UFA-Wochenschau 580/1967 05.09.1967

01. Holland: Taufe von Prinz Willem-Alexander
Titel: Notizen zur Zeit, Bild: Strampelnde Babybeine. Claus von Amsberg und Beatrix beugen sich über Kinderwagen. Großaufnahme Prinz Willem Alexander. Prinz Claus mit Kamera, groß. Beatrix legt Baby auf Decke. Gefleckter Hund neben dem Baby. Großaufnahme Beatrix mit Willem-Alexander und Claus. Taufe. Kinderschwester trägt Baby und gibt es Beatrix. Beatrix, Claus und Baby bei Taufe.

02. USA: Shirley Temple geht in die Politik
Shirley Temple geht zu Pressekonferenz und sitzt an Rednerpult, halbnah. Shirley Temple, groß. Shirley Temple in Rolle als Kinderstar. Großaufnahme bei Pressekonferenz. Sie spricht O-Ton. Kameramänner.

03. Cape Kennedy: Mondrakete Saturn 5
Raketenrampen. Riesenraupenschlepper transportiert die Saturn-Rakete zur Abschußrampe. Astronaut Cooper in verschiedene Einstellungen, halbnah.

04. Köln: Premiere im größten Autokino Europas
Riesenleinwand neben Autostraße. Schwenk um Leinwand. Leuchtreklame des Kino. Fahrzeuge vor Kino. Vorführer legt Film in Kassette. Snack Bar. Pärchen in Auto küsst sich. Autos fahren in Kino.

05. Touristen in Paris
Autos fahren auf der Champs Elysée. Fahraufnahme über Brücke, im Hintergrund der Eiffelturm. Geschlossene Läden in Straßen. Arc de Triomphe. Touristen photographieren. Reisebus. Reisende steigen aus Bus. Mädchenbeine mit Schnüren umwickelt, gehend, groß. Touristen sehen nach oben. Gähnender junger Mann. Maler auf Montmartre. Beine gehen Treppe hinauf. Schläfer auf Parkbank.

06. Atelierspiegel: "Caroline Cherie"
Jean Claude Brialy steigt in Kutsche und gibt Interview in deutsch, O-Ton: "Wir, die Schauspieler, wir arbeiten und ich drehe mit Francois Guerin "Caroline Chérie" und ich gehe ins Bett zu spielen eine Liebesszene." Dreharbeiten. Hauptdarstellerin Francoise Guerin. Großaufnahme Gerd Fröbe. Gerd Fröbe gibt Interview, groß, O-Ton: "Ja, meine Traumrolle soll eigentlich immer die nächste sein, und zwar deswegen, weil ich in der Auswahl der Stoffe mich bemühe, immer in dem nächsten Film etwas anderes zu machen, als in dem vorhergehenden und ich bin also Gangster und Liebhaber - Liebhaber weniger, aber etwas übertragener, aber doch Komiker und alte Herren und differenzierte Charaktere." Gerd Fröbe in Filmszene.

07. Die neuen Modelle von BMW und NSU
Titel: UFA-Serie: Neu auf unseren Straßen, Bild: Wagen. Automontage - Autos - Autosalon - Parkplatz - Autobahn - Scheinwerfer. BMW 1600 GT: Vorderansicht des Wagens: Offene Motorhaube. Tür öffnet sich. Armaturenbrett. Teileinstellungen. Wagen auf Straße. BMW 1600 TI: Teileinstellungen. Auf der Straße fahrend. BMW 1600 Cabrio: Wagen stehen auf Straße. Kinder sehen in offene Wagen. Junger Mann fährt neben Mädchen in Carbriolett. NSU-RO 80: Wagen stehen auf Platz. Männer gehen auf die Wagen zu. Teileinstellungen. Fahraufnahme aus Wagen. Motor, bildfüllend. Gas- und Bremspedal, fehlende Kuppelungspedal wegen Automatik. Hand am Steuer. Fahrt durch Tunnel und auf Autobahn.

08. Hamburg: Ferienerlebnisse von Schulkindern
Titel: Ferien 67 - Kinder berichten - Bild: Kleines Mädchen. Erwachsene sitzen auf Schulbänken. An Schultafel steht: "Mein schönstes Ferienerlebnis". Kinder sitzen in Schulklasse. Junge malt, groß. Siebenjährige Jungen und Mädchen erzählen Ferienerlebnisse O-Ton, groß, und malen: "Wir sind mit dem Fahrrad 60 Kilometer nach Bad Schwartau gefahren und da hat ich eine Biene gestochen. Da sind wir abgestiegen, da hat mein Vater Salbe raufgetan und dann sind wir weitergefahren und da waren wir da." - "Wir lagen bei meiner Oma im Bett und haben und immer tolle Geschichten erzählt von der Frau Gackack und der Frau Ente." - "Wir waren in der Heide und da haben wir ein Stinktier getroffen, das hat so fürchterlich gestunken. Da hab ich die Nase zugehalten." - "Und da haben wir ein Stück Holz genommen und ein Brett und da haben wir eine Leiter genommen und da haben wir einen Reifen, Autoreifen, genommen und auf einmal krachte das Brett." - "Das bin ich und das ist mein Bruder.Da müssen wir 10 Negerküsse essen. Mein Bruder hat 8 geschafft und ich habe 10 geschafft und dann hab ich den Preis gekriegt." - "Da war ein kleiner Junge, der sagte immer "Hische" zu den Fischen, der konnte das "F" nicht aussprechen." Rosi Höfer als Lehrerin O-Ton: "Mein schönstes Ferienerlebnis, das kann ich Ihnen weder erzählen und zeichnen."

Titelmarke

Notizen zur Zeit

Paufe in Holland
Herkunft: Polygoon

Shriley Temple kandidiert - Archiv
Herkunft: Metro

Transport der Saturnrakete zur Startrampe und Cooper (Archiv)
Herkunft: Metro, Archiv

größt. europäisch. Autokino
Kamera: Luppa
Herkunft: Archiv

Touristen regieren Paris

Touristen in Paris und Atelierspiegel "Caroline Cherie"
Kamera: Jürgens

neu auf unseren Strassen

Autos II: BMW und RO 88
Kamera: Labudda, Labudda

Ferien 67 Kinder berichten

Kindererlebnisse i. Urlaub
Kamera: Jürgens

Anfang und Ende

Notizen zur Zeit
Ein Schrei am Glückstag für das Haus Oranien. Hollands Thronfolger, der mit 4 Monaten schon geübt ist, für das öffentliche Fotoalbum zu posieren, wird auf den Namen Willem Alexander getauft.
Der Stolz der Eltern stößt auf Verständnis: Prinz Willem ist nach 109 Jahren der erste männliche Thronanwärter der niederländischen Fürstendynastie.
1.800 Gäste, darunter 10 europäische Prinzen, waren zur Taufe in der Haager "Grote Kerk" geladen. Das anschliessende Taufessen wurde vom Hof als "intimer einfacher Lunch im Familien- und Freundeskreis" bezeichnet.
Amerikanische Filmstars beginnen mit der Hollywood-Flaute in den amerikanischen Kongress überzuwechseln. Ein Liebhaber harter Cowboy-Rollen ist bereits Gouverneur von Kalifornien. Jetzt bewirbt sich Shirley Temple - vor 30 Jahren ein weltberühmter Kinderstar - um einen Sitz im Kongreß.
Die Mutter dreier Kinder will besonders die Interessen amerikanischer Hausfrauen vertreten. In ihrer Pressekonferenz bat sie um "tausende von Herzen und Händen, um erfolgreich sein zu können".
Auf Cape Kennedy wird die stärkste Rakete der Welt, die Saturn 5 auf ihren Start in den Weltraum vorbereitet. Aus der neuerrichteten Raketenhalle, einem der größten Gebäude der Welt, zieht der schwerste bekannte Raupenschlepper, ein 3.000 Tonnen wiegendes Fahrzeug, die 113 Meter hohe Rakete zur Startrampe. Die Saturn 5 soll später 3 Astronauten zum Mond befördern.
Ungeklärt ist bisher, wer von den 56 amerikanischen Astronauten an diesem Flug teilnehmen wird. Sicher aber scheint, wer ihn leiten wird: Gordon Cooper, der 40-jährige Oberst. der zur Elite-Gruppe der ersten sieben amerikanischen Astronauten gehört.
Allen autobewußten Männern, die sich im Konfliktfall nur schwer zwischen Freundin und Auto entscheiden können, öffnet sich seit kurzem ein Ausweg: das größte und modernste Autokino Europas, gelegen in der Nähe Kölns.
Sein Steckbrief: 30 Kellner und Parkhelfer, 1.200 Autoplätze und eine 500 qm große Leinwand.

Touristen regieren Paris
Wer Paris in diesem Sommer besuchen wollte, stand vor verschlossenen Türen. Das echte Paris hatte sich versteckt oder war geflüchtet vor die Tore der Stadt - die Touristen herrschten in Paris.
Auf den Straßen: kaum Charme und wenig Stars. Jean Claude Brialy wollte uns gerade ins Atelier entwischen.
"Wir, die Schauspieler, wir arbeiten und ich drehe mit Francois Guerin "Caroline Chérie" und ich gehe ins Bett zu spielen eine Liebesszene."
Bei den Dreharbeiten zu ''Caroline Chérie", die weitgehend selbst für Beleuchter und Assistenten verboten waren, entdeckten wir Deutschlands zur Zeit höchstbezahlten Filmstar. Wir fragten Gerd Fröbe, ob er hier seine Traumrolle gefunden habe:
"Ja, meine Traumrolle soll eigentlich immer die nächste sein, und zwar deswegen, weil ich in der Auswahl der Stoffe mich bemühe, immer in dem nächsten Film etwas anderes zu machen als in dem vorhergehenden und ich bin also Gangster und Liebhaber - Liebhaber weniger, aber etwas übertragener, aber doch Komiker und alte Herren und differenzierte Charaktere."
Die Touristen suchten Paris und fanden doch nur das Paris der Touristen - es sei denn, sie sind etwas länger geblieben und erlebten das Wiedererwachen der Stadt an der Seine.

UFA-Serie neu auf unseren Straßen
Die UFA stellt in dieser Woche vors BMW 1600. Der TI, hochgezüchtet und 175 Kilometer schnell.
Der große Wurf in Dingolfing: der 1600 GT. Eine Synthese aus BMW und Glas - ein Grand-Tourisme-Coupé - der schärfste Konkurrent für den Porsche 912.
Mit 190 Spitze ist er 5 Stundenkilometer schneller als sein Rivale von Porsche.
Auch die TI-Limousine für 10.000 Mark wirbt mit ihrem sportlichen touch. Ihr Verbrauch: angeblich nur 10,3 Liter.
Mit dem neuen Cabrio hofft BMW an erfolgreiche Modelle der dreißiger Jahre anzuknüpfen. Die 18 Prozent Absatzsteigerung im vergangenen Jahr scheinen zu beweisen, daß BMW auch in Zeiten der Absatzflaute den Riecher für das hat, was sich verkaufen läßt.
Den Knüller der Saison präsentiert NSU. 7 Jahre bastelten die Ingenieure am Wankelmotor, formten die Stilisten an der Karosserie. Die internationale Presse ist sich einig: ein sicheres Auto, erdacht von Technikern, ohne Konzessionen an modische Schnörkel: RO 80.
Sein Rotationskolben-Motor braucht wenig Platz. Eine dreifach längere Garantie als üblich soll für ihn bürgen.
Ein Kupplungspedal fehlt; es genügt, den Schalthebel zu berühren.
Der RO 80 vollbringt keine Beschleunigungswunder, aber er leistet 180 Stundenkilometer - geräuscharm wie kaum ein anderes Auto der Luxusklasse.
Für rund 14.000 Mark zauberte NSU ein Auto mit Zukunft. In der nächsten Folge berichten wir über die attraktivsten Modelle für Käufer mit dem kleinen Geld.

Ferien 67 Kinder berichten ...
Wenn Deutschlands Lehrer in Erinnerung eigener Erlebnisse das traditionelle Aufsatzthema stellen, überrascht es in jedem Jahr von neuem, daß es die kleinen Ereignisse am Rande sind, die als aufregend haften bleiben.
In einer Hamburger Schule belauschten wir Siebenjährige bei ihrem Ferienbericht:
"Wir sind mit dem Fahrrad 60 Kilometer nach Bad Schwartau gefahren und da hat mich 'ne Biene gestochen. Da sind wir abgestiegen, da hat mein Vater das mit Salbe raufgetan und dann sind wir weitergefahren und da waren wir da."
"Wir lagen bei meiner Oma im Bett und haben uns immer tolle Geschichten erzählt von der Frau Gackack und der Frau Ente."
"Wir waren in der Heide und da haben wir ein Stinktier getroffen, das hat so fürchterlich Gestunken. Da hab ich die Nase zugehalten."
Und da haben wir ein Stück Holz genommen und ein Brett und da haben wir eine Leiter genommen und da haben wir einen Reifen, Autoreifen, genommen und auf einmal krachte das Brett."
"Das bin ich und das ist mein Bruder. Da müssen wir 10 Negerküsse essen. Mein Binder hat 8 geschafft und ich hab 10 geschafft und dann hab ich'n Preis gekriegt."
"Da war ein kleiner Junge, der sagte immer "Hische" zu den Fischen, der konnte das "F" nicht aussprechen."
Nur die Klassenlehrerin mußte Nachsitzen. 5 Stunden schwelgte sie in Erinnerungen ohne etwas zu Papier zu bringen.
"Mein schönstes Ferienerlebnis, das kann ich Ihnen weder erzählen und zeichnen."

Veröffentlichungsdatum:

05.09.1967

Produktionsjahr:

1967

Kameraführung:

Jürgens; Labudda; Luppa

Rechteinhaber:

Bundesrepublik Deutschland

Produzent:

Deutsche Wochenschau GmbH

Herkunft Fremdmaterial:

Polygon; Metro

Filmformat:

35 mm

Farbe:

s/w

Ton:

Ton

Sprachen:

deutsch