Sacherschließung
01. Kossygin in Paris und vor der UNO
Titel: Ringen um Nahost, Bild: Reporter umdrängen Kossygin. Reporter umdrängen Kossygin in Paris, total. UNO-Fahne, groß. Händedruck U Thant - Kossygin, halbnah. Kossygin geht mit Gromyko durch Saal der UNO, total. Goldberg, halbnah. Kossygin im Gespräch mit Gromyko, halbnah. Johnson spricht in Washington zum Nahostproblem, halbnah, O-Ton. UNO-Zeichen, groß. Kossygin spricht vor der UNO, halbnah, O-Ton.
02. Nahostkrise
Fahrt durch Wüste. Ägyptische Waffen, zerstört oder verlassen. Steine markieren Grenze. Ägyptische Gefangene mit erhobenen Armen über dem Kopf. Verwundete steigen in Flugzeug. Bahre wird in Flugzeug getragen. Jordanische Flüchtlinge in der Wüste. Frauen und Kinder. Schafherde. Zerstörte Brücke. Überqueren von Fluß. Esel. Jüdische Gläubige beten an der Klagemauer.
03. Kurzarbeit in Deutschland
Titel: Zwang zur Pause, Bild: Fabrikhalle mit stillstehenden Maschinen. Stillstehende Maschinen in Fabrikhalle. Hand schreibt auf Fernschreiber. Lochstreifen. Präsident Sabel von der Bundesanstalt in Nürnberg spricht über das Thema "Arbeitslose" O- Ton: "Nach der augenblicklichen Übersicht glaube ich, dass wir etwa in den Sommermonaten rund 400.000 Arbeitslose gehalten werden. Und das für uns etwas Bedrückende war die Tatsache, dass die Zahl der Kurzarbeiter nur mäßig zurückgegangen ist." Auftragsbuch wird aufgeschlagen, groß. Baustelle, ohne Arbeiter. Parkplatz VW. Fabrikhalle der Bekleidungsindustrie. Konferenztisch mit Unternehmern und Arbeitnehmern mit statistischer Kurve über Streiks. Bekleidungsfachschule. Arbeiter in Fortbildungsseminaren. Arbeiter beim Stempeln. Arbeiter geben Interviews über Kurzarbeit, O-Ton: "Also, bevor ich meinen Arbeitsplatz verliere, würde ich dann lieber etwas weniger Geld verdienen." - "Ja, Kurzarbeit ist schlecht, aber ist immer noch besser als wenn wir entlassen werden."
04. 800 Jahrfeier in Kopenhagen
Titel: Küß mich in Kopenhagen, Bild: Stewardess. Stewardess rollert zu Flugzeug. Fliegendes Flugzeug, von unten photographiert. Ausrollendes Flugzeug der SAS. Stadtbilder Kopenhagen, moderne Wohnviertel, alte Häuser aus der Wikingerzeit. Schloß. Aufmarsch der königlichen Wache. Wachwechsel. Puppen mit Bärenfellmützen. Die keine Meerjungfrau. Photographen photographieren das Wahrzeichen der Stadt. Radfahrer. Junge Frau radelt. Frau in Shorts auf dem Rad. Fahraufnahmen durch die Stadt, Fischerhafen. Dänische Häuser. Junge Leute sitzen auf der Straße. Junge Leute an Brunnen. Gammler. Frau raucht Zigarre. Junges Paar mit Flasche. Große Festtafel auf der Straße. Massen auf der Straße tanzen. Fahraufnahme durch die Stadt bei Nacht. Leuchtreklamen, beleuchtete Straßen. Schloß.
05. Kieler Woche
Titel: Hochseeregatta, Bild: Segelboote. Segelboote auf der Ostsee. Geblähte Segel. Segelboote in der Flaute. Kleinere Boote. Mannschaft auf großer Segelyacht. Bunte Vorsegel. Mann auf der Mastspitze. Raffen der Segel. Große Yacht im Rennen. Boje, groß.
Herkunft / Inhaltsart
Titelmarke
ringen um Nahost
Kossygin in Paris und in New York + UNO-[...]
Herkunft: Pathé Journal, Metro, Vis News
Nahost (Besetzte Gebiete, erbeut. Waffen Gefangene, jord. Flüchtlinge, Klagemauer
Herkunft: Gaumont, Olympic Pool
zwang zur pause
Kurzarbeit in Deutschland
Kamera: Brandes
küß mich in Kopenhagen
800-Jahrfeier in Kopenhagen
Kamera: Labudda, Rühe
Hochseeregatta
Kieler Woche
Kamera: Brandes, Seib
Anfang und Ende
Sprechertext
ringen um Nahost
Paris lag auf seinem Weg, als Sowjetpremier Kossygin nach New York reiste, um in einer Sondersitzung der UNO die politische Niederlage der Sowjetunion in Nahost wettzumachen. Mit einer 50-köpfigen Delegation bezog er im UNO-Gebäude neben Außenminister Gromyko Position - 85 Minuten, nachdem sein Gegenspieler, US-Präsident Johnson in Washington Amerikas Standpunkt zu Nahost dargelegt hatte.
Die Anerkennung des Existenzrechts und die territoriale Unverletzlichkeit aller Nahost-Staaten steht im Mittelpunkt des amerikanischen Befriedungsprogramms für Nahost.
Kossygin dagegen forderte erneut die Verurteilung Israels und den bedingungslosen Rückzug seiner Truppen. Unterdessen unterstreicht die Sowjetunion ihre politischen Absichten durch neue Waffenlieferungen an die Araber.
Die Zahl der Mikrofone vor dem Elysee-Palast in Paris übertraf alles bisher Dagewesene. Kossygin, der wohl meistzitierte Mann der Woche, warb bei de Gaulle um Sympathien für den sowjetischen Standpunkt zur Nahostfrage und erhoffte Prestigegewinn in der 3. Welt durch seinen spektakulären Auftritt vor der UN-Vollversammlung in New York.
Die Ausgangspositionen für die diplomatische Offensive sind fixiert: den Maximalforderungen, Drohungen und Beschuldigungen Kossygins steht die Forderung Johnsons gegenüber, allen Staaten des Nahen Ostens das fundamentale Hecht auf nationale Existenz zu sichern.
Auf dem Schauplatz selbst sind die Spuren des Krieges noch nicht verwischt. Noch immer entdecken die Israeli versprengte Araber, die vom Hungertod in der Wüstenlandschaft errettet werden.
Zur Zeit werden die erbeuteten Waffen - überwiegend sowjetische Entwicklungshilfe für die arabischen Völker - von militärischen Experten untersucht. Die Gefangenen denken nur noch an Erlösung von Temperaturen zwischen 50 - 60 Grad. 11.000 Ägypter - meist Verwundete - sind durch das Rote Kreuz bereits wieder in die Heimat repatriiert worden. Wie auch immer die Verhandlungen auf der diplomatischen Ebene ausgehen werden: die jordanischen Flüchtlinge, die das von Israel besetzte Land über den Jordan verlassen, werden nicht verzeihen, und den Haß gegen den Staat der Juden weiterschüren.
Die Israeli aber, die das Gebiet um die Klagemauer und Jerusalem nie wieder preisgeben wollen, sind gestärkt in ihrem Selbstbewußtsein: "Wir sind - heißt es in diesen Tagen - eine neue Nation, die sich vor keiner Macht dieser Welt beugen wird."
zwang zur pause
Fernschreiber der Nürnberger Bundesanstalt registrieren täglich, wieviel deutsche Hände ruhen. Die Zahl der Kurzarbeiter und Arbeitslosen kennzeichnet den Zustand der deutschen Wirtschaft. Präsident Sabel stellt die Prognose für den Sommer:
"Nach der augenblicklichen Übersicht glaube ich, daß wir etwa in den Sommermonaten rund 400.000 Arbeitslose behalten werden. Und das für uns etwas Bedrückende war die Tatsache, daß die Zahl der Kurzarbeiter nur mäßig zurückgegangen ist."
Dünngewordene Auftragsbücher sind die Ursache für die immer noch hohe Zahl der Kurzarbeiter. Im Baugewerbe sind es 15.000, in der Automobil-Indusrie 37.000 und in der Textil- und Bekleidungsindustrie warten 50.000 auf bessere Zeiten.
Trotzdem ist der Arbeitsfriede bisher nicht gestört - dank der engen Zusammenarbeit von Gewerkschaften und Unternehmern, Streiks beispielsweise hat es in der Bundesrepublik verschwindend wenig gegeben - im Vergleich zu England - Frankreich - und Italien.
Kurzarbeit bedeutet zwar eine Verringerung des Einkommens, aber sie ist häufig das einzige Mittel, um die Arbeitsplätze zu erhalten. Mehr Freizeit gibt überdies den Willigen die Chance, sich beruflich fortzubilden. In Seminaren können Kurzarbeiter ihre fachlichen Kenntnisse vertiefen und damit ihre Aufstiegsmöglichkeiten verbessern.
Kurzarbeit als vorübergehende Notmaßnahme stößt auch bei den Betroffenen auf Verständnis:
"Also, bevor ich meinen Arbeitsplatz verliere, würde ich dann lieber etwas weniger Geld verdienen.
Ja, Kurzarbeit ist schlecht, aber ist immer noch besser als wenn wir entlassen werden".
küss mich in Kopenhagen
Mit der Skandinavien Airline flogen wir nach Kopenhagen. Das Venedig des Nordens lud zu seinem 800. Geburtstag - zu einem Spaziergang zwischen Moderne und Wikingerzeit
Im Kopenhagen der Fotografier-Touristen entdeckten wir die bärenfellbemützten Schloßwachen.
Wir beobachteten den fotografischen Flirt der Meerjungfrau; Und wir suchten unter 600.000 Kopenhagener Fahrrädern nach den ältesten, von Miniröcken befahrenen Modellen.
Seinen Geburtstag feierte Kopenhagen nicht hinter verschlossenen Fassaden. Die Gratulationscour fand auf der Straße statt. Ein Versöhnungsfest der Generationen.
Für seine Gäste aus aller Welt hatte Kopenhagen die längste Festtafel aller Zeiten gedeckt. Auf 1,6 km flossen in 12 Stunden 60.000 Glas Bier. Sie mobilisierten die für dieses Fest seit langem aufgestauten Kraftreserven. Der Milchverbrauch dieses Tages fiel kaum ins Gewicht.
Es war eine Geburtstagsfeier, auf der es schien, als hätten sich Europas Teenager und Twens Insgeheim verabredet: komm und triff mich in Kopenhagen.
Hochseeregatta
Vor 85 Jahren entdeckten die Kieler ihre Förde als ideales Segelrevier. Wenig Ebbe und Flut, durchstehende frische Winde und die geringe Strömung lockten auch in diesem Jahr die Segler aus aller Welt zur Kieler Woche. Die "Wappen von Bremen" nahm uns mit auf eine der Seeregatten. Flaute herrscht beim Start. 350 Quadratmeter Segelfläche warten auf Wind. Die Meteorologen behalten Recht. Es briest auf 3-4 Windstärken auf. Mühsam suchen sich die Dickschiffe den Weg durch das Feld der rund 900 kleineren Boote. Der 55 Seemeilen lange Dreiecks-Kurs führt uns weit auf die Förde hinaus.
Die 10-köpfige Besatzung kennt kaum eine Verschnaufpause. Für sie sind es 8 Stunden harte Arbeit am Wind gegen so namhafte Konkurrenten wie Krupps "Germania VI".
Über das Ergebnis wird nicht auf See entschieden. Formeln, KR-Werte und Zeitberichtigungsfaktoren müssen berücksichtigt werden. Und das braucht seine Zeit.
Personen im Film
Goldberg, Arthur ; Gromyko, Andrej ; Kossygin, Alexej ; Sabel ; Thant, U.
Orte
Deutschland ; Jerusalem ; Madrid ; New York ; Israel ; Kopenhagen ; Bundesrepublik Deutschland ; Nahost ; Nürnberg ; Kiel
Themen
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