Sacherschließung
01. Regierungswechsel in Berlin
Titel: Notizen zur Zeit, Bild: Albertz. Albertz geht mit kleinem weißem Pudel aus Haus und die Straße entlang, halbnah. Großaufnahme Willy Brandt und Klaus Schütz. Klaus Schütz gibt Interview, O-Ton, groß, über den Grund seiner Rückkehr nach Berlin: "Ich habe das Gefühl gehabt und meine Freunde mit mir, dass es notwendig ist, dass ich aus meinem Amte im Auswärtigen Amt in Bonn nach Berlin gehe. Der Grund ist ganz einfach: ich will den Berlinern helfen, uns allen helfen, dass diese Stadt weiter vorankommt."
02. Schleswig: Bundeswehr baut längste Schwimmbrücke der Welt
Pioniere beim Brückenbau. Schwimmbrücke über der Schlei. Verbinden der Brückenteile. Soldatengesicht, groß. Militärfahrzeuge fahren über die Brücke. Panzer fahren über die Brücke. Luftaufnahmen der Brücke.
03. Berlin: Indisches Tanztheater Katakhali auf den Berliner Festwochen
Die Tänzer beim Schminken der Masken. Dichte Farbschichten werden auf Gesichter gemalt. Auftritt der Tänzer. Tanz in seltsamer Zeichensprache mit seltsamen Masken. Hand trommelt auf Trommel.
04. Berlin: Olympialehrgang für Eisläufer im neuen Eisstadion
Titel: Training für Grenoble, Bild: Kamerarückfahrt des Stadions. Straßenstampfer, groß. Hände schnüren Eislaufstiefel. Bauarbeiter fahren Baumaterial auf Karren. Paarläufer beim Training mit Trainer. Eislauf Bundestrainer Manfred Schnelldorfer gibt Interview über den Sinn des Lehrgangs, O-Ton: "Zum ersten Mal in der Geschichte des deutschen Eissports treffen sich sämtliche Spitzenläufer zur Olympia-Vorbereitung zu einem gemeinsamen Lehrgang. Sinn und Zweck dieses Trainings ist es, dass wir uns in den Trainingsmethoden koordinieren, dass wir versuchen, möglichst viel gegenseitig an Erfahrungen auszutauschen, dass wir sehr viel lernen in Bezug auf Konditionsarbeit, das heißt, wir werden hier dauernd getestet und es wird sich sehr bald herausstellen, wie wie Ausgleichssport betreiben wird." Eisläufer bei Gesundheitstest. Medizinische Geräte bei Aufzeichnungen. Messungen der Kondition.
05. UFA Kriminalserie: Kindesentführung auf dem Jahrmarkt
Titel: UFA-Exklusiv: Verbrechen am Kind, Bild: Kinder laufen. Zeitungsschlagzeilen und Photos von Kindern. 2-Jährige verschwunden, Kripo auf heisser Spur. Statistik des Anwachsens der Sittlichkeitsverbrechen an Kindern. Kind geht allein auf der Straße zur Schule. Kinder auf Drehkarussell auf Spielplatz. Karussells auf dem Dom. Herr Denker gibt seiner Tochter Geld für Karussellfahren und verabschiedet sich von ihr. Mädchen fährt Karussell. Herr Denker geht vom Platz. Mädchen wartet nach Karussellfahrt auf ihren Vater. Herr Wiechmann spricht das Kind an. Frau beobachtet die beiden und folgt ihnen mißtrauisch, wendet sich dann aber ab. Im Hintergrund 2 Kripobeamte, total. Wiechmann kauft Kind Luftballon. Kind geht neben Wiechmann von Platz zu einsamer Stelle, zögert manchmal, aber kommt mit. Wiechmann vor dem Haus der Familie Denker. Herr und Frau Denker, groß, sprechen über den Fall. Kind turnt auf Spielplatz, O-Ton: "Haben Sie damit gerechnet, dass Ihre Tochter bei diesem Experiment so einfach mitgeht?" - "Nein, an und für sich nicht. Wir haben unserer Tochter, überhaupt unsere Kindern, immer darauf hingewiesen, immer wieder erzählt, geht nicht mit." - "Wir erklären Sie sich das?" - "Ja, ich möchte sagen, es kommt auf die Situation an. Ob sie nun bei jeder Sache mitgehen würde, das weiß ich nicht. Es ist nur gesagt worden, ich kenne Deinen Vati, und da hat sie wahrscheinlich sofort das Vertrauen gewonnen und ist dann mitgegangen." Dr. Land, Chef der Hamburger Kriminalpolizei gibt Interview, groß, O-Ton: "Welche Konsequenzen ergeben sich nun für die Kriminalpolizei aus unserem Experiment?" - "Die Polizei kann mit eigenen Mitteln dieses Problem allein nicht lösen. Sie ist darauf angewiesen, einen ernsten Appell an alle Eltern und Erzieher zu richten, dass sie ihrer Kinder in keinem Augenblick allein lassen können, insbesondere nicht bei solchen Gelegenheiten, die zu besonderen Versuchungen führen können." - "Wir beurteilen Sie, Herr Dr. Land, die dokumentarischen Kriminalthemen, die wir in der UFA veröffentlichen?" - "Diese Themen beurteile ich positiv. Sie werden ja auch mit uns im Grunde abgestimmt, entsprechen also den täglichen Ereignissen und der Wahrheit. Ich bin der Auffassung, dass eine optische Auffassung einen größeren Erfolg verspricht als nur ein Gespräch oder ein gedruckter Text. nur wenn man von der Optik hergeführt wird, die allerdings der Wahrheit entsprechen muss, kann ein echter Erfolg erwartet werden." Standphotos Wiechmann und Kind.
Herkunft / Inhaltsart
Titelmarke
Notizen zur Zeit
Bürgermeisterkandidat Schütz (Rücktritt Alberts)
Kamera: Pahl, Pahl, Wiers
Bau einer Pionierbrücke
Kamera: Rieck, Brandes, Zimpel
Katakhali - Tanz-Theater
Kamera: Pahl
Training für Grenoble
Eislauftraining in Berlin
Kamera: Pahl, Wiers
UFA-Exklusiv Verbrechen am kind
Verbrechen am Kind
Kamera: Jürgens, Seib, Zimpel, Rieck, Petersen
Herkunft: Archiv [...]
Anfang und Ende
Sprechertext
Notizen zur Zeit
Ein Dreiviertel Jahr lang leitete er das höchste Amt von Berlin. Jetzt, nach seinem Rücktritt, findet Heinrich Albertz wieder mehr Zeit für sein Privatleben. Unterdessen hat ein neuer Mann die politische Bühne Berlins betreten. Klaue Schütz, Staatssekretär im Auswärtigen Amt, soll den verwaisten Posten übernehmen. Auf ihn wartet die Lösung der Probleme, die seit langem auf Berlin lasten.
"Ich habe das Gefühl gehabt und meine Freunde mit mir, daß es notwendig ist, daß ich aus meinem Amte im Auswärtigen Amt in Bonn nach Berlin gehe. Der Grund ist ganz einfach: ich will den Berlinern helfen, uns allen helfen, daß diese Stadt weiter vorankommt."
Schleswig-Holstein war der Schauplatz einer eindrucksvollen Demonstration der Bundeswehr. 3 Kompanien eines schweren Pionierbataillons schlugen eine Schwimmbrücke über die Schlei von Schleswig nach Fahrdorf. Mit 1,150 Metern ist sie damit die längste Schwimmbrücke die jemals in Europa gebaut wurde. Die einzelnen Brückenteile werden nacheinander an ihren Liegeplatz herangefahren und mit den anderen schon verankerten Teilen verbunden. Die Probe für den Ernstfall verlief besser als erwartet. Mit 50 Minuten Bauzeit hatte man gerechnet, man brauchte jedoch nur 35 Minuten. Die Tragfähigkeit dieser Konstruktion ist ungewöhnlich groß. Bis zu 10 Panzer können gleichzeitig die Brücke überqueren.
Das faszinierendste Schauspiel der Woche fesselte die Besucher der Berliner Festwochen. Das südindische Tanztheater Katakhali gastierte in der Akademie der Künste. Schon vor ihrem Auftreten verblüffte die Tanzgruppe durch einen neuen Rekord. Die Vorbereitungen für jede Vorstellung - so hieß es - dauern länger als die Vorstellung selbst, das Schminken allein 3 Stunden.
Wie fast jedes asiatische Theaterspiel ist auch Katakhali religiöse Kunst. Es zeigt dem unwissenden Volk, wie die Götter Laster bestrafen und Tugenden belohnen. Eine für den Europäer rätselhafte Zeichensprache erläutert das Geschehen auf der Bühne. Mimik, Gestik und Tanz verbinden sich zu einer neuen Einheit - Man sagt, daß die Verehrung für Götter und Helden in Indien auch auf ihre Darsteller übertragen wird.
Training für Grenoble
Im neuen Berliner Eislaufstadion traf sich Deutschlands Eiskunstlauf-Elite - noch umringt von den letzten Bauarbeiter. Die Olympia-Anwärter für die Winterspiele 1968 in Grenoble trainierten zum ersten Mal gemeinsam auf einem Vorbereitungslehrgang.
Der Olympiasieger von 1964 und neuernannte Bundestraft her Manfred Schnelldorfer erläutert den Zweck des Treffens:
"Zum ersten Mal in der Geschichte des deutschen Eissports treffen sich sämtliche Spitzenläufer zur Olimpia-Vorbereitung zu einem gemeinsamen Lehrgange. Sinn und Zweck dieses Trainings ist es, dass wir uns in den Trainingsmethoden koordinieren, dass wir, versuchen, möglichst viel gegenseitig, an Erfahrungen auszutauschen, dass wir sehr viel lernen in Bezug auf Konditionsarbeit, das heisst, wir werden hier dauernd getestet und es wird sich sehr bald herausstellen. wer wie Ausgleichssport betreiben muss."
Zwei Wochen lang wurden die Übungen der Läufer von Trainern und Medizinern überwacht, denn Gesundheit und Kondition sind Grundvoraussetzungen für einen Medaillengewinn in Grenoble
Verbrechen am kind
Sittlichkeitsverbrechen an Kindern gehören zu den erschütterndsten Meldungen unserer Zeit. In Schlagzeilen verdichten sich die Brutalität der Tat und die Ahnungslosigkeit vieler Eltern. Allein in einer Stadt wie Hamburg registriert die Kripo zwischen 39 und 75 Fälle Monatlich.
Lange einsame Schulwege Kinderspielplätze und Volksfeste sind die bevorzugten Ausgangspunkte für Sittlichkeitsverbrechen. In Hamburg wagte die UFA-Wochenschau ein Experiment.
Ein Vater gab seiner 7-jährigen Tochter das Geld für eine Karussellfahrt und bat sie, anschließend auf ihn zu warten, denn er müsse zwischendurch noch etwas erledigen.
Das Kind besteigt das Karussell. Der Vater verläßt den Platz. In diesem Augenblick bereitet sich unser Reporter darauf vor, das Kind anzusprechen und es vom Rummelplatz wegzulocken. Wird es mitgehen? Skeptisch beobachtet eine Frau den Vorgang. Sie verfolgt die beiden. Im Hintergrund: 2 Kripobeamte. Sie sollen unseren Reporter schützen, falls er entdeckt wird.
Dann kommt der entscheidende Augenblicke. Mit dem bewährten Trick: "Ich kenne Deinen Vater", schmeichelt sich der Reporter ein. Das Kind geht mit. Der Köder: ein Luftballon.
Immer noch verfolgt die Frau die beiden. Doch ihr Mißtrauen reicht nicht aus, um das Kind aus der Gefahr zu retten. Sie geht wieder ihre eigenen Wege.
Das Kind ist unsicher. Immer wieder suchen seine Augen den Vater. Aber es folgt weiter einem Mann, den es zuvor noch nie gesehen und gesprochen hat. Die Skepsis des Kindes und seine unterdrückte Angst sind durch eine zutrauliche Handbewegung leicht auszuräumen.
Vom Rummelplatz weg in eine einsame Parklandschaft läßt sich das Kind in weniger als 5 Minuten entführen - nur beobachtet von unseren versteckten Kameras.
Dann gehen wir gemeinsam zu seinen Eltern. Sein Argwohn ist verflogen. Das Kind hat den Vorfall schnell vergessen.
"Haben Sie damit gerechnet, daß Ihre Tochter bei diesem Experiment so einfach mitgeht?"
"Nein, an und für sich nicht. Wir haben unserer Tochter überhaupt unseren Kindern, immer darauf hingewiesen, immer wieder erzählt - geht nicht mit."
"Wie erklären Sie sich das?"
"Ja, ich möchte sagen, es kommt auf die Situation an. Ob sie nun bei jeder Sache mitgehen würde, das weiß ich nicht. Es ist nur gesagt worden, ich kenne Deinen Vati, und da hat sie wahrscheinlich sofort las Vertrauen gewonnen und ist dann mitgegangen." Abschließend sprachen wir mit Doktor Land, dem Chef der Hamburger Kriminalpolizei:
"Welche Konsequenzen ergeben sich nun für die Kriminalpolizei aus unserem Experiment?"
"Die Polizei kann mit eigenen Mitteln dieses Problem allein nicht lösen. Sie ist darauf angewiesen, einen ernsten Appell an alle Eltern und Erzieher zu richten, daß sie ihre Kinder in keinem Augenblick allein lassen können, insbesondere nicht bei solchen Gelegenheiten, die zu besonderen Versuchungen führen können." "Wie beurteilen, Sie, Herr Dr. Land, die dokumentarischen Kriminalthemen, die wir in der UFA veröffentlichten?"
"Diese Themen beurteile ich positiv. Sie werden Ja auch mit uns dem Grunde nach abgestimmt, entsprechen also den täglichen Ereignissen und der Wahrheit. Ich bin der Auffassung, daß eine optische Auffassung einen größeren Erfolg verspricht als nur ein Gespräch oder ein gedruckter Text. Nur wenn man von der Optik hergeführt wird, die allerdings der Wahrheit entsprechen muß, kann ein echter Erfolg erwartet werden.
Personen im Film
Alberts ; Brandt, Willy ; Denker, Harry ; Land ; Schütz, Klaus ; Wiechmann, Johannes ; Schnelldorfer, Manfred
Orte
Berlin ; Schleswig ; Braunschweig ; Hamburg ; München
Themen
Sachindex Wochenschauen ; Bundeswehr ; Eislaufen ; Hände ; Hunde ; Innenpolitische Veranstaltungen ; Interviews ; Justiz ; Kinder ; Musikinstrumente ; Nachrichten, Nachrichtenwesen ; Sport-Details, Fouls ; Sportstätten ; Tanz ; Medizin ; Verbrechen ; Luftaufnahmen ; Aufbau ; Bauwesen ; Hunde ; 17 Findbuch Ufa Wochenschau Ufa dabei
Gattung
Wochenschau (G)
Genre
Wochenschau