote Revolution - II. Teil: Die Stunde Lenins
"Wir führen den Kommunismus zum Sieg in der ganzen Welt, den Kommunismus, der die weltweite Grundlage ist für die Ausbreitung der Sowjetrepublik."
Lenins Worte, mit denen die Fortsetzung der UFA-Exklusivserie über die russische Revolution vor 50 Jahren beginnt, zündeten in Petersburg, dem heutigen Leningrad. Seit dem Apriltag 1917, zeit der heimgekehrte Emigrant Lenin selbst die Massen gegen die provisorische Regierung mobilisierte, wurde der Kurs der bolschewistischen Partei radikalisiert.
Bei Trotzky liefen alle Fäden der Bolschewiki zusammen. Denn noch einmal hatte Lenin fliehen müssen. Zum letzten Mal suchte Lenin, seit 25 Jahren Revolutionär, Zuflucht in Finnland.
Am Vorabend der Oktoberrevolution waren 2 Millionen Soldaten desertiert, Verbrüderungsszenen beherrschten das Bild an der Front. Und Kerensky, Ministerpräsident der provisorischen Regierung, ließ Kadetten verpflichten zur Verteidigung des Winterpalais.
"Die Regierung ist erschüttert, man muß sie, koste es, was es wolle, zu Boden schlagen. Jede Verzögerung bedeutet den Tod." So schrieb Lenin aus dem Exil. Es war der Startschuß zur Oktoberrevolution, das Kommando zur Eroberung des Winterpalais.
Die spektakuläre Offensive der Revolution brachte den Sieg der Bolschewiki. Die Regierungsgewalt in Petersburg lag von nun an in den Händen Lenins. Doch in Rußland tobte der Bürgerkrieg, formierten sich antibolschewistische Kampftruppen. Arbeiter und Bauern vereinigten sich zur revolutionären Milz - unerfahren und schlecht gerüstet - damals kaum vorstellbar, daß sie als erste Soldaten der Roten Armee in die Geschichte eingehen würden.
Wieder war es Trotzky, der die entscheidenden Aktionen gegen die Konterrevolutionäre befehligte. 240.000 Mitglieder der bolschewistischen Partei wußte er hinter sich und die Sympathien der Massen waren seit der Februarrevolution und seit den Versprechungen Lenins gewachsen.
Vor Moskau scheiterten die konterrevolutionären Truppen endgültig.
Der offene Bürgerkrieg, deren Opfer in die Zehntausende ging wich dem versteckten Terror. Es ist der Augenblick, in dem nach den Worte Lenins die Idee der Demokratie liquidiert wurde zugunsten des Gedankens der Diktatur.
Personen im Film
Bäumler, Hans Jürgen ; Antel, Franz ; Kerensky, Alexander ; Kossygin, Alexej ; Lenin, Wladimir ; Podgorny ; Quant, Mary ; Trotzki ; Kilius, Marika ; Sailer, Toni
Orte
Moskau ; Kitzbühel ; Vietnam ; Hamburg ; Nordvietnam ; Russland
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